IP Audio 2018 III: Statt goldener Streamingzeiten Stagnation

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Wanderdüne

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Die IP Audio 2018 III bestätigt den Trend, der sich in den letzten IP Audios (so seit Mitte 2016) schon abzeichnete. Vorbei sind die Zeiten des Wachstums. Die Privaten verlieren nahezu durchgehend rund 5-10%, z.T. sogar rund 30-40% (einige Lokalsender). Die Öffis verlieren auch leicht oder stagnieren. Kaum ein Thema beherrschte die Podien von Medientagen, Roadshows der Vermarkter so wie das Thema Streaming. Dank Daten wurden goldene Zeiten ausgerufen. Die Zukunft sollte Streaming oder IP heißen. Gut, nicht heute, nicht morgen, aber vielleicht übermorgen. Und jetzt? Bei den derzeitigen TKPs allenfalls ein kleines Zubrot oder gar nur Refinanzierung der Kosten. Die großen Sender haben sich teure Digitalunits zugelegt, die Vermarkter einen großen digitalen Overhead aufgebaut. Doch wofür? Für die im Verhältnis zu anderen Digitalreichweiten geradezu lächerlichen Reichweiten? Es erinnert mich ein wenig an die Zeiten vor 15-20 Jahren. Als das Internet laufen lernte, was gab es da für große Pläne. Auch damals baute ein großer Vermarkter eine Onlinevermarktung auf um ein paar Jahre später festzustellen, dass die Reichweiten zu gering waren. Die Seiten selbst, mobil oder Desktop, spielen im Verhältnis zu General-Interest Angeboten keine Rolle und besitzen kaum Relevanz. Im Streaming scheint sich das zu wiederholen. Die Gründe sind offenkundig und bestätigen erneut, dass traditionellen Unternehmen, denen es immer noch gut geht, selten die digitale Transformation gelingt.
 
Dass das irgendwann stagniert, war doch vorhersehbar. Der geneigte Endkunde ist eben doch nicht ganz so dämlich, wie sich das manche Veranstalter gerne einreden. Punkt 1: Abhängig davon über welchen Anbieter bzw. über welches Netz man festnetzunabhängig surft, ist die bundesweite Abdeckung nach wie vor eine mittlere Katastrophe. Punkt 2: Content kostet nach wie vor Geld, das Geld des Endkunden. Und für belangloses Trallala gibt halt nicht jeder Geld aus. Füllt diese Streams mit echten Inhalten! Dann werden die vielleicht auch mehr genutzt.
Davon unabhängig hätte man ja vielleicht auch mal darauf dringen können, dass beispielsweise in den Handys die durchaus vorhandenen DAB+-Empfangschips auch in den deutschen Modellen freigeschaltet werden. Stattdessen läßt man sich von den Webstreamanbietern einlullen, dass die Leute das alles über Streams konsumieren, wo es Content und damit Geld kostet. Nun ist das Gejammer groß, dass die Leute genau das eben nicht tun. Fangt endlich wieder an auf eure Hörer zu hören, wenigstens ein bisschen, und nicht auf irgendwelche Berater, denen es letztlich nur um den größtmöglichen Profit geht und sonst nichts. Dann löst sich manches Problem vermutlich von ganz alleine.
 
Ach, wenn die Berater wenigstens Profit machen würden. Wäre schön, wenns so einfach wäre. Es ist die komplette Ahnungslosigkeit die da regiert. Wer sind denn diese ominösen Berater??? Wer Web-mäßig was drauf hat, tingelt doch nicht durch die Radiosender, die jeden Euro zwanzigmal umdrehen..., sondern macht sein eigens Ding (Start Up) oder arbeitet bei einem richtigen Player im Markt.
 
dass beispielsweise in den Handys die durchaus vorhandenen DAB+-Empfangschips auch in den deutschen Modellen freigeschaltet werden.
Quelle?
M.W. gibt es weltweit nur ein smartphone mit einem DAB+ Chipset, dessen Namen muss ich wohl nicht nennen. Es wird mangels Nachfrage nicht mehr hergestellt. Das sagt wohl alles...
 
Die IP Audio 2018 III bestätigt den Trend, der sich in den letzten IP Audios (so seit Mitte 2016) schon abzeichnete. Vorbei sind die Zeiten des Wachstums. Die Privaten verlieren nahezu durchgehend rund 5-10%, z.T. sogar rund 30-40% (einige Lokalsender). Die Öffis verlieren auch leicht oder stagnieren.

Ich kenne die Zahlen nicht, aber wenn das so stimmt, nämlich dass die Nutzung klassischer linearer Radioanbieter via Streaming sinkt, dann ist das nur logisch. Wer schon Streaming nutzt, der wird sich doch nicht wirklich mit dem Minimal-Angebot der althergebrachten Sender zufrieden geben, sondern kann dann genau das hören, was ihm wirklich gefällt.

Ich höre jetzt seit geschätzten 10 Jahren praktisch IP-only (bis auf Gottschalk via UKW terrestrisch), bin aber kein einziges Mal auf die Idee gekommen, Streams der einschlägigen Dudelfunker zu nutzen.
 
exhörer bringt es auf den Punkt. Wofür soll ich mein Surf-Guthaben verschwenden um dann die 50 Hits der lokalen Dudler in Dauerschleife zu hören? Dabei ist es mittlerweile völlig egal, welchen Sender ich höre, ob ich in Hamburg Antenne Bayern oder in München NDR 2 höre, die klingen doch alle gleich und es lohnt nicht, dafür extra einen Webstream zu hören. Zuhause im W-Lan Netz mag das sicherlich etwas anders aussehen, aber auch da würde ich Angebote wie Spotify & Co. oder noch besser Angebote mit High-Res Audio eindeutig vorziehen, als einen lokalen Hitdudler mit 128 kbit/s, wo sich die Lieder gefühlt alle 3 Stunden wiederholen. Von daher sind die GRünde der Stagnation nachvollziehbar. Ganz so dumm sind die Hörer nämlich nun doch nicht. Zumindest nicht alle.
Außerdem sollte man dabei nicht vergessen, dass mit diesem Internetgedöns die eher jüngeren Leute vertraut sind und die sind fürs Radio längst verloren. In der Zielgruppe Teenager hört kein Mensch mehr Radio. Die Zielgruppe ältere Radiohörer sind aber meist mit der Technik überfordert und werden daher vermutlich einfache Lösungen wie UKW oder DAB vorziehen.
 
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Die Hörer sind bestimmt nicht dumm. Und zwar, weil ich letzte Nacht Dank Namika aus dem Schlaf gerissen wurde. Der Song wurde dabei menütlich wiederholt. Und das in einer Lautstärke....Radiosender sind also auch nicht dumm.
 
Quelle?
M.W. gibt es weltweit nur ein smartphone mit einem DAB+ Chipset, dessen Namen muss ich wohl nicht nennen. Es wird mangels Nachfrage nicht mehr hergestellt. Das sagt wohl alles...
Es finden sich mehrere Seiten im Netz, wo die Behauptung aufgestellt wird, dass in einigen Geräten DAB-Chips drin sein sollen, die aber nicht aktiviert sind.
Und die Produktion des Stylus2 wurde nicht wegen mangelnder Nachfrage eingestellt, sondern weil es inzwischen schlichtweg technisch veraltet ist. Apple stellt ja auch keine alten iPhone-Modelle mehr her.
 
Und die Produktion des Stylus2 wurde nicht wegen mangelnder Nachfrage eingestellt
Was ich zu bezweifeln wage. Es sind heute noch Neugeräte davon erhältlich, ein Teil wurde auch kürzlich bei Aktionen einiger deutscher Radiosender verramscht. Heißt: entweder hat man damals viel zu viele Geräte davon produziert oder aber man ist selbst die (wenigen?) produzierten nicht los geworden.
Was mich auch nicht weiter wundert. Außer den paar DAB-Fanboys hier in den Foren ist dem allergrößten Teil der smartphone-Kundschaft das Vorhandensein eines Radioteils im smartphone vollkommen egal. Was auch für den tatsächlich meistens mit verbauten (aber oft nicht freigeschalteten) UKW-Teil gilt. Es spielt bei der Kaufentscheidung keine Rolle (außer, siehe oben, bei den Fanboys).

Das Stylus2 hatte in anderen Märkten (z.B. die in Nigeria gebauten Geräte) sogar gar kein DAB-Modul an Bord. Nix, was man irgendwie freischalten könnte, weil: nicht enthalten.

Das Stylus2 mit DAB kam Mitte 2016 auf den Markt. Schon im Januar 2017 gab es den Nachfolger Stylus 3 - ohne DAB. Das ist jetzt 1,75 Jahre her - und es gibt immer noch neue Stylus2/DAB. Da würde ich schon mal behaupten, daß die Nachfrage nach einem DAB-smartphone quasi nicht vorhanden ist. Drum traut sich wohl bis heute auch kein Hersteller mehr daran...
 
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Das ist jetzt 1,75 Jahre her - und es gibt immer noch neue Stylus2/DAB.
Es gibt auch noch jede Menge nagelneue iPhone 4. Die werden auch nicht mehr produziert und sind seit rund 8 Jahren am Markt.

Das Stylus2 hatte in anderen Märkten (z.B. die in Nigeria gebauten Geräte) sogar gar kein DAB-Modul an Bord. Nix, was man irgendwie freischalten könnte, weil: nicht enthalten.
Das ist mit Verlaub schlichter Unsinn. Es gibt keine bau- und namensgleichen Geräte, die andere Inhalte haben. Das macht aus produktionstechnischer Sicht überhaupt keinen Sinn. Bei den Stylus2 in Nigeria ist natürlich der DAB-Chip drin, siehe LG-Homepage für Afrika ( https://www.lg.com/africa/cell-phones/lg-LGK520 ). Das es in der Programmierung der nigerianischen Handy-Firmware trotzdem hinten runtergefallen sein könnte, liegt im Bereich des möglichen, denn es gibt in Nigeria kein DAB+. Wozu sollte man das dort also aktivieren?
Das in D vertriebene Stylus2 hat die LG-interne Bezeichnung K520. Das kann man der Bedienungsanleitung des Gerätes entnehmen. Und der LG-Homepage ist zu entnehmen, dass es sich bei den Geräten für Afrika um haargenau die gleichen Geräte handelt. Es gibt vom Stylus 2 lediglich für Taiwan eine speziell modifizierte Variante namens K520DY.
Übrigens, dass das Stylus 3 kein DAB+ mehr an Board hat, könnte durchaus auch etwas mit den Lizenzkosten für den DAB-Chip-Einbau zu tun haben. Da müßte man mal LG fragen. An mangelnder Nachfrage, wie von dir ohne jeden Beleg behauptet, liegts aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.

Wer meine Postings hier liest weiß, dass ich mit DAB+ immer wieder auch sehr kritisch umgehe. Wenn ich allerdings was von DAB-Fanboys lese, frage ich manchmal, ob das hier die Krabbelgruppe ist oder ein ernstzunehmendes Forum. Komm mal bitte mit Fakten und belastbaren Argumenten oder geh zurück in deinen Haterkeller. Da kannst du gerne weiter die Welt schlecht finden. Aber laße selbige gefälligst damit in Ruhe!
 
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Drum traut sich wohl bis heute auch kein Hersteller mehr daran...

Wenn man das Smartphone zückt will man entweder stationäre oder Internet-Apps aufrufen, selbst eingespeicherte Musik hören oder auf gut aufbereitete Infos zugreifen. Kein normaler Mensch käme auf die Idee eine schmalbrüstige Hitschleuder via Smartphone zu bemühen und damit am Ende sogar noch sein Datenguthaben zu strapazieren. Anders sieht es natürlich mit Audiotheken von Wort- und Kultursendern, News- oder Sportstreams und Special Interest aus.

Wenn es in Deutschland Multichannel-Genre-Preselections (musikalische Spartenkanäle) oder auf den deutschen Markt zugeschnittene Radiobaukästen mit freier Musikwahl gäbe, könnte man auf dieser Schiene natürlich auch Werbezeit vermarkten. Aber in diesem starren System ist das pure Fiktion. Die Radioallianz bevorzugt den Niedergang in Raten und rafft auf Kosten der Mitarbeiter in der verbliebenen Zeit noch alles zusammen, was der alte Marktmechanismus mit quietschenden Rädchen herhergibt.
 
Das K520DY hat DAB. Zumindest lt. diesem Posting, welches ich als vertrauenswürdig einschätze. Da mir tiefere Kenntnis der Materie fehlt, muss ich Dir jetzt allerdings genauso Glauben schenken. Und sehe einen Widerspruch ("Laut LG Support wurde das Gerät, mit dieser IMEI Nummer in Nigeria gefertigt und dort wird es nicht mit verbaut ").

Was jetzt das immer noch vorhandene iPhone4 angeht: ganz andere Liga (geschnitten Brot), das Stylus2 ist doch als Nischenprodukt für einen überschaubaren Markt konzipiert mit entsprechend von vorneherein kleinerer Stückzahl.

Ich möchte DAB+ nicht missen, unterwegs nutze ich nicht anderes. Drum verdamme ich UKW aber trotzdem nicht mantrahaft als blöder Rauschefunk, der sofort abgeschaltet gehört. UKW wird schon noch 'ne Weile ganz nützlich sein, auch wenn ich nur noch selten einschalte (was jedoch vorwiegend am Programm liegt).
Darf ich in dem Fall DAB-Fanboy sagen? (Manche sagen übrigens auch DAB-Salafisten...)
(Ich habe mir meinen weiter oben Satz eben nochmal angesehen, ich schrieb "hier in den Foren"... meinte damit allerdings übergreifend (manchmal noch) hier, (nicht mehr so oft) nebenan, vor allem aber in themenbezogenen Facebookgruppen.)
Nur um mal klarzustellen, wie das und wer damit gemeint war. ;) Hyperbegeisterte Stylus2-Besitzer....
 
Warum gibt es eigentlich kein AAC/AAC+ Streaming beim Deutschlandfunk ? Hat das einen besonderen Grund oder hat man die Umstellung nur verpennt ?
 
Dann hat er bestimmt wieder Rias2 auf den Ohren... :thumbsup::cool:


Und sehe einen Widerspruch ("Laut LG Support wurde das Gerät, mit dieser IMEI Nummer in Nigeria gefertigt und dort wird es nicht mit verbaut ").
Da die Original-Firmware der Geräte im Netz zu finden ist, kannst du, wenn du Lust hast, ja mal austesten wo DAB mit drin ist und wo nicht. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Firmware-Versionen für das K520. Und alle fünf laufen als Modell Stylus 2. Rechts K520 eingeben und die entsprechende Software kommt zum Vorschein.
https://lg-firmwares.com/
 
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Mein Eingangspost war auch etwas ironisch gemeint. Dass die Zahlen irgendwann stagnieren, war auch mir klar. Die mobile Nutzung spielt in der gesamten Audiostreamnutzung dabei immer noch eine untergeordnete Rolle, wenn man sich die (internen) Zahlen anschaut. Seit Mitte 2016 ist allerdings diese Stagnation absehbar gewesen. Und darauf zielte mein Post eigentlich. Wenn man sich angeschaut hat, was die Sender und die Vermarkter für einen Lärm um Online-Audio gemacht haben und dies das dominierende Thema war, ist die jetzige Entwicklung schon enttäuschend. Allein was RMS zur Zeit an Kosten für Personal und Technik raushaut, wird man mit den Reichweiten nicht mehr reinbekommen. Zum Glück gibt es ja noch das Thema Big Data. Dann wird alles besser. Daten generieren die Sender (noch) nicht oder nicht im möglichen Umfang. Das macht übrigens Spotify. Ups.... Aber egal, die Gesellschafter verstehen die Story auch so und man muss ja Spotify nicht erwähnen.

Und inhaltlich war es auch klar, dass das nicht funktioniert. So hat man wieder einmal nur das eigene Produkt eins zu eins in die digitale Welt transferiert. Oder es versucht. Getrieben von analogen PDs, die nur die erinnerungsbasierte MA im Kopf haben ("...Hauptsache, es zahlt auf die MA ein...") hat man vergessen, was der eigentliche USP des Internets ist: Personalisierung! Und so haben eben Spotify oder Deezer die eigentliche digitale Transformation von Audio vollzogen. Und die Sender? Das, was sie hatten, also ihr UKW-Programm, gestreamt. Und irgendwelche Webchannel. Jetzt spricht man von etwas "Kuratiertes" und so. Aber woher echten Content nehmen, wenn er bei den meisten Sendern nicht vorhanden ist? Hier sind die Öffis im Vorteil, bei den Privaten ist aber Ebbe. Da ist nichts, woher auch. Allenfalls austauschbarer oder mittelmäßiger Content. Oder zugekauft, den man für die digitale Welt nicht oder ohne erhebliche Zusatzkosten nicht nutzen darf (z.B. Comedy). Für den großen Wurf war man wieder zu kleinteilig im Föderalismus unterwegs, standen stets (angeblich, vermeintlich) irgendwelche Rechtefragen entgegen (z.B. Skip-Funktion und GEMA) und und und. Lediglich wenn es um Gründe geht, warum etwas nicht geht oder funktioniert, ist die Branche manchmal ganz groß. Und so dreht sie sich weiter, die Radiowelt. Auch ohne Radiosender.
 
Lediglich wenn es um Gründe geht, warum etwas nicht geht oder funktioniert, ist die Branche manchmal ganz groß. Und so dreht sie sich weiter, die Radiowelt. Auch ohne Radiosender.

Mobiler Sandhaufen - ja im Zimmer steht ein großer Elefant und keiner will ihn sehen. Alles was in Richtung Formatviefalt ging, das Schaffen einer nationalen Radiomarke wurde knallhart von den RMS-Sender blockiert. Dabei war man wenig zimperlich.
Privatradio ist z.Zt. wirtschaftlich sehr erfolgreich und die Kassen sind voll. Dumm, nur das jetzt die Belegschaft wie bei Radio HH aufmuckt und auch was vom Kuchen abhaben will. So etwas von undankbar auch.
Doch wie lange hängt die Werbezeitenverkaufsblüte an? Das kann keiner beantworten. Die hohen Erträge werden auch nicht in das Programm/Angebot investiert, sondern sie werden an die Gesellschafter ausgeschüttet.
Radiosender vs. Netflix, da fällt mir noch ein: "Do I feel lucky?" Well, do ya, punk?"
 
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