i-Pod kontra Radio

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Rösselmann

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Erlauchtes GOLD-Plenum,

seit gestern wird nach der VÖ der MA-Zahlen im offenen Forum wieder munter analysiert, spekuliert und herumorakelt. Immer wieder ist dabei auch vom Siegeszug des i-Pods die Rede und davon, daß Radiosender, speziell jene mit jugendlichen Zielgruppen deswegen Hörer einbüßen.

Ich gestehe, daß ich bei diesem Thema etwas unsicher bin. Dazu einige Eindrücke aus meinem privaten Umfeld (natürlich nicht repräsentativ!).
Ich selbst besitze wohl einen mp3-Player und habe auch eine Menge mp3-Dateien auf dem PC. Zumeist aber einzelne Titel, die im Handel nicht mehr erhältlich sind. Den Player benutze ich eigentlich fast ausschließlich im Sportstudio, um dort der MTV_KLingeltondauerbeschallung zu entfliehen. Gelegentlich auch im KFZ, aber dafür ist mir die Qualität eigentlich zu schlecht, weswegen meistens doch der CD-Wechsler zum Einsatz kommt. Meine Lieblingsmusik kaufe ich ebenso auf CD. Privat höre ich Radio ausschließlich via DSL.

Meine Frau konsumiert Radio und CD, sie weiß nicht einmal, was ein i-Pod überhaupt genau ist.

Meine älteste Tochter ist 9 und fängt gerade an, sich mit dem Computer zu beschäftigen, hört aber noch vorwiegend CD und Radio.

Ich habe eine Nichte und einen Neffen, beide sind 22 (Zwillinge). Sie ist technisch desinteressiert (Frau halt:D ) und hört Radio+CD, ist Bon Jovi-Fan.

Der Neffe ist ein Technik-Freak, legt auch gelegentlich auf und lädt runter, was das Zeug hält. Radio hört er gar nicht mehr.

Ich frage mich nun: Sind die mp3-Benutzer bei den Jungen schon in der Mehrzahl? Oder wird das überschätzt?
Gibt es schon seriöse empirische Studien darüber (Radiohexe?)?

Meine persönliche These: Radiosender, die sich auf ältere Semester und den Durchschnittskonsumenten konzentrieren (AC, Classic-Rock, Oldie-Formate) müssen die digitale Revolution weniger fürchten.
Anders sieht es bei den CHR-Stationen aus. Deren einzige Chance besteht m.E. darin, einfach hipper zu sein, als das Internet. D.h.: Neue Musik spielen, alten AC-Käse meiden, wöchentliche Call-Outs vornehmen, Titel mit dem geringsten Burn sofort rausschmeißen! Auf Personality setzen, weg mit den Praktikanten-Fistelstimmen, her mit Leuten, die von den Jugendlichen akzeptiert und auch bewundert werden, weil sie über die neuesten Trends immer als erste bescheid wissen. Coaching und Airchecks forcieren. Die "konservativen" Jugendlichen werden von den Hot-AC-Sendern ausreichend angesprochen (Mitnahmeeffekt, sie hören das, was die Eltern hören).

Wie sehen eure Beobachtungen, Erfahrungen und Prognosen aus?
 
AW: i-Pod kontra Radio

Nachdem anscheinend sonst niemand darauf eingehen will ...

Zum einen: Sicher schwirren jede Menge Eipötte in der Gegend herum. Die haben aber nach meinem Eindruck nur die in grauer Vorzeit beliebten Gehmenschen verdrängt, wobei zugegebenermaßen die dort durchgeleierten Kassetten häufiger aus dem Radio bespielt worden sein dürften.

Zum anderen suche ich gerade im sächsischen Orakel nach der Jugend, deren generelles Verschwinden ja laut heutiger LVZ/DNN im Hause Energy Sachsen konstatiert wird. Was sehe ich: Einschlägige Zuwächse bei R.SA und Hitradio RTL. Und so spekuliere ich weiter, daß die hippen Jugendlichen in ihrer Altersgruppe deutlich in der Minderheit sind.

Das mit dem Schallplattenunterhalter, der überhaupt kein Radio mehr hört, kenne ich auch. Dürfte die Frage sicher noch weiter verschärfen.
 
AW: i-Pod kontra Radio

Ich habe durch meine Lehrtätigkeit an einer Fahhochschule immer wieder Kontakt zu Studenten zwischen 20 und 24 Jahren. Erschreckend ist für mich von der Mehrzahl der Studenten zu hören: "Ich höre eigentlich kein Radio, weil die nie das spielen, was ich mag." Der Rest, der noch Radio hört, ist entweder unzufrieden oder hört nur aus Bequenmlichkeit, weil nicht anderes zu hören ist. 20% meiner Studenten haben einen iPod, 30% verwenden andere mp3-Player. 70% haben ein Radio immer dabei, und zwar als Feature im Handy, verwendet wird es aber kaum.

Die Frage, die sich mir aufdrängt: wächst vielleicht eine von Internet und Tauschbörsen verwöhnte Jugend heran, die sich nur noch das holt, was sie wirklich interessiert? "Warum soll ich im Radio immer so viel Musik ertragen, die mich nicht interessiert, um nach einer halben Stunden einen Titel zu hören, den ich mag?"

Ein Aspekt ist vielleicht auch der: früher habe ich von neuer Musik nur im Radio, TV oder in Plattengeschäften erfahren. Heute gibt es Tausende von Seiten im Netz, die über alles informieren, was es auf dem Markt gibt. So sind dann ja (angeblich) auch Arctic Monkeys berühmt geworden (myspace.com).

Durch meine persönlichen nicht repräsantativen Beobachtungen bekomme ich das Gefühl, dass man trotz sog. "Jugendradios" die junge Zielgruppe immer weniger gut erreichen erreicht (you fm stagniert interessanterweise).

Um es mit einem Slogan aus Holland auf den Punkt zu bringen: "Wie de jeugd heeft, heeft de toekomst!" (Decibel Amsterdam).

Gruß in die Szene

J.B.
 
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JB schrieb:
wächst vielleicht eine von Internet und Tauschbörsen verwöhnte Jugend heran, die sich nur noch das holt, was sie wirklich interessiert?J.B.
Aber dafür müssen sie sich doch erst mal wirklich für Musik interessieren. Also Zeit und MUße haben, um einen Geschmack zu entwickeln, Lieder zu hören, sich zu erkundigen usw... Und das ist doch immer noch eher der geringere Teil. Wobei natürlich die INfrastruktur dafür heute zweifelsohne besser ist.

Ich denke da an den jungen Mann der mir neulich im Nachtzug gegenübersaß, lautes Bummbumm aus den Kopfhörern kam und er plötzlich aus seinem Rucksack eine 100er Spindel (!!!) voll mit gebrannten CD's hervorkramte und sich etwas aussuchte. Das hätte es zu meiner Zeit nicht gegeben...
 
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Rösselmann schrieb:
Deren einzige Chance besteht m.E. darin, einfach hipper zu sein, als das Internet. D.h.: Neue Musik spielen, alten AC-Käse meiden, wöchentliche Call-Outs vornehmen, Titel mit dem geringsten Burn sofort rausschmeißen! Auf Personality setzen, weg mit den Praktikanten-Fistelstimmen, her mit Leuten, die von den Jugendlichen akzeptiert und auch bewundert werden, weil sie über die neuesten Trends immer als erste bescheid wissen. Coaching und Airchecks forcieren.

Laut jubilierendes JAAA! Genau so!
 
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Steinberg schrieb:
Aber dafür müssen sie sich doch erst mal wirklich für Musik interessieren. Also Zeit und MUße haben, um einen Geschmack zu entwickeln, Lieder zu hören, sich zu erkundigen usw... Und das ist doch immer noch eher der geringere Teil.
Immer noch? Nach meinem (natürlich völlig unrepräsentativen) Eindruck ist das Interesse heute eher geringer als zu unserer Zeit (hüstel).
 
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Ja und nein, K6.
Ich merke das immer wieder an hauseigenem Praktikanten. Interessanterweise scheint das Klischee des Bildungsgrades da eine gewichtige Rolle zu spielen. (Ex-)Gymnasiasten sind für neue, andere Klänge offener als beispielsweise (Ex-)Gesamtschüer. Ich habs zwar nicht so mit solchen Verallgemeinerungen, aber hier scheint es tatsächlich zu stimmen.
Auf der anderen Seite tragen nicht nur diverse Radiosender dazu bei, dass das musikalische Desinteresse der sogenannten Jugend derart festgefahren ist, siehe VIVA/MTV. Es braucht meiner Ansicht nach, wie das Rösselmann so schön sagte, eine vernünftige Personality, die den Rezipienten ernst nimmt und auf ihn eingeht. Tatsächlich musikinteressierte Jugend, und die ist zumindest in meinem Umfeld größer als man manchmal denken mag, kann man eben nicht mit pseudo-hippen Sprüchen und dämlichen Gewinnspielen am Radio halten, sondern nur, wenn man auf sie eingeht und sie auch mitnimmt.
Umso schmerzlicher ist es dann, wenn gut gemeinte Projekte wie MotorFM, die genau das bewirken könnten, so im Sande versickern. Schade drum.
 
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Die Sache mit dem Bildungsgrad kann man ja auch an den MA-Zahlen ablesen, wie schon vom Waver angesprochen. Man schaue sich an, was Abiturienten/Studierte so hören bzw. wie hoch ihr Anteil bei bestimmten Programmen so ist.

Und das mit den Ursachen für ein gering ausgeprägtes Interesse an Musik würde ich auch so sehen. Was die kommerziell ausgerichteten Hörfunkwellen mit CHR-Format angeht, so ist meine bescheidene Meinung, daß da halt die Revolution ihre Kinder frißt. Ernsthaft an Musik interessierte Hörer rümpfen über diese Programme die Nase, dem Rest gehen sie schlicht auf den Geist. Bei Energy Sachsen hat man sich offensichtlich damit abgefunden, daß es kaum noch einen Markt für das eigene Produkt gibt (wobei die Begründung mit der Abwanderung natürlich putzig ist).
 
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Hier noch eine Zahl: laut einer aktuellen Studie (Quelle habe ich leider vergessen) besitzen bereits 66% der 14-19jährigen einen mp3-Player.

Die Jugendsender haben das bei dieser MA ja schon deutlich bemerkt.

Mittelfristig wird sich ein Jugendsender nicht mehr mit einer reinen Musikpositionierung durchsetzen können. Wen interessiert "hit music only" und "maximum music", wenn der heisseste Scheiss in individueller Rotation schneller und zuverlässiger aus dem iPod kommt? Ohne "Generve" von oft (musik-)inkompetenten Moderatoren.

Im "Musik"-fernsehen hat man das schon kapiert, dass man allein mit der Musik nicht mehr punktet und die diversen Lifestyle-Shows ins Programm genommen.
 
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Zum Thema ist auch diese http://www.newsroom.de/news/display/index.cfm?id=332709
Studie interessant.

Auszug: "MP3-Player sorgen offenbar nicht dafür, dass weniger Radio gehört wird - im Gegenteil. Die Forscher fanden heraus, dass Jugendliche, die einen MP3-Player besitzen, intensiver und länger Radio hören. "Sie nutzen dieses Medium zur Orientierung über musikalische Trends", erklärte Studienleiter Dirk Otto."
 
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@Rösselmann
Das ist ja auch nur logisch! Der Impuls, ein bestimmtes Lied zu laden muss ja von irgendeiner (möglichst einfach zu erreichenden) Instanz kommen! Höchste Zeit, dass wir Radiomacher wieder daran erinnert werden, dass wir nicht nur Dienstleister, sondern als "Experten" auch Schrittmacher sind! Also: ich plädiere für mehr Handlungsfreiheit für kompetente Musikredakteure, die nicht nur von Researches abhängig sind!
 
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Da darf ich dann ausnahmsweise mich selbst zitieren:

Rösselmann schrieb:
Neue Musik spielen, alten AC-Käse meiden, wöchentliche Call-Outs vornehmen, Titel mit dem geringsten Burn sofort rausschmeißen!

Die ist anscheinend bei NRJ & Co. nicht gegeben, oder aber nicht in ausreichendem Maße. Anscheinend schreibe ich, weil ich´s im Moment nicht so beurteilen kann: Ich höre diese Stationen so gut wie nie.
 
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Jo is klar, Rösselmann. UNS ist das klar. Nur richtet sich obiges Zitat wohl an die Gegenwart und nicht an die wünschenswerte Zukunft. Deshalb darf ich mich schon wundern.
 
AW: i-Pod kontra Radio

Vielleicht liegt´s ja auch an den Märkten, wo die Umfrage durchgeführt wurde: Urbane Räume mit größerer Sendervielfalt. Hier auf´m Land wüßte ich ohne DSL-Flat auch nicht, wo ich neue Musik hören soll.
 
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Von einer Kommunikationswissenschaftlerin hörte ich jüngst, die Jugend setze in Zukunft auf Internet und Fernsehen, kaum auf Radio. (Musik-)Fernsehen vermittle neben den Klängen über die Bilder mehr Lebensgefühl, das Internet biete differenziertere Angebote (->iPod & Information). Wer die Jugend erreichen wolle, müsse sie ernst nehmen und echt beteiligen, direkt ansprechen und ihr Lebensgefühl widerspiegeln, nicht aber als festes Bild produzieren.
Sollte das stimmen, dann wird es höchste Zeit fürs Radio, vom festgelegten Bild eines künstlich hippen Jugendlichen Abstand zu nehmen und Menschen vors Mikrofon zu lassen, die der Jugend die Ehrlichkeit bieten, die sie fordert, und fachliche Kompetenz zu erwerben, um im Radio wieder ein (Lebens-)Gefühl zu vermitteln.
Denn nach meinem Eindruck vermittelt Radio momentan vor allem eins nicht: in die Tiefe gehende emotionale Identifikationsangebote.
 
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"Wer die Jugend erreichen wolle, müsse sie ernst nehmen und echt beteiligen, direkt ansprechen und ihr Lebensgefühl widerspiegeln, nicht aber als festes Bild produzieren."

Ich denke was Du da geschrieben hast, trifft vielleicht auch auf ein erfolgreiches Format im Radio zu. Eben echte Interaktion, anstatt fast vollständig vorproduziertes Programm. Eben Leben auf der Antenne.
 
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Ich denke nicht, daß es darauf ankommt, ob ein Programm jetzt vorproduziert ist oder nicht. Echte Interaktion kann auch in Nicht-Live-Situationen entstehen. Die ganze Sache ist zu komplex, um sie auf einen Nenner zu bringen. Die Lebenssituationen der Jugendlichen unterscheidet sich doch sehr stark, so daß man nicht von "der Jugend" sprechen kann. Während die einen in ein soziales Umfeld eingebunden sind, aktiv sind, wenig "Freizeit" haben, sind andere eher von Perspektivlosigkeit, mangelnder Auslastung, wenig Anerkennung geprägt. Damit gibt es auch ganz unterschiedliche Indentifikationsfiguren.

Zu dem, was Rösselmann sagt: Hipper sein als das Internet? Ich behaupte, daß das praktisch nicht möglich ist. Und die Frage ist auch, für wen hipper sein? Das, was bei den einen angesagt ist, muß es noch lange nicht bei einem anderen Typus Jugendlicher sein. Damit schaffst du ein Programm, das enorm polarisiert, schmälerst damit deine Zielgruppe. Radio ist einfach ein Massenmedium, das tendenziell den "Trends" eher hinterherläuft, als sie zu setzen. Das Internet dagegen ist eher ein individuelles Medium, jeder sucht sich die Informationen, die er haben will. Aber du hast recht, die extreme Art, in der das zur Zeit praktiziert wird, ist sicher kontraproduktiv.

iPod und Internet haben gegenüber dem Radio einen anderen Ansatz: hier muß man aktiv werden, selbst nach Musik suchen, Informationen sammeln und lesen. Das Radio ist ein passives Medium, es kann während einer Haupttätigkeit genutzt werden. Diese Stärke muß besser genutzt werden.

Und noch eins: die Toleranzgrenzen werden bei den Menschen (generell) immer enger, nicht nur, was den Musikgeschmack betrifft. Diese Entwicklung ist gefährlich, die aktuelle Programmgestaltung ist daran nicht ganz unschuldig. Damit gräbt man sich selbst das Wasser ab.
 
AW: i-Pod kontra Radio

Ich glaube nicht, dass iPod & Co. direkt für die Verluste in jugendlichen Zielgruppen verantwortlich sind. Mobile Musik gibt es schon seit den 70ern, als wir mit unseren Telefunken-, Saba- oder Grundig-Kassettenrekordern unterwegs waren.
(OK, kurzes Outing: ich bin 45 Jahre alt)
Der Unterschied zu früher liegt in der Musikbeschaffung: damals brauchten wir das Radio um Musik aufzunehmen- das fällt heute weg. Erstens: ich bekomme übers Radio so gut wie keine ausgespielten Titel mehr, zweitens: per Internet bekomme ich in wenigen Minuten jeden nur erdenklichen Titel. Ursache wäre also der PC, nicht der iPod.
Aber das war's noch lange nicht: meine beiden Neffen (16 und 18) laufen ständig mit einem MP3-Player um den Hals rum, wissen aber seltsamerweise genau wie hoch der Jackpot beim Gewinnspiel von Antenne XY ist. Ergebnis der Nachfrage: morgens hören sie Radio, weil auch die Eltern Radio hören, in und nach der Schule ist der MP3-Player dran. Ihre Musik holen sie sich aus dem Web oder von Freunden (die sich die Musik auch aus dem Web holen).
Ich denke aber nicht, dass sich dieses Verhalten verallgemeinern lässt und deshalb komme ich endlich zu dem- aus meiner Sicht- eigentlichem Grund für die Rückgänge in jüngeren Zielgruppen. Ich habe mich mal für einen Vortrag zum Thema Zielgruppenentwicklung auf den Seiten des statistischen Bundesamtes schlau gemacht. Klickt Euch einfach selbst mal unter dem Thema demographische Entwicklung durch. Die Kurzversion: die Bevölkerungszahlen in jugendlichen Zielgruppen gehen drastisch zurück- bedeutet für den Radiomacher: obwohl man zielgruppenspezifisch alles richtig macht, verliert man ständig Hörer. Wenn man damit leben kann OK, ansonsten heißt's: ran an die älteren Zielgruppen.
Nochmal kurz zum Thema iPod: wenn ich Radio höre, dann nur aus beruflichem Interesse- Nachrichten hole ich mir per Fernseher oder Internet und Musik...
die kommt bei mir vom iPod. Eine Entwicklung, die ich auch im Freundeskreis beobachte (bis auf den Punkt mit dem beruflichen Interesse natürlich).

viele Grüße in die Runde

@rösselmann: viele Grüße von dem, der den gleichen Motor wie Du im Auto hat und Dich damit gelegentlich zum Essen kutschiert hat- na klingelts?
(scheiß Anonymität...)
 
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Zunächst einmal vielen Dank an euch alle für die vielen Meinungen, Erkenntnisse und Progrnosen!

musicology schrieb:
Hipper sein als das Internet? Ich behaupte, daß das praktisch nicht möglich ist.

Also gut, dann eben: hipper, als die jetzigen Stationen. Auch die Programmgestalter- und Präsentatoren hängen am Netz und können Trends fast ohne Zeitverlust reproduzieren (da sind wir wieder beim schnellen Medium Radio), vielleicht sogar schneller, als der durchschnittliche Internetnutzer.

musicology schrieb:
Und noch eins: die Toleranzgrenzen werden bei den Menschen (generell) immer enger, nicht nur, was den Musikgeschmack betrifft. Diese Entwicklung ist gefährlich, die aktuelle Programmgestaltung ist daran nicht ganz unschuldig. Damit gräbt man sich selbst das Wasser ab.

Das Problem ist in den USA bereits seit Mitte der 80er bekannt und hat den Trend weg vom reinen Top40-Radio hin zu weiteren schärfer abgegrenzten CHR-Formaten eingeleitet (Rhythmic-CHR, Rock-CHR, Urban, Urban-Dance etc.). In Deutschland kann ich eine solche Entwicklung allerdings nicht erkennen, so daß sie denn auch kaum schuld an der zunehmend engeren Abgrenzung einzelner Lifestyle-Gruppen gegeneinander sein kann.

Der Hinweis von knallknete auf die allgemeine demographische Entwicklung ist natürlich ebenso richtig, wie seit mindestens 10 Jahren absehbar, so daß die betroffenen Sender darüber eigentlich nicht überrascht sein dürften.

@knallknete: Daß wir nicht mehr zum Essen fahren, merke ich: Habe schon 5 Kilo abgenommen;) . Ich hoffe, Dir und Deiner Familie geht es gut!
 
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