hr4 - Noch mehr Gedudel oder Hessen-Welle?

...Man kann sicher auch in Kassel vieles besser machen (zb. die Zusammenstreichung der Regionalschaltungen vor einigen Jahren finde ich einen falschen Schritt), aber man kann dem Programm HR4 weder Leidenschaft der Stimmen, noch eine gewisse Vielfalt in der Musik nicht absprechen (verglichen mit dem Titelpool von WDR 4 oder NDR Niedersachsen, wo wirklich immer die selben Kamellen von Billy Swan, Smokie, Roy Orbison oder Abba laufen).... Das ist in dieser Form einfach nicht gerechtfertigt.....

1. Man hat in Kassel leider vieles NICHT besser gemacht. Das Musikprogramm war vor der Reform deutlich angepasster an die ältere Zielgruppe und hatte eine deutlich größeren Musikpool.
Da stimmte aus meiner Sicht das Gesamtpaket von Moderation und der gespielten Musik, aber das wurde ja ohne Not, bei damals steigenden Hörerzahlen, über den Haufen geworfen.
Und nun wundern sie sich, dass die Hörerzahlen abstürzen....

2. Man kann natürlich alles schönreden, wenn man schlechter gewordenes mit noch schlechter gewordenem vergleicht. Für mich kein Grund trotzdem hr4 weiterzuhören. Da können noch so tolle Moderatoren sein, wenn der Musik-Mix mir nicht mehr gefällt, dann höre ich lieber den Musik-Mix aus dem Automaten ohne Live-Moderation (z.B. NDR Plus). Nachrichten gibt's da ja auch.
 
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Du musst aber auch berücksichtigen, dass die 70-jährigen von heute die 50-jährigen von 1999 sind...und dass ein Programm, welches heute noch dieselbe Musikmischung sendet wie vor 30 Jahren (Mischung aus Mantovani, Rudolf Schock, Wildecker Schmerzbuben und Roy Black) irgendwann den Tod seines letzten Hörers vermelden kann. Was damals noch eine Mehrheit der über 60-jährigen ansprach, wirkt heute bestenfalls noch geriatrisch. Insofern ist eine gewisse sukzessive Verjüngung völlig normal. Mir geht es mehr um das Ausrotten von Spezialsendungen und die konsequente Reduzierung des Wortanteils.
 
Eine "Mischung aus Mantovani, Rudolf Schock, Wildecker Schmerzbuben und Roy Black" konnte ich bei hr4 auch vor der letzten Reform nicht feststellen. Diese Mischung hat es wohl eher, wenn überhaupt vor 20 bis 30 gegeben. hr4 ist aber m.E. auch in den letzten Jahren immer mal wieder behutsam verjüngt worden, aber ohne sein Profil zu verlieren.
Die letzte Reform bei der man das (Musik-)Programm nach der Reform kaum wiedererkennt, haben allerdings m.E. nichts mit sukzessiver oder gar behutsamer Verjüngung der Hörerschaft, die ich auch für notwendig halte, zu tun. Das hat lediglich reichlich Hörer vergrault, wie man aus
der MA Audio 2019/II ersehen kann : hr4 erreichte 496.000 Hörer, ein Minus von 39.000 Hörern
Das unsägliche "Ausrotten von Spezialsendungen und die konsequente Reduzierung des Wortanteils" trägt da sicherlich auch seinen Beitrag zu bei.
 
Das klingt schon differenzierter und dem würde ich uneingeschränkt zustimmen.
Das sind u.a. auch die Sachen die ich Kritisieren würde.
Heißt aber keinesfalls, dass HR4 den Gebührenzahlern "nichts mehr bietet " (so sinngemäß) und schon gar nicht, dass man an der Zielgruppe vorbeisendet oder von den Hörern nicht angenommen wird.
Wie man hört kommt HR4 vor allem beim (überwiegend weibl.) Publikum sehr gut an, dass deutsche melodiöse Popsongs der Neuzeit hören will und zb bei 80er Musik von zu starken Rock/ Wave-Tendenzen bei HR1 abgeschreckt wird und die auch nicht in dem Übermaß EDM Tracks hören möchten wie bei HR3, denen also HR1 zu "männlich" und HR3 zu "jugendlich" daherkommt.
Vielees wurde auch seit etwa 2003 optimiert, zb die damals fast kaum vorhandene Verpackung oder ein Programmschema mit höherem Wiedererkennungswert. Daran gibt es nichts auszusetzen mMn.
 
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hassa0: Dass der HR mittlerweile mit der Runkelroiweroppmaschin reformiert, ist ja kein Geheimnis. Da wurden alle Wellen komplett von der bunten Streuobstwiese in eine ausgeräumte Ackerlandschaft verwandelt, um es mal so zu übertragen. Ich wollte nur sagen, dass etwas musikalische Anpassung an die nachwachsende Generation sein muss. Der HR hat ja eigentlich den Luxus, zwei jüngere Musikwellen und zwei ältere Musikwellen zu haben. Das wird aber überhaupt nicht ausgenutzt. You FM dürfte wesentlich progressiver sein, um sich mehr von HR3 abzugrenzen, HR1 könnte gut verstärkt progressive Musik der vergangenen Jahrzehnte senden (auch 60er/70er) und HR4 bei der konservativen Mischung bleiben. Ich versteh das alles nicht, was da gemacht wird. Meines Erachtens senden dort mittlerweile, fast genau wie beim WDR, alle Programme knapp an der Zielgruppe vorbei.
 
dass etwas musikalische Anpassung an die nachwachsende Generation sein muss.
Eben nicht. An Anpassungsversuchen an die nachwachsende Generation kranken all jene Reformbemühungen, die die Hörerschaft diesergestalt "verjüngen" wollen.

Besser wäre, die musikalische Anpassung an die nachwachsenden Jahrgänge vorzunehmen und nicht gleich an eine nächste Generation.
 
Frage mich, wie lange Schulenburgs Sendung am Samstag so bestehen bleibt.
Heute und letzte Woche gab es noch nicht mal Interviewgäste oder Schnipsel, man füllte die Sendung mit einer Moderation pro halber Stunde zum Thema Veranstaltungen, Garten und 30 Jahre deutscher Einheit. Dazu dann einen Hauch thematisch passender Musik.
Vielleicht hat ja Schulenburg bald mal wieder frei und ein anderer wie Dieter Voss darf mal ran. Mal schauen, ob dann auch so wenig Moderationen kommen...

In der "Tanzparty" mit Dieter Voss hat heute die volkstümliche Musik in jeder Runde gewonnen und was noch erstaunlicher ist: Ulla Norden wurde mal wieder gespielt. Sie erscheint leider nicht in der Playlist, aber sie kam nach Florian Silbereisen & Thomas Anders gegen 20:48 Uhr mit "Bella musica". Hermann Hillebrand durfte sie in der Tanzparty über ein Jahr nicht mehr spielen, vermutlich weil er eng freundschaftlich mit ihr verbunden war und ihm vielleicht Parteilichkeit vorgeworfen worden ist.
Auch sonst einige schöne Wunschtitel wie z.B. auch Caterina Valente mit "Wo die Musikanten" sind.
 
Wobei ich da denke, welche Hörer sie da mit der Schlagerparty erreichen möchten, wenn es diese nur alle 4 Wochen gibt. Die restlichen 3 Wochen machen die Hörer am Samstag dann keine Party? Wenn SWR 4 also Partyschlagerfreunde ansprechen möchte, diese Sendung aber nur alle 4 Wochen stattfinden lässt, so denke ich, bleiben diese dann doch eher bei der wöchentlichen hr4-Tanzparty.
Und die Freunde der Oldieshow sind dann sicher auch alle 4 Wochen traurig, dass ihre Sendung dann nur 2 Stunden lang ist.
Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, die Redezeit wöchentlich von 17-19 Uhr zu senden, danach von 19-22 Uhr die Oldieshow und von 22 bis 0 Uhr die Schlagerparty.

Aber eigentlich gehört das eher in den SWR 4-Thread...
 
Wer hat am Samstagnachmittag zur besten Bundesliga-, Wochenendeinkaufs- und Partyvorbereitungszeit Zeit, sich eine zwei- bis dreistündige Labersendung à la "Blue Moon", "Lateline" oder "Tagesgespräch" anzuhören und dort aktiv mitzumachen? Die "Redezeit" gehört idealerweise auf den Sonntag 22-24. Vortei: Dann können auch die BWer mitmachen!

Die "Oldieshow" ("Tanzparty" bei hr4 dto.) von 17-21 ist der gleiche Quatsch, das ist viel zu früh. Aber das gehört tatsächlich woanders hin! "Oldieshow" und "Schlagerparty" im wöchentlichen Wechsel 19-0, das kriegen diverse radioeins- oder Fritz-Sendungen auch hin.
 
Am nächsten Samstag ist tatsächlich mal Britta Wiegand am Samstagnachmittag statt Jens Schulenburg zu hören. Bin mal gespannt, ob dann auch so wenig Moderationen kommen, weil ja Wiegand eigentlich gerne plaudert...

Und Hermann Hillebrand ist nächsten Samstag wieder nicht in der "Tanzparty" zu hören, sondern Martin Woelke. Ob er entlastet werden soll?
 
Ich höre Britta Wiegand sehr gerne und bin gespannt wie sie die Sendung am Samstag Nachmittag machen wird. Ich finde es persönlich richtig toll, dass Martin Woelke die hr4 Tanzparty mal wieder macht, weil er einfach richtig gute Musik auswählt und spielt.
 
@OnkelOtto Also in der hr4 Tanzparty teilweise schon. Einmal gibt es die ersten drei Titel die von der Musikredaktion vorgeschlagen werden zu Beginn der Sendestunde. Dann das Spiel die Backe gegen Dicke Beats auch von der Musikredaktion vorgeschlagen. Daraufhin meistens 2-3 Musikwünsche und eventuell noch einen internationalen Titel der auch von der Musikredaktion vorgeschlagen ist. Dann kommt das Verkehrszentrum. Dann wieder zwei Titel die von der Musikredaktion ausgewählt wurden. Dann wieder das Spiel Dicke Backe gegen Dicke Beats auch von der Musikredaktion und dann meistens ein internationaler Titel ebenfalls von der Musikredaktion und dann noch 3-4 Wunschhits und noch einen Vorgeschlagenen Schlagertitel meist. So laufen eigentlich die Sendestunden der Tanzparty ab und der Moderator entscheidet dann welche Musikwünsche er nimmt und dann spielt.
 
Apropos Verkehrszentrum: Früher, also in den 70er und 80er-Jahren, waren das wirklich viele Mitarbeiter, zumindest beim NDR Verkehrsstudio.
Ganz rechts im Bild am Telefon : Wolf-Dieter Stubel
Heutzutage, na ja : Ablesen vom Computer.
Einige ÖR-Sender benötigen dafür (immer noch) eine zusätzliche Person für den Serviceblock.
Die, die jedoch chronisch besonders klamm sind (Gruß nach Bremen ;)), macht das auch mal der oder die Moderator/-in gleich mit.
Bildquelle : https://www.ndr.de/verkehrsstudio120_p-7.html
Und nun zurück nach Kassel und Frankfurt zu hr4.
verkehrsstudio114_v-vierspaltig.jpg
 
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