Jedes dritte verkaufte Radiogerät in Deutschland hat inzwischen DABplus

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Auch wenn die Radiomacher es immer noch nicht so recht einsehen wollen, DAB(plus) boomt inzwischen. Die GfK hat jetzt neue Zahlen rausgegeben, wonach im Dezember bereits jedes dritte in Deutschland verkaufte Radio DAB an Bord hat.

http://www.gfk.com/de/insights/news...geraetemarkt-dank-digitalradio-und-bluetooth/

Die etablierten Sender stehen inzwischen ganz schön unter Zugzwang. Die alte Denkweise, daß man nicht handeln müsse, da die Geräte ja auch UKW können, sehe ich inzwischen als großen Fehler. Denn wenn ein Nutzer merkt, daß das Signal digital besser reinkommt und ohne Rauschen (die Netze werden ja massiv ausgebaut), wechselt er möglicherweise den Sender. Oder er bliebt bereits bei der ersten Inbetriebnahme bei DAB hängen. UKW nimmt also den Platz ein, den so ab den 60er Jahren die Mittelwelle inne hatte. Wie lange ffn oder Radio Hamburg noch an ihrer UKW only-Strategie festhalten können ist vor diesem Hintergrund fraglich.

Ich habe ja immer die Meinung vertreten, daß sich DAB nur aus dem Markt heraus entwickeln sollte und ohne staatliche Eingriffe. Die Zahlen sind inzwischen eindeutig:

Ende 2013 7% der verkauften Radios haben DAB
Ende 2014 10% der verkauften Radios haben DAB
Ende 2015 30% der verkauften Radios haben DAB

Hält der Trend an, werden vielleicht schon Ende 2016 erstmals mehr Geräte mit DAB verkauft werden als Nur Analog Empfänger.

Ich sage, es wird höchste Eisenbahn das Thema nicht mehr unter den Tisch zu kehren. Nun sind Verhandlungen mit der Politik nötig um den Umstieg zu finanzieren. Ich liebe die Technik immer noch nicht, aber der Kunde scheint sie zu mögen, und das ist das wichtige was zählt!
 
Der Prozentsatz der Geräte, die DAB eingebaut haben, sagt nicht das geringste aus. Entscheidend ist, wie viele der Käufer von dieser Option Gebrauch machen. Alles andere ist Nebelkerzenwerferei und Propaganda.
 
Heinzgen, das ist schon richtig, aber auch hierfür gibt es ja inzwischen Statistiken und Umfragen. Zur IFA schaltete die Hälfte der Besitzer von DAB Radios auch mindestens ein DAB Programm ein, die andere Hälfte hörte darüber noch UKW, teils wegen des schlechten Netzausbaus. Inzwischen dürfte es mehr zugunsten DAB sein, da die Netze immer besser ausgebaut werden. Bedenke, daß viele Radiohörer nicht technisch versiert sind. Die meisten haben die Mittelwelle Taste in den vergangenen 30 Jahren ja nicht mehr angerührt. Ähnliches Schicksal droht jetzt UKW. Denn schaltet man ein DAB Radio ein, springt es auch zunächst in den DAB Bereich und ordnet eine Senderliste, UKW wird dabei nicht abgescannt, es gibt getrennte LIsten. Ist in der DAB Liste z.B. ffn nicht mehr vertreten, wird es möglicherweise auch nicht mehr gehört. Die Hörer könnten denken, es ist nicht in der Liste drin, da der Empfang zu schwach ist. Oder sie zappen durch und bleiben durch Zufall bei einem neuen Sender hängen, den sie bisher nicht kannten. Absolut Relax z.B. Ich halte das für gefährlich für die etablierten Stationen, ungeachtet der Tatsache, inwiefern solche Statistiken, die ich nicht selber gefälscht habe, interessensgetrieben sind...
 
Denn schaltet man ein DAB Radio ein, springt es auch zunächst in den DAB Bereich und ordnet eine Senderliste, UKW wird dabei nicht abgescannt, es gibt getrennte LIsten. Ist in der DAB Liste z.B. ffn nicht mehr vertreten, wird es möglicherweise auch nicht mehr gehört....

Diese Pauschalisierung ist Schwachsinn! Beispiel: Im neuen Audi, BMW und VW werden UKW und DAB+ in einer Liste geordnet und sind für den Nutzer nicht erkennbar, ob es sich um ein UKW oder DAB+ Program handelt. Erst bei der Programmauswahl steht irgendwo klein der Übertragungsweg..
 
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Vielleicht hätte die @Gegenstromanlage das Augenmerk auf den letzten Absatz legen sollen:
Darüber hinaus spielt die kabellose Übertragung von Musik via Smartphone oder Laptop wie in vielen weiteren Audiomärkten auch bei den Radiogeräten eine immer größere Rolle: Bluetoothfähige Radiogeräte steigerten ihre Umsätze 2015 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel. Nichtsdestotrotz konnte auch der Umsatz von Radiogeräten ohne Bluetooth 2015 leicht ansteigen.
 
Der Prozentsatz der Geräte, die DAB eingebaut haben, sagt nicht das geringste aus. Entscheidend ist, wie viele der Käufer von dieser Option Gebrauch machen.

Hör mal mit so einem Gerät UKW! Die UKW-Empfänger sind taub und verrauscht. Stellen in einem Digitalradio-Henkelmann in den meisten Fällen somit nur eine auferlegte, kostenlose Dreingabe dar. Zudem starten die Geräte zuerst mit DAB+. Analogradio findet sich oft in den Tiefen des Menüs...
 
Die genannten Zahlen wären vor 10 Jahren toll gewesen, jetzt sind sie eher traurig. Es werden nach wie vor unzählige rein analoge Empfänger verhökert, vor allem über die Discounter. DAS ist der eigentliche Skandal.

Und wer so viel Geld für ein DAB-Radio ausgibt, der wird auch DAB hören (wenn er kann). DAB ist immer deutlich besser, als FM (nochmal: wenn man Empfang hat). FM ist uralt-Technik, höchst ineffizient und Spektrumsverschwenderisch. DAB(+) ist angesagt (technisch gesehen), doch leider mangelt es den Verantwortlichen scheinbar an einer Strategie, die uns allen hier schon längst klar ist: guter Netzausbau (kommt langsam), günstige Empfänger (kommt auch langsam) und dann aber ein gutes Senderangebot. Und genau das ist das Problem. Keine echten Spartenprogramme, hauptsächlich die üblichen Verdächtigen, die man analog auch an jeder Ecke empfangen kann. Und ob ich einen oder zwei oder dann eben 20 Dudelsender kriege, das ist den Leuten egal.
 
Google bietet Maps, Echtzeit-Stauprognosen, individuelle Playlists für jeden Geschmack und man kann sogar fragen, wo der nächste Italiener ist. Die Regulierer fragen sich seit mehr als zehn Jahren auf unzähligen Konferenzen, warum fast niemand den tollen neuen Rundfunk "Digitalradio" hören will. Obwohl er doch fast das gleiche sendet wie UKW, nur ein wenig komplizierter.

Peter Mock in der Huffington Post

http://www.huffingtonpost.de/peter-...rbung_b_9100242.html?utm_hp_ref=entertainment

;)
 
Google bietet Maps, Echtzeit-Stauprognosen, individuelle Playlists für jeden Geschmack und man kann sogar fragen, wo der nächste Italiener ist. Die Regulierer fragen sich seit mehr als zehn Jahren auf unzähligen Konferenzen, warum fast niemand den tollen neuen Rundfunk "Digitalradio" hören will. Obwohl er doch fast das gleiche sendet wie UKW, nur ein wenig komplizierter.

Peter Mock in der Huffington Post

Ich denke, es liegt einfach auch daran, dass die Versprechungen hinsichtlich der Klangqualität zu großspurig waren und sind. Wer sich auf der heimischen HiFi-Anlage DAB+ antut, wird schnell merken, dass ein optimal empfangbarer UKW-Sender einfach besser klingt. CD-Qualität ist es auf jeden Fall nicht.

Solange Dickschiffe wie NDR 2 mit bescheidenen 96 kbps senden und dann auch noch das eigentlich für UKW optimierte Signal für die Zuführung nutzen, sagen sich Tante Erna und Onkel Spezi, dann doch bitte lieber den UKW-Brei. Der ist auch nicht immer genießbar, schmeckt aber besser als dieses seltsam sterile DAB+.

Mehr Emotion im Klang-Design haben die meisten DAB-Programme dringend nötig.
 
Oh, man merkt hier sind viele Ex-Kollegen unterwegs. Die Witze über DAB kenne ich alle aus unzähligen Konferenzen. Der letzte stammt von meinem ehemaligen Chef aus dem Herbst 2015: "Was steht hier, die Medienpolitik will den Sendern Gelder aus der Mobilfunk-Frequenzversteigerung für DABplus geben. Die Gelder wollen wir aber nicht. Dann müssten wir ja DAB machen, oder bekommen wir die Gelder auch so, dann gibt es Malle frei für alle!!!". Ich sage nur: Lacht nur weiter und macht euch alle lustig. Euch wird noch das Hören und Sehen vergehen. Schönen Feierabend und viel Spaß beim Untergang, Leute!
 
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Oh, man merkt hier sind viele Ex-Kollegen unterwegs. Die Witze über DAB kenne ich alle aus unzähligen Konferenzen. Der letzte stammt von meinem ehemaligen Chef aus dem Herbst 2015: "Was steht hier, die Medienpolitik will den Sendern Gelder aus der Mobilfunk-Frequenzversteigerung für DABplus geben. Die Gelder wollen wir aber nicht. Dann müssten wir ja DAB machen, oder bekommen wir die Gelder auch so, dann gibt es Malle frei für alle!!!". Ich sage nur: Lacht nur weiter und macht euch alle lustig. Euch wird noch das Hören und Sehen vergehen. Schönen Feierabend und viel Spaß beim Untergang, Leute!

...das ich das noch erleben darf.
Der ehemalige Fürsprecher sämtlicher Zukunftsverweigerer peitscht seine "Kollegen" auf. Chapeau!
 
Wie sehen denn die absoluten Zahlen aus? Es kauft sich doch kaum mehr jemand rein reines Radio?!

In dem Artikel werden tatsächlich keine absoluten Zahlen genannt. Das ist wirklich unfassbar und beschämend für ein renommiertes Marktforschungsinstitut wie die GfK.

Die Frage ist doch nicht zuletzt: Wollen die uns verarschen oder was?

Hat jemand hier wirklich wissentlich und willentlich in den letzten 10 Jahren ein Radio gekauft? Ich meine damit nicht die Audiosysteme in den Autos. Da ist Radio doch bestenfalls ein nettes Gadget.
 
Ich hatte mich vor einiger Zeit auch für ein DAB-Radio interessiert, mich aber am Ende aber für das Sonos entschieden, was Musik und Radio aus dem Internet streamt. Kaufe ich weitere Sonos-Geräte, lassen diese sich untereinander kombinieren, auch in unterschiedlichen Räumen mit unterschiedlichen Musikquellen. Steuerbar via PC, Handy und Tablet.

Das habe ich dann als Pluspunkt gegenüber DAB+ gesehen. Bei DAB+ habe ich weiterhin "nur" Radio. Zwar mit glasklarem Klang (so sagt man), aber ich wüsste nicht, ob ich im Auto z.B. einen klanglichen Unterschied feststellen würde? Da bin ich auch mit MP3s zufrieden, obwohl diese für Enthusiasten eher schlechten Klang haben sollen. Ich habe da kein so gutes Gehör.
 
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Weitere Fakten :
a. Jeder Mensch , der in Deutschland Führerschein machen möchte, muss einen Ersthelfer-Kurs belegen . - Und wie viele Autofahrer können(Wollen) im Ernstfall helfen ?
b.Quasi jedes TV Gerät ist mittlerweile HD fähig und viele Hersteller werben damit, dass man ganz klasse Youtube o.ä. schauen kann...

c. zur Wahl zu gehen ist jedem mündigem Bürger hier zu Lande möglich und andererseits auch Pflicht - was sagt die Zahl der Wahlbeteiligung....?

bitte denkt Euch d-z.


Nein, ich habe jetzt keine Quellenangaben- ist einfach nur mit dem breiten Pinsel spontan ins Forum gestrichen....

@Gegenstromanlage : Welchen Auftrag hast Du denn ?
@ Gegenstromanlage-Widersacher : Um was geht es hier gerade?

Nur damit ich nicht falsch verstanden werde : ich finde DABplus klasse, mag HD-TV , liebe meine mega-schnelle Internetverbindung,
habe nichts gegen spotify , auch nichts gegen meine Nachbarn, die Bald in die Klinik müssen, weil sie den ganzen Tag auf das Smartgerät schauen,
und Achtung : Ich persönlich finde es GEIL , wenn auf dem Weg in den Urlaub, auf Höhe Aachen mein Lieblingssender wegrutscht und sich so ganz langsam Belgien meldet..... Und wenn das gleiche dann vor Paris, Bilbao und Madrid passiert , das Essen anders schmeckt, die Sonne höher hängt...... Ach, Leute , Ihr ahnt vielleicht , was ich meine - Ihr könnt mich- ich fahr morgen früh los. Malaga meldet 22 Grad/Sonne.

An alle , die nicht mitkommen : Frust macht Hornhaut an den Füssen - das sieht scheisse aus und ist nicht gut für einen sexy Gang.
Streit macht Pickel am Arsch , die haben ja viele - also mehr braucht keiner - vertragt Euch also.


P.S.: Wurstsalat ohne Wurst ist einfach nur Salat !
 
Haha, RADIOWAHN, du bist wohl noch neu hier. Nur zur allgemeinen Erklärung:

Bei DAB gibt es in der Regel nur pechschwarz oder kristallweiß. Entweder man hat diese Technik abgrundtief zu hassen und mit Händen und Füßen zu verhindern, oder man liebt sie abgöttisch und zieht missionarisch durch die Lande wie die Kreuzritter im Mittelalter. Du kannst dich hier tagelang durch den Thread "Welches Potential hat das DABplus Bouquet" klicken und wirst erstaunt (oder irgendwann frustriert) feststellen, daß sich seit 2011 die grundlegenden Positionen nicht geändert haben. Es gibt halt nur ein paar Menschen, die sich nach dem Wechsel des Arbeitgebers mal etwas tiefer mit der Marterie befassen konnten und bereit sind, das Lager von pechschwarz zu kristallweiß zu wechseln. Das ist dann, wie Radiocat es beschreibt, der Wechsel vom Saulus zum Paulus :)
 
H

Bei DAB gibt es in der Regel nur pechschwarz oder kristallweiß. Entweder man hat diese Technik abgrundtief zu hassen und mit Händen und Füßen zu verhindern, oder man liebt sie abgöttisch und zieht missionarisch durch die Lande wie die Kreuzritter im Mittelalter.

Hassen tun dies wohl nur die Radiomacher bis bisher gut auf UKW verdienen und von allzuviel Konkurrenz geschützt sind. Alle anderen stehen der Technik neutral oder eben aufgeschlossen gegenüber. Die Digitalisierung hat doch bereits in allen Bereichen das anaologe ersetzt und nur bei UKW möchte man beharrlich an einem 80 Jahre alten Standard festhalten. Muss man nicht verstehen, aber DAB wird sich so oder so durchsezten, grösster Bremser sind bisher die Landesmedienanstalten und die grossen UKW-Platzhirsche, aber auch da wird man irgendwann nicht mehr umhinkommen, die Realität anzuerkennen. Im Grund ist auch zum Thema Für und Wider von DAB+ in den entsprechenden Threads alles gesagt worden, aber die neuen Zahlen gegen den Befürwortern ja schon gute Argumente an die Hand. Wer sich jetzt noch verweigert, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
 
Der Prozentsatz der Geräte, die DAB eingebaut haben, sagt nicht das geringste aus. Entscheidend ist, wie viele der Käufer von dieser Option Gebrauch machen. Alles andere ist Nebelkerzenwerferei und Propaganda.

Die Wahrscheinlichkeit dass man ein UKW-Empfangsteil im Rahmen eines Multifunktionsgeräts mitkauft ist vwesentlich größer als die ein DAB-Radio zu erwerben und nicht zu benutzen. DAB-Radios werden fast immer nach reiflicher Überlegung als Stand-Alone-Geräte gekauft, während UKW-Empfänger in allen möglichen Apparaturen verbaut sind, weshalb man durchaus davon ausgehen kann, dass die Neuanschaffungsrate bei DAB-Geräten sogar noch wesentlich höher ist.
 
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