Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

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Expresso

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Hallo in die Runde,
wenn man sich mal so die Radiolandschafft besonders bei uns in NRW ansieht,
weiss ich nicht warum es den Deutschlandfunk eigentlich noch gibt.
Der Deutschlandfunk sollte ja eigentlich mal als Hörfunkgrundversorgung für die Bevölkerung dienen.
Aber in der heutigen Zeit wo es soviele verschiedene Spartenprogramme und Formate im Radio gibt, hat er doch eigentlich ausgedient.
Oder wie seht Ihr das?
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

also ich finde den dlf neben wdr5 auch überflüssig.
wofür brauche ich ein programm mit ähnlichem inhalt, das nur viel bräsiger und umständlicher in der aufbereitung der informationen ist?
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Nun, es gibt Gegenden in diesem Land, in denen der DLF die einzige problemlos empfangbare Informationsquelle hoher Qualität ist und somit tatsächlich Grundversorgung. Ich behaupte dies zum Beispiel von Mitteldeutschland. Insofern: unverzichtbar. Vor allem, weil er keines der unsäglichen ausgelutschten Formate bedient.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Also, mir war der DLF sowie DLR Kultur ziemlich egal bis dann die ukw-funzelei los ging und somit z.b. NRW mit zahlreichen und sinnlosen Frequenzen zugepflastert wurde für Sender die eigentlich wenige hören wenn man mal ehrlich ist..!
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

DXer können ziemlich peinlich sein, wenn man mal ehrlich ist..!
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Radiowaves schrieb:
Nun, es gibt Gegenden in diesem Land, in denen der DLF die einzige problemlos empfangbare Informationsquelle hoher Qualität ist und somit tatsächlich Grundversorgung. Ich behaupte dies zum Beispiel von Mitteldeutschland. Insofern: unverzichtbar. Vor allem, weil er keines der unsäglichen ausgelutschten Formate bedient.

100prozentige Zustimmung.

@expresso: Es zwingt Dich niemand, den DLF zu hören - bleib bei den Radiosendern, die Dein Niveau bedienen...
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Erstaunlich, dass alle noch so einfältigen Musiksender hier immer wieder scharf kritisiert, aber der Sinn ihres Fortbestands äußerst selten in Frage gestellt wird, während die Existenzberechtigung der vielfältigen und anspruchsvollen Programme jenseits des Mainstreams in regelmäßigen Abständen bezweifelt wird, ohne dass die Leute, die diese Diskussionen lostreten, über handfeste Argumente verfügen. Ich kann nur vermuten, dass Expresso den Deutschlandfunk bisher kaum oder gar nicht gehört hat, anders kann ich mir seine merkwürdigen Äußerungen nicht erklären...
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

@stereo
dlf vielfältig??? haha!!!
da ist oft viel gessabel und wenig inhalt im spiel. da musst du nur werktags morgens einschalten.
das ist was für politiker, die sich selber gerne reden hören, wozu wohl die meisten zu zählen sind.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Warum nicht auch FAZ und taz abschaffen?
Der Zeitungskiosk braucht auch dringend Platz für mehr Yellow Press.

Es lebe der Mainstream.

In der "Radiolandschafft" (Zitat #1) versendet sich ja eh alles. Oder?
 
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Deutschlandradio UND Deutschlandfunk halte ich für Quark. Einfach beide zu einem Sender zusammenzufassen wäre sinnvoll. Und die ganzen Info-Radios der Regionalsender braucht auch niemand, wenn man Deutschlands Radiofunk überall empfangen kann.

Andererseits wäre das Arbeitsplatzvernichtung - und in einer Zeit, in der das Arbeitsamt den Arbeitgebern Geld zahlt, damit sie Arbeitslosen eine Arbeit geben, sollte man nicht zu viel rationalisieren, gell?
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Mich würde mal die Motivation der Leute interessieren, etwas in Frage zu stellen, was sie gar nicht hören müssen...
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Tom2000 schrieb:
dlf vielfältig??? haha!!!
da ist oft viel gessabel und wenig inhalt im spiel.
Ich gebe zu, inzwischen recht selten gezielt Radio zu hören, noch seltener dann freilich den DLF. Aber als ich vor einigen Wochen in einem Raum für eine Stunde regelrecht "eingesperrt" war, dort also aus bestimmten Gründen den Posten halten mußte und nix weiter zu tun hatte (das Licht mußte dabei zu allem Elend auch noch aus sein), schaltete ich doch mal das dort stehende Radio ein. Es war auf Radio EINS abgestimmt. Die Herren Wieprecht und Skuppin erfreuten sich wieder gegenseitig an ihren schalen Witzchen und fanden sich bestimmt ganz toll. Mir wurde das lästig und ich suchte ein anderes Programm. Beim DLF blieb ich hängen, trotz ausschließlich Wort und trotz Themen, mit denen ich eigentlich weniger zu tun habe. Nach einer Stunde wußte ich eine Menge über eine gerade verstorbene Opernsängerin, ihren Lebensweg und auch darüber, wie sich ihr beachtliches Stimmvolumen anatomisch erklären läßt. Das war hochinteressant, obwohl ich mit klassischer Musik eigentlich nichts anfangen kann. Außerdem im Angebot: ein Beitrag über die ungewisse Zukunft der deutschen Telekommunikationsmuseen und den erschreckenden Unwillen der bisherigen Geldgeber, der Nachwelt dieses Stück Technikgeschichte zu erhalten, da es sich halt nicht "rechne". Weiterhin erfuhr ich Hintergründe zum Streik der europäischen Hafenarbeiter und zum Lebensmittelskandal. Alles in einer Stunde - aufgeteilt in 2 Sendungen. Da war keine einzige Sekunde "Gesabbel" oder ohne Inhalt. Echte Vielfalt [tm], wirklich ein Genuß, sogar geistig entspannend, da ich mich den Beiträgen ohne Zwang widmen konnte. Und: keiner der dort zu Wort Gekommenen kokettierte lästig am Mikrofon herum.

@ peka
Ich halte die inhaltliche Aufteilung zwischen den beiden D-Radios auch für etwas unglücklich. Mir persönlich wären zwei Kultur- und Informationsprogramme (also "Vollprogramme") für unterschiedliche Lebenswelten und -realitäten lieber. Da könnten durchaus Themenüberschneidungen auftreten, und es wären doch zwei völlig andere Herangehensweisen und somit Ergebnisse möglich.
Die ARD-Inforadios sehe ich auch nicht ganz unkritisch. Welcher war eigentlich der erste? Ich vermute, B5 aktuell, Start 6.1.1991. Regional mitverfolgt habe ich freilich erst MDR Info, Start 1.1.1992. Und da war schnell klar, daß es einfach um ein Zerpflücken der Programme geht, damit die angehimmelte Zielgruppe der Popwelle nicht verschreckt wird. Die Popwelle (MDR Life) war dann auch halt strunzdumm, ohne jeglichen Ansatz von ernstzunehmendem Journalismus, dazu gab dann das reine Infoprogramm. Ich mag es aber nicht, selbst aus beiden den angemessenen "Mix" zusammenstellen zu müssen. Ich erwarte in einem Restaurant (und auch beim Fastfood-Dealer an der Ecke) ja auch, daß ich ein komplettes Essen serviert bekomme, und nicht hunderte Töpfe, Dosen und Näpfe, aus denen ich dann von Salz über alle Gewürze und die einzelnen Zutaten erst noch selbst das Essen zubereiten muß. Im Klartext: hätten die anderen Wellen nicht eine Wortfreiheit verordnet bekommen, bräuchte man auch keine reine Infowelle. Und Beitragsrotation im 30-Minuten-Takt benötigt auch niemand. Zumindest ist das meine Ansicht.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Ich finde MDR info soo sehr gut. Und ich höre es fast täglich ne halbe Stunde. Radiowaves du hast zwar Recht, was die Senderaufteilung beim MDR angeht, aber das ist ja das Ansinnen von Formatradio, was der MDR von Anfang an konsequent umgesetzt hat.
Nicht dass du mich falsch verstehst: Ich bin auf deiner Seite. Ich möchte trotzdem MDR info nicht missen. Ebenso nicht DLF. Bei D-Radio Kultur sieht es schon anders aus. Konnte selten mit dem Sender was anfangen. Verlange nicht dessen Abschaffung, sondern seine grundsätzliche Neuausrichtung.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Finger weg vom Deutschlandrdio mit seinen beiden Programmen DKultur und DLF.
Wenn man sich auf hohem Niveau informieren will, kommt man am DLF nicht vorbei, da gebe ich Radiowaves völlig recht.
Wie man aber aus meinen anderen Postings erkennen kann, bin ich kein DLF Stammhörer. Meist höre ich Wellen wie SWR1 BW und hr1, die Musik mit gut aufbereiteten Infos bieten. Meist reicht mir dass.
Will ich mich aber, wie schon gesagt, gut und niveauvoll informieren, dann schalte ich auf DLF.
Ob dieser sich jedoch langfristig gegen die o.g. Programme, die, wie SWR1 BW eindrucksvoll zeigt, Infos mit Musik recht erfolgreich paaren, halten kann ist die Frage.
Wirklich wenige Leute kennen überhaupt noch Deutschlandfunk oder wissen, dass dieser auf UKW zu empfangen ist. Leider.
Gruß
Landei
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

landei16 schrieb:
Finger weg vom Deutschlandrdio mit seinen beiden Programmen DKultur und DLF.
Das sehe ich genauso.
Es gibt kaum einen Sender der so informativ und unterhalten zugleich ist.
DKultur versucht beides, es gibt anspruchsvolle Reportagen und Nachrichten aus aller Welt die hier auch ausgiebig hinerleuchtet werden.
Daneben wird auch anspruchsvolle Musik gesendet, vom Jazz, moderner Weltmusik, wirklich coolen Tracks aus den 70er und 80er Jahren und bis zur Klassik.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Wo sonst findet man heute noch z.B. Mitternachtskrimis oder gute Features zur Mediengeschichte?
Zum Beispiel die LANGE NACHT am 27./28. Januar 2006 im Deutschlandradio:

Programmankündigung schrieb:
"Eine freie Stimme der freien Welt"
Die Geschichte des RIAS
(...)
In Originaltönen, Interviews und musikalisch bietet diese "Lange Nacht" einen Rückblick auf ein ganz besonderes Kapitel deutsch-deutscher Rundfunkgeschichte.

Die Deutschlandradio-Programme machen vor allem schlechte PR in eigener Sache, haben aber ein Top-Angebot und sind immer für Überraschungen gut.

Warum sollte man sie denn abschaffen?
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Die RIAS Story läuft eher am 28./29.01.06, nicht wahr? Ansonsten vielen Dank für den Tipp, den ich gleich an Freunde in Berlin, HH und MeckPommes weitergegeben habe...
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Würde der Deutschlandfunk abgeschafft bzw. inhaltlich neu ausgerichtet, wäre für mich die weitere Vorhaltung von Rundfunkempfängern obsolet.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

Natürlich gibt es viele Otto-Normalhörer, die ihren Grund haben mögen über den Deutschlandfunk zu meckern.

Aber diesen Leute steht doch eine riiiiiiesiege Auswahl an Dudlern zur Verfügung. Da kann man doch nicht meckern.

Ich finde WDR 5 und Deutschlandfunk sehr hörenswert und höre sie auch streckenweise nahezu täglich. Aber selbstverständlich höre ich auch gerne den Dudelfunk, der in Deutschland im Überfluss vorhanden ist (ich will ihn nicht angreifen, ich stelle nur Fakten fest).

Faustregel: Die, die mit ihrem Lieblingsprogramm(-format) zufrieden sind, sollen sich nicht um die anderen scheren.
 
AW: Ist der Deutschlandfunk noch zeitgemäß?

seid ihr eigentlich schwer von begriff? ich habe nichts gegen programme, wie sie der dlf sendet.
nur dieses nebeneinander von dlf und dlr sowie wdr5 halte ich für überflüssig. ich beschreibe damit die hiesige(!) empfangssituation.
und wenn ich von werktags morgens schreibe, meine ich das auch so. sollte doch vom anspruch nicht zu viel sein, das auch so zu verstehen. ich habe von der dortigen sabberei gesprochen und nicht von irgendwelchen magazinen am nachmittag.
wenn ihr das intellektuell nicht begreift, kann euch auch das hören des dlf nichts bringen.

und an alle, die dlf und dudelradios gegenüberstellen. kann es vielleicht sein, dass es hörer gibt, die das "programmliche dazwischen" vermissen?
 
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