AW: "Immer schön rechts fahren" – Blitzerwarnungen bei Radio Königs Wusterhausen
count down schrieb:
Hier wird nicht nach Verboten gerufen.
Das habe ich auch nicht behauptet. Allerdings ist die hier mal wieder geschwungene Moralkeule auch wesentlich effektiver als ein Verbot. Letzteres müßte nämlich juristisch durchgesetzt werden, während der Ruf nach "anständigem" Verhalten nicht mal eines Argumentes bedarf, um den Angegriffenen politisch, moralisch und wirtschaftlich zu brandmarken.
Und siehe, es funktioniert bestens: In den Medien steht der Sender am Pranger, andere Werbekunden springen ab, und (fast) alle sind sich einig, daß dies seine Richtigkeit hat, ohne daß auch nur einer mal ausführen würde, warum eigentlich.
Während aber die Empörten mal wieder einer Meinung sind, im wohligen Gefühl, stets auf der Seite des Guten zu sein, und vermutlich bereits die nächsten Aktionen, wie "Mahnwachen" vor dem Sender, oder, noch beliebter, vor dem Privathaus der Geschäftsführerin, planen, kommen von eben dieser die einzigen und zudem schlüssigen Argumente in dieser Angelegenheit:
Solange nämlich der Kreis oder die Kommune KW, wer immer dafür zuständig ist, die vom "Thor Steinar"-Hersteller abgeführte Gewerbesteuer nicht etwa in vollem Umfang an Organisationen abführt, die zum Beispiel Opfer rechtsextremistischer Gewalt betreuen oder Jugendbegegnungen zwischen Deutschland und Israel fördern oder Klassenfahrten in ehemalige Konzentrationslager organisieren, sondern stillschweigend ins allgemeine Kommunalsäckel fließen läßt, solange ist jede Aufregung zumindest aus dem Kreis der dortigen Politik heuchlerisch und verlogen.
Hier scheinen sich die meisten einig zu sein, das die Dame etwas ganz, ganz Böses tut, indes, was dieses Böse ist und warum, das hat bislang noch keiner ausgeführt. Vielleicht erklärt mir ja mal jemand, was genau sie nun eigentlich macht, das so verdammenswert und moralisch falsch ist. Aber bitte - Argumente, keine überheblichen Allgemeinplätzchen à la "Wenn Du das nicht selbst erkennst..."