hr schiebt hr2 weitgehend auf DAB+ ab

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Mir tun die vielen, tüchtigen Redakteure und anderen Mitarbeiter bei HR II leid, die täglich mit sicherlich viel Herzblut ihre Arbeit verrichten. Bei diesen kulturliebenden Menschen muß ja nun mächtig die Angst umgehen. Aber das ist nur beim Radio so: Kulturarbeit im traditionellen Sinne wird nur von einer verschwindenden Minderheit anerkannt.

Korrektur: Es sollte heißen: "Aber das ist nicht nur beim Radio so: Kulturarbeit im traditionellen Sinne wird nur von einer verschwindenden Minderheit anerkannt."
 
Hmmm, es könnte natürlich auch sein, dass der HR durch diese Maßnahme testen will, wieviele Leute tatsächlich das Kulturradio HR2 über jene Frequenzen hören. Dafür würde sprechen, dass man es eben so gut wie überhaupt nicht angekündigt hat und diese Maßnahme am Rosenmontag durchgeführt hat, wo man sich bestimmt erhoffte, dass der Großteil der Nicht-HR2-Hörer das Geschehen nicht mitverfolgt und somit der Shitstorm ausbleibt. Tja, verrechnet, lieber HR, würde ich da mal sagen. Die Aussenwirkung der Fassenacht über- und die Schnelligkeit des heutigen Internetzirkus unterschätzt.

@divy: Diese These ist haltlos, da sich der WDR ohne Konkurrenz genau gleich entwickelt hat wie der HR mit Konkurrenz. Nur dauert in NRW alles immer ein bisschen länger als anderswo, weshalb wir dort die UKW-Versorgung von WDR3 noch gesichert haben. Aber vielleicht fällt dem WDR irgendwann plötzlich ein, dass die terrestrische Versorgung seines Kinderradios noch nicht vorhanden ist. :D Ein heisser Kandidat wäre freilich auch WDR Vera, die chronisch unterschätzte Computerstimme.
 
Der BR ist ja schon lange im Gespräch. Aber da scheint es noch einige Gralshüter zu geben, wobei Bayern 4, hoppla, BR KLASSIK als reines Musikminderheitenprogramm für das Sinusmilieu "Etablierte" im Villenviertel wesentlich verzichtbarer wäre als das einzige Kulturprogramm im ansonsten durchformatierten HR.
 
Hmmm, es könnte natürlich auch sein, dass der HR durch diese Maßnahme testen will, wieviele Leute tatsächlich das Kulturradio HR2 über jene Frequenzen hören. Dafür würde sprechen, dass man es eben so gut wie überhaupt nicht angekündigt hat und diese Maßnahme am Rosenmontag durchgeführt hat, wo man sich bestimmt erhoffte, dass der Großteil der Nicht-HR2-Hörer das Geschehen nicht mitverfolgt und somit der Shitstorm ausbleibt. Tja, verrechnet, lieber HR, würde ich da mal sagen. Die Aussenwirkung der Fassenacht über- und die Schnelligkeit des heutigen Internetzirkus unterschätzt.
Wie kommst du darauf? Dass in Insiderforen Kritik aufkommt, überrascht sicherlich niemanden. Aber nirgendwo sehe ich einen wahrhaftigen Shitstorm. Es weht noch nicht einmal ein laues Windchen.

Nicht, dass ich die hr2-Abschaltung gut fände, aber wie du zu deiner Wahrnehmung kommst, ist bemerkenswert.
 
Das wird schon noch kommen, die Meldung ist ja noch keine 10 Stunden alt! Und im Parallelforum bei mysnip sind es schon 11 Seiten!
 
Im Internetzeitalter sind das aber schon Äonen. Und auf den Seiten von FAZ und FR (gut, die haben eigene Sorgen) findet sich noch immer keine Meldung dazu.
 
Wenn der Ratzi nicht seine Kündigung eingereicht hätte, wäre das vielleicht auch schon dort angekommen. Aber meist kommen solche Themen dort mit einigen Tagen Verzögerung. Ich bin mir sicher, dass dieses Thema in der hessischen und vielleicht sogar in der überregionalen Presse aufgegriffen wird. Gut, in Frankfurt wird man freilich auch zunächst mal nix davon merken. Für den HR wird vor allem jetzt interessant sein, wie viele Leute sich beschweren, BEVOR das ganze durch die Öffentlichkeit getrieben wird. Das werden sie dann als Symbolanhaltswert für die tatsächlich betroffene Hörerschaft hernehmen.
 
Es steht doch wohl eher zu befürchten, daß man aus der damaligen langwierigen Diskussion zur Kaputt-Reform von hr1 gelernt hat.
Man muß diese lästigen Gebührenzahler einfach vor vollendete Tatsachen stellen und irgendeine aufkommende Kritik muss man einfach aussitzen ohne etwas ändern zu müssen.
Das hat der Herr Reitze schon vom Kohl gelernt. Basta!
 
... Wiederwahl des Intendanten...
War das überhaupt eine Wahl und nicht eher eine "Bestätigung im Amt", wie in diversen Politbüros und ZKs vergangener Zeiten üblich, denn eine Ausschreibung gab es wohl nicht?

Aber einmal eine Verständnisfrage: Sind die abgeschalteten Frequenzen nicht die, die das "platte" Land (ich weiß, Hessen ist ein hügeliges Land) mit Kultur versorgten? Gegenden also, in denen Teile der Kultur für gewöhnlich nicht stattfinden. - Gehört es nicht gerade zu den Aufgaben eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, genau in diese Gegenden "Kultur zu bringen bzw. anzubieten"?

Irgendwelche Gremien müssen das ja abgesegnet haben - hat sich der Intendant und sein Gefolge wirklich mit "Speichelleckern" und "Arschkriechern" umgeben?
 
War das überhaupt eine Wahl und nicht eher eine "Bestätigung im Amt"…

Reitze wurde im Januar 2013 für den Zeitraum 2015–2020 wiedergewählt. Bei Spiegel Online hieß es dazu:
Die vorgezogene Wiederwahl des Intendanten hatte auch politisches Gründe, wie der SPIEGEL aus Rundfunkratskreisen erfahren hat. Der als konservativ geltende Reitze wollte damit der Landtagswahl im Herbst 2013 zuvorkommen. Das rot-grüne Lager in Hessen hat gute Chancen, dann an die Regierung zu kommen.

Die offizielle Begründung des Rundfunkrats fiel anders aus. Man habe die Wahl vorgezogen, um die Personalie aus dem hessischen Landtagswahlkampf herauszuhalten, hieß es am Freitag nach der Wiederwahl.

Außerdem steht dort, es fielen in der nächsten Zeit 100 Stellen beim hr weg, die nicht mehr neu besetzt werden.
Aber einmal eine Verständnisfrage: Sind die abgeschalteten Frequenzen nicht die, die das "platte" Land (ich weiß, Hessen ist ein hügeliges Land) mit Kultur versorgten? Gegenden also, in denen Teile der Kultur für gewöhnlich nicht stattfinden. - Gehört es nicht gerade zu den Aufgaben eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, genau in diese Gegenden "Kultur zu bringen bzw. anzubieten"?

Eben.
 
Ich versuche gerade, mich nicht mehr drüber aufzuregen. Denn der HR hat auch schon in der Vergangenheit schon vieles nicht richtig gemacht. Kaum kam Konkurrenz aus anderen ARD-Anstalten auf, hat man lieblos versucht, diese zu kopieren, anstatt mal was anderes zu machen. Beispiele gibts genug, nur zwei: HR1 klingt fast so wie SWR1 RP, HR3 und SWR3 unterscheiden sich beim Programm mittlerweile nur marginal, die Jingels beider Sender betrifft dies ebenso. Fällt was auf?

Mit HR2 ist es wahrscheinlich mit der Kopie gescheitert (nur ne Vermutung, ich höre den Sender fast nie) und aus einer reinen Trotzreaktion mangels Hörerzahlen versucht man sich jetzt an dieser noch radikaleren Maßnahme! Peinlich, lieber HR..... Fast nie was eigenes gemacht, sondern in der Vergangenheit immer nur kopiert. Und diese "Welle" schlägt jetzt mit "Brachialgewalt" zurück. So richtig leid tuts mir für den HR nicht, wenn ich ehrlich bin. Eigens geschaffenes Elend.

Und ein Beispiel (von vielen) nenne ich noch: SWR3 führte damals die "Kai-Karsten-Show" ein, was kam einige Wochen später als Gegenentwurf von HR3: Die "Bombi-Show". O.k., hier gehts um HR2, aber ich nenne dieses eine Beispiel trotzdem, weil es das gesamte Programmkonzept des HR, was keines ist, betrifft.
 
Dann darf man ja mal gespannt sein wer es als erstes dem hr nachmacht.
Zu alldem fällt einem wirklich nichts mehr ein.

Genau das ist meine größte Befürchtung, daß nämlich von diesem handstreichartigen Vorgehen beim HR eine Signalwirkung ausgeht. Auch anderen ARD-Anstalten sind ihre teuren Kulturwellen ein Dorn im Auge. Und plötzlich sieht man in Frankfurt, wie einfach es ist, sich den ungeliebten und teuren Kostentreiben im eigenen Haus zu entledigen, so daß die Gegner des Kulturkahlschlags erst gar nicht dazu kommen sich aufzustellen.
Wenn hier nicht augenblicklich ein massiver Protest durch Hörer und Medien einsetzt und den Kulturnihilisten beim HR die rote Karte zeigt, dann werden mittelfristig auch bei SWF II und WDR III (und vielleicht sogar beim Dradio) heftige Einschnitte in Sachen Niveau erfolgen.
Beim BR ist man sich bisher dem Kulturradio stets treu geblieben und räumt ihm immer noch einen sehr hohen Stellenwert ein. Das muß aber nicht immer so sein. Umso wichtiger ist es jetzt, daß Hörer, Bürger und Medien Himmel und Hölle in Bewegung setzen und diesem Präzendenzfall, der da gerade in Frankfurt praktiziert wird, mit aller Entschlossenheit entgegen getreten wird.
 
Der hr hat mit seinen Reformen einst die erste echte Hörerinitiative in Deutschland geschaffen. Gebracht hat sie aus meiner Sicht wenig. Es geht ja mit solchen Reformen gerade darum, für solche Leute kein Radio mehr zu machen. Wenn sie dann protestieren kümmert es die Verantwortlichen doch eher kaum. Die paar Hörer gingen damals in Hessen an den Deutschlandfunk, der hat sich gefreut, der hr auch, denn er gewann mit dem weichgespülten hr1 wohl nicht wenige von ffh zurück. So was ähnliches wird jetzt auch passieren. http://www.rettedeinradio.de/

Mich würde allerdings auch noch interessieren, ob hr2 jetzt wirklich in Teilen Hessens nicht mehr über UKW zu empfangen ist, oder zumindest in deutlich schlechterer Qualität. Der Sender hat das ja ein wenig anders dargestellt.
 
Würde das tatsächlich beim DRadio passieren ..., das wäre echt der Hammer. Aber wer weiß, vielleicht ist das Dradio in ferner Zukunft das einzige Programm, das Kultur vermittelt.
 
Mich würde allerdings auch noch interessieren, ob hr2 jetzt wirklich in Teilen Hessens nicht mehr über UKW zu empfangen ist, oder zumindest in deutlich schlechterer Qualität. Der Sender hat das ja ein wenig anders dargestellt.

Der Große Feldberg geht in Südhessen stellenweise noch recht gut. Selbst in Karlsruhe kann man den Sender noch empfangen, wenn auch verrauscht, aber dafür braucht man nicht mal DXer-Ausrüstung.
 
Der hr hat mit seinen Reformen einst die erste echte Hörerinitiative in Deutschland geschaffen. Gebracht hat sie aus meiner Sicht wenig. Es geht ja mit solchen Reformen gerade darum, für solche Leute kein Radio mehr zu machen. Wenn sie dann protestieren kümmert es die Verantwortlichen doch eher kaum. Die paar Hörer gingen damals in Hessen an den Deutschlandfunk, der hat sich gefreut, der hr auch, denn er gewann mit dem weichgespülten hr1 wohl nicht wenige von ffh zurück. So was ähnliches wird jetzt auch passieren. http://www.rettedeinradio.de/

Mich würde allerdings auch noch interessieren, ob hr2 jetzt wirklich in Teilen Hessens nicht mehr über UKW zu empfangen ist, oder zumindest in deutlich schlechterer Qualität. Der Sender hat das ja ein wenig anders dargestellt.

Die Technikfreaks im Paralleluniversum meinten, mit dem herkömmlichen Küchenbrüllwürfel seien die einzig verbliebenen Großsender, über die HR II auf 96,7 MHz und 95,5 MHz verbreitet wird, flächenmäßig nur noch in ca. einem Viertel von Hessen ordentlich reinzubekommen.
 
Gibts denn irgendwo Versorgungskarten vom HR?

Schau mal hier! Hier kannst du sogar Parameter wie die Eingansempfindlichkeit Deiner UKW-Antenne eingeben. Ausgegeben wird dann wahlweise ein Kartenausschnitt mit dem gekennzeichneten, den Parametern entsprechendem Versorgungsgebiet oder, soweit in der Datenbank verfügbar, das jeweilige, der Frequenz und Sender zugeordnete Antennendiagramm.
 
:wall: :wall::wall:

Schwester, meine Tropfen!!!


Und auf den Seiten von FAZ und FR (gut, die haben eigene Sorgen) findet sich noch immer keine Meldung dazu.

Bzgl. der FAZ vgl. den Eintrag von 15.30 Uhr. Vielleicht hat ihnen ja Frau Puppendoktor Pille mit der großen klugen Brille persönlich erzählt, daß sie doch viel bessere Frequenzen habe als das bißchen Sackpfeife und Hardberg, die weiter mit dem Kulturradio zu bespielen nicht im Interesse des Hauses liegen kann. Und da der Feldberg in Bankfurt am Schrein natürlich so reinhämmert wie eh' und je, wird die Schwierigkeit nun zunächst einmal darin liegen, die Situation dortigen Zeitungsjournalisten nahezubringen, die wohl geneigt sein könnten, ihren Kollegen vom Kulturradio arglos zu glauben.

Die Redaktion von hr2 glaubt vielleicht auch noch selber den dürren Spruch, den sie auf ihre Internetseite gesetzt hat. Diesen Spruch schaue sich im übrigen auch an, wem nun gleich wieder der DAB-Sabber läuft. Wird als letzte Alternative auch noch genannt, nach Kabel, Satellit und Internet. Ist schlicht kein Aspekt, der bei diesem Vorgang eine relevante Rolle spielt.


Man muß diese lästigen Gebührenzahler einfach vor vollendete Tatsachen stellen und irgendeine aufkommende Kritik muss man einfach aussitzen ohne etwas ändern zu müssen.

Richtig erkannt: Man muß sie von oben herab behandeln, nicht von innen heraus, und einfach den Wellenapparat besser ordnen, dann wird man mit dieser kleinen Minderheit auch schon fertig werden!!!


Dann wollen wir mal sehen, ob sich ein bißchen Stimmung machen lassen wird. Liebe Freunde da am Dornbusch: Im Laufe der letzten zehn Jahre waren schon sehr viele kritische Anmerkungen zu Eurem Laden zu machen. Mit dem dreisten Handstreich des heutigen Tages ist jetzt aber echt der Rubikon überschritten.
 
fmscan berücksichtigt die Topographie nicht und liefert deshalb keine brauchbaren Ergebnisse für diese Fragestellung.

Zudem ist die voreineingestellte Empfindlichkeit, solltest Du sie nicht separat angepaßt haben, nicht praxisgerecht. D.h. im praktischem Normalbetrieb sind die Ausdehnungen der gekennzeichneten Empfangsgebiete um etwa 50% kleiner. Soll heißen, bei der Empfindlichkeit eines handelsüblichen UKW-Radios für etwa € 50.- berühren dich die Empfangsradien von den Sendern Gr. Feldberg (96,7 MHz) und H. Meißner (95,5 MHz) so gerade eben.
 
Mich würde allerdings auch noch interessieren, ob hr2 jetzt wirklich in Teilen Hessens nicht mehr über UKW zu empfangen ist, oder zumindest in deutlich schlechterer Qualität. Der Sender hat das ja ein wenig anders dargestellt.
Radiowoche schreibt auf Twitter: „Wir haben auch Beschwerden aus Südhessen erhalten.PR-Technisch eine Katastrophe - Hörer vor vollendete Tatsachen stellen.“
 
Ab jetzt heißt es HR YOU FM mit der 95.30 MHZ UKW, in Worms in einem Jingle wurde dort auf HR 2 und die Frequenzumwidmung aufmerksam gemacht, lustig fand ich in dem Zusammenhang das sie die Südhessen erwähnten und Rheinland-Pfälzer und
Baden-Württemberger sollen doch mal die 96.70 MHZ UKW ausprobieren,alternative gebe es noch die Smartphoneapp.
 
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