Hochwertiges Webradio-Mikrofon

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Ich mach' den Spaß mal mit.

Folgende Anordnung kam zum Einsatz:

- ein Shure SM 58 -> Behringer MIC-800 -> TT Aureon 7.1 U (Line In rear)
- ein AKG C 4500 B-BC -> Focusrite TM pro -> TT Phase26
- die beiden Wandler räumlich direkt nebeneinander angeordnet
- gleichzeitiges Recording - es ist also nicht zweimal eingesprochen worden
- anschließend Parts markiert und ausgetauscht

Zwei Fragen:

Mit welchem Mikrofon hat er begonnen und wie oft wird in der Wiedergabe gewechselt?

Viel Spaß :)
 
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Oh oh... schwierig. Unerwartet schwierig. Ich vermute, Du beginnst mit dem AKG, es wirkt brillanter und auch "untenrum" voller. Irgendwie ist es auch unsauberer, als ob die Transienten die dahinterliegende Elektronik zu sehr stressen. Wenn ich danebenliege, muß ich mir nen guten Grund ausdenken. ;)

Sag mal, hörst Du extrem laut ab? Da ist doch immer was knapp vor dem Koppeln, oder?


Anbei was von mir, aus der Rubrik "teures, anerkannt gutes Mikro, mieser Raum": das ist ein Neumann TLM 103 mit Nahbesprechungsschirm im Studio 2 des Offenen Kanals Jena, Pultsumme auf DAT mitgeschnitten am 20.10.2001. 50 cm hinter mir eine Wand, 70 cm vor mit die Glasscheibe. Ich wußte nicht so recht, was ich tun soll: nah ran gegen den Raum (und damit Wummerbass) oder weiter weg und Raum voll drauf? Der Kompromiß war nicht sonderlich befriedigend, die hervorragende Transientenwiedergabe des Neumann ist aber gut zu hören.
 

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Unerwartet schwierig.
Wenigstens ungefähr hatte ich eine solche Reaktion erwartet. :)
Ich gebe zu: Selbst für mich ist es im Nachhinein unmöglich, genau herauszufinden, wo ich die Schnitte gesetzt habe. Ich höre es einfach nicht mehr heraus.
Ich hab's aber natürlich als SCR-Shot gespeichert und werde dementsprechend gleich zur Enthüllung beitragen. Dea-mäßig muss allerdings vorher ausgeholt werden ;)

Ich vermute, Du beginnst mit dem AKG, es wirkt brillanter und auch "untenrum" voller. Irgendwie ist es auch unsauberer, als ob die Transienten die dahinterliegende Elektronik zu sehr stressen. Wenn ich danebenliege, muß ich mir nen guten Grund ausdenken. ;)

Oh no! DU liegst fast richtig. Das AKG ist indertat (ich weiss, ich darf das nicht zusammenschreiben, mach's nur leider zu gern) das erste. Danach gehts strikt im Wechsel.

Sag mal, hörst Du extrem laut ab? Da ist doch immer was knapp vor dem Koppeln, oder?

Ich hatte nicht einmal einen Kopfhörer auf, geschweige denn einen halboffenen.
Darüber komme ich zu ein paar Nachteilen des 4500er AKG. Ich hatte bis jetzt eigentlich absichtlich vermieden, an die Glocke zu hängen, was das für ein Teil ist, denn die meisten kennen es als 'FFH-Mikrofon', darüber hinaus herrscht weitestgehend Stillschweigen zu dem Gerät.

Es ist durchaus ein Mikrofon mit einer ausgesprochenen Sprecherseele. In der Klasse der Kondensator-Großmembraner nimmt es als Axial-Einsprecher eine Sonderstellung ein und die Entwickler von AKG haben sich viel dabei gedacht. Das Werbeversprechen der Unempfindlichkeit gegenüber Nahbesprechung halten sie gut ein - das Mikrofon kommt mit Besprechung aus kürzesten Entfernungen wirklich gut klar, wie der direkte Vergleich mit dem SM 58 zeigt, welches bei der Aufnahme natürlich in gleichem Abstand neben dem 4500er hing. Der Peis für den Kompromiss ist eine etwas geringere Empfindlichkeit im Vergleich zu seinen vergleichbaren Typen.

Was es überhaupt nicht mag, ist eine Abweichung des Schallereignisses von der Einsprechachse. Die Reaktion sind schnell heftige Verfärbungen. Die waren bei der Aufnahme hier unvermeidlich, da ich mich sebstverständlich mittig zwischen den beiden Mikrofonen positionieren musste. Korrekt frontal besprochen verschwinden die Effekte, die sich nach Phasenverschiebungen anhören.

Weiter beobachtest du richtig eine erhebliche Präzision im Hochtonbereich. Die ist leider so "übertrieben", dass Reflexionen des guten alten 18''-TFTs deutlich hörbar werden, was zusätzlich zur versetzten Einsprechachse Effekte bewirkt, die dich eine Rückkopplung vermuten lassen. Unterm Strich also gut zugehört, aber die falsche Ursache vermutet.
Für die Produktion von Beiträgen habe ich experimentell Positionen ermittelt, in denen dies nicht mehr störend hörbar ist.

Alles in allem stimmt auch die Ausssage der Impräzision des Shure SM 58, die mir bei Schneiden des Takes extrem auffiel. Vor allem steilflankige Signale hören sich beim AKG C 4500 B-BC nicht nur grundsätzlich sauberer an, sie sehen auch im Oszillogramm so aus.

Noch etwas muss ich sagen: Das SM 58 ist bekannt/berüchtigt dafür, sehr unsauber zu klingen und vor allem extrem pop-empfindlich zu sein. Das liegt aber nicht an seiner Kapsel, sondern dem unverwechselbaren, unpraktischen Korb vorn. Ich habe mein SM 58 umgebaut, so dass es für mobile Zwecke als Sprechermikrofon zu gebrauchen ist - wie es aussieht: Mit Erfolg :)
Bühnentauglich ist es damit nicht mehr. Einen Sturz würde meinen wohl einmaligen Popfilter vorn abreißen. Aber ich bin ja kein Musiker.

Die Kombination der Mikrofone mit ihren jeweiligen Verstärkern tut ihr übriges. Auch diese haben ihren Grund und ich habe X Versuche gemacht, um herauszufinden, wie was miteinander harmoniert. Eitel bin ich ja auch gar nicht: Beide werkeln mit Sommer-Kabeln (Albedo), um ihre dünnen Signale sauber 3 m weiter zu bringen. ;)

So, gut nun: die Auflösung in grafischer Form:
attachment.php



PS:
das ist ein Neumann TLM 103 ...

Don't tell me about!
Ich kenn' da einen, der hat da eine ganze Sendung auf seinem MP3-Player und ist da nicht wenig froh darüber. Wenn er unterwegs ist und etwas übbereizt ob seiner hektischen Umgebung... ein paar Clicks und schon ist bei ihm Weihnachten ;)
 
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Hallo Uli,

einen lieben Dank für den Vergleich. Leider hat mich das Ergebnis doch etwas überrascht, dass der Unterschied zwischen den beiden Mikrofonen so groß ist. Das SC450 klingt da in der Tat besser.

Man müsste die Nachbarskinder irgendwie zum Schweigen bringen ... ;)
 
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Ich habe da gerade was witziges gefunden: Mikrofon-Vorverstärker-Test nebst Auflösung (bitte erst Seite 1 bearbeiten, dann Seite 2 klicken). Sehr geil... unbedingt den Text auf Seite 2 genießen :D

Wobei: mir fällt auch hier wieder schwer, den Unterschied zwischen Verstärker 1 und Verstärker 2 zu hören. Verstärker 3 ist eindeutig gedeckter in den Höhen. Die ersten beiden sind für mich tonal ähnlich (mit beiden Mikrofonen), aber Verstärker 2 ist sauberer. Was hört ihr?
 
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Sehr interessant.

Ich habe mir das eben mit 2 verschiedenen Kopfhörern und den Monitoren angehört. Bis zu diesem Zeitpunkt jetzt kenne ich die Auflösung nicht, die schau ich mir gleich an. Mein Urteil:

Im direkten Vergleich beim immer wieder Durchhören fällt Verstärker 3 völlig aus dem Rahmen. Das Ding verbietet sich selbst für eine Nutzung mit dem ominösen Mikrofon B.
Verstärker 1 macht für mich einen ruhigen, ausgeglichenen Eindruck und rein als Zuhörer ist er mir einfach am angenehmsten bei diesem Sprecher. Verstärker 2 kommt gefühlt brüllend und überanstrengt daher. Er ist mir sehr unangenehm.

Bei diesem Sprecher würde ich also Verstärker 1 den Vorzug geben, wobei der Idealfall ein dynamisches Mittel zwischen dem nervig-brüllenden 2er und dem fast schon zu ruhigen 1er wäre.

Nun bin ich mal gespannt, was die Auflösung verrät.
 
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ich zieh den thread mal hoch, weil ich da ein mikro "entdeckt" hab, das angeblich gut sein soll.. wieso's dann so relativ kostengünstig ist, frag ich mich und es macht mich ein wenig skeptisch.. es geht um das AKG C214... das auch bauelemente des C414 beinhalten soll.

frage. WIE gut ist es, taugt es als studiomikrofon zum einsprechen von texten... wie würde man den gesamteindruck dieses mikros beschreiben, was sind dessen stärken/schwächen, usw...

ich danke schon mal vorab um informative antworten!!
 
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Sehr schöne Audiobeispiele hier im Thread. Danke für Eure Mühen, ich war gut am grübeln. Muss noch dazu sagen, das der Sound vom Gefell PM860 mir sehr zusagte. Vintage halt ;)
Eim Mikrofon fehlt mir in der Reihe noch.
Ich würde gerne neben dem RE20 noch etwas über das Shure SM7b erfahren.
Könnt Ihr mir dazu etwas sagen?

Folgende Kombination planen wir für unser Studio:
Shure SM7b >>> SM PRO AUDIO TB202
Studio 17m² (Schallisoliert und mit Absorbern ausgestattet.)

Vielen Dank im Voraus!
Gruß Daniel
 
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Dann sei an dieser Stelle nochmals dieser Shootout zum Studium empfohlen. Da ist neben dem SM7 ein RE-27 dabei und diese werden von 3 verschiedenen Personen besprochen. Aber bitte nicht vorher die Lösungen ansehen! Es bringt nichts, sich das voreingenommen anzuhören.
Wenn man sich vom Test insgesamt beeindrucken ließ, kann man immernoch 2 Kandidaten herauspicken und nochmals vergleichen.

Ansonsten ist es ein anerkannt gutes Radiomikrofon, wenn es denn ein dynamisches werden soll; verhältnismäßig unkritisch gegenüber verschiedenen Stimmen und auch vor der Sprechernase sehr angehem. :)
Ob es allerdings mit dem angegebenen Verstärker (ideal?) harmoniert, wird wohl für euch eine Eigen- bzw. Ersterfahrung werden.
 
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Großer Mikrofontest im Einsteiger-Segment: bitte hier weiterlesen.

Und ne Warnung: die da abgehandelten Kleinmembranmikrofone sind sehr plopp-empfindlich. Da gehört ein guter Schaumstoff drauf oder besser ein (kleiner) Nahbesprechungsschirm davor. Das ist keine Notlösung, das verwenden andere (DLF) auch im Studio genau so - allerdings mit teureren Mikrofonen. ;)

In wenigen Tagen dann das neue Heft mit 17 Großmembranmikrofonen.
 
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tut mir leid dass ich hier jetzt ein wenig OT werden muss, aber als ich den titel des threads gelesen hab, hätte mich mir jetzt eigentlich gedacht, dass hier wieder eine große diskussion à la "hochwertig und webradio? widerspruch!".

das wollte ich nur mal gesagt haben. ich war nämlich verwundert dass in diesem thread noch garnichts ausgeartet ist :D
 
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ich war nämlich verwundert dass in diesem thread noch garnichts ausgeartet ist :D

Indertat®, nicht einmal Schreibstil und Orthografie. Wir danken dir, dass wenigstens Du es endlich geschafft hast, ohne Sinn und offensichtlich ohne Verstand eine vollkommen überflüssige Bemerkung beizusteuern. Damit hast du dem Webradio-Image wieder tüchtig auf die Beine geholfen. Danke, danke!
 
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