Ist das Radio in Deutschland noch zu retten?

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AW: Ist das Radio in Deutschland noch zu retten?

Ich hör seit über 2 Jahren das Programm Bayern Mobil der Musikredaktör is Axel Ricken und der hat 7000Titel zur auswahl die er spielt Rock, Pop, Rock´n´Roll, Disco, County, Krautrock, Instrumentals, NDW, Italo, Schlager, (Deutsch)Hip-Hop,... - ja sogar Klassik

7000? Na viel spass beim planen :)
 
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Ich war vor kurzem beim Bayerischen Rundfunk in München im Funkhaus und hab ihn besucht der hat wirklich 7000Titel zur auswahl.Da wird Rotation noch großgeschrieben,da macht Radiohören wieder spass.
 
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Heinz Rudolf Kunze, Rocksänger und Mitglied der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland", übt in einem Artikel für die Zeitschrift "Politik und Kultur" scharfe Kritik an den Medien:
"Die Installation privater Medien war die Öffnung eines Höllentors. "Unterschichtenfernsehen" ist noch ein Euphemismus. Fassungslose und wehrlose Zeitgenossen müssen mit ansehen, wie von Jahr zu Jahr neue Tiefstände des Vulgären, Proletigen, Widerwärtigen erreicht werden. Radio ist Lärmterror für Schwundhirne – Abrichtung zum Weghören. (..) Es gibt nur eine Hoffnung auf Besserung: Immer mehr Betroffene, von den Medien Erniedrigte und Beleidigte sind von dem unterirdisch schlechten Angebot dermaßen angeekelt, dass sie sich massenhaft abwenden und somit den verkommenen Kulturbetrieb zum Umdenken zwingen. Allerdings lügen sich die Medien sogar dann noch ihre bestellten Umfragen schön, wenn sie längst keiner mehr konsumiert."

mehr hier: http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=947&rubrik=35
 
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Heinz Rudolf Kunze, Rocksänger und Mitglied der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland", übt in einem Artikel für die Zeitschrift "Politik und Kultur" scharfe Kritik an den Medien:

Und das hier ist die passende Antwort auf Kunze von Tobias Rüther in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung:

Schund
Kunze sorgt sich um uns. Und umgekehrt

Lange nichts mehr gehört von Heinz Rudolf Kunze. Früher trat er mit "Dein ist mein ganzes Herz" in der ZDF-Hitparade auf und fand das subversiv, heute wäre er wohl froh, wenn es überhaupt noch eine solche Bühne für ihn gäbe

[...]

, und so geht es immer weiter in dieser Eskalationsrhetorik: Private Medien sind das Tor zur Hölle, kaum jemand liest mehr, keiner will wahrhaben, wie schlecht es um Kultur in den deutschen Medien bestellt ist, es ist hoffnungslos und wird nicht besser - und man kann es nicht fassen, wie sehr sich Kunze gefällt als unbequemer Augenöffner angesichts der "Medusa", die da ihr Haupt erhebt. Und dann freut man sich, so lange nichts mehr gehört zu haben von Heinz Rudolf Kunze.

:D:wow: :D

Den ganzen Artikel gibt's (kostenpflichtig) hier.
 
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Dann sollte der Herr Tobias Rüther mal seine Augen aufmachen. Aus der Homepage vom Kunze geht hervor : "Das nächste Studioalbum erscheint Ende Januar 2007 und heißt Klare Verhältnisse." (Diese Info ist übrigens nicht kostenpflichtig)
 
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Womit sich die von HRK in seinem Punkt 6. vorgenommene Einschränkung „gelegentlich“ als berechtigt erweist :p

Und lärmende Eskalationsrhetorik ist heutzutage doch ein probates Mittel, um überhaupt noch Aufmerksamkeit zu finden. Hat hier ja auch ganz dufte funktioniert.
 
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Flo_K schrieb:
Heinz Rudolf Kunze, Rocksänger und Mitglied der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland", übt in einem Artikel für die Zeitschrift "Politik und Kultur" scharfe Kritik an den Medien:
"Die Installation privater Medien war die Öffnung eines Höllentors. "Unterschichtenfernsehen" ist noch ein Euphemismus. Fassungslose und wehrlose Zeitgenossen müssen mit ansehen, wie von Jahr zu Jahr neue Tiefstände des Vulgären, Proletigen, Widerwärtigen erreicht werden. Radio ist Lärmterror für Schwundhirne – Abrichtung zum Weghören. (..) Es gibt nur eine Hoffnung auf Besserung: Immer mehr Betroffene, von den Medien Erniedrigte und Beleidigte sind von dem unterirdisch schlechten Angebot dermaßen angeekelt, dass sie sich massenhaft abwenden und somit den verkommenen Kulturbetrieb zum Umdenken zwingen. Allerdings lügen sich die Medien sogar dann noch ihre bestellten Umfragen schön, wenn sie längst keiner mehr konsumiert."
So sehr ich denn hier kritisierenden auch schätze, aber wie paßt das denn zusammen mit der Teilnahme am dt. Vorausscheid zum Grand Prix am 8. März und einer Gastrolle in der Seifenoper "In aller Freudnschaft", Sendetermin 22.Mai? Wasser predigen und Wein saufen oder wie? :confused:
 
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Es ist doch ein alter rabulistischer Rhetorik-Trick, nicht das, was der Kritiker (in diesem Fall Kunze) sagt, zu analysieren und zu hinterfragen, sondern den Krititker in einem persönlichen (vermeintlich ihn in Frage stellenden) Punkt an den Pranger zu kleben. Das ist billig, lieber Herr Rüther, das ist eklig!
Ich darf doch auch dann das Radio kritisieren, wenn ich nicht eine für die FAZ schreibende Lichtgestalt bin, oder?
 
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So sehr ich denn hier kritisierenden auch schätze, aber wie paßt das denn zusammen mit der Teilnahme am dt. Vorausscheid zum Grand Prix am 8. März und einer Gastrolle in der Seifenoper "In aller Freudnschaft", Sendetermin 22.Mai? Wasser predigen und Wein saufen oder wie? :confused:
Lieber Kultiger,
jetzt gehst Du wohl ein klein wenig zu weit. Ich denke "In aller Freundschaft" und der Eurovision Song Contest, der natürlich auch nicht mehr ist was er mal war, sind doch meilenweit von dem von Kunze Kritisierten entfernt.:eek:
 
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So sehr ich denn hier kritisierenden auch schätze, aber wie paßt das denn zusammen mit der Teilnahme am dt. Vorausscheid zum Grand Prix am 8. März und einer Gastrolle in der Seifenoper "In aller Freudnschaft", Sendetermin 22.Mai? Wasser predigen und Wein saufen oder wie? :confused:

Noch seltsamer war sein Erscheinen hier. Einen Tag vorher saß er in Kassel (leider kein Link verfügbar).
 
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Herr Kunze neben der volkstümlichen Hitparade kommt mir schon etwas komisch vor. Kommt er in den "Rockprogrammen" nicht mehr unter?
 
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Herr Kunze neben der volkstümlichen Hitparade kommt mir schon etwas komisch vor. Kommt er in den "Rockprogrammen" nicht mehr unter?

Das ist doch ohne Belang. Wichtig ist doch allein, ob er mit seinen Werken den von ihm angelegten Maßstäben gerecht wird.
 
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Dann muss ich seine Auftritte im Formatradio als Protestaktion gegen dieses sehen?
 
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Bei hr1 war er auch live, in Meridian.

Ich finde, es ist vollkommen egal, wer er ist, was er macht oder ob man ihn und seine Musik mag. Er hat Recht. Und zwar von vorn bis hinten. Er mag sich zwar ein wenig polemisch ausgedrückt haben, aber das ändert nichts daran, dass er Recht hat. Auch mit den Kantinengesprächen. Wenn auch natürlich der Vergleich hart ist. Dennoch nicht weit hergeholt.

Auf das Argument "ich kenne so viele Leute, die mit dem Radio unzufrieden sind und die sich verabschiedet haben, nachdem auch massivste Proteste nichts genutzt haben" folgen regelmäßig Totschlagargumente wie "du kennst halt nur eine bestimmte Sorte Leute" oder, noch besser, "du bist nicht repräsentativ".

Mein Favorit ist Herr Kunze weiß Gott nicht, ich kann mit deutsch(sprachig)er Musik allgemein wenig anfangen. Aber mit diesen Ausführungen spricht er mir aus der Seele. Und man kann nur hoffen, dass er möglichst viele Diskussionen anstößt.
 
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Dieser Thread dürfte nie geschlossen werden, zumindest nicht, so lange die Zustände so sind, wie sie nun mal sind.

Was Herrn Kunze anbetrifft, so denke ich, daß er ohnehin eher auf kulturelle Radios stehen dürfte und da scheint es auch genügend Auswahl zu geben, zumindest was die öffentlich-rechtlichen Anstalten anbetrifft.

Vor einigen Jahren hat Herr Kalkofe in zugegeben anderer Art und Weise gegen die Radiolandschaft gepoltert, auch gegen die, mit der er sein Geld verdiente. Dieses Geld-Verdienen verbietet doch aber keine Kritik an der eigenen Sache, oder? Ich frage das nur, weil es immer wieder aufgeführt wurde (wie jetzt im aktuellen Fall Kunze mit Eurovision und TV-Serien).

Der Eingangstitel lautete ja "Ist das Radio in Deutschland noch zu retten?" - ich hoffe sehr, allerdings finde ich das Wie noch nicht ganz.

Was haben wir denn an Hörfunk, ohne dabei zu ausschweifend zu werden?

Da gibt es die privaten Sender, die sich alle mit irgendwelchen Formaten herumschlagen (müssen), die ihnen von Beratern "empfohlen" werden. Böse Zungen reden von Einheitsbrei.

Zum anderen haben wir die öffentlich-rechtlichen (ich rede jetzt von den Popwellen, nicht von Kultur-, Nachrichten- oder Schlagersendern), welche zum Teil krampfhaft versuchen, privates Niveau zu erreichen - warum auch immer blieb mir bisher verborgen, da es ja bei diesen Sendern nicht nur um Quote geht, da ja die GEZ-Gebühr auch noch existent ist.

Als drittes haben wir die immer größer werdende Bastion der Webradios, wo sich zum Teil Amateure versuchen, aber auch der eine oder andere Profi mitwirkt. Ich erwähne die Webradios deshalb, weil sie meiner Meinung in der Gesamtsumme eine inzwischen beträchtliche Hörerzahl haben und zum anderen enttäuschte Radiohörer bedienen.

Was mir allerdings nicht in den Kopf will, ist die Tatsache, daß viele dieser Webradios nicht etwa Spartenradio anbieten (wobei das Netz eine ideale Plattform dafür bietet), sondern auch mit dem besten der 70er, 80er...und Ihr wißt schon womit kokettieren - also den selben Brei anbieten wie die konventionellen Stationen.

Freie Stationen habe ich weggelassen, da diese unter die Sparte Kultur fallen und diese hier nicht zur Debatte steht.

Somit genug der Kurzanalyse. Denn jetzt stelle ich die Frage "Wie ist das Radio besser zu gestalten? Retten ist so ein endgültiger Begriff.

Nun bin ich gespannt auf Eure Ideen und Vorschläge.

Viele Grüße,
hombre67
 
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