Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

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AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Tatsache ist unbestritten auch, dass die Grenzen heute fliessend sind. Interpreten wie Rosenstolz, Silbermond, Roger Cicero, Stefan Gwildis, Xavier Naidoo, Herbert Grönemeyer, Nena usw. lassen sich nicht klar vom Schlagerbereich abgrenzen und können dort ohne Probleme laufen. Ebenso natürlich auf den Popwellen.

Das hier immer so auf Wendler und & Co rumgehackt wird, kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Der Pop-Schlager hat den etwas angestaubten und altbackenen Schlager aufgefrischt und ihm neue Impulse gegeben. Titel wie " Sie liebt den DJ ", "Ein Stern" u.a. haben innerhalb kürzester Zeit Kultstatus erreicht und eine Bekantheitsgrad jenseits der 80% erreicht und dass nicht nur am Ballermann.
 
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Ja, Tweety! Drum müssen wieder musikjournalistisch gestaltete Formate ins ÖR-Programm (TV). Dann hätten die Interpreten (der Qualität), die in deinem 1. Satz genannt werden, wieder einen Platz im TV, der sich sehr schnell von den Dudelplaybacksendungen in Stadelmanier abheben würde. Derzeit müssen sie ja, wenn sie überhaupt ins Fernsehen wollen, in solchen Sendungen auftreten und diese Sendungen leben davon, dass immer auch eine Portion Qualitätsmusiker im Programm sind.... Das war schonmal anders (Radio Bremen, WDR, selbst der SR mit Truck Brans haben es vorgemacht). Man könnte es auch gut machen, so einen Stadel , Nebel, Hinterseer, Silberdings....... oder?
 
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Was ich in diesem Zusammenhang nicht verstehe ist die Tatsache, das Silbereisenflori und Hansi Hinterlader im TV Top Quoten einfahren mit volkstümlicher Musik und die Schlagerwellen im Radio immer mehr von diesem Bereich weg kommen und umstellen auf internationale Oldies und Rosenstolz & Co. Was ja wahrscheinlich auch auf irgendwelchen Researches beruht. Nicht dass ich diese Musik hören würde, aber dieses Phänomen würde mich einfach interessieren. Irgendwer eine Antwort?
 
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Ich nehme an, dass es mit der Zielgruppe zu tun hat. Während Musikantenstadl & Co. ja eher der Kukidentzielgruppe zuzurechnen ist, hat man bei den Schlager- und Oldiewellen ja eher das etwas "jüngere" Publikum im Blick welches sich besser vermarkten lässt. Natürlich bleibt der Einwand warum dass auch auf den WEllen. die nicht von Werbung abhängig sind, gemacht wird. Wahrscheinlich hat man Angst, dass man zu altbacken klingt.
 
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@ricochet: Danke für deine Beiträge. Gute Analysen, gewichtige und genaue Beobachtungen!!! Trösten wir uns damit: Beierlein (und noch ein paar Paten) ist/sind nun alt, er hat den Karren an die Wand gefahren und schon lange den Bogen überspannt.

Inwiefern?

Damals glaubte mancher, er hätte eine Gelddruckmaschine erfunden (zumindest was die verblödete volksdümmliche Musik betrifft). Friedrich Nowottny, ex WDR Intendant, sagte mal (sinngemäß): Meine größte Niederlage in meiner Amtszeit war, es nicht geschafft zu haben, diesen unerträglichen Stadel aus dem Samstagaben zu werfen. Ich sage: Stimmt!! Und da ist weiter fremschämen (ich zitiere "exhörer") erlaubt.

Also mit anderen Worten, Herr Nowottny hält 20% seiner Zuschauer (in diesen Größenordnungen dürften sich die Einschaltquoten bewegen) also für minderbemittelt? Da frage ich mich doch - mit welchem Recht eigentlich?

Und ganz ehrlich - schlimmer als DSDS und zig andere Castingformate ist der Musikantenstadl sicher nicht. Weder musikalisch, noch von der Aufmachung her.
Wenn Du anderer Meinung bist, würde mich zumindest mal interessieren, worauf sich das bei Dir stützt.
 
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Wenn Du anderer Meinung bist, würde mich zumindest mal interessieren, worauf sich das bei Dir stützt.

aber gern, lieber exhörer: Ziemlich vielen (na ja, einigen) dieser "Großen Showformaten" durfte ich berufsbedingt schon beiwohnen, das über gut und gerne 20 Jahre lang. Übrigens, was in diesem Thread eigentlich gefragt ist, auch in reinen Hörfunksendungen. Life!! Und manchmal auch Halbplayback. Open Air und in schrecklichen Hallen....will nur sagen, so ein wenig weiß ich, wie es geht das Publikum im Saal und zu Hause zu begeistern. In der Regel ist es die Persönlichkeit und die Qualität der künstlerischen Leistung. Manchmal denken dann alle drumherum, Mensch der(oder die) räumt aber heute Abend wieder ab. So, und dann (in Formaten die wir heute hier besprechen) versucht man solche Stimmungen, na sagen wir, herzustellen. da wird das frenetisch applaudierende Publikum gerne auch vor der beginnenden Aufzeichnung schon auf Kommando aufgenommen. Später der Applaus zum jeweiligen Künstler dazugespielt, Menschen reingeschnitten u.s.w. So dass der anspruchslose Zuschauer auf dem Sofa, den Eindruck hat, Mensch ist da was los. Bei einem Maffey, oder Grönemeyer, oder Udo Jürgens braucht es das nicht..., ja auch Pe Werner, Wenke, Gitte, Ireen Sheer, auch Rosenberg, wer z.B. Andrea Berg schonmal wirklich life mit Band erlebt hat, weiß was ich meine und wie es geht.... da sind diese Mätzchen nicht nötig. Die kriegen ihr Publikum im Saal und auch via Kamera zu Hause, wenn man sie nur lässt. .

Nötig sind Mätzchen nur bei sogenannten Künstlern, die in wirklichkeit kleine Piepsstimmen haben und nur durch viele Stunden im Tonstudio aufgemoppelt werden können um überhaupt vor einem Publikum auftreten zu können ist für die Playback unerlässlich (für die). Und sowas passiert eben u.a. auch in diesen Stadelsendungen. Und dazu auf niedrigem Niveau die Moderation mit kleinen heiteren Scherzlein (haha) und die große Samstagabendshow ist fertig. So, und das geht auch besser, vielleicht auch life, vielleicht mit guten Leuten, vielleicht mit ner Lifeband (Big Band?), vielleicht mit ner witzigen und guten Moderation, vielleicht wo man den Spaß spürt und die Musik toll findet (ich rede nicht von Geschmack, der ist variabel, nur von Qualität) . Die Zuschauer möchten nur gut unterhalten werden und ich wette, die würden auch den Unterschied merken. Weil es aber nix anderes für sie gibt, schauen sie eben das. Und das ist etwas, was wir hier im Radioforum immer als Dudelfunk bezeichnen nur eben im Fernsehen.

Ich will nur die Qualität einer guten Sendung, Qualität die ein Michael Pfleghar, Truck Brans, Leckebusch und andere wunderbar herstellen konnten. Ich will nicht den Leuten den Stadel wegnehmen.

Noch ne kleine Geschichte zur weiteren Verdeutlichung: Derzeit sind abendlich auf deutschen Bühnen, in den Großen Häusern unterwegs: Bill Ramsey, Max Greger, Hugo Strasser, dahinter die SWR Big Band, da wird nix zugespielt, eingespielt, reingeschnitten, da wird MUSIK gemacht, einfach Musik gemacht und das in allerhöchster Qualität. Ich habe vor ner Woche erlebt wie 2500 Leute danach im Saal fast aus dem Häuschen gerieten, standing ovation, nicht wegen der alten Herren...... Das würde ich gerne auch am Samstagaben im ÖR Fernsehen, wenigstens hin und wieder; gerne einmal sehen und hören.
 
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Zur Niveaudiskussion des Schlagers 2010 passt wohl auch gut der Corso-Beitrag vom letzten Samstag im DLF, von dem ich leider erst nachträglich las, hats wer gehört oder aufgenommen?
http://www.dradio.de/dlf/vorschau/20100501/ schrieb:
Kulthits mit Trashfaktor -
Der deutsche Schlager im
Jahr 2010
 
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...nur bei sogenannten Künstlern, die in wirklichkeit kleine Piepsstimmen haben und nur durch viele Stunden im Tonstudio aufgemoppelt werden können um überhaupt vor einem Publikum auftreten zu können ist für die Playback unerlässlich...

Noch ne kleine Geschichte zur weiteren Verdeutlichung: Derzeit sind abendlich auf deutschen Bühnen, in den Großen Häusern unterwegs: Bill Ramsey, Max Greger, Hugo Strasser, dahinter die SWR Big Band... Das würde ich gerne auch am Samstagaben im ÖR Fernsehen, wenigstens hin und wieder; gerne einmal sehen und hören.

Ich weiß nicht, wen du mit Piepsstimmen meinst, die meisten, die im Stadl eingeladen sind, können schon einigermaßen singen; immerhin treten dort Leute wie Al Bano Carrisi, Mireille Mathieu oder Tony Christie auf. Andy Borg singt im Stadl laut Regie immer live...

Die oben genannten Bandleader waren auch schon alle mal im Stadl zu Gast, die Lindner-Band ist übrigens das "Hausorchester" im Stadl.

Zur Niveaudiskussion des Schlagers 2010 passt wohl auch gut der Corso-Beitrag vom letzten Samstag im DLF, von dem ich leider erst nachträglich las, hats wer gehört oder aufgenommen?

Direktlink zur MP3-Datei
 
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Nötig sind Mätzchen nur bei sogenannten Künstlern, die in wirklichkeit kleine Piepsstimmen haben und nur durch viele Stunden im Tonstudio aufgemoppelt werden können um überhaupt vor einem Publikum auftreten zu können ist für die Playback unerlässlich (für die). Und sowas passiert eben u.a. auch in diesen Stadelsendungen.

Das dürfte aber für 90% aller "Sänger" zutreffen, die auf CD gepresst werden, stilübergreifend.

Und dazu auf niedrigem Niveau die Moderation mit kleinen heiteren Scherzlein (haha) und die große Samstagabendshow ist fertig.

Gut, mag' sein, aber gerade bei Samstagabend-Shows, dem Termin mit der größtmöglichen Einschaltquote, wirst Du nie drumrumkommen, Abstriche in der Qualität zugunsten der Quantität zu machen. Die Alternative, Opernaufführungen, politisches Kabarett usw. findest Du zur gleichen Zeit auf 3sat - nur können sich da die Zuschauer fast alle persönlich begrüßen.

So, und das geht auch besser, vielleicht auch life, vielleicht mit guten Leuten, vielleicht mit ner Lifeband (Big Band?), vielleicht mit ner witzigen und guten Moderation, vielleicht wo man den Spaß spürt und die Musik toll findet (ich rede nicht von Geschmack, der ist variabel, nur von Qualität) . Die Zuschauer möchten nur gut unterhalten werden und ich wette, die würden auch den Unterschied merken. Weil es aber nix anderes für sie gibt, schauen sie eben das.

Genau, *weil* es nichts anderes mehr gibt! Worauf, wenn nicht auf diese massentauglichen Samstagabendsendungen soll sich denn ein Künstler im Schlagerbereich ausrichten, wenn er auf den Verkauf seiner CDs angewiesen ist? Es gibt ja keine anderen, "besseren" Sendungen mehr, das ist ja alles in den letzten Jahren gnadenlos abgesetzt worden. Und da schließt sich auch wieder der Teufelskreis: Keine Medienpräsenz => niedrige Verkäufe => billige Produktion => Ächtung durch die Medien.

Ich will nur die Qualität einer guten Sendung, Qualität die ein Michael Pfleghar, Truck Brans, Leckebusch und andere wunderbar herstellen konnten. Ich will nicht den Leuten den Stadel wegnehmen.

Nach der guten alten Zeit sehnen sich sehr viele, nur traut sich irgendwie niemand der Fernseh-(und auch Radio-)Verantwortlichen ein Sendeformat zu entwickeln und zu starten, das möglicherweise nicht in der allerersten Sendung riesigen Erfolg einfährt, sondern eben eine gewisse Zeit braucht.
Auch der Musikladen brauchte einige Jahre, bis er sich zum Renner entwickelte, wobei da sehr schön zu beobachten war, wie er von der "elitären" Musik, Jazz, Musik-Kabarett im Laufe der Zeit immer mehr (und schließlich ausschließlich) charts-kompatibel wurde.

Noch ne kleine Geschichte zur weiteren Verdeutlichung: Derzeit sind abendlich auf deutschen Bühnen, in den Großen Häusern unterwegs: Bill Ramsey, Max Greger, Hugo Strasser, dahinter die SWR Big Band, da wird nix zugespielt, eingespielt, reingeschnitten, da wird MUSIK gemacht, einfach Musik gemacht und das in allerhöchster Qualität. Ich habe vor ner Woche erlebt wie 2500 Leute danach im Saal fast aus dem Häuschen gerieten, standing ovation, nicht wegen der alten Herren...... Das würde ich gerne auch am Samstagaben im ÖR Fernsehen, wenigstens hin und wieder; gerne einmal sehen und hören.

Nicht nur im TV, auch im Radio. Aber auch da gibt es eben wieder niemanden, der sich traut, sowas in die Massenprogramme zu nehmen.
 
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@exhörer: wie dicht wir beisammen sind! :D Sag mal, was machen eigentlich Klaudi Fröhlich, oder Pit Weirich? Pit ist, glaube ich, noch fit und lebt nun in Köln (mit neuer promineter Frau, die auch gleich mit einsteigen könnte). Die hätten beide bestimmt was in der Schublade.....
 
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Irrtum, München wird und Stuttgart wurde von Radio Paloma präsentiert. Waren vor ort, habe das Team dort kennen gelernt. Alles alte
Antenne Brandenburg und Hundert,6 Hasen. Übrigens, Antenne Brandenburg nimmt nur die Mannu Schulte Promotion mit, eigentlich
wollen die sowas gar nicht haben. Habe ich von einem Antenne-Moderator persönlich erfahren, der es wissen muß, weil er über Jahre
immer noch einer der Dienstältesten ist.
 
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@Brandenburger: Ich denke mal, du nimmst jetzt Bezug auf die Schlagerstarparaden, um die es in den vorangehenden Beiträgen ja nicht ging.
Dazu sei angemerkt, dass SWR 4 seine Schlagerstarparade "zurückgeholt" hat, den Moderator haben sie in Rainer Nitschke auch letztes Mal sowieso gestellt.
Und warum sich von Radio Paloma keiner selbst auf die Bühne stellt scheint mir ein Rätsel, München wird von dem überaus geschätzten, aber in München sicher nicht besonders bekannten Stefan Verhasselt (WDR 4) moderiert.
 
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Also, wie Ihr sicher wißt, wird die Schlagerstarparade von einem Moderator von WDR 4, der alternierend mit Herrn Wolf Sonntagsmorgens bei WDR 4 On Air ist zusammen gestellt, sein Name ist Manfred Schulte, er war früher Musikchef bei Arabella, hat später mit einem Partner nach seiner Entlassung dort das Peojekt Schlagerstarparade ins Leben gerufen. Dieser Veranstalter ist natürlich auf die regionalen Sender , die dem Schlager am nächsten sind, angewiesen, um ein paar tausend Leute in die Hallen zu bekommen. So eine Aktion ist mit einem bundesweiten Kabelradio am Anfang des Bestehens nicht zu stemmen. Aber: sie hatten ihre Finger mit drin. Und wär ich nicht versorgt, würde ich da gerne "mitrudern".
 
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Ja, sorry, stimmt, der Moderator von WDR4 heißt ja Karl Heinz Schwedter, und der war der Musikchef von Arabella. Ist ja jetzt auch schon 15 Jahre her ? Wahnsinn.
 
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Interpreten wie Rosenstolz, Silbermond, Roger Cicero, Stefan Gwildis, Xavier Naidoo, Herbert Grönemeyer, Nena usw. lassen sich nicht klar vom Schlagerbereich abgrenzen und können dort ohne Probleme laufen. Ebenso natürlich auf den Popwellen.

Genau diese genannten Sänger will ich auf einen Schlagersender nicht hören, die Musik ist mir zu latschig. Nena & Herbert hatten früher mal schöne Lieder, aber heutzutage nicht mehr.
 
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