Idealer Jugendsender

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Radiac

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Hey Leutz ...
Alle, die sich für Jugendradio interessieren, mal hergehört. Vielleicht können wir hier mal Ideen für einen wirklich genialen Jugendsender sammeln. Alles, was euch einfällt, was ihr vermisst in der etwas verwahrlosten Jugendradiokultur von heute. Von der Musik über die Verpackungen und die Mods bis hin zu originellen Gewinnspiel-Ideen. Ich bin gespannt auf eure Vorschläge.
 
Das ist ja sicher gut gemeint von Dir... aber ich denke, das sollten wir hier in diesem Forum NICHT tun.
Gute Ideen bringen, wenn man sie richtig verkauft, gutes Geld, und sollten hier nicht für alle (z.B. Verantwortliche von potentiellen Jugendradios) umsonst "abgreifbar" sein !
 
@dampfradio: Nein, ich will aber darüber diskutieren und einen kleinen Anreiz liefere ich hiermit:

Als beim hr vor einigen Jahren Pläne für eine Jugendwelle noch ganz frisch waren, führte man einen Research bei Jugendlichen durch. Das Ergebnis: Die Kids wollen ernstgenommen werden, wollen sich aktiv am Programmgeschehen beteiligen. Und die Musik: Alles, bloß keine Charts. Für mich war's der beste Research, der bislang durchgeführt wurde, und das Ergebnis kann man heute in Hessen auf UKW, im Kabel, Satellit und Internet bestaunen. Kultstatus im Jugendradiosektor erreicht nur der, der auch Kult bietet. Und da gibts in Deutschland nur noch ganz wenige. Mir fallen auf Anhieb noch Fritz! und sunshine live ein, vielleicht noch die Specials von Dasding und EinsLive, ansonsten müdes Geclaime, teilweise einschläfernde Musikauswahl, und einige Sender, die ihre Bissigkeit irgendwo irgendwann verloren haben (schöne Beispiele: planet radio und Bremen 4). Und nochwas: Viele in meinem Alter (bin jetzt knapp 30) halten DT64 immer noch für das perfekteste, vielfältigste und beste Jugendradio, dass es jemals in Deutschland gegeben hat, und bedauern zutiefst, dass es von diversen Herren in Halle.... naja, ihr wißt schon
 
Ich denke, _den_ genialen Jugendsender wirds nie geben. Zu breit ist das mögliche Spektrum, zu gering die Bereitschaft, auch mal über den eigenen Horizont hinauszuschauen. Letzteres befürchte ich zumindest.
Für den einen ist nonstop Rock, für den anderen House. Der dritte will nur Trance, der vierte haßt Trance, der fünfte sieht Unterschiede innerhalb der Schublade "Trance" und mag deshalb wieder bestimmte Sachen nicht. Und kaum einer wird vermutlich erkennen, daß zum "Radio" doch eigentlich viel mehr gehört: Kommunikation, Meinungsbildung, Argumentation, Lebenshilfe, Information, Horizonte-Öffnen. Klingt alt und verstaubt - ich weiß. Aber ich bin halt auch bereits alt und verstaubt und kann deshalb hier nur auf meine Vorstellungen verweisen. Sie stehen im Thread "Sputnik vs. Project" vom 30.1.2002 12:50 Uhr. Bitte dort nachschlagen
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Hi ihrz. Dank für eure Meinungen :) Mal meine Gedanken dazu:

@dampfradio Hast sicher recht. Aber ich glaube, gute Ideen werden, selbst wenn sie umsonst abgreifbar in nem Forum stehen, trotzdem nicht umgesetzt, weil in Sachen Radio einfach alles so festgefahren ist. Insofern denke ich, dass das kein Kostenlos-Service für die Berater der Nation wäre. Aber ich kann dich durchaus verstehen.

@radiotor Sehr riichtig. Das sind schon mal 3 geniale Ansätze. Aber die könnten wir hier noch 1000mal posten, es interessiert trotzdem keinen Berater, weil alle meinen, dass das überholt wäre. Wichtige Punkte, die du nennst: (1) Hörer ernstnehmen (2) WIRKLICHE Interaktion (nicht nur Gefake) und (3) Keine ausschliessliche Chartsmusik. Den Kult-Status von DT64 kann man wohl leider nicht wiederholen. Selbst wenn man den Sender mit den gleichen Idealen jetzt wieder rausholen würde, würde er denke ich versumpfen, weil sich die Zeiten geändert haben. Behalt ihn einfach in Erinnerung und freue dich an alten Mitschnitten.

@radiowaves habe deine Beiträge im Spu-vs-Pro schon gelesen. Auch dir muss ich uneingeschränkt recht geben. Esist schwer, Jugendradio effektiv zu machen, weil der Musikgeschmack in keiner Zielgruppe so diffus ist wie im Bereich Jugend. Schon an der Frage Hip Hop oder nicht Hip Hop hängen sich die Geister auf. Und reine Special Interest Nischenprogramme gehen auf Dauer auch nicht auf. Ich denke aber, dass man mit einem Konsensprogramm à la Fritz doch eine breite Schar hinter sich sammeln könnte. Wichtig wäre das, was Radiotor sagt: Dass der Sender nicht nur für die Werbeindustrie und die Landesmedienanstalten (da meine ich Privatsender) gemacht wird, sondern wieder für den Hörer. Nun ja *träum* das wär schon was.

Aber was sagt ihr denn zum Wortanteil? Viel? Wenig? Wie müsste der sein? Und zu den Nachrichten? Jugendsprache? Seriös? Lang? Kurz? Wie gesagt: Das hier ist nicht gedacht als Anregungsquelle für Radiomacher, das wäre schön, denn da würde sich vielleicht etwas ändern, es wird aber eh nicht passieren. Ich möchte nur einfach mal Ideen austauschen mit leuten, die sich genau wie ich den Kopf zerbrechen, wie man ein wirklich gutes Jugendradio denn machen könnte. Oder anders gesagt: Warum die hier existenten größtenteils so scheisse sind.
 
Warum muss es denn Jugendsender geben? Oder Sender für Ältere?
Es ist doch viel sinnvoller, die Sender nach Musikfarbe zu unterteilen. Ältere hören doch auch mal gern neuere Titel, und Jugendliche auch mal ältere.

Beispiel SWR: "Something stupid" von Robbie Williams läuft auf SWR1, SWR3 und auch mal auf DASDING. Und in SWR4 läuft das Original.
Das ist doch keine Vielfalt!
 
Naja, das beschränkt sich ja nicht auf die Musik. Auch das Drumherum, sprich die Elemente, Ansprechhaltung etc. spielt da mit, denke ich. Und da würde ich schon jugendorientierte Programme ein bisschen gesondert sehen. Wobei das natürlich auch ne interessante Frage ist: Könnte es einen generationsübergreifenden Sender geben, der erfolgreich jung und alt vereint?
 
Ich denke schon, daß man auch generationsübergreifend erfolgreich sein kann. Sicher erreicht man wohl nur in den seltensten Fällen die 80-jährige Oma und ihren Enkel, aber im engeren Rahmen ists meiner Meinung nach schon möglich. Ich kenne Mittvierziger, die sich brennend für die aktuellen Entwicklungen im Bereich typischer Jugendmusik (HipHop, Dance) interessieren, und ich kenne einen 18-jährigen, der über ADR SwissJazz hört. Das ist sicher nicht typisch, aber wenn man dann bei der Zielgruppe noch auf offene Ohren und die Bereitschaft, auch mal neue Entdeckungen zu machen trifft, warum sollte so etwas nicht funktionieren?
Außerdem ist Musik nicht alles und auf der Informations- und Diskussionsschiene gibts auch viele Gemeinsamkeiten.
Ganz wichtig ist dabei aber: glaubwürdig sein und sich nicht in die tiefsten Niederungen einer ganz bestimmten Szenesprache begeben. Wenn die Hörer merken, daß sie es mit kompetenten Leuten zu tun haben, sind sie sicher auch bereit, mal länger zuzuhören.
Im TV funktioniert das doch teilweise auch. Ein Mitarbeiter des MDR Thüringen-Journal sagte mir einmal, das Programm werde vor allem von Leuten weit über 40 gesehen. Ich bin deutlich jünger und trotzdem gerne dabei, denn sie präsentieren die Sendung frisch, locker und dennoch kompetent. Sowas kommt an, zumindest bei mir.
 
Radiofreund und radiowaves spiegeln im wesentlichen auch meine Meinung wieder.
Es sollte spezielle JugendSENDUNGEN geben, wo deren Probleme usw. diskutiert werden.
Die Musik selbst ist viel altersübergreifender als man immer annimmt !
In einem Bundesland ist das Durchschnittsalter der Jugendblaskapellen ( die die übliche Volksmusik, Märsche, Operetten spielen) 24 Jahre !
 
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