Ist dieses Mischpult geeignet?

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AW: Ist dieses Mischpult geeignet?

Qualitativ sehr gut, aber bei dem Preis wird's nicht bleiben...
Für knapp 400 € kriegst du schon ein Mackie 1402, das kann in etwa das gleiche, auch wenn es verarbeitungsmäßig eine Liga drunter spielt. Den Klangunterschied wirst du bei Einsatz eines sowieso erforderlichen Channelstrips (Empfehung: Mindprint En-Voice) nicht hören.
 
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Ja, es ist ein Summenausgang dabei und Du benötigst keinen Vorverstärker für ein TLM-103.

Das Pult, auf das Du verweist, ist qualitativ sehr gut, aber das Objekt der Begierde ist vermutlich auch sehr alt. Die 7 Pulte dieser Bauart, die ich kenne sind mehr als 15 Jahre alt (inklusive Wartung) gewesen. Abgesehen vom mechanischen Verschleiß der Beschriftung war bei diesen eine Hochtonanhebung bei ca 16. KHz von ca 3 dB auffällig, Ausfälle der LED's, Kontaktprobleme der Schalter, etc. Trotzdem waren die essentiellen Funktionen immer noch in Ordnung. Von innen sehen diese Pulte nicht zwar ganz so aufgeräumt aus, wie man es von diesem Hersteller sonst kennt, aber sie waren fast 'sendefähig' (im Live-Betrieb wohlgemerkt). - Vermutlich wird der Kultcharakter, den diese Pulte genießen, den Preis bestimmen.

Die ebenfalls 7 Mackie-Pulte (1604), die ich kenne, zeigen nach einem Drittel der Betriebszeit der o.a. Revox- (Studer-) Pulte deutlich schwerwiegendere Macken. Sie spielen allerdings auch preislich in einer anderen Liga.

Für eine DAW (digital Audio Workstation) um "nur" BmE's zu erstellen benötigt man eigentlich nur gute O-Töne, ein gutes Mikrofon, eine gute "Soundkarte", gute Software und das entsprechende Know How, um in der Postproduktion technisch hervorragende Ergebnisse zu erzielen.

Von Geräten mit derart heftigen Gebrauchsspuren würde daher ich eher Abstand nehmen, es sei denn, der Preis rechtfertigt dies nachhaltig.
 
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Wer als DAW nicht grade ein dickes ProTools mit dem entsprechenden Wandler (24/96-fähig) benutzt und Kompression und EQing mal eben mit den guten Waves-Plugins in Echtzeit erledigt, kommt ohne externen Kompressor und EQ nicht weit. Auch wenn die Vorverstärker dieses Pultes recht hochwertig sind, die Klangbearbeitungsmöglichkeiten sind einfach viel zu begrenzt um die heutigen Ansprüche zu erfüllen. Bestenfalls klingt es trotz TLM103 einfach "lasch", schlimmstenfalls zermatscht dir der Optimod in der Sendeleitung dein sorgfältig ausbalanciertes Verhältnis zwischen Stimme und Musikbett, weil nicht genug Vorkompression aufgebracht wurde. Lauter aufnehmen und dann im Computer komprimieren stößt zumindest bei den üblichen 44,1kHz/16bit-Karten sehr schnell an Grenzen bezüglich Rauschverhalten und Headroom.
 
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Danke für die bisherigen Antworten. Als Karte nutze ich die beim Cutmaster XXL enthaltene Scope Professional, die ist wohl schon recht hochwertig. - Dann schaue ich mal nach einem anderen (und etwas neuerem) Mischpult um.
Grüße aus Kölle
Hermann
 
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Hat die Scope Professional wirklich nur 2 analoge Inputs? Dann macht vielleicht ein digitales Mischpult mit ADAT-Interface mehr Sinn.
Das günstige von Behringer hat hier http://www.radioforen.de/showthread.php?t=14602 gerade gute Kritik bekommen. Die weiteren zur Auswahl stehenden Kandidaten kommen von Yamaha, Tascam, Soundcraft und Mackie.

Sofern Deine Scope Professional die Version mit symetrischen analogen Eingängen ist, wäre ein Channel Strip als Mikrofonvorverstärker eventuell sogar die bessere Wahl. Die Zuspieler könnten digital per SP/DIF angeschlossen werden.

Ein Optimod, der ein "sorgfältig ausbalanciertes Verhältnis zwischen Stimme und Musikbett" "zermatscht", ist wohl einfach nur sch...lecht eingestellt. Ein Musikbett in einem BmE kommt außerdem vermutlich eher selten vor.
Zu starke Kompression der Klammertexte bewirkt eher, daß die O-Töne dagegen unausgewogen dünn klingen.
Von daher reicht eigentlich auch ein Mikrofonvorverstärker. Eine leiche Summenkompression beim Mastering eines Beitrags sollte genügen um Clipping zu verhindern. Den Rest darf dann der Optimod erledigen, der bei totkomprimierten Produktionen sonst auch nichts mehr retten kann.
 
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Die Scope Professional mit der "Classic" I/O Option (die habe ich) hat 2 x ADAT, 1x Stereo-Analog (unsymmetrisch, coax), 1 X Stereo digital (S/PDIF, coax) und MIDI. Die Plus-Version hat 1 x Stereo-Analog (symmetrisch, XLR) und 1 x Stereo digital (AES/EBU, XLR).
Wenn ich das also richtig sehe hat die Scope nicht 2 analoge Inputs, sondern einen. Aber über den einen analogen Input könnte ich doch vom Mischpult reingehen? Und meine Einspielungen der O-Töne vom CR, den Text über´s Mikro und eventuelle Musik oder Atmo auch über das Mischpult einspeisen?
Oder einen AD/DA Wandler besorgen.
Grüße
Hermann
 
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cj schrieb:
Ein Optimod, der ein "sorgfältig ausbalanciertes Verhältnis zwischen Stimme und Musikbett" "zermatscht", ist wohl einfach nur sch...lecht eingestellt. Ein Musikbett in einem BmE kommt außerdem vermutlich eher selten vor.
Zu starke Kompression der Klammertexte bewirkt eher, daß die O-Töne dagegen unausgewogen dünn klingen.
Von daher reicht eigentlich auch ein Mikrofonvorverstärker. Eine leiche Summenkompression beim Mastering eines Beitrags sollte genügen um Clipping zu verhindern. Den Rest darf dann der Optimod erledigen, der bei totkomprimierten Produktionen sonst auch nichts mehr retten kann.

Geschmackssache, sagte der Affe und biß in die Seife. Bei vielen Privatsendern ist der starke Kontrast zwischen O-Tönen und Einblendungen durchaus erwünscht. Moderatoren die willens und fähig sind einen trockenen BmE live auf ein Musikbett zu legen werden auch immer seltener (da müßte man ja auf seinen Pegel achten, vielleicht sogar (huch!) Musikbett und Beitrag zusammen vorhören und die (doppelhuch!) Gainregler anfassen um beides in passendem Verhältnis zu starten... von Voicetracking gar nicht zu reden. Und Optimods die nur leicht in der Summe komprimierte Beiträge nicht zusammenmatschen findet man auch nur noch bei B2, SWR4, D-Radio & Co. Gut finden muß man das nicht, aber wenn Hörer und Programmleitung es so wollen...
 
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Meine Frage ist wohl untergegangen, also nochmal: Hat das Studer C279-Pult nun inserts oder nicht?
Danke
Nicolai
 
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Nein, hat es nicht. Allerdings gibts in jedem Kanal extra noch einen Direct out (Mono) nach dem Fader. Da kann man durchaus für jedes Mikro einen Kompressor anhängen, die Ausgänge der Kompressoren mit ein paar Widerständen passiv zusammenmischen und in den Aux-Eingang im Master zurückfahren. Evtl. dann noch die Verbindung der entsprechenden Kanäle zum Summenbus unterbrechen (falls es nicht reicht, die Mute-Taste zu drücken bzw. das den Faderkontakt unterbricht) und fertig ist das Mini-Low-Budget-Sendepult. Vorausgesetzt natürlich das Teil war von vornherein in ordentlichem Zustand...
 
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hermannimmich schrieb:
1x Stereo-Analog (unsymmetrisch, coax) ... Wenn ich das also richtig sehe hat die Scope hat die Scope nicht 2 analoge Inputs, sondern einen.

1 Stereo-Analog = 2 analoge Inputs. Die lassen sich auch dual mono, also unabhängig voneinander nutzen (zumindes bei einer alten Cutmasterversion).

Ja, mit einem Mischpult kannst Du das Mikrofon vorverstärken und Zuspieler über den Sumenausgang an den unsymetrischen Stereo-Analogeingang aufnehmen.
Mit einem digitalen Mischer kannst Du das auch und zwar digital über die SP-DIF Eingänge. Alternativ könnst Du damit (bei entsprechender Ausstattung des Mischers) über jeder den der 2 ADAT Eingänge 8 (4 Stereo) Signale getrennt voneinander gleichzeitig aufzeichnen (z.B. mehrere Sprecher).
Beim Ausspielen ebenso. D.h., Du kannst einen Beitrag auch live abmischen ohne Gefrickel mit Faderkurven (OK, Gefrickel ist exakter und einfacher, dauert aber länger).

Das ging 4-spurig mit der alten Cutmaster-Version, die ich kenne. Mit Deiner Version sollte das auch funktionieren, sonst hätte sich die Software ja zurückentwickelt.

Meine Empfehlung:
Wenn Mischer, dann digital. Einfache Beeinflussungsmöglichkeit der Dynamik und umfangreiche des Frequenzgangs aller Eingänge sind inklusive (Die Cutmaster-Effekte, der alten Software waren eher von mäßiger Qualität, der EQ war OK). Die Signale aus dem Mischer werden störungsfrei an den Rechner übertragen.
Ohne Mischer einen Channel Strip fürs Mikrofon. Nachteil: Der unsymetrische Analogeingang mit Consumerpegel von -10dBv (0,255V Nennspannung bei Vollaussteuerung gegeüber 1,55V bei +6dBu) ist anfälliger für elektrische Einstreuungen (Brummen, Schaltknachsen vom Kühlschrank oder Lichtschalter etc.) Zuspieler per SP-DIF anschließen. Vorteil des Channel Strip: umfangreiche Beeinflussungsmöglichkeiten des Mikrofonsignals bezüglich Frequenzgang und Dynamik vor der Digitalisierung (der allerdings durch den unsymetrischen Consumerpegel des analogen Eingangs der Scope Professional mit der "Classic" I/O Option relativiert wird).
Maximal-Lösung: Digitaler Mischer mit Channel Strip für's Mikrofon und ADAT-Interface.
 
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Danke für diese glasklare Antwort. Also werde ich einen Digitalmischer (evt. mit ADAT Interface) besorgen und erstmal so loslegen. Wenn sich mehr in Sachen Produktion entwickelt noch den en-voice mindprint und einen A 16.
Sehr kompetente Antworten, vielen Dank und einen sonnigen Tag

Grüße
Hermann
 
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Zu blöd das ich das C279 erst jetzt gesehen hatte...Ich hätte einen 1000er auch noch geblecht....Das Teil ist Religion! Es gibt auch noch die A Version und das Revox MR8...hab mit allen gearbeitet, alle Teile gebraucht auch noch Sauteuer, aber Qualität...
 
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Genau, ein Kultteil!

Wir haben vor ca. drei Jahren die A-Version (Studer A779) gebraucht gekauft (für ca. 1000 Euro, dafür sehr gepflegt). Ich liebe das Teil vollends! Ist immer noch das ideale Pult für AÜ im kleinen Bereich. War letzthin an einer Regierungsratswahl und von den vier Radiostationen vor Ort hatten drei das A779 im Einsatz, nur das staatliche Schweizer Radio fiel aus dem Rahmen, aber die haben auch genug Flüssiges, um Neueres zu kaufen...

Und für einen mobilen Videoschnittplatz, was wir immer wieder im Einsatz haben, ist das A779 genial, da man per 2TK das Recorder-Signal wieder zurückschlaufen und damit den RTW füttern kann. Ganz so viel kann halt leider das C279 nicht.

Vor zwei Monaten suchte ich nochmals ein A779 oder C279 für eine DAVID-DAW und wurde nicht fündig, dafür erhielt ich ein DAVID DigaStudio. Ist eigentlich für eine DAW noch viel besser (mit Ansteuerung der Software über Jog/Shuttle-Rad und allem, was ein Radiopult braucht wie Rotlicht, Monitormuting usw.), trotzdem:

ich würde das A779 nie mehr hergeben und hoffe, es lebt noch lange!
 
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