Interview mit SALÜ-PD Rother - oder: Wie ich ein Programm versalze

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Beim Lesen dieses Interviews mußte ich verdammt tapfer sein. Außer nachzuplappern, was Berater schon vor zehn Jahren von sich gegeben haben, kommt von diesem Herrn offenbar NICHTS. Keine eigenen Ideen, keine Innovationen, keine Strategie - nichts.

Statt dessen lese ich sowas hier:

Wir können unsere programmliche Strategie als „Saarland first“ beschreiben.

Entschuldigung, geht's noch? Wie wir alle wissen, ist dieser Spruch von Trump abgekupfert. Und welches Image genießt Trump in der Öffentlichkeit? Ich glaube, ein ganz, ganz, ganz schlechtes. Insofern muß ihm als Medienmensch, als Journalist (wie man mutmaßen sollte), doch klar sein, welche Botschaft er mit solch einer Aussage transportiert. Damit macht er sich das miese Image von Donald Trump zu eigen. Wie blöd muß man sein?

Der nächste Knaller kommt ein paar Zeilen weiter unten:

Da halte ich es mit dem Satz: „Den Gästen soll mein Gericht schmecken, nicht dem Koch gefallen!“.

Mit anderen Worten: "Ich bin der Koch, und was meine Gäste essen, ist deren Problem! Also rühre ich irgendeine widerliche Pampe an, am besten noch aus Abfällen zusammengebraut, weil ich selbst diesen Schweinefraß ja nicht essen muß."

Irrtum, Herr Rother! "Ich bin der Koch, und ich kann auch nur das Essen wirklich gut machen, das mir auch selber schmeckt und das ich selber gerne esse. Weil ich weiß, was ich da koche, weil ich die Tricks kenne, mit denen dieses Gericht noch einen Ticken besser wird. Weil ich das, was ich da mache, GERNE mache und meinen Job und das Essen, das ich koche und anbiete, gerne mache."

DAS ist die Strategie eines erfolgreichen Kochs und eines erfolgreichen Radiomachers.

Was ich da von Thorsten Rother lese, verschlägt mir glatt die Sprache. Es ist in hohem Maße bedenklich, was er vom Stapel läßt. Ein Blick in seinen (selbstgeschriebenen?) Wikipedia-Artikel und dort insbesondere auf die Stationen seines Werdegangs lassen allerdings erahnen, daß wir es hier - um in dem Bild zu bleiben - nicht ansatzweise mit einem Sternekoch zu tun haben und noch nichtmal mit einem Knast-Koch, sondern mit jemandem, der sich selbst offenbar ausschließlich von Dosen-Ravioli ernährt und diese Pampe auch noch seinen Hörern andrehen will.

Mir kommt die Galle hoch. Dank solcher Leute in solchen Positionen klingt das Radio so langweilig und austauschbar wie es eben klingt. Eine Veränderung, geschweige denn, Verbesserung, ist mit solchen Leuten in Entscheidungsposition nicht durchzusetzen.
Die armen Saarländer.
 
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Die wahren Erfolgsprofis werden immer seltener:( Dafür die Angeber die eig nix können immer mehr. Eine traurige Entwicklung.

Vorallem scheint der Typ keine Ahnung von Musik zu haben wenn man sich mal auf der Seite den Block unterhalb seines Fotos anschaut. Ich könnte jetzt hin fahren und mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden. Und zu seinem Statement, Musik sei nix mehr wert, kann ich nur sagen: Wieso??? Spielt doch mal andere ebenfalls absolut radiotaugliche Sachen als immer nur den gleichen langweiligen Kommerzpop, wie wärs denn zum Beispiel mal mit mehr echtem Hardrock oder einer harten EDM Nummer. Dann sähe seine Meinung gaaanz anders aus. Der kennt ganze Hobbyfunker und Musikliebhaber nicht. An seiner Stelle würd ich mich zu Tode schämen.

Ich stell dem mal ein DAB+ Radio hin da kann der mal seinen musikalischen Horizont etwas erweitern.
 
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Ich habe den Typ vor über zwanzig Jahren erlebt, als er in Freiburg einen Radiosender an die Wand gefahren hat. Seither hat er nichts, aber auch gar nichts dazugelernt.
 
SCHROTT,ABSOLUTERMIST MHz.
Das ist die derzeitig wohl einzige Frequenz bei den Dudlern.
Bei mir wären das auf UKW : 103,4;101,3;105,4 (antenne1), 89,5;89,7;92,7;105,1 (bigFM), 90,8;97,3;97,7 (DASDING) 100,7;104,3;99,2 (ENERGY) 103,7;102,5;105,0 (RADIO7) und 106,5 (Antenne Vorarlberg) sowie noch 104,4 (Antenne Bayern) und noch ganz schwach 101,7 (Radio Salü). Und auf DAB+ einige Sender im 11B DRS BW. Ihr seht wir sind extremst verseucht mit Dudelfunk auf UKW noch extremer wie auf DAB+. Und solchen tollen Leuten wie dem Herrn Rother haben wir alles zu verdanken.:( :wall: :wall:
 
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„Da halte ich es mit dem Satz: „Den Gästen soll mein Gericht schmecken, nicht dem Koch gefallen!“.

Der Satz ist korrekt. Die Radiomacher wissen meist, dass deren Programm schrott ist. Aber sie produzieren es nicht für sich selbst, sondern als Umfeld für ihre Werbekunden.
Es sind die, die den Inhalt vorgeben. Aktuell bei YT gut zu beobachten.
 
Dann sollten die aber mal schleunigst umdenken und sich beiden Seiten widmen. Den Hörern und den Werbekunden. Denn wenn man weiß, dass das was man Macht mist ist, warum macht mans dann, wenns Mist ist. Ich geh doch auch nicht zum Bäcker und kauf mir den letzten Rest von Gestern zum halben Preus sondern greif lieber gleich bei den frischen Brötchen zu.
 
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Allerdings.

Was Rother mit diesem Schlüsselsatz sagt, läßt sich wunderbar auch auf andere Bereiche übertragen. Ich mache das mal, damit deutlich wird, was für ein Hirnriß dahintersteckt.

Ich stelle mir vor, ich wäre Chirurg. Mein Patient erklärt mir nun im Vorgespräch, wie er sich die Operation vorstellt. Schließlich ist er ja der "Gast", und IHM muß das Gericht schmecken, nicht mir als "Koch". Also erzählt mir der Patient nun munter, wo er gerne welchen Schnitt hätte, welche Arterie er wie abgeklemmt haben möchte und welche Instrumente ich doch bitte während er Operation verwenden soll.

Nach Rothers Theorie (die er sich natürlich nicht selbst ausgedacht, sondern nur nachgeplappert hat, was Viktor Worms in seinem mittlerweile zu recht gelöschten Kommentar auch noch bestätigt hat) würde dies bedeuten, daß er Chirurg sein gesamtes Fachwissen über den Haufen wirft und einfach das umsetzt, was der Patient gerne hätte. Obwohl der Patient in den meisten Fällen überhaupt keine Ahnung hat.

Man sollte die Facharbeit doch bitte auch den Fachleuten überlassen. Wenn ich der Chirurg bin, dann weiß ich besser, was für den Patienten gut ist, weil ich dieses Fach gelernt und studiert habe und weiß, was ich da tue. Und ich möchte, daß sich mein Patient auch auf mich verläßt.

Warum sollte es beim Radio anders sein?
Beim Radio bin ich als Moderator/Redakteur/CvD/Musikredakteur/wasauchimmer der Fachmann und weiß - Entschuldigung - besser, was richtig ist, denn das ist MEIN Fach.

Ich finde es ungeheuerlich, daß Rother seinen Mitarbeitern (und letztlich auch sich selbst) die Fachkompetenz abspricht, ihren Beruf zu beherrschen.
 
Da vergleichst Du jetzt aber Äpfel mit Birnen. Facharzt und Radio-Chef in einen Topf werfen? Das passt nicht zusammen.

Ich kann die Aufregung hier im Faden auch nur begrenzt nachvollziehen. Sprüche, wie der vom Wurm, der dem Fisch und nicht dem Angler schmecken soll, haben einen langen Bart. Marktforschung, so wie es Herr Rother meint, gibt es schon seit den siebziger Jahren. Das gute alte Radio Luxemburg unter Frank Elstner hat damals richtig viel Geld in die Hand genommen, um das Programm mit den Ergebnissen von Infratest-Befragungen optimal auf die Bedürfnisse der Hörer auszurichten.

Die Frage ist halt immer, was man aus den gewonnenen Erkenntnissen macht. Und da kommt dann die hoffentlich vorhandene Fachkompetenz eines Radio-Chefs wieder ins Spiel. Natürlich ist es schön, wenn persönlicher Geschmack und programmliche Ausrichtung zusammenpassen. Aber ist dies zwingend erforderlich, um ein gutes Programm abzuliefern? Und wer beurteilt, was gut ist? Aha, der Hörer. Da wären wir also wieder beim Koch und beim Gast ...
 
Ich stelle mir gerade die Frage, was man bei Radio Salü unter "viel Geld ins Programm gesteckt" versteht. So wie ich Radio Salü einschätze, dürfte man
nicht mehr als 5-6 Mio. Euro Umsatz machen. Zieht man die Kosten ab, wird wohl nicht viel übrigbleiben, was man wirklich groß investieren kann. Die Gesellschafter möchten ja auch noch verdienen. Und wenn ich mir die Reichweitenentwicklung anschaue, dann fehlt mir - sorry - etwas die Vorstellungskraft, wo eigentlich die Zukunft dieses Senders liegen soll. Irgendwo am Rand der Republik im kleinsten Bundesland, welches wirtschaftlich nicht wirklich gut dasteht und mit einer eher skurrilen Gesellschafterstruktur (Lagadere, die woanders in Deutschland ausgestiegen sind), dem Saarländischen Rundfunk und der Sparkasse). Also keine Synergieeffekte in einem Network oder Partnersendern, zumal man vermarktungstechnisch bei der ASS hängt. Mit nicht einmal 40.000 Hörern 14-49 bewegt sich dieser "landesweite" Sender eher auf Lokalfunkniveau. Sicher, im Saarland wird das noch ein paar Jahre funktionieren und es gibt sicher einen Bedarf in der Hörerschaft. Aber wirkliche Programminvestionen? Zukunftsvisionen? Ich würde es gerne glauben, nur fehlt mir hier und da ein wenig der Glauben, wenn ich mir die Rahmendaten anschaue...
 
Mit nicht einmal 40.000 Hörern 14-49 bewegt sich dieser "landesweite" Sender eher auf Lokalfunkniveau. Sicher, im Saarland wird das noch ein paar Jahre funktionieren und es gibt sicher einen Bedarf in der Hörerschaft.

Du darfst eins nicht vergessen: Das Prinzip "Eine Hand wäscht die andere". Niemand von der Obrigkeit hat Interesse daran, an bestehenden Strukturen etwas zu ändern. Zumindest nicht so lange die Einzelnen noch arbeiten müssen und noch nicht in Rente sind. Getreu dem Motto "Never change a running system" wird sich hächstwahrscheinlich nichts verändern. Die LMS hat kein Interesse daran, Radio Salü auch nur ansatzweise an den Karren zu fahren oder wegen irgendwelcher Lizenzverstöße (die es reichlich gibt) zu sanktionieren. Nein, man drückt beide Augen (und Ohren) zu tun macht weiter, als sei nichts gewesen. Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, aber es gibt Anzeichen dafür, daß die eine Hand, die die andere wäscht, bei dieser Gelegenheit auch ganz gerne mal etwas zwischen den Fingern hält, was dann auch den Besitzer wechselt. Man hält sich also gegenseitig den Rücken frei. Was dann programmlich dabei herauskommt, steht auf einem anderen Blatt.
 
Nur Interviews auf einem Sender wird schnell fad, vielleicht sollten die Machen um Reportagen und Features erweitern? Radio muss ja auch immer wieder überraschen, Frequence Paris Plurielle (Die Stimme der Stimmlosen) gelingt das immer wieder.
 
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