Hurra, der Zündfunk wird eingestellt!

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AW: Hurra, der Zündfunk wird eingestellt!

Das Aus des Zündfunks hat sogar die Kollegen des privaten Radio Fantasy beschäftigt...in einem Kollegengespräch wurde es vergangene Woche abends thematisiert und doch ernstens bedauert.
 
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Habe vorhin in der Sendung "HIT MODUL" mal die Playlist mitnotiert. Ich bin mit der Musikauswahl zufrieden - da wird alles queer Bett gespielt (wenn auch nicht immer abseits des Mainstreams).
DasModul könnte von mir aus mit dem Konzept "JUST THE MUSIC" ruhig so bleiben! Ich vermute stark das nach einer Neuformatierung vom "Modul" das Robbie-Gedudel leider Einzug halten wird...

HIT MODUL HIT MODUL HIT MODUL HIT MODUL
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Ganz Neu von 200 SACHEN
Holiday von GREEN DAY
Goodnight goodnight von HOT HOT HEAT
Pain von JIMMY EAT WORLD
Word up! von KORN
Only after von LAW
Für alle die von KLEE
Ding von SEEED
Cobrastyle von TEDDYBEARS STHLM
Guajira von YERBA BUENA
Only u von ASHANTI
I like that von TOYY
Go on von LUNIK
Deiche von KETTCAR
State of mind von HOLLY VALANCE
Wir sind die anderen (frühling 2007) von 2RAUMWOHNUNG
Protection von BEN MONO
Alive (benni benassi sfaction first mix) von SONIQUE
Pon de replay von RIHANNA
Popsong von DIE RAKETEN
Lover's abc von PALOMINO
Adieu, adieu von DORFDISKO
Porzellan von FARIN URLAUB
Wellenreiten von SPORTFREUNDE STILLER
Don't cha von THEPUSSYCAT DOLLS FT. BUSTA RHYMES
Drop it like it's hot von SNOOP DOGG FEAT. PHARRELL WILLIAMS
Shorty doowop von BABY BASH
My mouth von INTERNATIONAL PONY
They von JEM
Be faithful von FATMAN SCOOP
My humps von BLACK EYED PEAS
Heartbeat von ANNIE
What you deserve is what you get von SEEED
Someday von FLIPSYDE
Take it von TOM NOVY FT. LIMA
 
AW: Hurra, der Zündfunk wird eingestellt!

Heute steht in der F.A.Z. unter der Überschrift "Die Alten wollen das Jugendradio für sich behalten" einen sehr schönen Artikel zum Thema. Hier ein Auszug:
F.A.Z. schrieb:
Aber erreicht dieser "Zündfunk" die Jugend? Natürlich längst nicht mehr, das wissen die Hörfunkmacher, geben das aber nur hinter vorgehaltener Hand zu. Die Medienforschung hält ihre Erkenntnisse über die Reichweite gern geheim, denn die Hörer addieren sich nur mehr auf bescheidene 10000 Köpfe, und ihr Altersdurchschnitt wird auf über fünfzig Jahre taxiert. Der gute alte "Zündfunk" bedient immer noch dieselbe Klientel - eine inzwischen längst ergraute Jugend der Achtundsechziger-Bewegung. Entsprechend geraten seine Wortbeiträge für den heutigen Anspruch stets zu lang, zu schwer, und sie sind von der ewigen Erkenntnis durchsetzt, daß alles schlecht sei und man sowieso nichts machen könne.
Soviel zum Thema "Jugendradio"...
 
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Makeitso schrieb:
Soviel zum Thema "Jugendradio"...
Seltsam und lächerlich zugleich. Es muß zwei Ausgaben des Zündfunks geben: eine, die der FAZ-Autor hört und eine, die ich kenne. Daß der Zündfunk kein "Jugendradio" im heutigen Stil ist, daß dort nicht gequiekt und hektisch auf Musikbetten herumgesabbelt wird, ist völlig klar. Die "Alten" sind laut Petitionsliste zwischen 15 und etwa 60 (wer will, mag da bitte gerne detailliertere Statistik betreiben, ich kann das zeitlich nicht leisten, es sind jedoch sehr viele Hörer in der Gruppe 20-35 dabei und damit in dem Alter, in dem auch die Mehrzahl der Hörer der ARD-"Jugendwellen" ist) und ich sehe keinen Grund, über sie zu hetzen, bloß weil ihr Anspruch an Hörfunk etwas höher ist als der, der sich mit einer Selector-sortierten Rotation beliebiger Popmusik jüngeren Datums, garniert mit dummen Sprüchen, befriedigen läßt.
FAZ schrieb:
denn die Hörer addieren sich nur mehr auf bescheidene 10000 Köpfe
Da wäre manche ADR-Kulturwelle froh, wenn sie als Ganzes soviel Publikum erreichen würde. Es geht, ich wiederhole mich, beim Zündfunk um 90 Minuten täglicher Sendezeit. Das sind 1.25% der BR-Sendezeit insgesamt. Paßt doch mehr als hervorragend zur Quote. Bedenklich wirds erst, wenn die neue Jugendwelle, obwohl 24 Stunden am Tag rotierend, kaum mehr Hörer für sich begeistern kann. Aber der BR muß das offenbar unbedingt ausprobieren wollen.
FAZ schrieb:
Entsprechend geraten seine Wortbeiträge für den heutigen Anspruch stets zu lang, zu schwer
Nett, wie der Autor hier bevormundet. Diese widerwärtige Arroganz kenne ich aber, seitdem ich mich mit Medien befasse. Als der Hörfunk im MDR-Sendegebiet abgewickelt und wegdiskutiert wurde, lief es exakt genauso. Wer legt eigentlich fest, was für die Hörer (und Gebührenzahler) "zu lang" und "zu schwer" ist, was "heutiger Anspruch" ist? Die Hörer werden schon wissen, daß es, so wie es ist, für sie richtig ist - sonst gäbe es nicht gerade diesen Aufstand im Bayernland. Nützen wird er ohnehin nichts, die Sache ist beschlossen, man wird die Hörer am ausgestreckten Arm verhungern lassen, wie man es beim MDR tat. Das Ergebnis wird in etwa so werden, wie es MDR, SWR und hr vorexerzeiren: keine Kultur mehr jenseits von Klassik und vielleicht bissl Jazz. Der rest wird dem kommerziellen Verfall preisgegeben werden.
FAZ schrieb:
und sie sind von der ewigen Erkenntnis durchsetzt, daß alles schlecht sei und man sowieso nichts machen könne.
Seltsam... wirklich ein anderer Zündfunk. Ein Paralleluniversum gar? Der Zündfunk, den ich hin und wieder höre, macht Freude, macht Lust auf neue Musik, gibt mir energetisch ne ganze Menge. Nun denn, wer weiß, was zwischen München und Frankfurt so alles mit den Funkwellen passieren kann...
 
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Mal unabhängig von Radiowaves' persönlicher Sicht. Hier hat die FAZ unsauber gearbeitet.

Die Medienforschung hält ihre Erkenntnisse über die Reichweite gern geheim, denn die Hörer addieren sich nur mehr auf bescheidene 10000 Köpfe, und ihr Altersdurchschnitt wird auf über fünfzig Jahre taxiert.

Wenn die Medienforschung ihre Erkenntnisse geheim hält, worauf basieren dann die behaupteten Zahlen?

Auch im restlichen Ausriss stehen viele Behauptungen ohne Beweise oder wenigstes Beispiele. Aber wenn das inzwischen überstrapazierte Feindbild 'Alt-68er' im Text auftaucht, wird der durchschnittliche FAZ-Leser wohl zufrieden sein, dachte sich der Autor?
 
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Da hat wohl am Rundfunkplatz ein Vöglein gezwitschert. Diese detaillierten Erhebungen werden als geheime Kommandosachen behandelt; so geheim, daß Otto Normalverbraucher ihre Existenz anscheinend nicht einmal ahnt ...

Ansonsten ist sehr hypsch, wie da eine Elite die andere beharkt.
 
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Die andere Seite:

"Der Zündfunk ist ein Saurier aus den Urzeiten deutscher Radiokultur. Etwas vergleichbares kenne ich nur noch aus ... Berlin, das Programm hiess “SFBeat”, und mit dem war Ende der Achtziger Schluss. Daraus enstanden sind “Radio 4U”, das wunderbare und 1992 eingestellte Jugendradio des SFB, und später per Zusammenschluss mit der ORB-Jugendwelle Rockradio B das bis heute sendende Radio Fritz!
Wer heute den jugendlichen Fritz!-Hörern statt ihrem gewohnten Vollprogramm die Rückkehr des SFBeat anbieten würde, hätte seinen Sendeauftrag verfehlt und würde hundertpro auch eine unangenehme Protestwelle auf sich ziehen, die das niedliche Aufmucken der Zündfunk-Fans durch handfeste Strassenaktionen weit in den Schatten stellen könnte.
Ob etwas ähnliches wie Fritz! unter einer CSU-Regierung möglich wäre, ist natürlich fraglich. Es ist jedoch nicht gesagt, dass mit der Abschaltung des Zündfunks auf Bayern2 das Angbot für die hochkulturell beleckteren Bayern schlechter werden muss (den Zündfunk gibts ja schliesslich auch). Obwohl die Chancen eher klein scheinen...
Ganz wichtig auch: Wer gegen eine Ausstrahlung eine BR-Jugendradios über DAB (teure Empfangsgeräte, kaum einer besitzt eines) argumentiert, treibt die Zündfunk-Idee ins Grab, statt sie zu unterstützen. Ganz einfach deshalb, weil ein über UKW ausgestrahltes Jugendprogramm einem ganz anderen Quoten- und somit Erfolgsdruck unterliegt als ein Spartenradio in einer Ausstrahlungsnische. Die Chance, von den Verantwortlichen beim BR ein eher anspruchsvolleres Programm zu bekommen, liegt höher, wenn es nur auf der DAB-Senderskala untergebracht werden muss. Und falls das neue Jugendradio tatsächlich nicht über UKW-Frequenzen ausgestrahlt werden sollte, wird es doch dafür ganz sicher im Kabel und übers Internet empfangbar sein. Die Jammerei über eine angebliche Nicht-Empfangbarkeit ist also fehl am Platz.
Liebe Protestler und Zündfunk-Unterstützer: Lasst das geplante öffentlich-rechliche-Jugendradio Bayerns digital senden, dann habt Ihr wenigstens eine kleine Chance darauf, das zu erhalten, was Euch lieb ist."

Quelle
 
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Vergleichbares gab es auch in Frankfurt, in Form der Sendung „Unfrisiert“ auf hr2, deren Inhalte nicht ganz unähnlich gewesen sein dürften.

Der Rest ist Geschichte.
 
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Der Text ist nicht wirklich lustig. Das "niedliche Aufmucken der Zündfunk-Fans" - ja, sollen sie mit Steinen gegen das Funkhaus vorgehen? Sie hätten vielleicht bald allen Grund dafür, aber sie wissen sicher längst: keiner will sie haben. Sie sind raus. Sie lernen gerade das kennen, was die Ost-Radiohörer 1991/92 durchgemacht haben. Diese Gesellschaft hat keinen Platz für Leute, die nicht "in Prozentpunkten abrechenbar" sind (Zitat Lutz Schramm 1993). Der Vergleich mit Fritz ist auch daneben, eher müßte mit Radio Brandenburg verglichen werden - hätte nicht nur ich gern zurück.

Wahr ist einzig und allein dieses hier: "Liebe Protestler und Zündfunk-Unterstützer: Lasst das geplante öffentlich-rechliche-Jugendradio Bayerns digital senden, dann habt Ihr wenigstens eine kleine Chance darauf, das zu erhalten, was Euch lieb ist." Soll die Jugendwelle doch ruhig ins Nulldevice senden, so lange es gelingt, den Zündfunk auf UKW zu erhalten. Ich glaube nur nach all den Erfahrungen mit anderen Anstalten nicht daran.
 
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Der Vergleich mit Fritz ist durchaus folgerichtig. Er wäre es dann nicht, wenn man in dieser Redaktion den Mut gefunden hätte, den Fetisch „Jugend“ in tausend Stücke zu schlagen und den Lokus runterzuspülen. Aber ich fange an, mich zu wiederholen ...
 
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Und wo bitteschön, außer im URL der Zündfunk-Webseite, findet man etwas, das auf gewollte "Jugendlichkeit" zielt? Es sind die Hörer, die das jetzt daraus machen. Die Leute vom Programm werden das wohl eher nicht tun.
 
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Den Hinweis findet man in der Bezeichnung des Programmbereichs, zu dem sie gehören, wie auch bei der Mitwirkung in den gemeinsamen Arbeitsgruppen; beides laut Süddeutscher Zeitung, siehe weiter oben.

Nebenbei bemerkt könnte man auch spekulieren, wer eigentlich aus welchen Motiven heraus die eindrucksvolle Zahl 10.000 der F.A.Z. gesteckt hat. Die Fans der Sendung könnten sich da glatt an den Titel des ersten deutschen Nachkriegs-Spielfilms erinnert fühlen.
 
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K6, ich kann dem Kontext leider nicht entnehmen, ob Du die "eindrucksvolle Zahl 10.000" ironisch meinst oder nicht. Leider, aber diesmal fällts mir wirklich schwer.

Immerhin hat mir jemand den Job abgenommen, das Durchschnittsalter aus der Petitionsliste zu errechnen. Derzeitiger Stand: 32.9 Jahre bei 9278 Stimmen. Unter den ersten 3700 Stimmen war das Durchschnittsalter 33, 70% der Unterzeichner sind zwischen 23 und 43, 5% sind über 50. Zum Vergleich: das Durchschnittsalter der fritzigen Fritz-Hörer liegt irgendwo bei 28-30, wenn ich mich nicht komplett falsch erinnere.

Und nun?
 
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@Radiowaves: Da werden die Kritiker wieder behaupten, das Internet würde ja eh nur von den Jungen genutzt. Daher haben sich vielleicht nur 10 Prozent der Zündfunk-Fans, eben die jüngeren, an der Petition beteiligt. Die restlichen 90 Prozent sind dann die über 50-jährigen, die mit Internet ja nix am Hut haben :wall:
 
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Der Radiotor schrieb:
Die restlichen 90 Prozent sind dann die über 50-jährigen, die mit Internet ja nix am Hut haben :wall:
Auch gut: dann stehen die 9.000 Unterzeichner ja für 90.000 potentielle Unterzeichner. Das ist mehr als die fritzige Fritz-Quote bei der letzten MA... :D

(ich gelobe Besserung und werde bei Gelegenheit wieder sachlicher)
 
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Radiowaves schrieb:
K6, ich kann dem Kontext leider nicht entnehmen, ob Du die "eindrucksvolle Zahl 10.000" ironisch meinst oder nicht.
Natürlich ist sie ironisch gemeint. Sie wurde ja als Beleg dafür genommen, daß die Sendung um 19.00 Uhr (vermutlich ist diese gemeint) nur eine kleine Hörerschaft hat. Und ich stelle einfach mal die Behauptung in den Raum, daß sie zu eben diesem Zweck an die Gazette lanciert wurde, verbunden mit hilfreichen Erläuterungen zu diesen Erhebungen, die dann ebenfalls Eingang in den Artikel fanden.

Radiowaves schrieb:
Würde ich versuchen herauszufinden, was für Spielchen da im BR eigentlich laufen.
 
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Makeitso schrieb:
Heute steht in der F.A.Z. unter der Überschrift "Die Alten wollen das Jugendradio für sich behalten" einen sehr schönen Artikel zum Thema. Hier ein Auszug: Soviel zum Thema "Jugendradio"...

Na ja, wie realistisch diese Einschätzung - und mehr ist es wohl auch nicht, oder woher nimmt der BR die Daten? - sei dahingestellt. Die Statistik der Petition spricht eine andere Sprache, auch wenn man die Unterzeichner nicht gleichsetzen kann/darf mit dem Durchschnitt der Zündfunk-Hörer da draußen.
Trotzdem, bei inzwischen bald 10k Stimmen (aktuell 97xx), kann man schon langsam von einem nicht unrealistischen Querschnitt reden.

Zahlen der Petition:
Durschnittsalter: 33, mittlere Schwankungsbreite: 23 - 43.
Details: http://zuendfunkpetition.f-stop.de/statistik.php

greets,
Jan
 
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Die Musik im Zuendfunk würde/wird mir fehlen. Aber lustig bis peinlich finde ich, wie Zuendfunk-HörerInnen von mindestens 2000 ab überhören konnten, daß viele Beiträge keineswegs vom "mainstream" abweichend waren, sondern, - "fashion rulez" - Minderheiten als "Sozialromantiker" runterkloppten. Einfach mal alte Sendungen anhören!
Linke wurden von den ZynikerInnen wie Sabine Gietzelt, Thomas Palzer und Angie Portmann und manchen mehr ständig runtergemacht. Es klingt lächerlich, wenn diese unpolitisch gewordene Sendung jetzt als "letzter Hort der Aufrechten" bejammert wird :)).
Ich hab sehr viele Sendungen gehört, in denen pausenlos eine Zwangs-coolness alles war, und zu guter! Musik Kommentare liefen, die Stoiber und dem BR durchaus nicht grade laut widersprachen... Man stimmte denen auch nicht zu, hatte aber die genau gleichen Feinde! Ähnlich übrigens den meisten Feuilletons, auch dem der Süddeutschen (Ijoma Mangold) oder der TAZ (Feddersen).
Erinnert sich jemand an den Zuenfunk-Beitrag 2003, auf Demonstrationen gingen nur noch "digitale" Leute (hihi) in edlen Anzügen, digital vernetzt? Während früher alle (igitt bää) "analog", also "out" waren, und natürlich, als es noch eine Linke gab, "alle Hannes Wader hörten"??? Diesen empirisch unzutreffenden Blödsinn ;) ohne jeden Sinn (außer "ich cool du out") konnte man 2003 im Frühjahr im Zuendfunk hören...und sowas kam nicht selten. Nee nee, man hat den Eindruck, das Anschleimen ging nun nach hinten los... Tocotronic, die Wir sind Helden nur "Spacken" nannten, und alle wußten, Tocotronic sind neidisch - sowas paßte gut zum Zuendfunk...
Fein, daß Judith Holofernes trotzdem mit gegen datt Ende protestiert, sie bekam's oft genug ab...war ja "eigentlich auch uncool"...

Statt jammern empfehle ich, alte Sendungen nochmal anzuhören. Die Musik im Zuendfunk würd ich vermissen, falls das neue Format schlechter würde. Aber was lügt Ihr Euch denn in die Tasche? Die Sendungen der letzten Jahre ( "also irgendwie ist Demonstrieren doch blöd, weil da geht man doch irgendwie auch mit der Macht"; "cashmere Pullover sind Subversion", kicher...alles Zitate) warn schon vor allem für die gemacht, die locker 150 Euro für ein Digitalradiochen beiseite legen können...

Mich wundert mehr, wie man jahrelang mainstream-unpolitical-Uniradio machen kann,und dann später behauptet, das wäre "zündeln" gewesen...
Trotzdem, natürlich würde ich z.B. unterstützen, daß wir alle, was weiß ich, 25 Euro im Jahr in eine Kasse zahlen, einzig für diese Sendung, damit sie weiter existieren kann...für mich vor allem wegen der oft meisterlichen Musik.Das "also Phil Collins ist scheintot"-Gelaber (aus dem "Musikalischen Zirkel") oder das "definitiv nicht Nick Hornby"-bashing (zwingt uns jemand, Hornby zu lesen???) aus Zuendfunk und "Musikalischem Zirkel" ist für mich Hämesprache, und das ist das, was Werbung und BILD und Harald Schmidt in die Welt setzen. Davon haben wir zuviel, und dahinter stecken meist Leute mit zuvielen Komplexen, keine "Widerständler", als die sich viele Zündfunkler jetzt schönlügen wollen. Zwangscoolness eben. Nee nee, das Jammern (was laut Zuendfunk immer schon "out" war, Leute:) ist teilweise ein Schönlügen. Vielleicht entsteht ja eine Sendung, die weniger hämisch ist, und immer noch die herausragende Musik und gute Kommentare dazu bringt. Von mir aus können die Leutchen, die das senden, das auch mit 75 noch machen...:).
 
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Jetzt wirds oberschräg. Der Bayerische Rundfunk hat sich jetzt (!!!) die Wort- und Bildmarke "Zündfunk" eintragen lassen. Jetzt! Anmeldetag: 24.11.2005, Tag der Eintragung: 2.5.2006, Tag der Veröffentlichung: 2.6.2006. Wers nicht glaubt: hier, Seite 242 (bei Fehlermeldung ein weiteres mal den Link klicken).
Was will man damit bezwecken? Holt man hier nur ganz regulär vergessene Dinge nach, oder wird man das versuchen, was in anderen Fällen schon praktiziert wurde, nämlich das Abwürgen jeglicher Proteste und Aktivitäten im Internet und auch im realen Leben? Geschützt ist das Logo unter anderem nämlich auch für Aufkleber, Musikdarbietungen, Datenverwaltung auf Servern, Design von Home-Pages und Web-Seiten, Konzeptionierung von Web-Seiten, Durchführung von Konzertveranstaltungen und Seminaren.
Schaut man sich das genauer an, könnte man auf letzteres tippen. Zuvieles ist einfach zu anderen Fällen identisch.
 
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