hr3: Letzte Ausfahrt kopieren...

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Original geschrieben von Steinberg


Wie kommst du denn auf diese Auffassung????

Meine ganz privatpersönliche Interpretation des Ü-Eis Grundauftrag (Information, Bildung, Unterhaltung). :D

Information: was gibt's Neues.
Bildung: Bild dir deine Meinung darüber.
Unterhaltung: Ist ja gar nicht so übel.

Gruß postit
 
Zum SWR:
Dieser verletzt ganz klar seinen Auftrag, weil er nicht mehr die populäre internationale Musik in ihrer ganzen Bandbreite vorstellt. Auf UKW habe ich nur die Wahl zwischen aktuellem Tennie-Pop in Kleinstrotation sowie ausgelutschten Classic Hits in sehr überschaubarer Rotation.
(Je nach Empfangbarkeit gesellt sich dann noch "Das Ding" dazu, das mir zumindest in der Musik weniger pubertär erscheint, aber zeitlich nur aktuelle Musik und ausschnittsweise die 90er abdeckt.)
Aber wo läuft die Musik für die Leute zwischen 25 und 59, die mehr auf Live, U2, Sheryl Crow, Shola Ama oder TLC stehen?
Wo sind Spezialsendungen für Rock, R&B, Blues, Jazz oder Country. Es dürfte kaum welche bis gar keine geben. Dafür dann auch noch ne Gebühr, auf die sich die Verantworlichen für diesen Schlamassel ausruhen dürfen. Das geht wohl entschieden zu weit!
 
@postit
okay, wenn es denn nun deine eigene Auffassung ist, aber dann muß sich ja auch kein Entscheidungsträger an dieser Leitlinie orientieren.

@Tom
du bist ganz schön weit weg vom Thema. Ich hab ja schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht primär über den HR diskutiere, aber den SWR jetzt noch reinzubringen und Musikwünsche an die zu richten, Junge, Junge....
Im Übrigen steht immer noch Angebot: ich zahl dir die Gebühren für die nächsten 3 Monate und du hältst hier die Klappe... Wie siehts eigentlich damit aus???
 
Gerade bei so großen Anstalten wie SWR und BR finde ich das erschreckend! Nicht nur für Menschen über 25 (was Pop-Wellen angeht), sondern auch darunter.
 
Wo der Tom Recht hat, hat er Recht. Ich finde das Angebot, das die ö.r. anbieten, auch immer unerträglicher. Und je mehr der hr sich vom Angebot her an den SWR annähert, desto öfter stelle ich mir die Frage, inwieweit ich die Angebote von Radio und TV überhaupt noch benötige - oder ob das Geld nicht doch besser in ein Zeitungsabo gesteckt werden sollte... Das TV-Programm, das ARD und ZDF in ihren Hauptprogrammen so anbieten, ist ja mittlerweile leider auch nur noch zum Heulen...
 
Naja man merkt halt, solangsam entwachsen hier einige den Zielbereichen der Rundfunksender (oder Tom?). Sie fühlen sich abgestossen und von allen missverstanden. Sie kommen einfach nicht mehr klar mit der Gesellschaft und mekern über alles und jeden.

Aber es muß vielleicht so sein - es ist Herbst.
 
@ postit

du hast in vielen Punkten schon recht. Musik muss "Handwerklich" gut gemacht sein, NUR: handwerklich amateurhafte Musik wird nie den Weg ins profesisonelle Radio finden. Die Musik, die im Radio läuft ist ausschließlich handwerklich gut gemacht. Egal wie die Band heisst. Bei den No Angels oder anderen gecasteten Bands ist es eben der Produzent, der musikalisch Hand angelegt und die Band ist nur der Ausführende. Sie müssen singen können und nicht Songs schreiben und das können sie, da kann keiner das Gegenteil behaupten! Das ist FAKT!!! Also im Musik Business hat sich eben die Kritiern verschoben. Früher hat Phil Collins die Musik selber gschrieben und gesungen schön! Heute ist der anspruch an moderen Popbands u.a., dass sie singen und TANZEn können. Die Ausstrahlung, das gute Aussehen, das TANZEN ist beispielsweise wichtiger als das musizieren, bzw. Songs schreiben. Den musikalischen Part führt ein dritter, in diesem Fall der Produzent aus....... Das was die No Angels machen, das können sie sehr gut (im übrigen ich bion klein No Angels Fan, im Gegenteil; ich kann es nur niocht leiden bzw. verstehenm wie man ohne Kriterien nur aus Geschmacksfrage eine Band so verurteil)
Die No Angels können SINGEN TANZEN GUT AUSSEHEN!!!!! Und das reicht, weil sie SÄnger sind und keine Musiker!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das sind zwei verschiedene Berufer, die nur eben manchmal von Multitalenten, wie z.b. Phil Collins ect. vereint werden. Wer singen kann, muss noch lange nicht produziern, texten oder musizieren können.
 
Hallo CoolFM,

du kannst mir glauben, ich bin über Produktionsbedingungen und Rollenverteilungen in der modernen Popmusikindustrie außerordentlich gut informiert und werte diese völlig neutral als Phänomen des Zeitgeistes ohne nachhaltige Wirkung. Aber ich glaube, wir entfernen uns mit dieser Diskussion unzulässig vom eigentlichen Thema "hr3.

Gruß postit
 
Original geschrieben von domnek
@DiscoDaniel

Schwachpunkte von hr3 sind natürlich die Tagesschichten, "hr3 Am Nachmittag" könnte auch ein privates Hitradio senden. Unprofessionelle Moderation (Ariane Wick, Christina Behrendt etc.) und rein gar kein Inhalt. Einfach schlecht! Mit den jungen Moderatoren Marion Pinkpank und Kena Amoa dachte ich da an Besserung, aber diese haben es ja auf nur 10-15 Sendungen gebracht, warum auch immer?!

Weil sie da einmal konsequent waren und diese Nichtskönner vor die Tür gesetzt haben! Sollten sie vielleicht auch mit den von dir genannten Moderatorinnen auch machen, das würde dem Programm schon erheblich weiterhelfen... Ich habe nichts persönlich gegen Ariane Wick (was die für Moderationen bringt ist schlicht unfassbar!) oder Christina Behrend (klingt teilweise wie Kermit der Frosch, so presst die ihre Stimme), aber bei hr3 haben die ja nun wirklich nichts verloren!
 
Erstmal ein Lob an CoolFM, der in der Lage ist, persönlichen Geschmack und neutrales Urteil zu trennen. Ich weiß auch nicht so genau, warum gecastete Bands bei sehr vielen auf so große Ablehnung stoßen. Überall sonst wird doch auf Auswahl, Bewertung und gezielte Förderung gesetzt (Schule, Beruf) - ohne daß sich jemand daran stört.

Es scheint mir ein sehr naives Ideal zu sein, daß Bands sich in früher Jugend in der Garage zusammenfinden und sich mühsam hocharbeiten müssen. Sind nur das »echte« oder »wertvolle« Bands?

>> @steinberg

Dort [im Radio] geht es darum (ganz egal ob privat, ÖR, oder selbstgestrickt), was die Leute hören wollen und ein guter Indikator sind dafür halt die Charts - und da sind Element of Crime recht selten in den Top-Ten.

Ist das wirklich so? Ich behaupte, daß die Charts keineswegs den Geschmack der Hörer abbilden, zumindest nicht bei AC-Formaten. So kauft die Mehrheit der AC-Hörer im Jahr vielleicht eine einzige CD, wenn überhaupt (und dann wohl ein Album und keine Single).

Leider habe ich keine Zahlen über Altersstruktur und Verkaufszahlen der Single-Charts, aber ich gehe davon aus, daß die Single-Charts von vielleicht 5% der deutschen Bevölkerung »gemacht« werden, und die Käufer überwiegend jünger als 25 sind.

Trotzdem orientieren sich viele AC-Programme an den Single TOP100.

Tom2000 hat insofern Recht, als daß es nicht Sinn einer öffentlichen Finanzierung ist, Programme zu unterhalten, die auch privatwirtschaftlich angeboten werden können. Öffentlich-Rechtliche Programme sind nur dort sinnvoll, wo kein privater Anbieter ähnliche Programme anbietet. Das müssen keine Minderheitensendungen sein (man denke an Schlager/Volksmusik).

Aber der größte Teil der GEZ-Gebühr geht ja sowieso nicht an das Radio, sondern an das Fernsehen - das nur, um die Debatte etwas zu relativieren.
 
Meint ihr denn alle Privaten ? Oder nur die Paradebeispiele ( ffn, Antenne MV oder PSR ) oder die wirklich gut gemachten Privaten ( wie z.B. Antenne Bayern, Radio NRW oder 100,6 ) ? Also ich muss sagen, dass ich mit dem Privatprogrmm Antenne Bayern höchst zufrieden bin, und es mir viel besser als z.B. Bayern3 gefällt.
Bei den Pop/Servicewellen ist aber der hr auch nicht unten durch bei mir:
1. WDR2
2. radio Bremen 4
3. radio EINS
4. hr3
5. NDR 2
6. SWR 3
7. Bayern 3
8. SR 1
9. JUMP
 
@ musicology:

Die Charts können schon deshalb nicht den Geschmack der Hörer "abbilden", weil die Leute gar nicht mehr die Möglichkeit haben, festzustellen, wie ihr Geschmack eigentlich aussieht.

Früher gab es auch Chartsendungen, die meistens auf Postkarten-Einsendungen von Hörern basierten. In diesen Sendungen wurden aber nicht nur die Charts abgedudelt, sondern in jeder Woche auch mindestens 4, 5, je nach Länge der Sendung auch mal 8 neue Titel vorgestellt.

Klar wurden diese von den Musikredakteuren ausgesucht, aber die hatten nicht schon die Formatschere im Kopf, die alles, was nicht "ins Format paßt", gleich weggeschnitten hat. Die Hörer hatten so die Gelegenheit, Neues am Markt kennenzulernen und sich daran ihren Geschmack zu bilden.

Heute werden neue Songs nicht nur von den Musikredakteuren nach Formattauglichkeit vorsortiert, sondern auch noch "getestet", ob sie auch ja keinem potentiellen Hörer unangenehm auffallen. Dabei bleibt nur noch der kleinste Gemeinsame übrig, alles, was Ecken und Kanten hat, ist raus und das, was den Weg ins Programm findet, ist letztlich das, was ohnehin schon gespielt wird. Neues im Sinne von "mal was Anderes" findet so gut wie nicht statt.

Wie aber sollen die Hörer so einen Geschmack bilden? Die können vielleicht noch grob feststellen, ob sie eher Pop, Black oder Techno mögen und danach ihren Sender wählen, aber die Nuancen innerhalb der ganz großen Stile fallen völlig durchs Raster.

Ergo: Die Charts bilden nicht mehr den Geschmack der Hörer ab, sondern erstens, wie musicology bereits festgestellt hat, in den meisten Fällen den einer Minderheit von Unterfünfundzwanzigjährigen, die zweitens letztlich das gut finden, was ihnen Tag für Tag vorgedudelt wird. Im Ergebnis machen sich die Sender die Charts selber.
 
Wir sollten wirklich wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren.

@Te-Mew

Genau so siehts aus, Christina Behrendt und Ariane Wick haben bei einer öffentlich-rechtlichen Welle wie hr3 eigentlich nichts verloren, auch wenn sie persönlich sicher nett sind.

Welche Moderatoren hat dann hr3 noch für das Tagesprogramm? Daniela Tepper ist im Mutterschutz (ist aber auch nicht so der Renner), Tobi Kämmerer (ist soweit eigentlich okay) und Hubertus Seyffardt (auch in Ordnung). Das war's aber eigentlich schon.

Ich persönlich finde Britta Wiegand (Popnacht & WE Pop&Weck) sehr gut, sie hat eine ausgefallenere Stimme und kann einfach gut Radio machen. Dann würde ich noch Natalie Putsche empfehlen, die mit etwas Übung sicher auch für die Tagesschiene absolut brauchbar wäre. Jürgen Rasper der sicherlich auch gut "fahren" kann, könnte auch öfter eingesetzt werden. Für die "Morgensendung" würde ich allerdings ein komplett neues Team einsetzen, so wie jetzt kann es sicher nicht auf Dauer weitergehen!
 
Meine Meinung zu hr3:

1. Sicherlich ist es richtig das an vielen Stellen des Programmablaufes bzw. der Sendungen massive Änderungen nötig wären.

2. Sicher ist auch das Pop & Weck derzeit am Boden liegt und es Jörg Bombach alleine nicht retten kann.

2. Bei der Neu- oder Umbesetzung ist es immer schön zu lesen was hier so einige tun würden. Ich finde man sollte ersteinmal dahinterkommen wie die Vorgaben seitens der Personalpolitik im Hause Hr ist. Da sind Einsparung ein starkes Wort und mal so eben einen schnell einkaufen läuft auch nicht mehr.

3. 0136 - 6000 ist eine Sendung die war einmal gut aber die Luft ist raus, da bringt es auch nichts noch mehr Preise rauszuhauen. Von Peter Lack (Lackenegger) habe ich meine eigene Meinung und Markus ist ein gutes Potential das aber leider noch viel zu wenig macht.

4. Minou ist leider meiner Meinung nach bei "Planet" besser aufgehoben, evtl. "XXL" aber das war es schon.

5. Werner Rheinke ist das Urgestein von hr3 und ich finde das es gut ist das er wieder im Sender weilt. Viele der Mods könnten beim genauen Zuhören sicherlich noch etwas lernen.

6. Zu den Hooks, ich finde es O.K. wenn der Sender mit Hooks arbeitet, weshalb bitte denn nicht.

7. Einen Vergleich zwischen hr3 und Planet anzustellen halte ich schon für sehr vermessen. Planet sendet mit ner absoluten kleinen Rotation und die Zielgruppe sind die Kid`s. HR3 hat ganz anderweitige (vom Gesetzgeber vorgesehene) Verpflichtungen und ist immer noch die Servicewelle!

Alles in allem ist Hr3 gerade in einer Umbruchphase und ich glaube wenn man Leute wie Bombach etwas mehr Freiheiten geben würde, dann würde schnell ein frischer Wind wehen.

Zum Abschluß noch meine Anmerkung zur Musik. Auch ich finde das es keine schlechte Musik gibt, No Angels sind gut, Bach ist gut und alles andere auch, das liegt immer im Ohr des Hörers.

Also deshalb bitte etwas mehr überlegen, denn was bedeutet Casting (Wettkampf um das beste für eine bestimmte Eigenschaft zu finden), singen können die und wenn man heute mal versucht als Sänger/in auf eigene Faust etwas zu machen kommt man schnell dahinter das es ohne Management, Produzent und all die vielen Helfer einfach nicht geht.

In diesem Sinne auch meine Frage... was ist schlecht an Hooks? und weshalb ist Hr3 schlecht wenn diese Hokks laufen lassen?

Ich kann dabei nichts finden was mich zum Schluß kommen lässt Hr3 nicht mehr zu hören.

In diesem Sinne......

Gruß

Steve Wilson
 
HR3 ist...

HR3 ist binnen 8 Jahren vom ehemaligen ÖRA-Schlachtschiff zur billigen FFH-Kopie verkommen. So wenig Vision haben nicht mal die schlimmsten Privat-Dudelsender... Und wenn ich morgens Herrn Münch höre - oh je!
 
Es geht gar nicht darum, welche Programmelemente wer erfunden hat und wer sie von wem abkupfert. Gerade hr3 war in dieser Hinsicht sehr innovativ gewesen. Sendungen aus Selbstfahrerstudios, Jingles und Musikbetten sind ein alter Hut - gab es auf hr3 schon Anfang der 80er, wenn auch viel differenzierter eingesetztz als heute.

Warum die oe/r TV- und Radioprogramme Innovation fast komplett durch Nachaeffen ersetzt haben, ist eine interessante, aber andere Diskussion.

hr3 und viele andere Popwellen der ARD sind inzwischen rein kommerzielle Formatradio-PRODUKTE. Ich sehe keine Notwendigkeit, in einer freien bzw. sozialen Marktwirtschaft derartige Produkte mit oeffentlichen Geldern anfertigen zu lassen. Alle Diskussionen um Programme wie hr3 fallen am Ende auf diese in unserem Lande beharrlich unbeantwortete Frage zurueck.

Nochwas zu den Hooks: Mich NERVEN sie. Ein oeffentlich-rechtliches Programm bekommt Rundfunkgebuehren und ist nicht primaer auf Reichweitenzahlen und Einschaltdauer angewiesen. Ebenso wie Premiere seine Eigenwerbung dezent im Programm verpackt, erwarte ich das von meinem Zwangsdienstleister ARD. Mein Premiere-Abo wuerde ich sofort kuendigen, wuerde ich mit Spruechen wie 'bleiben sie dran!' oder verkrueppelten Filmenden penetriert.
 
Grenzwelle hat wie immer recht.

Deckt sich mit dem von mir zitierten Spiegel-Artikel dieser Woche (Nachbarthread); Tenor: Nicht Geld, sondern Einfallslosigkeit ist das Problem der ARD.

Und das war schon immer so.
Ich brauche nur an WDR 2 in den 80ern zu denken: Nachrichten und Wetter in Agentur-Deutsch und amtlichem Verkündungston, drei Musiktitel auf eine halbe Stunde, vorzugweise mit folkloristischem Hintergrund (wahrscheinlich, um die Dritte-Welt-Gruppe zufriedenzustellen).
Dazwischen zwei Beiträge, hauptsache lang, frei nach dem Motto "wenn ich laber, dann bin ich".
 
Nochmal zur Aussagekraft der Charts: die derzeit meistverkauften Singles sind die der beiden Popstars-Bands. Dennoch tauchen sie in den Charts nicht auf, und zwar, weil sie nicht über den traditionellen Handel, sondern nur bei McDonald's zu haben sind.

Vermutlich werden in Zukunft häufiger solche alternativen Absatzwege gewählt (z.B. Musik als Zugabe zum Kauf eines Produkts, o.ä.). Folglich werden die Charts selbst den reinen Verkauf an CDs nicht mehr richtig abbilden - vom Geschmack des Publikums nicht zu reden.
 
Jörg Bombach schrieb kürzlich im hr3-Forum, dass sich bei hr3 in den nächsten Monaten nichts ändern wird, da man prüfen will wie viel Hörer man mit dem derzeitigen Schema erreichen kann. Das heißt Pop&Weck bleibt montags-donnerstags eine langweilige Info-Musik Sendung und am Nachmittag dürfen weiterhin Behrendt und Wick ans Mirko. So wird das ganz sicher nichts!
 
Ich verstehe euch insgesamt nicht. Einmal heisst es : HR 3 kupfert bei FFH ab. Dann ist HR3 nur eine billige Kopie von FFH. Macht HR 3 etwas anderes als FFH, dann wird's sofort als "langweilig" abgestempelt, man solle doch frischen Wind bringen. Würde das gemacht, käme HR3 wieder in die Nähe von FFH, und schon ist HR3 wieder eine Kopie von FFH.

Äh ? Versteh nichts.

Eines ist klar: in der heutigen Radiowelt haben nur diejenigen Sender viele Hörer, die eine klare Linie vorgeben. Wenn ein zweiter Sender im selben Sendegebiet nun mangels fachlich kompetenter Menschen nur noch den ersteren Sender kopiert, wird er NIEMALS die erste Geige spielen. Oder anders ausgedrückt : Wer in die Fußstapfen seines Vorgängers tritt, hinterlässt keine Spuren.
 
>> @steinberg

zitat:
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Dort [im Radio] geht es darum (ganz egal ob privat, ÖR, oder selbstgestrickt), was die Leute hören wollen und ein guter Indikator sind dafür halt die Charts - und da sind Element of Crime recht selten in den Top-Ten.
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Ist das wirklich so? Ich behaupte, daß die Charts keineswegs den Geschmack der Hörer abbilden, zumindest nicht bei AC-Formaten. So kauft die Mehrheit der AC-Hörer im Jahr vielleicht eine einzige CD, wenn überhaupt (und dann wohl ein Album und keine Single).
<<

Die Aussage, dass die Single-Charts (im Jahre 2003) das widerspiegeln, was die Masse hören will, zeugt entweder von Unkenntnis oder Ignoranz.

Fakt ist, dass die Single-Abverkäufe in den letzten Jahren dramatisch gesunken sind, noch vielmehr als die Album-Verkäufe. Mit ein paar 10.000 Stück pro Woche kann man leicht an Platz Eins der Single-Charts kommen. Stefan Raab ('Maschendrahtzaun') und die Big Brother Produzenten (Zlatko...) hatten das bereits vor Jahren bewiesen.

Zu den niedrigen Abverkäufen kommt noch die sozial/demografische Schichtung: Singlekäufer sind in der Regel unter 20 und verfügen über kein oder ein geringes Einkommen. Keine gerade sehr repräsentative Auswahl.

Die deutschen Single-Charts sind schon lange kein Querschnitt mehr durch den Massengeschmack einer Nation an populärer Musik, sondern ein Kampagnen-Spielfeld der Medien (also Plattenfirmen und Programmveranstalter).

Wer sein Radioprogramm an den Singlecharts ausrichtet, wirkt lediglich als willkommener Verstärker für die aktuellen Medienkampagnen, aber nicht als Musikredakteur, der die Bedürfnisse seiner Hörer befriedigt.
 
Der größte Fehler den hr3 jemals begangen hat ist meiner Meinung nach die "große Reform" von 2000/2001! Damals waren sie wohl mit ihrer Hörerquote nicht zufrieden (war aber deutlich besser als heute) und sie hofften dies zu ändern, indem sie das Programm durchgehend hörbar machen wollten. Dies glaubten sie dadurch zu erreichen, wenn sie
1. die Sendungsnamen verschwinden lassen
2. das Musikprogramm flacher (hörbarer) gestalten
3. einen Moderatoren- bzw. Redaktions-Pool einrichten (...Jeder soll jede Sendung machen können)
Dazu kamen wohl in den letzten Monaten die Umgestaltungen der Hörfunkwellen des hr und ein gewisser Kostendruck. Also entschließt man sich weniger "Fremd"-Moderatoren einzusetzen bzw. auszuleihen und das komplette Wochenprogramm mit einer erheblich kleineren Mannschaft zu fahren und auf Änderungen im Programm zu verzichten, bis sie Gewissheit haben, wie es mit hr3 überhaupt weitergehen soll.

hr3-Wellenchef Jörg Bombach beschrieb es im hr3-Forum so:
Liebe Freunde und Freundinnen von hr3, über die Mails in den letzten Wochen habe ich mich sehr gefreut. Sowohl Lob als auch konstruktive Kritik erreichen meine hr3 – Kolleginnen und Kollegen und mich nahezu jeden Tag und ich darf Euch versichern, dass bei hr3 intern sehr intensiv über eine stetige und weitere Verbesserung unseres Programms diskutiert wird. Auch weiterhin wird bei unserem öffentlich-rechtlichen Angebot "Substanz vor heißer Luft" rangieren. Aber: im Moment befindet sich der Hessische Rundfunk beim Hörfunk in einer intensiven Neustrukturierungsphase. Hierzu gehören Diskussionen von Programmausrichtungen, hierarchische Erneuerungen so wie die Überprüfung einzelner Musikprogrammfarben. Ich bitte Euch deshalb um Verständnis, dass bei hr3 im Herbst ’03 das gewohnt umfassende hr3 – Programmangebot ausnahmsweise einmal nicht in einer "überarbeitenden" und somit erneuerten Version produziert wird. Wir wollen einfach zunächst die Ergebnisse zur gesamten Ausrichtung aller hr–Programme abwarten. Keine Sorge: hr3 wird bis dahin auch weiterhin jeden Tag von Menschen "gestrickt", die ihren Job mit Herzblut ausüben und im Rahmen von den 10-Stundenschichten ihr bestes geben!

Solange also diese Dinge im hr nicht feststehen, werden die Macher von hr3 mit allen Mitteln versuchen, das Schiff über Wasser zu halten. Im Moment sind es mehrere MA-Aktionen (hr3-Backüberfall, Mehr Schwein pro Schein, etc.)...

Gruss in die Runde,

De Winkelhause
 
@Winkelhause

Alles auf einen Punkt, wie hr3 es sagen würde. Muss dir voll und ganz zustimmen! Seit 1 Woche hört man jetzt ständig Werbung für die nächste MA-Aktion "Mehr Schwein pro Schein", selbst Jörg Bombach musste noch einmal kräftig "werben". Wenn hr3 nur noch durch solche Aktionen Hörer gewinnen will, dann sehe ich sehr sehr dunkel. Ich weiß jedenfalls das ich morgen eben wegen dieser dämlichen MA-Aktion auf Pop&Weck verzichten werde, weil sie sowieso wieder nur dieses Thema haben. Nein danke!
 
@musicology und Grenzwelle.

Klar habt ihr Recht - ich wollte mit Nennung der Charts lediglich einen "Gegenpart" angeben zu arg geschmäcklerischen Gut-Schlecht-Bewertungen von Fachblatt-Musikmagazin-Lesern und Dire-Striats und Genisis(die frühen!)-Fans.
Gerne gehe ich mit euch konform, daß Radiosendern andere, bessere Möglichkeiten zur Aufstellung ihrer Playlist zur Verfügung stehen, als die Charts.
Aber ich denke, daß dies nicht meine Grundthese ändert, daß im Radio Pop-Musik wertfrei zu verstehen (und hinzunehmen) ist.
Wie gesagt, was die bärtigen Lederwestenträger am Tresen reden, ist eine andere Sache und auch ich find Hendrix auch irgendwie innovativer als Ben. Aber: was der Hörer will ist halt ne andere Frage...
Wir verstehen uns....

P.S.: an alle Genesis und Dire Straits Fans: es soll ja nur ein beispiel sein. Bitte, eure Helden sind super, ehrlich.... :)
 
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