Hör-/Sprechgarnitur oder cm4 von Linear Audio

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ursonat

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Hallo zusammen,
für Telefonkonferenzen (und gelegentlich Podcasts) suche ich ein adäquates Headset oder Mikrofon, das auch mobil (wechselnde Arbeitsplätze, Hotel) praktikabel einsetzbar ist. Die qualitativen Einschränkungen von Headsets sind mir bewusst, das Schöps Headset ist preislich leider jenseits.
Was wäre euer Tip?
Dank im Voraus.
 
Ist denn ansonsten Audiohartware vorhanden, Vorverstärker, USB-Interface oder vergleichbares?
Wenn es kein Gamer-Headset sein soll, und das würde ich bei Podcast-Aufnahmen mal ausschließen, brauchst Du ja etwas mit XLR-Anschluss und Vorverstärkung.
Guck Dir mal von Beyerdynamic den DT291 oder DT297 an. Die werden durchaus öfter bei Radiosendern zum Moderieren genutzt, qualitativ und klanglich sind die absolut brauchbar - und für unter €300,- zu bekommen.
Mobil und in wechselnder Umgebung spricht in diesem Fall mMn gegen normales Mikrofon und für ein Headset, dessen Mikrofon sich sehr nah an der Schallquelle (=Mund) befindet, und dadurch weniger von der Raumakustik aufnimmt.
 
Das stimmt alles soweit, allerdings neigt die Nierenversion zum ploppen und muss recht akribisch ausgerichtet werden. Die meisten anderen Headsets sind Kugeln und nehmen daher auch recht viel Raumanteil mit. Hörfunk- und Fernsehproduktionen haben wir deshalb eigentlich immer mit zwei klassichen Handmikrofonen gemacht: entweder mit Neumann KMS 105 - oder viel häufiger - mit Sennheiser MD 421.

Das DT297 war (zumindest im meinem Einflussbereich) mal als Standard für bessere Heimarbeitsplätze und diese typischen Büros mit angeschlossenem Audiocodec vorgesehen vorgesehen, nur wenige beherrschen sich den Rüssel so hinzubiegen, dass es plopp- und raumanteilarm passt. Dann folgte die erste Hau-Ruck-Aktion: das Headset nur noch als Kopfhörer verwenden und als Mikrofone hinhängen, was kurzfristig im Fundus verfügbar war, i. d. R. MD 421 und vereinzelt MD 441 aus dem Außeneinsatz. Danach dann sukzessive einheitlicher Tausch gegen KMS 105 an Arm, in elastischer Halterung und mit Ploppschutz (kein Schaumstoff).

Gute Erfahrungen haben wir auch mit HME 25-1 von Sennheiser gemacht, von den systemimmanenten Nachteilen eines Headsets mal abgesehen. Das Mikrofon ist brauchbar und es ist leichter zu transportieren als die sehr bequemen, aber auch etwas klobigen Beyerdynamic.
Gibt‘s aber glaub ich nicht mehr neu (oder nur noch als NOS), Nachfolger dürfte das HME 26-II sein, mit knapp 500 € für die gebotene Audioqualität aber recht teuer, vergleicht man es mit der Kombination Handmikrofon+Kopfhörer.
Die dynamischen Mikrofonkapseln an den Sennheiser-Headsets (günstiger) empfand ich immer als sehr mittenlastig und daher besser zu reinen „Kommandozwecken“ geeignet.

Wenn ich daran denke, dass fraglich inspirierte Leute die U89 an einer früheren Arbeitsstätte mal gegen Headsets tauschen wollte... dazu kam es dann zum Glück nie.
 
Danke. Schaue ich mir an.
Ist denn ansonsten Audiohartware vorhanden, Vorverstärker, USB-Interface oder vergleichbares?
Wenn es kein Gamer-Headset sein soll, und das würde ich bei Podcast-Aufnahmen mal ausschließen, brauchst Du ja etwas mit XLR-Anschluss und Vorverstärkung.
Guck Dir mal von Beyerdynamic den DT291 oder DT297 an. Die werden durchaus öfter bei Radiosendern zum Moderieren genutzt, qualitativ und klanglich sind die absolut brauchbar - und für unter €300,- zu bekommen.
Mobil und in wechselnder Umgebung spricht in diesem Fall mMn gegen normales Mikrofon und für ein Headset, dessen Mikrofon sich sehr nah an der Schallquelle (=Mund) befindet, und dadurch weniger von der Raumakustik aufnimmt.
Danke. Passende Hardware muss ich noch beschaffen.
 
Die meisten anderen Headsets sind Kugeln und nehmen daher auch recht viel Raumanteil mit.
Das kommt darauf an, ist meine Erfahrung. Wenn man dem Signal mit handfester „Optimierung“ per Kompressor et. al. zuleibe rückt, tritt der Raumanteil hervor - tut man das nicht, ist die Kapsel durch die Nähe zum Mund so gut wie immer innerhalb des Hallradius, was nicht bedeutet dass man vom Raum gar nix hört. Die Ploppempfindlichkeit der Nierenkapseln durch extrem nahe Besprechung ist m.E. deutlich unangenehmer. ist Es ist halt ein Kompromiss.
Den DT291 gibt‘s halt an jeder Ecke für moderate Preise zu kaufen, und er ist reparabel falls etwas kaputtgeht.
 
Das kommt darauf an, ist meine Erfahrung. Wenn man dem Signal mit handfester „Optimierung“ per Kompressor et. al. zuleibe rückt, tritt der Raumanteil hervor - tut man das nicht, ist die Kapsel durch die Nähe zum Mund so gut wie immer innerhalb des Hallradius, was nicht bedeutet dass man vom Raum gar nix hört. Die Ploppempfindlichkeit der Nierenkapseln durch extrem nahe Besprechung ist m.E. deutlich unangenehmer. ist Es ist halt ein Kompromiss.
Ich möchte gar nicht widersprechen, aber... „Optimierung“ im Signalweg hatten wir da in der Praxis gar nicht. Das Mikrofon ging entweder per kleinem Audiointerface (Motu oder Focusrite) trocken in den Rechner, zur Fernsehsyncro wurde und wird meistens ein Kleinmischer von Rami eingesetzt - außer einem Hochpass und zwei rudimentären Filtern hat man da auch nichts.
Trotzdem überzeugt da ein gestandenes Reportagemikrofon eher, wenn Platz und Einsatzzweck es hergeben.
Oder man nutzt für jede Aufgabe etwas anders... für die Podcastaufnahme im Hotelzimmer ein Handmikrofon, Niere oder Superniere - und für die mittlerweile obligatorischen Videokonferenzen (ohne dabei einen O-Ton geben zu müssen) ein klein „faltbares“ einfaches Kommunikationsheadset das sich möglichst bequem trägt.
 
bedeutet zusammengefasst, ein beyerdynamic dt 291/ 297 plus muto wäre zielführend?

Das Sennheiser 26/27 erscheint mir zu teuer, vor allem, wenn in der Zukunft ein gestandenes Mikrofon dazukommen könnte.
 
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vor allem, wenn in der Zukunft ein gestandenes Mikrofon dazukommen könnte.
Ist es denn so dringend? Wenn Du ohnehin vorhast, ein Mikrofon zu besorgen, dann spare Dir das Headset und kaufe gleich einen richtigen Kopfhörer:

Das dt 297 kostet 240 Euro. Einen Sennheiser HD 25 (zum Beispiel) bekommst Du derzeit für 100 Euro (Preise vom großen T). Damit hättest Du schon 140 Euro auf der Mikrofon-Habenseite, wenn Du das Headset-Gelumper wegließest.
 
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Das ist jetzt wiederum eine (entscheidende) Frage der technischen Umsetzung - Konferenz (Audio und/oder Video) via PC? Dann ist das auch mit Kopfhörer + gutem Mikrofon an USB-Interface sehr gut machbar.
Das praktiziere ich mit einem HD25 und einem Gefell MV692 an einem Mindprint Envoice, rein-raus am Laptop macht ein digi003. Was halt grad so griffbereit daheim rumsteht.

Wenn es eine Konferenz dezidiert via Mobil- oder Festnetztelefon ist, fällt diese Lösung leider aus, bzw. sie würde enorm aufwändig, weil Du im Prinzip ein kleines Studio um das Telefon herumbauen müsstest. Das ist genau das Gegenteil dessen, was Du eigentlich suchst.

Ergänzung noch: ein kompaktes, simples USB Interface wäre zum Beispiel das Rode AI-1. Je einmal Mikrofon und Kopfhöreranschluss, Phantomspeisung, USB-powered, treiberlos, fertig.
 
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in der Regel Video über ein macbook. Somit wäre die Kombination mit Mikrofon und Headset schon möglich. Entfernung ca 50cm zum externen Monitor.
Die „Schöps für Arme“ von Linear Audio taugen etwas, zumindest wurden sie als sprachtauglich in einem anderen Chat gelobt? Oder was wäre hierfür die Empfehlung?
 
Ich bin mit Empfehlungen ohne eigene Erfahrungen auf Basis von Angelesenem immer vorsichtig, vor allem die Amis haben ein etwas jubelperserndes Verhältnis zu "Vintätsch-Dschörmän Maikrofones" (ohne die tatsächliche Qualität diskreditieren zu wollen) und anderem Gerät, das dort selten, ggf. teuer, und nebenbei technisch auch noch einigermaßen hochwertig ist. Da wird emotionaler diskutiert, während wir Reichstonmeister hier recht nüchtern drangehen.
Vergleichen würde ich die Line Audio Mikrofone gedanklich mit den gar-nicht-mehr-so-geheimen Geheimtips von Oktava - sehr ordentliche Mikrofone mit einer gewissen Qualitätsstreuung für wohlfeile Preise. Vorteil da: Vertrieb über große Händler (Thomann u.a.) mit allen Annehmlichkeiten gegenüber einem kleinen Einzelvertrieb.
Der Forenkollege @codcaster hat sich zu seinem Schoeps eine solche russische Superniere bestellt, vielleicht teilt er seine Erfahrungen mit uns.
 
Ich bin mit Empfehlungen ohne eigene Erfahrungen auf Basis von Angelesenem immer vorsichtig...
Ich auch. In diesem Fall gibt es aber einiges zum Anhören:


Vergleichen würde ich die Line Audio Mikrofone gedanklich mit den gar-nicht-mehr-so-geheimen Geheimtips von Oktava - sehr ordentliche Mikrofone mit einer gewissen Qualitätsstreuung für wohlfeile Preise.
Im Gegenthum. Der Ruf der Line Audios beruht wohl darauf, dass der Schwede, der sie baut, die zugekauften Kapseln besonders sorgfältig auswählt.

Vertrieb über große Händler (Thomann u.a.) mit allen Annehmlichkeiten gegenüber einem kleinen Einzelvertrieb.
Für solche Stückzahlen macht Thomann kein Browserfenster auf. Das scheint auch nicht das Ziel von Line Audio zu sein.

Es gibt ein paar kleine Buden, die ganz nette Sachen in Stückzahlen machen, die für die großen Kistenschieber offenbar uninteressant sind. Siehe z.B. auch LOM. Das macht sie mir nicht unsympathischer...

Ralf
 
Schaut euch mal diese NDR-Seite an (Fotos beachten). Dann wisst ihr, wie beim Rundfunk im Homeoffice gearbeitet wird.

Corona-Krise: Wie arbeiten unsere Korrespondenten? | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A-Z - Weltbilder

Wer sich auf "improvisierte Lösungen" versteht, wird hier fündig:

Wie arbeitet der NDR während der Corona-Krise? | NDR.de - Der NDR - Unternehmen
Mal ganz davon abgesehen das es im Fachhandel wohl nie ein Mangel an einfachen Tonangeln gegeben hat... Modell „Besenstil“ würde ich aufgrund des Eigengewichts schon nicht empfehlen, die Entkoppelung des Mikrofons fehlt auch... Nur was für Leute, die auch einen vollen Maßkrug eine Minute hochstemmen können, ohne das ein Tropfen danebengeht.

Ansonsten viel Profitechnik, beim Fernsehen die üblichen Sennheiser-Drahtlosstrecken, SKM 5000 bei Frau Dittert beispielsweise, das Interface zum iPhone kann man nicht sehen (oder das Mikrofon steht wegen des Windschutzes zur Deko da). Auf dem Foto mit Frau Sarre die „luxoriöse“ Variante eines (WDR-) Heimarbeitsplatzes, hier mit Neumann BCM 705. Nicht im Bild das zum Intellimix gehörende Gerätegestell, dass auch noch einen Prodys-Codec beinhaltet, Rechner mit RME-Karte (auf dem das Digas läuft) auch nicht im Bild. Ein TM3-Pegelmesser sollte dort auch noch sein, bei älteren Installationen zumindest noch irgendwo ein Gasplasma-RT

In Signapur verwendet man wohl ein IK-Multimedia USB-Mikrofon. Kann man machen, machen wir aber „nur“ für Online only, und auch nur wenn nichts anderes greifbar ist. Ansonsten MD 421 oder MKH 416 an iRig, wenn als aufzeichnendes Gerät ein iPhone oder iPad verwendet wird.

Das Foto aus Dehli zeigt übrigens das schon empfohlene DT 291.

Alles in allem wohl über das Budget einer Improvisation herausgehend, sieht man vom dem schrullig-ärmlichen Besenstil, der nicht sein müsste, mal ab.

„Die Lösung“ gibt es wohl nicht... wie es in meinem Einflussgebiet gehandhabt wird: soll gesendet werden kommen Handmikrofon (meistens MD 421 von Sennheiser) und Kopfhörer (meistens HD 25 von Sennheiser) zum Einsatz; für Videokonferenzen üblicherweise günstige Kommunikationsheadsets, „Jabra“ oder was man so rumliegen hat, viele davon haben ja treiberfreie USB-Interfaces schon eingebaut. Manchmal auch die üblichen Apple-Ohrstöpsel mit Mikrofon im Kabel.
 
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Danke vielmals- auch wenn "eine" Lösung helfen würde... im Ergebnis nehme ich an, daß ein Mikro dem DT291 von Dir in der Regel vorgezogen werden würde.
 
ein adäquates Headset oder Mikrofon, das auch mobil (wechselnde Arbeitsplätze, Hotel) praktikabel einsetzbar ist.
Ich habe seit Jahren das Beyerdynamic DT297 mit XLR Ausgang und 3.5 Klinke für den Kopfhörer, das sich mit einem kleinen Speiseadapter wie dem Tascam ixZ auch mobil einsetzen lässt und einen recht satten Sound produziert (Stimme). Ich habe sogar mal für einen Podcast meine Moderation darauf eingesprochen. Aber: Du hast halt immer eine klobige XLR-Buchse dran hängen. Auch wären mir beim Transport einklappbare Hörmuscheln wie beim Sennheiser HD300 Pro lieber, aber das ist Geschmackssache.

Wie @Funkminister schon sagte, habe ich ein Oktava bestellt. Lieferzeit momentan mehrere Wochen.

Mich beschäftigt zur Zeit die Frage, wie man mit einem Bluetooth-Headset unterwegs Telefonate am Handy aufnehmen kann. Habe ein Jabra Evolve 75, das super zum telefonieren ist.. Ach, es wäre alles so einfach, wenn es eine Software-Lösung im App-Store gäbe, aber da sind wohl die Regulatoren vor. Dabei sollte jedem klar sein, dass man vorher die Gesprächspartner um Einwilligung bittet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Pendant zum MKH416 dann ME66 oder ME67 Kapsel, ME64 ist ja eine Niere.
Absolut in Ordnung, wenngleich es klanglich nicht an die Klasse der MKH heranreicht. Für einen Nachrichtentext oder O-Töne würde ich es ohne Diskussion empfehlen, wenn die (Klang)Ästhetik eine Rolle spielt, eher nicht mehr.
 
Zum beyerdynamic DT 297 PV MK II hier noch die Preisinformation (interessiert mich auch gerade).

DT 297 PV MK II, 80 Ohm: 239 EUR
Anschlusskabel muss zusätzlich gekauft werden: 59 EUR
 
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