Junge Leute hören kaum Radio

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Gut gemachtes Jugendradio mit Drive und nicht immer dem selben Chartsmüll gibt es in Deutschland nicht. Zudem ist doch zwischen den AC Dudlern und den meisten Jugendchartsheulern kaum noch ein Unterschied zu hören. Egal wo man sich gerade reinzappt,es läuft immer und immer wieder die gleiche Brühe die alle spielen.
 
Gut gemachtes Jugendradio mit Drive und nicht immer dem selben Chartsmüll gibt es in Deutschland nicht. ....

Wie denn auch mit Moderatoren die doppelt so alt sind wie ihre Zielgruppe und älter?
Am Beispiel N-Joy: Hier die Stimmen von N-Joy.

Die wissen doch gar nicht wie ihre Zielgruppe tickt.
Mit einem 15jährigen Berater sähe das N-Joy Programm sicher anders aus und wäre sicher näher an der Zielgruppe für ein Jugendradio.
 
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Ich bin schon seit Jahren treuer Kunde von simfy und Napster*. Dafür drücke ich insgesamt meine 13€ im Monat ab und weine dem Geld auch keine Träne hinterher. Für mich bieten diese Plattformen etwas, was Radio leider eben nicht macht: Sie bieten mir die Möglichkeit, ganze Alben zu hören, und zwar so oft ich es möchte. Sie ermöglichen es mir, auch mal Bands zu hören, die ich so nie auf dem Schirm hatte, und bei denen ich mich frage, warum man diese nie im Radio hört. Vor allen Dingen bieten sie mir die Möglichkeit, einen bestimmten Song zu einer bestimmten Zeit zu spielen.
Radio kann es (noch(?)) nicht.
Was ich persönlich als eine interessante Variante sehe (nur halt nicht weiß, ob sie je realisierbar ist): Man stellt sich sein Musikprogramm online bei einem Radiosender selber zusammen, und eine Software mischt die Musikwünsche, fügt (vorgefertigte) Moderationen und Infos hinzu (wobei diese immer mal aktualisiert werden müssten) und lässt dieses dann über den Äther laufen.
Klar: Wunschdenken.
Vielleicht etwas, was nie oder sehr sehr weit in der Zukunft seinen Platz finden wird.
Aber einen Gedankengang wert.

*simfy nutze ich für die Musik, da sind sie größer als Napster, dafür punkten diese mit wesentlich mehr Hörspielen.
 
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Radio kann es (noch(?)) nicht.
Genau. Radio kann es noch, wieder nicht.
Radio, das darf gern als These oder gar Prophezeihung gesehen werden, wird es wieder können. Radio schaut nämlich gern auch aus den umliegenden Ländern ab. Und an der Stelle merkt man gerade eine gewaltige Veränderung. Radio versucht gerade auf Krampf, wenn auch mit unausgereiftem Konzept, junge Hörer zu binden. Das gelingt allerdings nicht so wie gedacht. Vor allem werden weitere Zielgruppen vergessen.

Sobald Radio merkt, dass es - mal wieder - auch über den eigenen Tellerrand schauen könnte, weil es nicht für sich, sondern für den Hörer Programm macht, klappts auch mit der Umsetzung!
 
Meine drei Kids sitzen nur noch mit Kopfhörer und eigener Musik im Auto, keiner will mithören, wenn bei mir SWR1 oder SWR3 läuft.
"Mach die Grütze aus!" - so lautete kürzlich der Kommentar meines Jüngsten (14 Jahre9.

Weil sie von Geburt an mit dem Internet aufgewachsen sind. Radio ist für deine Kids EIN Medium unter vielen.
Und nervt sie wohl, wie du es beschrieben hast. :D
 
Meine drei Kids sitzen nur noch mit Kopfhörer und eigener Musik im Auto, keiner will mithören, wenn bei mir SWR1 oder SWR3 läuft.
"Mach die Grütze aus!" - so lautete kürzlich der Kommentar meines Jüngsten (14 Jahre9.
Dann hast Du, lieber Manni, wohl auf kompletter Ebene versagt! Da hätte ich mir gerade von Dir schon ein bisschen mehr erhofft. :D
 
Redakteur schrieb:
Dann hast Du, lieber Manni, wohl auf kompletter Ebene versagt!

Meine Kids sind es Dank ihrer Erziehung gewohnt, sich Kraft eigener Urteile zu entscheiden - das Urteilskriterium, das ich ihnen beigebracht habe lautet "Qualität".
Nun hören sie kein Radio! Das ist nur konsequent.
 
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also ich finde, dass radio ganz gut ist. ich höre gerne radio auch wenn ich viele gekaufte cds im auto habe. das radio ist halt was ganz besonderes vorallem die nachrichten sind immer interessant :)
 
Ich will Dir nicht zu nahe treten @alinaschroer , aber dass Nachrichten "immer interessant" sind, ist eine Sekundärtugend. In erster Linie sollten Nachrichten neu und relevant sein, dann informativ und möglichst wahr, und dann folgt vielleicht noch (wenn sie handerklich besonders gut gemacht sind) unterhaltsam/interessant.
 
Was ich persönlich als eine interessante Variante sehe (nur halt nicht weiß, ob sie je realisierbar ist): Man stellt sich sein Musikprogramm online bei einem Radiosender selber zusammen, und eine Software mischt die Musikwünsche, fügt (vorgefertigte) Moderationen und Infos hinzu (wobei diese immer mal aktualisiert werden müssten) und lässt dieses dann über den Äther laufen.
Klar: Wunschdenken.
Vielleicht etwas, was nie oder sehr sehr weit in der Zukunft seinen Platz finden wird.
Aber einen Gedankengang wert.

Kommt. Oder ist schon da - je nachdem, wo man ist...
Da wäre als Musterbeispiel die NPR-App in den USA. Auch aus der Schweiz wurde vor kurzem von einer entsprechenden App berichtet, die Musik und Wortbeiträge zusammenfügt. Ebenfalls gab es vor kurzem einen Bericht über eine ähnliche App aus Deutschland, der es aber noch an einer ausreichenden Anzahl (selbsterstellter) Wortbeiträge mangelt. Aber man sieht: diese Idee ist bereits im Umlauf, Programmierer basteln schon an der Umsetzung.
Zuhause und mobil setze ich das selber bereits seit längerem um, wenn auch zu Fuss per Playlist bzw. shuffle-play aus einem mit mp3-Musik und Podcasts gefüllten Speicher. Unterwegs benötige ich für diese Lösung auch keine Internetverbindung.
 
Das, was @Feuertraum sich wünscht und von @iro in Teilen schon als realisiert angesehen wird, war Bestandteil meiner hier vor einigen Jahren mal ausgebreiteten Zukunftsfantasie "Radio im Jahr 2050".
http://www.radioforen.de/index.php?search/9962773/&q=Radio+im+Jahr+2050&o=date&c[title_only]=1

Der Einfachheit halber hier der entsprechende Text dazu:

"
Spätnachts: Manni kommt heim! Was war das wieder für ein Tag? Arbeit, Stress, Besprechungen, eklige Kollegen, die übliche Kacke! Zum Ausspannen jetzt noch ein Stündchen gutes Radioprogramm, - und ein Konjak dazu. Darauf hat Manni sich schon während der ganzen Heimfahrt gefreut.
Mit einem Fingerschnippen dirigiert Manni das Smart-Home-Display, das einsatzbereit unter der Wohnzimmerdecke schwebt, zu sich heran. Er tippt kurz unter „Küche“ das Abendessen ein, dann unter „Bett“ das Schlafprogramm und den Traumanimator, dann wählt er „Radio“ aus dem Menü. Das Display fragt ihn nach seinen Wünschen. Er entscheidet sich für eine AC-Rock-Pop-Sendung mit einem Wortanteil von 10 Minuten.
Das Display will wissen, ob er einen bestimmten Nachrichtensprecher wünsche. Er tippt die „egal-Taste“. Wichtiger ist die Auswahl des Moderators. Einer skurrilen Eingebung folgend geht auf Manni auf das „Nostalgie-Menü“. Mal eine Moderationsstimme aus dem vorigen Jahrhundert suchen. Er scrollt das Auswahlmenü herunter und orientiert sich an den Fotos. Bei einem Frauengesicht „Evi Seibert“ bleibt er hängen. Sieht gut aus! Kurze Stimmenprobe. Ja, gefällt ihm auch. Er gibt also ein: „Evi Seibert“. Das Display zeigt ihm, dass er sich für eine Moderatorin entschieden hat, die vor 50 Jahren beim damaligen ÖR-Sender SWR-3 moderiert hat.
Was die Technik nicht alles kann? Diese Stimme moderiert ihm nun eine Stunde Radioprogramm. Das Programm selbst kommt zwar vom Worldwide-Broadcast-Computernetzwerk „Global-Radio“, die Moderationstexte tippen irgendwo in Hamburg, Brüssel, London, San Francisco oder Tokio Crews von pfiffigen und sachkundigen Redakteuren ein – das System übersetzt perfekt in alle Sprachen der Welt - aber hier in Deutschland, in Mannis Smart-Home, hört es sich an, wie ein schnuckeliges Regioanlprogramm aus der Heimat. Denn die freien Mitarbeiter, die „Global-Radio“ weltweit zuliefern, bestücken den Pool mit allem Interessantem aus jedem Winkel der Welt, Fakten, Gerüchte, Ereignisse, Tratsch, Hintergrund, Diskussionen – alles, was irgendwie von Interesse sein könnte.
Manni tippt in seiner Menüauswahl unter „Regionalauswahl“ auf „20 Prozent“. Das müsste reichen, um das Wichtigste aus Südbaden mitzubekommen. „40 Prozent“ gibt er für „Deutschland“ und weitere „40 Prozent“ für „Global“. Dann entscheidet er sich noch für den Mix „30 Prozent Politik“, „30 Prozent Sport“, „20 Prozent Buntes/Boulevard“ und „20 Prozent Kultur“.
Dann tippt er zuletzt noch auf „speichern“, denn dieses Programm will er nun mal ein- oder zwei Wochen testen.
Entspannt lässt er sich in den Sessel fallen. In die in den Wänden seines Wohnzimmers integrierten Surround-Lautsprecher kommt Leben. Evis Seibert säuselt: „Willkommen Manni, bei unserer gemeinsamen Stunde um Mitternacht ...“

"
 
@Mannis Fan: Der Fahrer bestimmt, was läuft. Und nicht die auf den billigen Plätzen. :D So läuft das zumindest bei mir. (ich habe auch nie behauptet, übermässig demokratisch veranlagt zu sein)
 
... Für mich gilt ganz schlicht und einfach der Content zählt. Die tägliche Stunde Arbeitsweg höre ich Deutschlandradio. Die kindliche Freude wenn es Richtung Berlin/Brandenburg geht und man mal wieder Radio1 hören kann ist enorm. Zuhause findet Radio bei mir nicht oder kaum statt. Ich schreibe dem Radio jegliche Musikkompetenz ab. Außer der o.g. Ausnahme. Ich erwarte gefordert zu werden!

Ach ja ... Ich zähle mich gerade noch zur erwähnten jungen Zielgruppe, die durchaus soziale Medien und die Alternativen im Internet hinsichtlich Musik und Journalismus bewerten kann und auch nutzt.
 
Ich glaube, die heutigen sogenannten Jugend Radios , werden viel von Älteren gehört.Die ganz jungen Jugendlichen möchten sich heut zu Tage das was sie hören wollen, nicht von irgendwelchen Radios vorsetzen lassen. Und das finde ich auch richtig ,denn es besteht die Möglichkeit ,dass sie ihren eigenen Geschmack entwickeln, weit weg von den üblichen Mainstream , den die Jugend Radios heute so bieten.
 
Hast Du Dir mal angeguckt, was die heute so auf ihren Smartphones laufen haben? Da ist nur noch Mainstream drauf. Die Unterhaltungskonzerne kann übers Internet ihre Stars doch viel bessers pushen, als es zu Rundfunkzeiten jemals möglich war. Von wegen selbstbestimmte Konsumenten, die sind längst alle ferngesteuert. Musikjournalismus bleibt da ganz außen vor. Es wäre zwar schön, wenn es den noch gäbe. Aber die jungen Leute würden sich den auch nicht mehr anhören.
 
Also ich weiß sicherlich nicht,was alle Kids heut zu Tage auf ihen Handys so an Musik haben, aber die Möglichkeit sich Musik außerhalb des Mainstreams anzuhören ,ist doch dank Internet groß. Ich denke, sobald sie sich für eine Musikrichtungen interssieren , gucken sie auch mal über den Tellerrand hinaus.Beim Radio wird doch keiner mehr mit Überraschungen rechnen , denke ich.Man weiß doch welche Künstler laufen oder eben nicht. Eigentlich müsste man die Hit und Jugend Radios von heute alle als Werbe Radio kennzeichnen. :) Aber das wird wohl nie passieren.
 
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'Ne Viertelstunde nach Schulschluss an einer Haltestelle in der Nähe einer (weiterführenden) Schule warten (im Idealfall 1-2 Haltestellen mitfahren), und schon ergeben sich die offiziellen "Top 3 at 3", die da aktuell wären:

- Meghan Trainor - All About That Bass
- Jessie J feat. Ariana Grande & Nicki Minaj - Bang Bang
- Taylor Swift - Shake It Off

Diese "Songs" scheppern in einer nie dagewesenen blechernden Klangqualität aus den 400-Euro-Smartphones, dass es einem nur so schaudert. Pech, wer gerade gegessen hat...
 
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