Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

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Tom2000

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Ich bezweifel, dass die Mehrheit der Deutschen auf Hitradios steht.
Vielmehr schaltet sie dort mangels Alternativen ein.
In den USA hört die Mehrheit (60% !!!) kein Hitradio, sondern verteilt sich auf weitere Sparten.
Ich habe eher den Eindruck, die monopolartigen Strukturen in den Bundesländern ermöglichen es einigen wenigen Anbietern, durch ein Radio ausgerichtet auf den geringsten gemeinsamen Nenner optimal Kohle zu generieren und sich darauf auszuruhen. Es fehlt die Konkurrenz!

Schon die US-Radiohistorie zeigt, unter welch anderen Vorzeichen dort Formatradio entstanden ist, nämlich nicht wie hier zur Reduktion des Angebotes, sondern zu dessen Diversifizierung.
Vor der Formatierung gab es bereits in jedem Markt zahlreiche Programme, die zu diesem Zeitpunkt Mischprogramme waren. Zur besseren Unterscheidbarkeit spezialisierten sich die Stationen schliesslich.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

ich hatte vor, hier demnächst mal einen Thread zum Thema zu eröffnen, ob man den deutschen Privatradiosektor nicht wie in Amerika organisieren sollte: Eine Frequenz - ein Programm. Glaubt Ihr dass das a) besser und b) irgendwie langfristig durchsetzbar wäre?
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Tom2000 schrieb:
Schon die US-Radiohistorie zeigt, unter welch anderen Vorzeichen dort Formatradio entstanden ist, nämlich nicht wie hier zur Reduktion des Angebotes, sondern zu dessen Diversifizierung.
Die Reduktion des Angebotes war also zu den Anfangszeiten des Privatfunks in Deutschland so angedacht und vorauszusehen? :rolleyes: Machst du es dir
da nicht mal wieder etwas zu einfach Tom?
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Und überhaupt...wozu der Vergleich mit den usa?! Dem sei doch, wie man aus vielen anderen Inhaltzen Tom's schließen könnte, die deutsche Radiolantschafft keineswegs würdig.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

@Radiokult
Natürlich war die Reduktion politisch nicht beabsichtigt.
Dennoch haben unsere Politiker bis heute die Rahmenbedingungen nicht korrigiert.
Diese Damen und Herren und unsere Programmacher machen es sich zu einfach.

@Radious
Du kannst auch USA durch England oder Frankreich ersetzen.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

@ Tom2000

Ich beobachte folgendes: es gibt breite Bevölkerungsschichten, die sind mit den Hitradios sehr wohl zufrieden, denn mehr als einen Sound im Hintergrund wollen sie nicht. Gewisse Schichten identifizieren sich gar mit dem, was man ihnen dort als Lebensgefühl zu suggerieren versucht.
In bestimmten Regionen des Landes (z.B.Mitteldeutschland) gibt es in der Tat keine Alternativen. Dort beobachte ich aber, daß mangels Alternativen nicht ein Hitradio eingeschaltet, sondern das Radio abgeschaltet wird. Für immer.

ein Radio ausgerichtet auf den geringsten gemeinsamen Nenner optimal Kohle zu generieren
Genau das ist marktgerechtes Wirtschaften, solange der Markt (die Hörer) mitspielt. Was sollten die Privatradios denn sonst machen? Geld vernichten? Defizitär arbeiten? Sich selbst vernichten? Hinter den Erwartungen zurückbleiben, die in sie gesetzt werden? Was im Großen - der deutschen Wirtschaft - gilt, gilt auch im Kleinen. Da, lesen: http://www.zeit.de/2004/47/Ohnmacht und dann das Perverse am System verstehen. Und die Verstrickung jedes einzelnen.

Der Münchner Soziologe Ulrich Beck schlägt deshalb einen neuen Weg vor. Da alle Arbeiter gleichzeitig auch Verbraucher sind, sollten sie sich ihrer Konsummacht bewusst werden. Denn, so Beck, »selbst allmächtige Weltkonzerne können ihre Konsumenten nicht entlassen«.

Gilt meiner Ansicht nach auch fürs Radio. Nicht mehr einschalten dürfte auf Dauer wirkungsvoller sein als ständig meckern.

Aber hatten wir das hier nicht schon hundert mal?
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Wenn nicht sogar schon öfter.

Tom übersieht auch immer wieder, dass der Erfolg den Sendern (zumindest kurzfristig) recht gibt: Im Zuge der Vereinh(e)itlichung der Programme und Reduktion der Musikauswahl haben viele Sender an Hörern hinzugewonnen. Die wenigen Kommerz-Sender, die es wagen, von diesen Konzepten abzuweichen, stoßen zwar hier im Forum auf positive Resonanz, brauchen aber (Bsp. Radio Eins oder Hundert,6) etliche Jahre, um sich auf dem Markt halbwegs zu etablieren, oder schaffen es gar nicht. Wer soll sich auf dieses Risiko einlassen, wenn die wirtschaftliche Situation der Sender sowieso gerade schlecht zu sein scheint!?

Hitradios sind auch nicht grundsätzlich schlecht, es hapert m. E. an der Umsetzung. Und: Was nützen zehn weitere Programmformate, wenn bei denen dann auch jeweils tagein tagaus unter Vermeidung jeglichen Risikos die gleiche Soße serviert wird? Das würde ich keinesfalls als Bereicherung empfinden. Die Einstellung der Verantwortlichen für die Programme, die sie gestalten, kann man wohl nicht per Gesetz ändern.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

mit Verlaub, deine durchschimmernde "Theorie" zum Entstehungsgrund des Privatradios ist hanebüchen ! Die Absicht der Politik war keineswegs, " das Angebot zu reduzieren ", sondern genau dass, was auch rausgekommen ist:
ein neues Geschäftsfeld für Leute mit Geld zu eröffnen. Damit sie daraus mehr machen. Dass ist doch prima gelungen ! Radio zu machen, dass die Mehrheit echt und wirklich hören will, war nur sicher nicht das Ziel. Deshalb wird sich auch "die Politik" um sone Kritik nicht scheren !
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Dem kann ich nur zustimmen. Viele schalten diese Hitradios nur ein, weil es ja kaum Privatradios in Deutschland gibt, die im wesentlichen andere Formate aufweisen, bzw. andere Zielgruppen bedienen.
 
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@stereo
spätestens nach dem x-ten hitradio sind doch deren hörer "bedient" und der markt für hitradios dicht. dann muss ich mir was neues einfallen lassen, so die platzhirsche nicht auf den frequenzen sitzen, also kapazitäten freigeschaufelt werden.
da helfen nämlich keine fitzel-frequenzen wie bei rockland und dem pendant dazu, radio 21.
aber bei besseren frequenzen ist es überhaupt kein problem, mit einem classic rock- format zu punkten.
nimm nur mal die 9 prozent marktanteil von rock antenne in augsburg. dort sind immerhin einige private empfangbar.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Radiowaves schrieb:
Nicht mehr einschalten dürfte auf Dauer wirkungsvoller sein als ständig meckern.

Aber hatten wir das hier nicht schon hundert mal?
Natürlich. Aber es ist wohl so, daß sich zünftige Rundfunkfreunde irgendwie verpflichtet fühlen, den Programmen der privaten Veranstalter zu lauschen.

Könnte etwas mit Nostalgie zu tun haben. Vgl. mit gewissen Freundeskreisen, die sehr lange nicht zur Kenntnis nehmen wollten [Standardnöl]
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Man darf nicht vergessen: Private Radios sind in erster Linie privatwirtschaftliche Unternehmungen. Denen geht es nicht darum, dem Hörer eine möglichst große Musikbandbreite anzubieten, sondern sollen mit geringstmöglichen Kosten einen größtmöglichen Umsatz einfahren, sprich: einen höchstmöglichen Gewinn einfahren.
Und solange die deutsche föderale Medienpolitik dafür sorgt, dass überall im Land nur wenige mono-/duo-/oligopole private Radiostrukturen gibt, wird sich das nicht ändern. Deswegen mein Vorschlag mit den amerikanischen/belgischen Modell (bei Beibehaltung des ÖR-Rundfunks): Unter 100 Mhz senden nur die Öffis, über 100 Mhz nur die Privaten. Jedes Programm bekommt nur eine einzige Frequenz an einem einzigen Sendestandort. So wären an jedem Ort mindestens 10 Privatsender terrestrisch zu empfangen, und es würde sich für die Privaten auch mal lohnen, was anderes aufzulegen.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Ich fände diesen Vorschlag von gunnide nicht sehr gut, denn ab und zu drehe ich auch sehr gerne an meinem Radioknopf herum und kann mich so überraschen lassen von den Sendern. Wenn ich genau weiß was ich höre weiß ich, ja dass ich nicht mehr Überraschung haben kann als wenn es immer unterschiedlich gelagert wäre. In Belgien werden das bestimmt auch sehr viele Menschen ganz ähnlich fühlen. Auch in den USA im übrigen.
 
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Ja, weil viele (also fast alle) ein Hitradio hören. Es ist also ein Radio vom Volk, könnte man sagen.
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

... und 'ne Stiftung produziert Stifte, weil mehr als die Hälfte des Wortes aus "Stift" besteht.
 
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Ja. Ich habe in meinem Lexikon nachgelesen und dort steht Demokratie=Herrschaft vom Volk (so ähnlich, nicht genau so jetzt). Und weil alle die ich kenne ein Hitradio (also zum Beipsiel Hitradio Antenne oder Hitradio 100,5 ) hören glaube ich dass fast das ganze Volk dies tut. Also hängt das doch auch mit dem Radio zusammen.
 
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Jein,
ich behaupte mal, wenn das flächendeckende Angebot größer wäre, wäre der Anteil derer, die diese furchtbaren Hitradios hören wesentlich geringer.

Andere Frage: Was verstehst du unter Radio hören?
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Radiokult,

willst Du etwa ernsthaft mit ds diskutieren? Bist Du wirklich sicher, daß Du das willst?
 
AW: Hitradio verhindert die Umsetzung der Wünsche der Mehrheit

Also vielleicht kannst Du mir ja mal ganz konkret erklären was denn bitte so schlimm ist an Hitradio???
Ich höre es sehr gerne, es kommt oft gute Musik, natürlich jetzt nicht wirklich jeder Titel, aber doch die meißten gefallen mir recht gut. Dazu bin ich top aktuell informiert und wenn mein Termometer kaputt ist brauch ich nur das Radio einzuschalten und schon weiß ich wie warm oder auch kalt es ist oder sein wird.
Und was ich unter Radiohören sehe?? Nun, ich mache es an und dann höre ich es. Was machst Du? Trinkst Du dein Radio????
:) tschuldigung, es war nur ein Witz :)
Radiokult schrieb:
Jein,
ich behaupte mal, wenn das flächendeckende Angebot größer wäre, wäre der Anteil derer, die diese furchtbaren Hitradios hören wesentlich geringer.

Andere Frage: Was verstehst du unter Radio hören?
 
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