Ist heute wirklich alles besser? - Wenn ja, warum?

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Ammerlaender

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Hat sich wirklich in den letzten dreißig Jahren so viel geändert (außer den „Vorzeichen“)? - Ich wage das jetzt einmal zu bezweifeln und behaupte, es ist nicht besser, nur anders geworden:

Wenn ich eure Beiträge einigermaßen richtig verfolgt habe, so war es früher so, dass der Moderator seinen Text einreichen und genehmigen lassen, ihn eventuell überarbeiten musste. - Heute hat der Hörer den Eindruck, es gäbe im ganzen Land nur 20 oder 25 Sätze, die ein Moderator ins Mikrofon sprechen darf (Ausnahmen bestätigen die Regel). Zumindest hört es sich so an; weder wird der Satzaufbau geändert, noch werden Synonyme verwendet.
Meines Erachtens musste sich ein damaliger Präsentator mit dem, was er vermitteln wollte identifizieren, wodurch er relativ „natürlich“ über den Sender kam. Heute klingt es dann mehr wie gewollt, aber nicht gekonnt.

Da Musik in den hiesigen Threads einen großen Raum beansprucht, auch hier meine Meinung, wobei hier das Augenmerk auf die öffentlich-rechtlichen Sender beschränkt sein muss, weil die anderen Geld verdienen müssen:
Die Kritiker werfen dem damaligen Rundfunk vor, neue und jugendorientierte Musik nur in speziellen Sendungen unters Volk gebracht zu haben. - Genau die damaligen Kritiker sind die heutigen „Entscheidungsträger“. Sieht es deshalb nun heute anders aus? Meine Antwort darauf ist ein eindeutiges NEIN.
Im Gegenteil: Gönnten die damaligen Entscheider auch Hörern jenseits von damaligem „Mainstream“ und „Hochkultur“ Sendeplätze für ihre Musik, ist es bei den heutigen Entscheidern an der Tagesordnung, die letzten verbliebenen Inseln mit solcher Art Musik zu eliminieren. - Ach, und es gab damals Titel und Interpreten die konsequent ignoriert wurden, obwohl sie ins Format passen würden; die gibt es heute aber auch noch!

Wie sieht es mit der Information, vor allem regionaler, aus? Im Prinzip doch nur noch „Häppchen-Journalismus“ mit dem Verweis auf den Internetauftritt. Macht dieser sich aber nicht dadurch überflüssig, weil der Hörer dann gleich die Online-Ausgabe der regionalen Tageszeitung lesen kann?

Also wirklich für den Hörer heute alles besser als damals, abgesehen davon, dass es damals drei und heute mindestens fünf Programme pro Anstalt plus mindestens drei private Anbieter gibt? Dass die Präsentation heute eine andere als damals zu sein hat, ist mir bewusst, hat aber nichts mit den Inhalten zu tun. Nur muss Radio so sein, wie es jetzt ist?
 
Wer hat denn die Behauptung aufgestellt, dass heute "alles besser" sei? Üblicherweise wird doch hierzulande eher vom genauen Gegenteil ausgegangen.
 
Um unsere Musik zu hören, mussten wir damals Jugendlichen in den 60er Jahren die holländischen Sender oder Radio Luxemburg hören. Wir fühlten uns damals vom WDR mit seinen drei wortlastigen Programmen nicht ernst genommen.

Heute ist das anders. Die Jugendlichen hören 1Live und die älteren finden ihre Musik auf WDR 2 oder WDR 4. Klassikfreunde werden von WDR 3 bedient und Freunde der Worldmusik hören Funkhaus Europa. Wer nur Wortsendungen und Informationen mag ist mit WDR 5 gut bedient. Es gibt in Nordrhein-Westfalen 45 lokaler Privatsender mit einem gemeinsamen Rahmenprogramm. Dafür haben wir kein landesweites Privatradio, wie in anderen Bundesländern.
In Nordrhein-Westfalen ist das Rundfunkangebot heute besser als früher. Wir müssen nicht mehr auf holländische Programme umschalten, um Musik zu hören.
 
Ja - die Hörer (respektive diejenigen, die bei der MA befragt werden) wollen es so.
Was muss ich denn bei der MA antworten, wenn ich ausdrücken möchte, dass ich niveauvoll unterhalten werden möchte? Funktioniert die MA nicht eher so, dass der Sender, der vorne liegt, dies auf seine Flachformatierung zurückführt, und der Sender, der hinten liegt, noch weiter flachformatiert, um beim nächsten Mal wieder vorne mitzuspielen. Und dass die MA ziemlich wenig mit der tatsächlichen Radionutzung, geschweige denn mit den Wünschen "der Hörer" zu tun hat?
 
Ich habe nicht behauptet, dass heute alles besser ist.

Ich habe geschrieben "In Nordrhein-Westfalen ist das Rundfunkangebot heute besser als früher" und dies auch begründet.
 
Ein interessantes Thema, ammerlaender.

so war es früher so, dass der Moderator seinen Text einreichen und genehmigen lassen, ihn eventuell überarbeiten musste

Das war wirklich so, jegliche Spontanität ging dabei verloren und die, die "Unterhaltung" machten, wurden schief angesehen und mussten es sich erkämpfen. Bei vielen Sendungen sass der zuständige Redakteur oder Wellenchef mitten im Studio! Es gab Sender, bei denen die Musikredakteure ihre eigenen Koffer mit Vinyl mitbrachten und ganze Sendestrecken gestalteten. Zielgruppe oder Format egal, es war der persönliche Geschmack dieses Menschen...

Die Kritiker werfen dem damaligen Rundfunk vor, neue und jugendorientierte Musik nur in speziellen Sendungen unters Volk gebracht zu haben.
Das war so, die damaligen Entscheidungsträger erkannten Pop nicht als Kultur an, das änderte sich erst mit den Servicewellen.

Berry sagt es, ganz richtig:
Um unsere Musik zu hören, mussten wir damals Jugendlichen in den 60er Jahren die holländischen Sender oder Radio Luxemburg hören. Wir fühlten uns damals vom WDR mit seinen drei wortlastigen Programmen nicht ernst genommen.

Das sagen übrigens alle, die die damalige Zeit mitbekommen haben. Viele haben es aber vergessen und können sich gar nicht vorstellen, unter welchen schlimmen Randbedingungen einstmals Radio gemacht wurde. Die claims von heute sind gar nichts gegen den Vorabzwang von damals, die Moderationen schriftlich zu fixieren. Wer sich heute einmal ein Radioprogramm aus beispielsweise 1969 antut, wird ziemlich erschrocken sein. Das lief so durcheinander wie das von mir trotz allem geschätzte DLR. Man schalte wegen des Aha-Effektes dort einmal 24 Stunden ein.

Hier gab es einmal einen, inzwischen gesperrten, Mitdiskutanten, der diese Behauptung in mehreren seiner tausenden Beiträge aufstellte
Du meinst rv01. Da hast Du seine postings leider nicht richtig gelesen, gerade er hat jede Menge Verbesserungsvorschläge und Kritik am heutigen System gebracht. Allerdings immer auch in Relation zu dem, was einmal war, was viele verdrängen oder nicht wahrhaben wollen. Oder auf Grund ihres jugendlichen Alters nicht kennen.
Die Diskussionen mit ihm haben mich manchmal auch um meinen Nerv gebracht, sie waren aber fruchtbar. Mit Amateuren gestaltet sich das schwieriger.

Um zum heutigen Zustand zu kommen: Du überspringst damit viele Phasen und Jahrzehnte. An der heutigen Radioszene ist einiges verbesserungsbedürftig.
Die Entwicklung ging zu Nebenbeimedium.
Und mangels Frequenzen hauptsächlich zu zwei, drei nuancierten Formaten.
liner-cards und claims halte ich zwar für wichtig, aber nicht zwanzig Mal die Stunde. Obwohl Untersuchungen zeigen, dass dies dem Hörer kaum auffällt.

Wie sieht es mit der Information, vor allem regionaler, aus? Im Prinzip doch nur noch „Häppchen-Journalismus“ mit dem Verweis auf den Internetauftritt. Macht dieser sich aber nicht dadurch überflüssig, weil der Hörer dann gleich die Online-Ausgabe der regionalen Tageszeitung lesen kann?
Da gebe ich Dir Recht. Die Online-Ausgabe der Tageszeitung bringt es aber erst einen Tag später. Ich predige immer, dass gerade die lokal-regionale Berichterstattung das A und O der heutigen Privatsender sein muss. Ob nun als Häppchen aufbereitet, ggf. über mehrere takes, bleibt dem PD überlassen. Einzeltakes über 2'30 sind aber fast ausgeschlossen, Katastrophen u.ä. nicht berücksichtigt. Es bleibt die wirklich hohe Kunst der Redakteure im Privatradio, einen Sachverhalt in möglichst einer Zuspielung unterzubringen.

Ich fasse es als meine ganz private Meinung so zusammen: Heute ist nicht alles besser. Aber die Zustände von damals will keiner noch einmal haben.

Funktioniert die MA nicht eher so, dass der Sender, der vorne liegt, dies auf seine Flachformatierung zurückführt, und der Sender, der hinten liegt, noch weiter flachformatiert, um beim nächsten Mal wieder vorne mitzuspielen
So kann man es sehen, wenn man es so sehen will. Es würd schon heute mehr gewagt werden, wenn es denn Frequenzen gäbe. Viele im heutigen Radiobusiness warten auf dab+, um mit mehr Angeboten aufzuwarten. Und sie warten auf ein Ende der Wirtschaftskrise.

Es gibt in Nordrhein-Westfalen 45 lokaler Privatsender mit einem gemeinsamen Rahmenprogramm. Dafür haben wir kein landesweites Privatradio, wie in anderen Bundesländern.
In Nordrhein-Westfalen ist das Rundfunkangebot heute besser als früher.
Das sehe ich nicht ganz so, Berry. In Relation zum ebenfalls gleichförmigen Dampfradio vergangener Tage ist der WDR anno 2012 sicherlich abwchslungsreicher und lebendiger. Die 45 Lokalsender sind praktisch aber nicht existent, bei 3 Stunden Eigenprogramm. Es gibt keinen Ort in NRW, wo man alle 45 Lokalsender hören könnte, von welcher Vielfalt sprichst Du da? Und das landesweite Radio gibt es de facto, höre mal in das sogenannte Rahmenprogramm der local stations rein. Der Rahmen ist inzwischen überall Hauptbestandteil.
 
@laser: Gebe Dir so ziemlich in allen Punkten recht. Vieles wird heute verklärt gesehen. Ein Großteil der User (ich nehme mich da auch nicht aus) kennt die früheren Zustände (also 1985 und früher) allenfalls von Hörerseite in jüngsten Jahren, wenn überhaupt.

Eines aber ist nicht ganz richtig: In Essen konnte ich einmal wirklich ALLE damals noch 47 NRW-Lokalradios hören, manche davon freilich nur in DX-Qualität. Es war aber wirklich erstaunlich!
 
In Deutschland ist das Bild gemischt. Im Sendegebiet des NDR oder SWR hat es sich m.E. nach eindeutig verschlechtert. Die Situation in Hessen wird durch FFH, aber auch HR-Info, neben MDR Info die beste "schnelle" ARD-Infowelle, eher nach oben beeinflusst. Zumal HR 3 seinerzeit zwar Abwechslung bot, aber keine insich halbwegs ausgegorenen Musiktitelabfolgen zustande brachte. Darunter leiden sie noch heute, trotz aller Titelzahlverknappungen. Beziehe ich die Empfangsmöglichkeiten ausländischer Sender über Satellit mit ein, ist das Bild heute ausschließlich positiv: Mit VOA Music Mix (Contemporary Variety - USA), Virgin Radio France (CHR) und Italien (Rock), R101 (sehr breites AC - I), Capital FM (CHR - UK), Bremen Vier, Absolute Classic Rock (UK), Radio 10 Gold (Oldies b. AC - NL), Rock Antenne, BBC Radio 2 (Adult Variety - UK), Nordwestradio, Jazz FM (Jazz, Soul, Blues - UK), NPR (Information, Talk - UK), Magic Star (Classic Hits) oder auch Radio Letzebuerg (sehr breites AC/Hot AC + Classic Rock am Abend, in englisch moderiert, angelehnt an das legendäre Radio Luxembourg 208) lässt es sich heutzutage prima leben. Das einzige, was mir fehlt, sind Quizsendungen, wie die erfolgreichste Mittagsshow des deutschen Radios: "RTL 12 Uhr mittags" (mit Ü-Wagen - bis 1982 ausgestrahlt).
 
Das sehe ich nicht ganz so, Berry. In Relation zum ebenfalls gleichförmigen Dampfradio vergangener Tage ist der WDR anno 2012 sicherlich abwchslungsreicher und lebendiger. Die 45 Lokalsender sind praktisch aber nicht existent, bei 3 Stunden Eigenprogramm. Es gibt keinen Ort in NRW, wo man alle 45 Lokalsender hören könnte, von welcher Vielfalt sprichst Du da? Und das landesweite Radio gibt es de facto, höre mal in das sogenannte Rahmenprogramm der local stations rein. Der Rahmen ist inzwischen überall Hauptbestandteil.
Mit dem Satz "In Nordrhein-Westfalen ist das Rundfunkangebot heute besser als früher" habe ich die sechs Hörfunkprogramme des WDR gemeint. Der Vollständigkeit halber habe ich auch die 45 Lokalradios aufgeführt.
 
Die Situation in Hessen wird durch FFH, aber auch HR-Info, neben MDR Info die beste "schnelle" ARD-Infowelle, eher nach oben beeinflusst.
Welchen Vergleichszeitraum wendest Du hier an? Wenn man Hessens Programme von 2000 mit denen von heute vergleicht, ergibt sich aus meiner Sicht eine deutliche Verschlechterung wegen der 180°-Wende beim hr.
 
Bis auf wenige Ausnahmen (Ostbelgien, Südtirol, Lokalsender aus Bayern und BW in ihrer Anfangszeit, hr3 und SWF3 in den Achtzigern), kann die deutsche Radioszene bis heute nicht bei einem Vergleich mit dem Ausland mithalten: Sowohl in quantitativer, als auch in qualitativer Hinsicht sind die Unterschiede gravierend.
Insofern kann, bezogen auf Deutschland, ein Vergleich zwischen früher und heute m.E. nur in einer graduellen Abstufung zwischen "sehr schlecht" und "mittelmäßig" erfolgen.

Zu zahlreich sind die Fehler, die begangen wurden und werden.
Um nur ein Element herauszugreifen: Viele sind sich gar nicht bewusst, welche Tragweite das Monopol der Deutschen Bundespost beim Betrieb der Sendeanlagen hatte. Überall in Europa gab und gibt es Funkhäuser im Wortsinne: Im Gebäude wird das Programm produziert und auf dessen Dach wird es über vertikal polarisierte, einfach oder mehrfach gestockte Dipole ausgestrahlt.
Hier zur Verdeutlichung ein Foto des früheren Radio Studio Kelmis (RSK) aus Ostbelgien (Quelle: Radioszene.de):

kelmis1a.jpg


In Deutschland war und ist sowas nicht möglich: Dort waren bzw. sind die Veranstalter gezwungen, teure Verträge mit der Post oder deren Nachfolgeunternehmen, der MEDIA BROADCAST, abzuschließen. So etwas ist Gift für jedes Lokalradio mit einem geringen Budget. Viel ist deshalb von der Lokalradioszene in BW somit auch nicht übrig geblieben.

Die bis heute nicht stattgefunden habende Liberalisierung des Marktes hat der Rundfunklandschaft in Deutschland einen irreparablen Schaden zugefügt. Hoffnungen auf das für kleine Programmveranstalter vollkommen inattraktive DAB+ zu setzen, halte ich zwar für nachvollziehbar, allerdings werden durch den Bouquetzwang auch nur wieder die finanzkräftigen und bereits auf dem Markt vorhandenen Akteure die Chance erhalten, dieses Übertragungsverfahren überhaupt nutzen zu können. Wirklich frei ist der "Markt" nur im Internet; dort, wo sich in den wenigsten Fällen Geld verdienen lässt (so dass in diesem Zusammenhang von einem Markt eigentlich gar nicht die Rede sein kann).
 
exhörer schrieb:
die Hörer (respektive diejenigen, die bei der MA befragt werden) wollen es so.

Moment mal! Die kennen gar nichts anderes. Und die werden auch nicht nach einer Alternative gefragt. Wenn man Dir die Frage vorlegt: Welche Automarken kennst Du? Und danach: Welche Fabrikate hast Du in den letzten 24 Stunden gesehen? - dannheißt das noch gar nichts darüber, wie gut diese Fahrzeuge sind und ob Du selbst, wenn Du die freie Wahl hättest, Dir eines davon kaufen würdest.
 
Viele sind sich gar nicht bewusst, welche Tragweite das Monopol der Deutschen Bundespost beim Betrieb der Sendeanlagen hatte. Überall in Europa gab und gibt es Funkhäuser im Wortsinne: Im Gebäude wird das Programm produziert und auf dessen Dach wird es über vertikal polarisierte, einfach oder mehrfach gestockte Dipole ausgestrahlt.
Meinst Du? In den meisten europäischen Ländern ist der Rundfunk-Sendebetrieb monopolisiert, entweder bei der Postbehörde, oder beim staatlichen Rundfunk.

Der entscheidene Fehler, der bei Einführung des privaten Rundfunks in Deutschland gemacht wurde, ist aus meiner Sicht, dass man von Anfang an versucht hat, den privaten Rundfunkmarkt auf jeweils nur wenige lokal aktive Akteure einzuschränken, indem man komplette Rundfunkketten ausgeschrieben hat, und nicht einzelne Frequenzen. Und dass man den ARD-Landesrundfunkanstalten ab den 80er-Jahren neue UKW-Frequenzen (über 100 MHz) für ihre zusätzlichen Programme gegeben hat, anstelle sie zu zwingen, ihre bestehenden Frequenzen (unter 100 MHz) neu zu ordnen, um mehr Programme zuzulassen. Auf diese Weise hatte die Politik den Daumen drauf, welcher Günstling der Regierungspartei die Lizenz bekommt, und die erfolgreichen Lizenznehmer bekamen eine Lizenz zum Gelddrucken, oder sich einem qualitativen Wettbewerb stellen zu müssen.
 
freiwild schrieb:
In den meisten europäischen Ländern ist der Rundfunk-Sendebetrieb monopolisiert, entweder bei der Postbehörde, oder beim staatlichen Rundfunk.
Und genau in diesen Ländern ist die Auswahl besonders klein.

freiwild schrieb:
Der entscheidene Fehler, der bei Einführung des privaten Rundfunks in Deutschland gemacht wurde, ist aus meiner Sicht, dass man von Anfang an versucht hat, den privaten Rundfunkmarkt auf jeweils nur wenige lokal aktive Akteure einzuschränken, indem man komplette Rundfunkketten ausgeschrieben hat, und nicht einzelne Frequenzen. Und dass man den ARD-Landesrundfunkanstalten ab den 80er-Jahren neue UKW-Frequenzen (über 100 MHz) für ihre zusätzlichen Programme gegeben hat, anstelle sie zu zwingen, ihre bestehenden Frequenzen (unter 100 MHz) neu zu ordnen, um mehr Programme zuzulassen. Auf diese Weise hatte die Politik den Daumen drauf, welcher Günstling der Regierungspartei die Lizenz bekommt, und die erfolgreichen Lizenznehmer bekamen eine Lizenz zum Gelddrucken, oder sich einem qualitativen Wettbewerb stellen zu müssen.
Da ist auch was Wahres dran!

Wobei ein Paradox darin liegt, dass die monopolistischsten Strukturen vorallem in sozialdemokratisch geführten Ländern vorherrschen.
Das gilt übrigens nicht nur für Deutschland. Man vergleiche mal die Radiolandschaft in Schweden mit der in Dänemark: Im seit jeher linksorientierten Schweden existieren vier öffentlich-rechtliche landesweite Programme (Sveriges Radio 1-4) und eine ebenfalls landesweite Privatradiokette (Mix Megapol), daneben ein Netz aus nicht-kommerziellen Lokalradios.
In den größeren Städten kommt dann meist noch eine zweite Privatradiokette (Rix FM) hinzu, sowie ein Rocksender (Bandit Rock); letztere beiden werden nur mit geringer Leistung verbreitet. Kleine kommerzielle Anbieter gibt es bis auf Stockholm so gut wie gar nicht. Verhältnisse also, die denen in vielen deutschen Bundesländern durchaus ähneln.
Ganz anders dagegen Dänemark: Dort existieren relativ viele kommerzielle Lokalradios.
 
Ich glaube, Kalkofe hat mal gesagt: Radio war früher nur auf eine andere Art Scheiße als früher... :)
Möglicherweise hat sich beim Informationsradio etwas zum Positiven geändert, der DLF ist längst nicht mehr so trocken und oberlehrerhaft wie vor 20 Jahren und Sender wie WDR 5 gab es gar nicht, sondern eher ein merkwürdiges Gemisch aus Landfunk, Schulfunk, Wir lesen vor, experimentellen Hörspielen... Wer die alten Zeiten des öRa-Monopols bejubelt, verklärt meines Erachtens seine Erinnerung etwas.
Gutgemachtes Popradio mit Niveau gab es damals wie heute nur in Nischen oder über Umwege - meist aus dem benachbarten Ausland.
 
Eure Diskussionen über monopolistische Strukturen sind schön und gut, aber würde die Zerschlagung dieser Strukturen wirklich eine inhaltliche(!) Vielfalt bringen? - Ich gebe bei der Beantwortung der Frage zu bedenken, dass es auch jetzt schon Bundesländer mit mehr als einer privaten Sendekette gibt; sind die Unterschiede dieser Sendeketten wirklich so groß, dass von unterschiedlichen "Formaten" gesprochen werden kann. "Wildern" diese Ketten nicht im selben Hörersegment mit sehr ähnlichen Mitteln?
 
Bis auf wenige Ausnahmen (Ostbelgien, Südtirol, Lokalsender aus Bayern und BW in ihrer Anfangszeit, hr3 und SWF3 in den Achtzigern), kann die deutsche Radioszene bis heute nicht bei einem Vergleich mit dem Ausland mithalten: Sowohl in quantitativer, als auch in qualitativer Hinsicht sind die Unterschiede gravierend.
Was Reportagen, Feature, Hörspielproduktionen und alles andere wofür man den Kopp benutzen muß angeht, sticht Deutschland qualitativ sowie quantitativ meines Erachtens nach deutlich heraus. Nichtmal die große Tante BBC produziert derart viel anspruchsvolles, geschweige denn hat die Sendeplatze dafür.

Darüber hinaus ist die "deutsche Pressmodulation" im Vergleich zum Ausland noch am wenigsten zerstört und der vorgerschriebene Hub wird wenigstens eingehalten. Wer mal ohne besonders hochwertigen Tuner durch z. B. Italien gefahren ist, wird über die Sendervielfalt schier verzweifelt gewesen sein, weil die teils weniger als 200 kHz auseinanderliegenden Stationen sich gegenseitig stören und ein zuhören unmöglich machen. Hat man die Möglichkeit, die Filter des Tuners zu beeinflussen und dann mal einen Sender sauber vom anderen getrennt, dann zerrt's, weil der Hub zu groß ist.
Das ist also reine Quantität, Qualität sieht anders aus. Mal ganz davon abgesehen, das niemand was davon hat, wenn von 30 Empfangbaren Programmen mindestens 15 Festplattendudler mit etwa 4 Stunden eigenem Programm morgens sind. Das ist für mich auch kein Radio, das ist Datenfernübertragung.

Was die Musikalische Bandbreite in der Popmusik angeht stimme ich allerdings bedingt zu. Da gibt's Regionen, die definitiv unterversorgt sind.

Und zu Popkultur und WDR... Die musikalische Bandbreite und die Qualität, die das junge WDR 1 (zumindest unter der Woche) zwischen 1992 und 1995 bot, wird vom heutigen 1Live nach meinem Empfinden nicht ganz erreicht. Dafür müsste der "Plan B" ausgedehnt werden.
 
Und genau in diesen Ländern ist die Auswahl besonders klein.
Den Zusammenhang sehe ich nicht. In Paris sendet Monopolist Telediffusion de France 31 verschiedene Radioprogramme vom Eiffelturm aus, unter Einbezug anderer Standorte kommt Paris auf etwa 50 UKW-Programme. Der Berliner Fernsehturm kommt immerhin auf 17 Programme, die dort von der Media Broadcast (Tochtergesellschaft von Telediffusion de France) ausgestrahlt werden. Im Gegensatz dazu durften in Großbritannien Sendeanstalten ihre Sendeanlagen selbst aufbauen, nur wurden die Lizenzen lange Zeit sehr begrenzt gehalten. Entscheidend sind also die regulativen Vorgaben. Im Grunde genommen könnte man sogar argumentieren, dass die Trennungen zwischen Programmveranstalter und Programmverbreiter die Grundlage für Programmvielfalt ist, weil dann kein Programmveranstalter über seine privilegierte Sendeanlage einen ungerechten Vorteil gegenüber seinem Mitbewerber erringen kann.

Wobei ein Paradox darin liegt, dass die monopolistischsten Strukturen vorallem in sozialdemokratisch geführten Ländern vorherrschen.
Jein, oder eher nein. Es ist richtig, dass konservative Regierungen der Privatwirtschaft eher nahestehen als linke Regierungen, und daher auch eher dazu neigen, private Medien zu fördern; aber mit der Schaffung von Vielfalt, so wie ich sie verstehe, hat das recht wenig zu tun. In Niedersachsen war es in den 80er-Jahren die CDU, die die Grundlagen für den Hitradio-Antenne/ffn-Einheitsbrei geschaffen hat.
 
ALLES ist heute nicht besser. Aber etwas Entscheidendes: Ich kann heute GUTE Programme bequem über das Internet hören.

Wenn ich da an früher denke. Ich bin im trostlosen Sendegebiet des NDR aufgewachsen. Mein großer Radiospaß war eine 8-Element-Antenne von Hirschmann, mit der ich Hilversum III vom ca. 300 km entfernten Sender Smilde auf UKW empfangen konnte. Wenn ein Sturmtief über unser Haus bei Hamburg hinweg fegte, schaute meine Mutter mit bangem Blick auf den Antennenmast, an dem ja auch noch die Fernsehantennen hingen.

Heute kann ich 3fm sogar mit Webfilm empfangen und über die Lockerheit, Souveränität und teilweise auch Spontanität der Moderatoren staunen.

Die rein deutsche Diskussion, beschränkt auf den klassischen Verbreitungsweg UKW, haben wir hier ja schon oft, teilweise sehr kontrovers, geführt. Ich denke, es ist immer eine Frage, WO man früher UKW gehört hat. Wer in Frankfurt/Main lebte, der hatte, finde ich, eine gute Auswahl. Neben hr3, das legendäre SWF 3, dann noch Bayern 3 und mit ein wenig Antenne hin und her rücken SDR 3. Mit einer "Hörzu" in der Hand, konnte man sich schon etliche schöne Stunden vor dem Radio machen. Man musste zwar gezielt einschalten, dafür freute man sich dann aber auch auf die "Schlager der Woche" oder die "Internationale Hitparade" oder was auch immer. Dieses völlig Gleichgeschaltete der heutigen Zeit - ich hätte es in Frankfurt nicht vermisst.

Wer dagegen in meiner Heimat Schleswig-Holstein aufgewachsen ist, wird Privatsender, auch heutiger Machart, ganz anders beurteilen. In Kiel, Flensburg oder an der Nordseeküste hatte man nur den NDR und da kam was Unterhaltsames fast nur auf NDR 2. Danmarks Radio war früher eine reine Quasselbude. Ich habe mich immer gefragt, was die auf 3 Wellen den ganzen Tag da eigentlich erzählen, selbst auf DR P3. Der Start von R.SH war da wirklich ein akustischer Befreiungsschlag.

Um jetzt mal auf den Punkt zu kommen. Ich würde heute von DREI Phasen in der deutschen Radioszene sprechen: Phase 1 war die VOR-PRIVATFUNK-ZEIT, Phase 2 war der START der Privatsender, Phase 3 ist der ETABLIERTE Privatfunk heutiger Machart. Ich finde, Phase 2 war die beste. R.SH in den ersten Monaten war einfach bombig genial. Ich konnte meine Hilversum III-Antenne eigentlich einmotten. R.SH hatte fast den selben genialen Drive, den ich nur aus Holland kannte. Und heute? Ein Flickenteppich aus live und Automat. Bis auf ein paar Ausnahmen alles so platt wie das Land.

Auch die meinsten anderen Privaten machten in der Startphase einfach mehr Spaß. Antenne Bayern, FFH, Regenbogen, ffn - die fand ich alle mal recht gut. Heute höre ich nur mal rein, um mitreden zu können. Emotional erreicht mich da fast nichts mehr. Schade, aber nicht so schlimm, denn ich habe heute ja die beste Richtantenne der Welt, meinen Internetbrowser.
 
Wenn ich in diesem zeitvergleichenden Kontext einmal mein Haupthobby, das Mountainbiking betrachte, komme ich zu einer eindeutigen Antwort. Eine Hightech-Federgabel (z.B. Fox Talas) für gerade mal € 1000.-? Früher undenkbar. Ein qualitativ hochwertiger Fullsuspension Carbon-Rahmen mit einem Gewicht von knapp 2kg für fluffige € 2500.-? Noch vor zehn Jahren eine Story für das Fabelreich. Leichte Vierkolben-Scheibenbremsen für € 500.-? Höchstens für Großabnehmer in der Fahrradindustrie, die es aber damals in der Sparte Mountainbike noch gar nicht gab.

Wenn ich mein anderes Hobby, das Photographieren betrachte, sieht die Sache schon etwas zwiespältiger aus. Eine hochwertige, vollmechanische Messsucher Camera, wie z.B. die Leica M6, wäre in dieser Premiumqualität für heute umgerechnet € 1500.- nicht mehr zu bekommen. Also wird an der Fertigungsqualität gespart. Kein handgefertigtigtes Druckgussgehäuse mit Vulkanitverkleidung mehr, sondern nur noch Kunststoff. Dafür bietet die Digitalphotographie einen damals nicht gekannten Komfort, auch wenn sie der konventionellen naßchemischen Photographie qualitativ immer noch nicht ebenbürtig ist. Dies gilt erst recht für die Mittelformatphotographie mit dem guten, alten 120er/220er Rollfilm in Zusammenspiel mit den unschlagbaren Objektiven von Zeiß und Schneider.
Nur, das ewige Warten auf die entwickelte Dia-Filme oder auf die Color-Abzüge kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen.

Beim Radio ist eine Bewertung noch schwieriger. Einerseits wurde man damals auf gehobenem Niveau informiert und unterhalten (WDR II !), andererseits blieb für uns junge Leute im Westen damals nur BFBS, Hilversum III, und abends auf der pfeiffenden Mittelwelle RTL 208. Ein deutsches Programm war, mit Ausnahme der "Radiothek" auf WDR II, krasse Fehlanzeige. Stattdessen spießig muffiger Vortragsfunk, der nicht gerade zum Einschalten motivierte.
Dafür wurde man, mal von RTL abgesehen, von einem unerträglichen Werbeinferno verschont.
Heute gibt es die gehobene Unterhaltung im Radio a la WDR II in den 80ern überhaupt nicht mehr. Entweder werbefreies Wort, wie DLF, WDR V, etc. oder Klassik und Kultur (WDR III) oder hemmungsloser Dudelterror (aktuell WDR II). Natürliche gibt es hie und da immer mal wieder Ausnahmen (z.B. Corso im DLF, Ortszeit auf DKultur). Aber rund um die Uhr sind solche gehobenen U-Formate nicht mehr erhältlich.
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Ammerlaender schrieb:
Eure Diskussionen über monopolistische Strukturen sind schön und gut, aber würde die Zerschlagung dieser Strukturen wirklich eine inhaltliche(!) Vielfalt bringen? - Ich gebe bei der Beantwortung der Frage zu bedenken, dass es auch jetzt schon Bundesländer mit mehr als einer privaten Sendekette gibt; sind die Unterschiede dieser Sendeketten wirklich so groß, dass von unterschiedlichen "Formaten" gesprochen werden kann. "Wildern" diese Ketten nicht im selben Hörersegment mit sehr ähnlichen Mitteln?
Hier muss man differenzieren: Dort, wo es in Deutschland eine größere Vielfalt gibt, ist diese verglichen mit ausländischen Ballungsräumen immer noch recht klein.
In NRW gibt es einen Privatsender, Radio NRW, der sich vollständig auf den Mainstream konzentriert.
Im Großraum Frankfurt mit 2,2 Millionen Einwohnern sind es fünf: Radio FFH, Planet Radio, Harmony FM, Radio BOB!, Energy Rhein-Main, plus das nicht-kommerzielle Radio X.
In der Metropolregion Lille mit etwa 3,5 Millionen Einwohnern dagenen gibt es 20 nicht-öffentlich-rechtliche Radios: NRJ, Radio Métropolys, Chérie FM, Contact FM, Le Mouv', Nostalgie, RMC, Skyrock, BFM, Europe 1, RTL, RTL 2, Virgin Radio, Mona FM, Fun Radio, RFM, RPL 99FM, Radio Classique, RCF, Pastel FM.
Nicht nur die Ausdifferenzierung der Formate ist in Frankreich größer, auch haben die ordinären Hitradios eine bereitere Rotation als in Deutschland.

Ralle_Köln schrieb:
Was Reportagen, Feature, Hörspielproduktionen und alles andere wofür man den Kopp benutzen muß angeht, sticht Deutschland qualitativ sowie quantitativ meines Erachtens nach deutlich heraus. Nichtmal die große Tante BBC produziert derart viel anspruchsvolles, geschweige denn hat die Sendeplatze dafür.
Das trifft zu, ist aber in meinen Ohren auch schon das einzig Positive an der deutschen Radiolandschaft.
So etwas kann man jedoch nicht ständig hören, deshalb ja auch mein Plädoyer für ein Personality Radio.

Ralle_Köln schrieb:
Darüber hinaus ist die "deutsche Pressmodulation" im Vergleich zum Ausland noch am wenigsten zerstört und der vorgerschriebene Hub wird wenigstens eingehalten. Wer mal ohne besonders hochwertigen Tuner durch z. B. Italien gefahren ist, wird über die Sendervielfalt schier verzweifelt gewesen sein, weil die teils weniger als 200 kHz auseinanderliegenden Stationen sich gegenseitig stören und ein zuhören unmöglich machen. Hat man die Möglichkeit, die Filter des Tuners zu beeinflussen und dann mal einen Sender sauber vom anderen getrennt, dann zerrt's, weil der Hub zu groß ist.
Auch der Frequenzhub der französischen Radiosender, insbesondere der großen Ketten, liegt in der Tat jenseits von Gut und Böse: Skyrock bspw. hat eine solche Dröhnung, dass es zumindest für meinen Geschmack bereits nach fünf Minuten ungenießbar wird, dagegen ist selbst das niederländische 3FM geradezu harmlos.
So etwas lässt sich aber rechtlich regeln; wenn dies in vielen Ländern nicht geschieht, ist es deren Schuld.

freiwild schrieb:
Den Zusammenhang sehe ich nicht. In Paris sendet Monopolist Telediffusion de France 31 verschiedene Radioprogramme vom Eiffelturm aus, unter Einbezug anderer Standorte kommt Paris auf etwa 50 UKW-Programme.
Der Unterschied liegt in den Kosten. Diese sind bei der MB für kleine Anbieter einfach zu hoch.

freiwild schrieb:
aber mit der Schaffung von Vielfalt, so wie ich sie verstehe, hat das recht wenig zu tun.
Wie verstehst Du den Programmvielfalt?

spezi schrieb:
Um jetzt mal auf den Punkt zu kommen. Ich würde heute von DREI Phasen in der deutschen Radioszene sprechen: Phase 1 war die VOR-PRIVATFUNK-ZEIT, Phase 2 war der START der Privatsender, Phase 3 ist der ETABLIERTE Privatfunk heutiger Machart. Ich finde, Phase 2 war die beste.
Damals ging es sicher nicht nur, sondern auch ums Geld; heute zählt offenbar allein das Erstere.
Dem kann man nur entgegenwirken, indem man dafür sorgt, dass der Werbekuchen in möglichst viele Stücke geteilt wird, so dass ein echtes Ringen um ein möglichst großes Stück entsteht.
 
(...) Es gibt in Nordrhein-Westfalen 45 lokaler Privatsender mit einem gemeinsamen Rahmenprogramm. Dafür haben wir kein landesweites Privatradio, wie in anderen Bundesländern.
In Nordrhein-Westfalen ist das Rundfunkangebot heute besser als früher. Wir müssen nicht mehr auf holländische Programme umschalten, um Musik zu hören.
Entschuldige, aber, du selbst bemängeltest in anderen Freds bereits, dass manche der 45 lokalen Privatsender in NRW ihr Programm so dermaßen gekürzt und eingespart haben, dass es keinen Spaß mehr mache, dort zuzuhören. Des weiteren warst Du einer derjenigen, die bemängelten, wenn ich mich recht entsinne, dass in Mülheim/OB immer mehr Automation und immer qualitativ schlechtere Moderationen zu hören waren.
Habe ich das noch falsch im Kopf? Vampir76 und unter anderem Du hier in einem anderen Fred?

Bei, wie es in diesem Fred bereits richtig angebracht wurde, rund drei Stunden lokalem Fenster bleibt einfach nichts mehr von einem Lokalradio - na gut, so gut wie nichts mehr - übrig. Ich bin hier nach Hessen gezogen und war absolut erstaunt, wie groß die Programmvielfalt in Deutschland doch noch sein kann. Und wie gut so manche Sender qualitativ gegen das was einem in NRW geboten wird. Beispielsweise hr3. Ja, ich weiß, auch hr3 hat stark angefangen - und mindestens ebenso stark nachgelassen, allerdings gegen NRW ist es noch immer ein Sahnehäubchen. Auch findet man in Hessen noch wirkliche, echte Lokalsender, nicht einen Lokalsender mit angeschlossenen Relaystationen, die als Lokalsender getarnt sind und denen täglich drei Sendestunden zugesprochen werden.
Lokalsender sind die Dinger, die sich mit ihrem Programm und dem Musikformat von der ganzen Alltagsmatsche abheben. Davon benötigt man nicht gleich 45 pro Bundesland, aber dafür Qualität!
Gut, von FFH möchte ich nicht anfangen, denn das geht mir zu sehr in die Privatdudler-NRW Richtung.

Allerdings, wie "Spezi" schrieb: "In Frankfurt", beispielsweise, hast Du auch den Vorteil, dass Du aus Bayern und Baden Württemberg mit Programmen versorgt wirst.

Jedoch ist es bei der vermeintlichen Programmvielfalt der "dauerzugedröhnten Breitgrinser hinter den Mikrofonen" einfach schwierig zu entscheiden welcher der Verlockungen man als nächster unterliegt, da sich inzwischen was das betrifft leider nur noch die meisten Webradingens davon abheben.
 
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