hr2 wird zur Klassikwelle

Gestern Nacht habe ich geträumt (jetzt ehrlich - ist schon interessant, mit was man sich im Unterbewusstsein beschäftigt) - dass der Hessische Rundfunk das Programm "hr2" von der 87,9 MHz in Frankfurt entfernt hat (wer braucht denn diese Frequenz, außer für die angeblichen Funklücke zwischen Kronberg und Königstein, wo der "Große Feldberg" abgeschattet ist und angeblich die 87,9 MHz aus Frankfurt aushelfen soll) und - jetzt kommt es - auf dieser Frequenz, vom Sender auf dem hr Funkhaus an der Bertramstraße, MDR Kultur aufgeschaltet wurde :):wow:

Der würde sich nämlich wunderbar an das Versorgungsgebiet der 87,9 MHz vom Sender Inselsberg anschmiegen, und nahtlos in dessen Versorgungsbereich übergehen:

In Gründau-Lieblos im Osten, und am Gambacher Kreuz im Norden (das sind die Orte, an denen - aus Osten bzw. Norden sich der Mainmetropole nähernd, das Programm im Autoradio, eingestellt auf 87,9 MHz für MDR Kultur vom Inselsberg, plötzlich durch hr2 Fiedelei gestört wird, und man auf DAB+ umstellen muss, was aber auch nicht lückenlos vorhanden ist, da nicht offizielles Versorgungsgebiet sondern nur Overspill durch den Sender Kreuzberg).

Die 87,9 MHz aus Frankfurt wäre hier eine wunderbare Ergänzung zur 87,9 MHz vom Inselsberg :)

Thematisch und von der Musik ist MDR Kultur im Grunde genommen so wie hr2 früher, vielleicht noch etwas seichter - aber doch eine angenehme Wundertüte, bei der die Klassik einen nur sehr kleinen Raum einnimmt. Für Kritiker des Kulturradios einen zu kleinen Raum... Aber gut, dafür gibt es ja MDR Klassik und hr2 :)

Im Bankensektor kooperieren Thüringen und Hessen ja auch schon - also weshalb nicht auch im Rundfunk, für eine kleine 100 Watt Frequenz. Für Frankfurt am Main wäre dieses Programm eine Bereicherung, und es würde sich, wie gesagt, wunderbar an die 87,9 MHz vom Inselsberg anschmiegen.

Als ich aufgewacht bin, habe ich feststellen müssen, dass es doch nur ein Traum war :wow:
 
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Du hättest also auch gerne "Smile" von Jeff Lynne in Hottest Rotation und irgendwelche beliebigen Filmmusikschnipsel, deren einziges Einsatzkriterium ist, dass sie nicht länger als 90 Sekunden sind, als Dauerberieselung für Hessen?

Herr, schmeiss Hirn vom Himmel!
MDR KULTUR ist eine einzige Beleidigung des Beitragszahlers. Diesen Sender braucht wirklich kein Mensch.
 
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Ich habe mdr Kultur nie wirklich angehört, aber dieses „...braucht kein Mensch“ ist deshalb schon unlogisch, weil jeder von uns täglich hunderte Dinge nutzt, „die kein Mensch braucht“
_____ braucht kein Mensch. <Ausfüllen und ausschneiden>
 
Contenance, s'il vous plaît. Ich bin mittlerweile sogar dankbar, dass es hr2 nicht mehr gibt wie früher. Ich habe die tour des radios durch das Netz angetreten. Diese Woche läuft bei mir France Musique, und ich bin sehr zufrieden. Vor allem viel mehr Neue Musik als hierzulande üblich. Auch die Webchannels aus Frankreich sind hörenswert. Auch das New Yorker Public Radio war schon zu Gast und BBC Radio 3 und 4, und natürlich auch MDR Kultur und MDR Klassik. Wohlgemerkt: Der MDR leistet sich zwei Kulturwellen, ein Begleitprogramm, in dem es auch leichtere Musik gibt, die ich weniger mit dem alten hr2 als vielmehr mit Bremen Zwei oder DLF Kultur oder SR2 vergleichen würde. Wer es sich anhören mag, bitte sehr, nichts dagegen. Da ich öfter Kontakt nach Sachsen habe, interessiert mich das auch. Aber das bessere ist immer noch der Feind des Guten.
 
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Hat man die großartige Sendereihe "Artists corner" auch entsorgt?
Heute läuft stattdessen satte 4 Stunden Händel-Oper, nächsten Samstag 6 Stunden (!!!) Hörspiel. :thumbsdown:
 
Der MDR leistet sich zwei Kulturwellen
..und hat doch kaum Kompetenz in Sachen Popkultur. Nur als ein Beispiel. Und kaum Inhalt tagsüber in den Magazinflächen. Es dudelt halt so vor sich hin. Ich empfinde MDR Kultur als "Zeitdieb": dem Programm eine Stunde gewidmet und oft nichts dafür bekommen. Manches Feature bildet die Ausnahme.

Da lobe ich mir die beiden "gehobenen Wellen" des BR doch umso mehr. Ein randvolles, anspruchsvolles Bayern 2 und dazu BR Klassik, in dem ja auch nicht nur Klassik läuft. War war für mich eine Stunde Bayern 2 eine verlorene Stunde? Müsste ich jetzt wirklich überlegen.
 
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„Die meisten Hörer können damit aber nichts anfangen und vermissen nichts.“ (in ihrem Buch steht der Satz auf Seite 129)

Danke für den Beitrag, @lg74 !
 
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War war für mich eine Stunde Bayern 2 eine verlorene Stunde? Müsste ich jetzt wirklich überlegen.
Wenn die Regionalprogramme kommen und du nichts damit anfangen kannst, weil du außerhalb des Sendegebietes wohnst? Das geht mir immer so. Gerade in Corona- oder schlechtes-Wetter-Zeiten höre ich so oft hessisches Radio (egal, wie "mangelhaft" es ist), weil ich mit den Infos aus dem "ausländischen" Radio nichts anfangen kann. Hier wohne ich noch direkt an der Grenze und weiß oft nicht, ob ich jetzt hr oder SWR hören soll. Eigentlich zuständig ist der hr, aber aus alter geschichtlicher Verbundenheit fühlt sich der SWR auch immer noch zuständig. Bayern 2 gibt es hier zum Glück auf UKW 88,4, aber alles weiter weg als Aschaffenburg, Würzburg, Nürnberg interessiert mich da auch nicht. Mit Wetterlagen rund um München und die Alpen kann ich hier nix anfangen. So bin ich, wenn es wirklich um harten inhaltlichen Stuff geht, oft gezwungen, SWR oder besser noch hr zu hören.
 
Wenn die Regionalprogramme kommen und du nichts damit anfangen kannst, weil du außerhalb des Sendegebietes wohnst?
In Bezug auf Bayern 2: da gibt es 2 Regionalisierungen. Ich komme, obwohl nördlich von Bayern lebend, auf einfachem Wege nur an die Süd-Regionalisierung aus München heran, denn die wird über Satellit verbreitet und gelangt damit auf DVB-C und bei uns auch auf UKW umgesetzt in die Kabelnetze. Nord (Nürnberg) könnte ich - Spezialfall da, wo ich gerade sitze - via DAB+ holen, wird ebenfalls ins Kabelnetz eingespeist.

Die Regionalisierung beträgt soweit ich das überblicke 30 Minuten am Tag - am Stück. Beide Regionen sind mir insofern "fremd", als dass ich nicht dort wohne. Beide Regionen sind mir insofern "nahe", dass das, was Bayern 2 von dort aus der Zivilgesellschaft berichtet, mir oft weitaus näher ist als das, was ich in meiner Heimatregion erlebe.

In eine solche Regionalisierung zu rutschen wäre also kein Drama, sondern zuweilen sogar sowas wie ein helles Licht.

Die Corona-Lage sehe ich mir auf einer privat betriebenen Datensammel-Webseite aus meinem heimat-Bundesland an - alles auf einen Blick, auf Landkreise und kreisfreie Städte aufgelöst. Wetter gibt es auf wetteronline.de, spezielleres bei Kachelmann und der Unwetterwarnzentrale. Straßenverkehrslage brauche ich nicht.
 
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Insa Wilke schrieb gerade mit Blick auf die Literaturkritik:
Die interessierten Jungen schalten ab und wandern weg.
Die Debatte, die wir hier führen, ist eine Debatte unter hängengebliebenen Alten, die sich noch nicht auf den Weg gemacht haben. Wer, um es mit dem alten Claim von hr2 zu sagen, „neugierig bleibt“, wird ganz sicher nicht zum Bayerischen Rundfunk abwandern, wo der politische Blickwinkel schon immer problematisch war – gelinde gesagt. Gerade in bewegten Zeiten wird man an anderen Stellen besser bedient. Ich selbst habe mittlerweile eine pendelnden Blick entwickelt, dieses Wochenende höre ich nur australischen Hörfunk (ABC RN, Classic, Jazz), für die Nachrichten kann man umschalten und wieder zurückkehren. Das heißt, ich kehre immer wieder zurück in heimische Gefilde, aber ich kann auch mal einen ganzen Tag mit France Musique verbringen. Das sind – wie man heute so sagt, „Lockerungen“, die die Bindung an die Scholle irgendwann einmal so weit gelockert haben werden, dass ich wiederholen kann, was ich oben schon einmal geschrieben hatte: Der hr und ich, wir haben uns ziemlich auseinandergelebt. Und dann merkt man, dass das Gedudel, das Bayern 2 uns bietet, durch BR-Klassik nicht aufgefangen werden kann und die an der BBC orientierten Programme WDR3/WDR5 am Ende doch noch gehaltvoller sind als alles, was man in Süddeutschland produziert. Das annehmbarste Nachrichtenprogramm in der ARD ist sowieso NDR Info. Also, im Sinne Insa Wilkes: Jung bleiben und wandern, statt zu jammern! ;)
 
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@StabsstelleIV : ich nehme das als Kompliment für den Zündfunk. Wobei im Falle von Bayern 2 das gesamte Programm überaus anständig ist und der Zündfunk da nicht besonders heraussticht. Das Gesamtprogramm dürfte Menschen mit Hässlichkeit als Ziel der gesellschaftlichen Entwicklung überaus sauer aufstoßen. Gut so!
 
Ich sehe das irgendwie genau von der anderen Seite herkommend. Bayern 2 ist TROTZ des Zündfunks eines der wenigen verbliebenen hörbaren Programme. Außerhalb der Sendezeit desselben läuft es bei mir aufs intensivste genutzt.
Wahrscheinlich erschüttert das jetzt Dein zubetoniertes Weltbild, was mir aber ziemlich egal ist.
 
Ach ja, der Zündfunk auf Bayern2. Waren das noch Zeiten, als immer am 2.Montag im Monat der Metal-Zündfunk mit Maximilian Schönherr kam.

Aber das muss hier jetzt nicht in eine Diskussion ausarten, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon seit Jahren das Genre Heavy Metal nicht mal mehr mit dem A*sch anguckt.
 
Eigentlich natürlich um das 2. Programm aus Frankfurt, bei dem ich beim Durchhören von Aufnahmen aus den letzten Wochen doch sehr bewundere, was die Musikredaktion an Musik ausgräbt, die nicht wirklich Klassik ist, sich aber dennoch so anhört und doch keine Filmmusik ist.
Hoffentlich fällt dem Chef mit der dummen Idee der letzten Reform das nicht auf.
 
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