HR-Info: Lobhudelei auf Roland Berger

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XXLFunk

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Am gestrigen Samstag lief auf HR-Info unter der Reihe "HR 2 Doppelkopf" ein Interview mit dem ehemaligen Unternehmensberater Roland Berger. Statt Berger nun auch einmal mit den Vorhaltungen der Kritiker in Richtung der Beratungsindustrie zu konfrontieren, gab es nur gefällige Fragen, biografische Details, die Vorstellungt des Privatmenschen und wohlfeile, als Frage kaschierte Steilvorlagen für den Befragten. So stellte sie die Frage, ob es denn nicht sinnvoll wäre, die Unternehmensberater nicht erst in, sondern bereits vor der Krise zu engagieren. Die Antwort darauf war kalkulier- und vorhersehbar.

Mit keinem Wort sprach die Journalistin die folgenden Vorhaltungen an:
  • Der Berater verkauft bereits anderswo erprobte Konzepte und stülpt diese dem Unternehmen über, egal ob sie passen.
  • Er missachtet demzufolge spezifische Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens, beseitigt sie häufig sogar fahrlässig.
  • Sucht er die Lösung im Unternehmen, sammelt er nicht selten lediglich bereits vorhandene Verbesserungsvorschläge der verschiedenen Mitarbeiter/Abteilungen ein und präsentiert sie als "Seins".
  • Wenn sich die Tauglichkeit oder Untauglichkeit seiner Vorschläge zeigt, hat er das Unternehmen bereits wieder verlassen. Das fördert die Verantwortungslosigkeit seines Tuns.
    (Manager wiederum entledigen sich auf diese Weise gerne der eigenen Verantwortung; geben dem Berater die Schuld.)

Im Ergebnis war das Gespräch oberflächlich und belanglos. Wieso war der ansonsten so kritische HR nicht in der Lage, wenigstens einen Teil der oben skizzierten Streitpunkte anzusprechen?
 
AW: HR-Info: Lobhudelei auf Roland Berger

Gibt es die Sendung auch zum im Nachhinein zum Hören?
 
AW: HR-Info: Lobhudelei auf Roland Berger

Ja, solche Lobhudelei ist bitter, um nicht zu sagen Volksverdummung. Ich kann nur soviel sagen: Ich bin beim Arbeitsamt (oder auf gut neudeutsch bei der "Agentur für Arbeit") beschäftigt, und die Spuren, die er und Konsorten (McCinsey etwa) bei uns hinterlassen haben, sind katastrophal! :wall:
 
AW: HR-Info: Lobhudelei auf Roland Berger

Ich kenne die fachlich korrekte Bezeichnung für diese Art Gespräch nicht, aber es geht da um die Person des Gesprächspartners und nicht um Grundsatzdiskussionen. Insofern ist das Teil wohl richtig so und auch professionell gemacht. Aber ich stimme dir insofern zu XXL, es ist nur grottenlangweilig! Man hätte die rechst selbstgefälligen Monologe durchaus mit kontroversen Fragen aus deiner Liste auflockern können. Die Reaktion darauf hätte sicher mehr über die Person Bergers verraten, als sein ungezügeltes Geschwafel. Und in seinem Job ist er Profi und es somit harte Bandagen gewohnt. Aber vielleicht kann oder besser traut sich das beim hr keiner mehr, der Laden ist doch faktisch in Angststarre.
 
AW: HR-Info: Lobhudelei auf Roland Berger

Als Dauereinsatzsendeplatz für Leyendeckers Wort zum Abend mag es als Alibi brauchbar erscheinen.
 
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