Hochdeutsche Moderatorin bei Energy Zürich

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Mona_Ffm

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Bringbar? Unbringbar? War wohl erst als Provokation gedacht, ist nun aber anscheinend fester Programmbestandteil. Jedenfalls habe ich diese Info von meiner guten Freundin K. aus Z. in der S.
Wenn ich richtig informiert bin, gab es sowas vorher noch nie. Daher die Frage: wie ist die Akzeptanz?
 
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Bei Nachrichten ok und erwünscht, aber sonst im Programm unauthentisch. Ich lass ja auch keinen Bayern in Sachsen moderieren.
 
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Die Mischung wirkt sehr komisch, auch wenn sie nur der Sidekick ist, und offenbar den Zürcher Dialekt versteht. So muss wenigstens der Mod nicht auch noch ins Hochdeutsche rüber wechseln. Allerdings ist Energy auch so ein Stück weit exotisches Privatradio: viele Elemente der Station Ids werden nicht in Dialekt gesprochen - zB wenn's rüber in die Nachrichten geht, einige aber sind in Zürcher Dialekt gesprochen (auch hier also ein Mischmasch...). Die Nachrichten selbst sind dann wieder in Dialekt gesprochen, was viele andere Privatradios dem seriösen Touch zuliebe unterlassen.

Ich find's alles in allem eine sehr seltsame Idee von EZ, aber den Sender kann ich auch sonst nicht ganz für voll nehmen ... zB die Musikrotation ist unerträglich klein. Ein Dudelsender der ganz besonderen Art :p
 
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zzz... wie Herr Büchin auf die Idee kommt Eva Camenzinds Basler Dialekt als vergleichbares Argument heran zu ziehen :rolleyes: Hört sich der Herr eigentlich an was die (staatliche) Konkurrenz ein paar 100 Meter nebenan schon längst erkannt hat? Ein bisschen Abwechslung als immer nur der gleiche Dialekt macht das Zuhören interessant. Das ist einer der wenigen Pluspunkte, die DRS3 hoffentlich immer haben wird (aber nicht als fast einziger Sender haben müsste!)

Trotzdem geht man mit hochdeutscher Moderation den entscheidenden Schritt zu weit.
 
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Bei Nachrichten ok und erwünscht, aber sonst im Programm unauthentisch. Ich lass ja auch keinen Bayern in Sachsen moderieren.

Der Vergleich stimmt nicht ganz. In Bayern und Sachsen wird nämlich nicht bayerisch oder sächsisch moderiert (jedenfall in den Popwellen nicht), sondern hochdeutsch. In der Schweiz wird aber in jeder Stadt mit dem entsprechenden "Dialekt" moderiert.

Hochdeutsch ist auch in der Schweiz Landessprache neben Italienisch, Französisch und Rätoromanisch. In sofern verstehe ich gerade in dem Vielsprachenland Schweiz nicht, warum man sich über einen Sprachenmix in der Frühsendung aufregt?!

Ganz nebenbei leben in Zürich mittlerweile 20% Deutsche, warum soll man diesen Umstand nicht berücksichtigen. In Deutschland gibt es ja in Berlin auch rein türkischsprachige Sender, darüber regt sich in Berlin kein Mensch auf, obwohl Türkisch nicht gerade eine Landessprache in Deutschland ist. In der Schweiz ist Deutsch eine Landessprache und die Leute flippen aus, weil neben dem Zürideutschen Moderator eine deutschsprachige Kollegin moderiert. Versteh einer die Welt?!

Und wenn es deshalb auch noch Hassbriefe und Sachbeschädigungen gegen die Moderatorin gibt.... dann kann ich mir nur an den Kopf fassen und mit Asterix sagen, Spinnen die Schweizer?
 
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Ganz so beliebt scheint sie wohl doch nicht zu sein, wie hier
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/14198068
zu lesen ist.
Traurig, traurig und peinlich, peinlich für diejenigen, die das zu verantworten haben. Und da wird uns Deutschen im Ausland immer Nazi-Treue vorgeworfen und mit dem Finger auf Deutsche gezeigt. Und jetzt sowas. Was soll man davon halten?
 
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... ist auch ne Form der Selbstinszenierung. Müssen jetzt auch die hisigen Sendern mit so nem Promoblödsinn anfangen, statt mal ordentliches Programm zu machen?
 
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Scheint auch ein (kleines) Thema im neuen FOCUS (Ausgabe 40, 01.10.07) zu sein.
http://www.focus.de/magazin schrieb:
S.220 Media-Box: Drohkampagne gegen deutsche Radiomoderatorin in der Schweiz
 
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Sowohl für die schweizerische Gesellschaft als auch für den Sender ein Armutszeugnis und eine Peinlichkeitsaktion sondergleichen.
Daß (ja, mit ß) sowas menschlich unter aller Sau ist, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung.
Daß (ja, wieder mit ß) sich der Sender nicht hinter ihre Mitarbeiterin stellt, ihr den Rücken freihält und sich für sie einsetzt, ist ebenso unverschämt.
Ausländerfeindlichkeit unterstellt man im Ausland gerne den ach-so-bösen Deutschen. Die Wirklichkeit zeigt sich hier.

Nun ja, warten wir mal die Fuß(ß!)ball-EM nächstes Jahr ab. Ich freue mich schon jetzt auf das Spiel Schweiz - Deutschland.
 
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Fussball und Deutschland ... darauf sind viele Schweizer in der Tat schlecht zu sprechen - das muss der Neid der unfähigen Kickernation euch gegenüber sein :D ich sehe nicht viel mehr dahinter - wir verlieren nun mal dauernd gegen euch. ;) Im Eishockey ist's zum Glück anders rum

Daß (ja, wieder mit ß) sich der Sender nicht hinter ihre Mitarbeiterin stellt, ihr den Rücken freihält und sich für sie einsetzt, ist ebenso unverschämt.
oder der Sender hat eingesehen wie schlecht das Experiment funktioniert hat. Das lag nicht an ihr - der Mix aus Mundart/Hochdeutsch passte einfach nicht.
 
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Ich würde hier auch nicht primär von Ausländerfeindlichkeit sprechen, sondern zunächst einmal von, wie es Cooldown recht treffend formulierte, einem nicht funktionierenden Experiment.

Wer weiß, wie gut im hr bspw. ein Schwabe, ein Bayer, ein Sachse, ein Balina käme - oder umgekehrt ein Hesse in Hannover, Bremen etc..
Da wird doch auch sprachlich eine ordentliche Leistung erwartet. Gut, in meinem Beispiel geht es um hochdeutsch, aber wie wäre es bei einem Sender, der bewusst "platt" sendet - wie akzeptabel wäre da ein hochdeutsch sprechender Moderator?
Wenn es nicht funktioniert, dann lass' es.

Dass die Aktion Auswüchse annahm, die alles in einem ausländerfeindlichen Licht erscheinen ließen: Nun, das ist in der Tat bedauerlich und sollte uns alle - egal, welcher Nationalität - aufmerksam werden lassen.
Es wäre aber falsch, jetzt mit dem Finger ausschließlich auf uns selber oder nur die Schweizer oder wen auch immer zu zeigen.

An dieser Stelle möchte ich einen thread in "Radioszene weltweit" anregen, der sich mit radiotechnischen Grenzgängern beschäftigt: Neben der Schweiz vielleicht auch Österreich, das von mir schon mal angesprochene Südtirol, Luxemburg, die Region um Straßburg herum, aber auch mal Dänemark (inkl. des recht großen politischen "schleswigschen Grenzgebietes" mit seiner SSW-Sonderregelung bezüglich der 5%-Hürde); Dänemark wird ja auch eine latente Ausländerfeindlichkeit nachgesagt, Polen ..... Österreich und seine östliche Grenze fällt mir da spontan auch noch ein ... es ist nicht alles immer "Alle gegen Deutschland" und "Hochdeutsch über alles" .....

Ich bitte um Nachsicht für meine international-liberalen Gedanken am Freitag Abend, aber bei mir um die Ecke wollen sich morgen einige Nationalisten die Köpfe mit ein paar Linken einschlagen - wegen einer Demonstration gegen eine Moschee in Frankfurt am Main.

Bleibt eigentlich nur die Frage, wer in dem Energy Zürich Streit engstirnig und wer vernünftig war.
Recht nachdenkliche und tiefsinnige Grüße von Uli :(
 
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Im D-Radio Kultur lief am 1. August ein sehr interessantes Gespräch über die "Angst" der Schweizer vor der deutschen Invasion. Anlass war unter anderem die Debatte über den neuen deutschen Kulturchef des Schweizer Fernsehens. Den Radiobeitrag selbst kann man leider nicht verlinken, er läßt sich aber über das Audio on Demand Angebot noch finden (01.08.2007, 16:00 Uhr, Thema).

Ein ähnliches Gespräch gab es auch schon im Februar. Die beiden Audios on demand auf der rechten Seite sind doch sehr aufschlussreich über die schweizer Be- und Empfindlichkeit.
 
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Den Radiobeitrag selbst kann man leider nicht verlinken, er läßt sich aber über das Audio on Demand Angebot noch finden (01.08.2007, 16:00 Uhr, Thema).

Und ob man das kann .

Ich persönlich finde diese ganze Geschichte himmeltraurig, da fühlt sich mancher Schweizer auf den Schlips getreten, wenn auf Energy Zürich (ist ja auch an sich schon ein unglaublich urschweizerisches Programm) mal hochdeutsch moderiert wird. Gleichzeitig sieht man sich aber im TV statt SF 1, Star TV oder U1 lieber ORF 1, RTL und ProSieben an, da sieht man doch wie die Schweizer Schäfchen in ihrem Schwarzweiß-Denken zusammenhalten...
 
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Ich sehe mir sehr gerne auf 3sat die schweizerischen Nachrichten von SF1 (?) an. Witzig hierbei: Die Sprecherin verliest die Nachrichten auf hochdeutsch, die schwyzerdütschen O-Töne aus Interviews sind untertitelt.

Wo bleibt da der nationale Aufschrei?
Gruß, Uli
 
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Witzig hierbei: Die Sprecherin verliest die Nachrichten auf hochdeutsch, die schwyzerdütschen O-Töne aus Interviews sind untertitelt.

Wo bleibt da der nationale Aufschrei?
@Studio Rebstock: Die Untertitel werden natürlich nachträglich speziell für 3Sat hinzugefügt - im SF läuft 10vor10 ohne Untertitel.
 
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Mit hochdeutsch sprechenden SprecherInnen, die aber einen hörbaren Schweizer Akzent besitzen müssen. Ist eine Grundvoraussetzung um bei der SRG moderativ einsteigen zu können.
 
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Ich würde hier auch nicht primär von Ausländerfeindlichkeit sprechen
Wir würdest Du es denn dann nennen, wenn ein Mensch beschimpft, beleidigt, bedroht und sein Eigentum zerstört wird, weil er einer bestimmten Nationalität angehört bzw. eine bestimmte Sprache spricht? Ist das nicht ausländerfeindlich? Das ist Ausländerfeindlichkeit par excellence und kein gescheitertes Experiment. Daß sich nun einige Schweizer zu Wort melden und von einem
Experiment, [das nicht, d. V.] funktioniert hat
sprechen, ist eine unglaubliche Verharmlosung und eine Verherrlichung von verachtenswürdigen Straftaten.
 
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Genauso konnte man die letzten Monate auch rechtlich unbehelligt lustige Schäfchen-Plakate im Lande aufhängen, die andernorts so nie durchgekommen wären. Umgekehrt regt man sich hier auf, wenn in einer Karikatur einer amerikanischen Zeitung die Arme des Schweizerkreuzes zu einem Hakenkreuz verkängert werden...
 
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Verachtenswürdige Straftaten hin oder her: Das Handeln einiger, wahrscheinlich betrunkenen, Schafsköpfen jetzt generell auf die Schweizer zu übertragen, ist sehr unangebracht. Genau so unangebracht übrigens, wie mit Hakenkreuz auf schwarze Schäfchen zu reagieren...

Hochdeutsch sprechende Moderatoren werden aber wahrscheinlich immer schlecht akzeptiert werden, weil das Hochdeutsche einfach nicht unsere (Umgangs)Sprache ist.

Das Beispiel mit dem türkischsprachigen Sender in Berlin trifft es als Vergleich auch nicht ganz. Wie würde man in Deutschland bloss reagieren, wenn z.B. SWR3 einen Moderator anstellt, der seine Sendungen in türkisch moderiert? ;)
 
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In Österreich werden bei FM4 mehr als die Hälfte aller Sendungen auf englisch moderiert... das so als Einwurf. ;) Hinkt zwar auch ein wenig, aber weniger als der Vergleich mit den türkischen Sendern.
 
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