Intendantengehälter

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@Zwerg


Ansonsten zitiere ich gerne selbst und frage:

Oder geht es nur ums Meckern aus Prinzip?

Diesen Eindruck bekomme ich hier auch immer öfter. Gerne verwendete Streitthemen:

ÖR, GEZ, SWR3, ARD, Dudelsender, Gehälter von Intendanten oder ÖR-Mitarbeitern. Wer polemisieren oder einen endlos-Thread eröffnen will, muss diese Schlagwörter unbedingt benutzen.

Warum regt sich keiner über die Priestergehälter oder die der Bischöfe (ca. 12.000€ im Monat) auf? Sind die gerechtfertigt? Die Kirche zählt zu den reichsten Institutionen der Welt, aber die kirchlichen Kindergärten und Pfarrgemeinden merken nichts davon.
Ein MdB kommt mit Zulagen auch auf ca. 12.000€ im Monat. Das wären dann 144.000€ im Jahr. Da hat ein(e) Intendant(in) vergleichsweise mehr Personal unter sich und auch die Verantwortung ist weitaus höher. Das sollte man hier fairerweise auch darlegen...
 
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Das ist nicht ketzerisch, sondern dämlich. Allein schon deshalb, weil es Stellvertreter gibt, die die Aufgaben eines Intendanten übernehmen.

Und solange der Intendant nicht krank ist und ausfällt, sitzt der Stellvertreter herum und wartet auf seinen Einsatz? Oder was? Irgendeine nicht zu füllende Lücke muss doch wohl entstehen, sonst gibt es ja überhaupt keine Rechtfertigung mehr für das sportliche Salär.
 
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Und solange der Intendant nicht krank ist und ausfällt, sitzt der Stellvertreter herum und wartet auf seinen Einsatz? Oder was? Irgendeine nicht zu füllende Lücke muss doch wohl entstehen, sonst gibt es ja überhaupt keine Rechtfertigung mehr für das sportliche Salär.
Es wird von "unten" nachgerückt. In so einem Falle wird es irgendwo, tiefergestellt unter der Intendanz und deren Stellvertretern, die freilich gewöhnlich andere Aufgaben in der Direktion übernehmen, eine Lücke geben. Im Zweifelsfalle muß dann für diese Aufgabe befristet jemand eingestellt werden.

Zwerg#8 schrieb:
Ein Redakteur eines ÖR aus dem hohen Norden ruft bei seinen Kollegen in der Mitte an und sagt: "Wir brauchen am Samstagabend diesen berühmten Menschen Hans Wurst über MusicTaxi live für unsere Sendung. Kann er zu euch in den Sender kommen? Kriegt ihr das in den Griff?"

Mitte:*Lachanfall* "Samstags? Am Abend? *totaler Lachanfall* "Nee - min Jung, da mußt du dir schon einen anderen Dampfer suchen! Ha, ha, ha!" *weiterhin Lachanfall*
Soetwas habe ich seit Jahren nicht erlebt und halte es deshalb eher für billige Polemik. Das geschalte von Menschen aus allen mögichen Regionen, teils zu den unmöglichsten Zeiten gehört zu meinem täglich Brot.
Höchstens sind mal alle Studios belegt oder bereits alle verfügbaren Techniker im Einsatz. So groß dürft ihr Euch den Studiopool und den Kollegenkreis für Produktion und Technik bei den ö/r-Hörfunkern auch nicht vorstellen.

Und die Fernsehdreh-Geschichte... So weden die schönen, bunten Bilder, die wir alle gern sehen, nunmal produziert. Hätten sie ein Studio aus Behringer und Pappmasche abgefilmt, hätten wieder alle rumgeschriehen, was für ein unrealistischer Mist denn die Einstellung im Vorspann gewesen sei und ob das ZDF denn kein Geld habe.

Manche rein privatwirtschaflich arbeitenden Produktionsfirmen hätten sogar ohne Rücksicht auf Verluste direkt das ganze Studio samt seiner Geräte nachgebaut, nur um es nach den Dreharbeiten direkt zu verschrotten.

BTW, nur interessehalber, da off-topic: Wer war denn die vom ZDF beauftragte Produktionsfirma (ich wüßte nicht, das sowas selbst "vom Sender" gedreht würde) und was wurde an Miete für das Studio gezahlt?
In einem solch eine Produktion regelnden Vertrag sollte nämlich die Möglichkeit der Nutzung des Stromnetztes genau festgeschrieben sein, inklusive der technischen Information über die Belastbarkeit einer jeden Steckdose.
Die schreibt das Team rund um die Aufnahmeleitung dann Brav mit Ortsangabe in die Dispo eines jedes Gerwerks, das Strom benötigt.
Das bei den üblicherweise sehr akribisch geplanten Dreharbeiten eines Films ein ein darin ausgebildeter Techniker 3,6 kW an nem 16A-Lichtnetz betreiben will kann ich nicht so recht glauben...
Denn wenn der Star (oder sogar dessen Double) am Set ne halbe Stunde warten muß, weil technisch irgendwas nicht funktioniert, dann übersteigt das finaziell wohlmöglich die Gehälter aller ARD-Intendanten zusammen...
 
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Hallo!

Ich muß erstmal lesen, was ihr hier so geschrieben habt. Bis dahin: Last in, first out.

@Ralle: Diese - von mir natürlich mit dem "Lachanfall" und der wörtlichen Rede etwas "aufpolierte" - Geschichte trug sich definitiv 2004 zu, ist also wirklich schon etwas älter. Sie bleibt aber trotzdem wahr, denn dieser Mensch wurde über ein privates Studio dieser ÖR-Sendung live zugeschaltet. Und weil wir gerade dabei sind: Vor einigen Wochen gab es hier im Forum einen Thread wegen der Verbindungsprobleme über ISDN und MusicTaxi. Meine letzten Informationen (von Anfang August) bestätigen jedenfalls Probleme bei Verbindungen mit dem WDR, während Verbindungen - beispielsweise - mit dem NDR (noch) völlig problemlos funktionieren.

Bei diesem Filmdreh (im Jahre 1999/2000) war ich selbst anwesend. Die Sicherung flog raus und das war nicht eingeplant oder die Stromnutzung gar vereinbart. Aber man kanns in diesem "Gewusel" ja erstmal versuchen. Wäre die Sicherung nicht zufällig "gekommen", hätte niemand etwas gemerkt. Der Dieselgenerator stand ja einsatzbereit vor dem Haus...

Was ich tun mußte? Mmm - lange her. Ich habe auf jeden Fall einen PC-Monitor auf 100 Hz umgestellt, damit der Kameramann zufrieden ist (wegen der unterschiedlichen Bildfrequenzen - das sieht bekanntlich sehr hässlich aus) und ich habe dem Hauptdarsteller ehrfürchtig ein Paar Kopfhörer gereicht. Als "künstlerischen Einfall" habe ich ganz kleinlaut vorgeschlagen, die nur wegen der "Show" mitlaufende analoge Bandmaschine auf 76cm umzuschalten, weil dann die sich drehenden Spulen "etwas geiler" aussehen. Dann habe ich mir von einem anderen sehr bekannten Protagonisten in diesem Film eine Autogrammkarte für meine Oma signieren lassen, da sie ein großer Fan dieses Schauspielers war. Den Rest der Zeit habe ich meinen Mund gehalten und gehofft, daß ich während der eigentlichen Dreharbeiten nicht husten oder niesen muß... ;) Für meine Assi-Tätigkeit habe ich letztendlich 100 DM bekommen, da ich nicht im Mietpreis enthalten war. An viel mehr kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Selbstverständlich weiß ich wie dieser Film heißt, werde dazu aber nix weiter ausführen.

Ich stimme dir natürlich zu: Für einen "anständigen" (Spiel/Fernseh) Film, muß man einen durchaus hohen logistischen und damit auch finanziellen Aufwand treiben. Daß "dabei" am Ende nur 5 Sekunden im Vorspann "rauskommen", ist aber eigentlich erschütternd, denn diese (eingeplanten) Szenen standen ja im Drehbuch. Der Regisseur wird aber wohl irgendwann beim Schnitt gesagt haben: "Das gefällt mir nicht. Weg damit!" Ja Ralle, ich kloppe auch alle Aufnahmen in die Tonne, die mir bei der ersten Ansicht irgendwie negativ auffallen. Dazu reicht schon ein leicht ungleichmäßig ausgeführter Schwenk, ein leicht schiefer Horizont, ein kleiner Wackler etc.

Sodele, nun muß ich mich um die Antworten an Keek & Co kümmern.

vg zwerg#8
 
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Ein Redakteur eines ÖR aus dem hohen Norden ruft bei seinen Kollegen in der Mitte an und sagt: "Wir brauchen am Samstagabend diesen berühmten Menschen Hans Wurst über MusicTaxi live für unsere Sendung. Kann er zu euch in den Sender kommen? Kriegt ihr das in den Griff?"

Mitte:*Lachanfall* "Samstags? Am Abend? *totaler Lachanfall* "Nee - min Jung, da mußt du dir schon einen anderen Dampfer suchen! Ha, ha, ha!" *weiterhin Lachanfall*
Soetwas habe ich seit Jahren nicht erlebt und halte es deshalb eher für billige Polemik. Das geschalte von Menschen aus allen mögichen Regionen, teils zu den unmöglichsten Zeiten gehört zu meinem täglich Brot.

Das Problem gibt es schon. Seine Ursache ist dann, daß im betreffenden Funkhaus zur betreffenden Uhrzeit schlicht kein Techniker mehr da ist, der irgendwas machen könnte. Wenn die Produktion natürlich das Budjet hat, extra einen zu bestellen ...
 
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Managergehälter sind in großen Teilen vollkommen gerechtfertigt. >80h Wochen sind dort die Regel weniger die Ausnahme. Ob es gleich die Gehälter eines Ackermann oder Wiedeking sein müssen sei dahingestellt, aber 300.000 EUR sind nun wirklich Peanuts dagegen.
...und andere....
Also, haben wir alle die Realität verloren???
Das ist ne menge Kies! Zu viel. Und was die Chefs bei den Privaten verdienen ist noch unverschämmter.
Wenn ich manchmal 80h + arbeite, dankt es mir keiner mit 300.000 Euro. Und ich gehe nicht zu den gemütlichen "Meetings" mit Sekt und Canapes, Kaffee und Kuchen - ich arbeite, hart! für meinen mickrigen Lohn.
Zumindest wurden diese Gehälter Veröffentlicht.
 
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Wenn ich manchmal 80h + arbeite
... dann sind das 7 Tage zu je 12 Stunden oder 6 Tage zu je 14 Stunden ... etc.
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Also, haben wir alle die Realität verloren???
Gute und berechtigte Frage.
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Oft gab es 80 h Wochen, aber da es sich mit harter Arbeit nicht rentiert, hab ichs gelassen. :p
Aber ich muss schon sagen, bei so einem Lohn würde ich 2-3 Jahre einen auf Chef machen und dann ne fliege... Würde mir vollkommen langen.
 
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nova avelino schrieb:
Wenn ich manchmal 80h + arbeite
UND REBSTOCKS ANTWORT:... dann sind das 7 Tage zu je 12 Stunden oder 6 Tage zu je 14 Stunden ... etc.

Tja, da haben wir den Salat. Natürlich gibt es Sesselpfurzer, die auf die Uhr schauen und besonders noch nie im Radio gearbeitet haben, sonst kann man sich so eine Antwort kaum vorstellen.
Ja, rebstock, auch wenn Du es nicht liest (vorgibst, es nicht zu lesen: man sollte es ihm mal als Zitat sichtbar machen, aber er schaut sowieso im nichtangemeldeten Zustand hier rein...und sieht es...):
6 Tage 14 h, oder gar 7 Tage 12 Stunden.... wenn man Radio macht, dann kniet man sich rein und ist da (kommt jetzt allerdings auch auf die Funktion an...). Und man ist mit Herzblut dabei und man schaut nicht auf die Uhr, sondern man lebt das Radio (mit). Alles schon selbst erlebt, selbst mitgemacht und so durchgezogen.

Also, haben wir alle die Realität verloren??? - ANTWORT REBSTOCK: Gute und berechtigte Frage.
Der werte forenuser hat seine Antwort anders gemeint, nämlich auf nova avelino gemünzt und dass dieser wohl spinne...

Da muss ich aber einhaken: Schwer an der Realität vorbei, reblaus... Mach mal Radio und dann quake wieder mit.
:rolleyes:
 
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6 Tage 14 h, oder gar 7 Tage 12 Stunden.... wenn man Radio macht, dann kniet man sich rein und ist da (kommt jetzt allerdings auch auf die Funktion an...). Und man ist mit Herzblut dabei und man schaut nicht auf die Uhr, sondern man lebt das Radio (mit). Alles schon selbst erlebt, selbst mitgemacht und so durchgezogen.

Solche Tage gabs bei mir auch schon, hätte glatt Ärger mit der Gewerkschaft bekommen... ;) Die Leidenschaft, die Leiden schafft...
 
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