Wurde die PM von den WDR-Bashern eigentlich überhaupt durchgelesen?
SOLL steht dort. Nicht
WILL. Oder
MÖCHTE. Oder
WÜRDE GERN. Oder
WIRD ES GANZ SICHER.
war Katja Marx vor sechs Jahren der Posten der WDR-Hörfunkdirektorin angeboten worden (was uns dort Valerie Weber erspart hätte), dort hatte sie aber abgelehnt. Was hat sich nun geändert?
Gar nichts! Noch ist sie es ja auch nicht, weder hat sie Interesse bekundet, noch zugesagt! Der Name wurde lediglich vom scheidenden Intendanten Marmor (als dessen letzte größere Amtshandlung) ins Spiel gebracht, dessen Ära bis Anfang 2020 läuft, also Frau M. wurde dem Gremium "vorgeschlagen". Sie hat sich also nicht selbst per Handmeldung dafür beworben! Dieses Gremium muss nun darüber beraten, und abschließend wird es eine Empfehlung geben die dann mit einem Entschluss dafür oder dagegen enden könnte (oder mit einer Vertagung). Kein unübliches Verfahren in einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. An anderer Stelle ("NDR-Intendant Marmor will Marx als Hörfunkdirektorin haben") wird es vielleicht deutlicher, von dem das ausging:
https://kress.de/news/detail/beitra...r-will-marx-als-hoerfunkdirektorin-haben.html
Sollte es aber doch so kommen kann man wohl insges. sagen: Gute Wahl. Frau M. wird von Kritikern zuweilen als etwas durchsetzungsschwach (das wird beim lahmen NDR kein Problem darstellen) und zurückhaltend empfunden, hat aber bisher ein durchaus glückliches Händchen mit Hr Info gehabt und hält die Fahnen in dieser letzten Bastion journalistischer Berichterstattung der ansonsten (hr2 lasse ich außen vor, da derzeit das Schicksal dieser Welle in der Schwebe befindlich - man möge es mir verzeihen) plattformatierten Anstalt aufrecht. Das ist aber, Berliner Radio, keinesfalls ein "Verdienst" den man ihr anheften darf. Der Fisch stinkt zuerst vom Kopf an und das ist der Intendant. Unter Berg gab es 95 und 98 erste Einschnitte, die unter Reitze ihren absoluten Tiefpunkt erreicht haben. Krupp und VDW sind nur noch Ausführende dieser nach der Jahrtausendwende bei HR1 / HR3 / XXL angefangenen Totformatierung. Damit hat M. nichts zu tun. Sie ist Chefredakteurin Wort und hat mit den Musikwellen der Popunit nichts zu tun. HR wird von zahlreichen Ex-HRlern als der "Totengräber des HR" gesehen.
Befürworter halten ihr zu Gute, dass sie Entscheidungen besonnen und mit großer Menschlichkeit trifft und hierbei die Interessen der Welle und der Hörer verantwortungsvoll abwiegt. Ihre Expertise bezieht sie aus dem Background einer Reporterin/Sprecherin/Nachrichtenredakteurin heraus, selbst bei einer Redaktion angefangen und alle Stationen durchlaufen zu haben, auch den Printbereich kennt sie.
Der Lebenslauf ist einschlägig (positiv) und lobenswert ist in jedem Fall ihr Umgang mit den Hörern. Frau M. hat nie vergessen, dass auch sie einmal klein angefangen hat. Viele ergraute Herrschaften (Männer!) dagegen schon, insbesondere einige die im NDR schon viel zu lange an verrosteten Hebeln sitzen. Beim NDR hat man es sich dank konstanter Einnahmen seit Jahren gemütlich gemacht im warmen Nest und agiert belehrend und selbstherrlich von oben herab. Ich habe nicht einmal erlebt, dass dort jemand einen Fehler oder sein Versagen zugibt, ohne dass im nächsten Satz ein "Aber wir sind überzeugt, dass.." nachgeschoben wird. Egal ob Beiträge inhaltlich/dramaturgisch, sprachlich/grammatikalisch oder thematisch/nachrichtenwertig unter aller Sau waren oder in allen 3 Bereichen komplett daneben. Dieses hochnäsige Drüber-hinweg-Senden an den Menschen und der norddeutschen Lebenswirklichkeit, die durch Programme wie Njoy, NDR 2, Radio Niedersachsen oder der Welle Nord so gar nicht abgebildet wird (da hilft auch das blöde "Moin" in jedem Jingle und in jedem Mod Break nichts, wenn die Sprecher bei MV Themen statt von der ostdeutschen Steilküste vom westdeutschen "Kliff" sprechen oder die Ortsnamen in Vorpommern völlig falsch betonen) mit selbstherrlicher Hamburger Hipster-Mentalität, könnte unter einer HF-Direktorin KM ein Ende finden. Wäre sicher nicht der verkehrteste Weg, auch wenn mit Investititonen in die Programme oder gar journalistischer Aufwertung sicher nicht zu rechnen ist. Vielleicht ist ja dann auch endlich Schluss mit der üblen Floskel "Wir hoffen, Sie bleiben uns weiterhin als kritischer Hörer/Zuschauer unserer Prorgamme erhalten", was man beim NDR schon reflexartig an jede Form der Kritik (und sei sie noch so berechtigt) in Bausteinform verschickt und was nichts anderes heißt als "Es ist uns völlig egal, was Sie meinen und finden. Sie haben keine Ahnung. Wir machen alles richtig und das noch richtig gut. Aber Ihre Gebühren dürfen Sie natürlich auch weiterhin gerne zahlen". Das entspricht nicht mehr dem Servicegedanken einer modernen Behörde die vom Bürger getragen wird.
Sie hatte im Übrigen sicherlich ihre Gründe, damals das WDR Angebot abzulehnen. Und wenn es nur der war, nicht jahrelang Ziel von Spöttelein, Verunglimpfungen und Beschimpfungen im Internet zu sein. Im Grunde kann sie glücklich sein, diesen undankbaren Posten im Kölner Haifischbecken nicht angetreten zu haben. Die Entwicklungen des WDR geben ihr doch Recht! Und ob der WDR heute ohne VW so viel anders klingen würde, ist unter diesem Intendanten und den verantwortlichen Führungskräften fraglich.
Frau T. dagegen hat aus meiner Sicht nicht das Format für eine solche Position. Gern darf sie sich künftig wieder als CR / GF bei FFN austoben, und dort weitere Verschlimmbesserungen des aktuellen PD verhindern. Schadensbegrenzung wäre dort eher angebracht als eine weitere Verflachung des dummdudelnden NDR, der mit Ausnahme des Info-Nachtprogramms die schwächste ARD Anstalt ist.
Generell ist in Hamburg der Einfluss des HF-Direktors eher blass, siehe Knuth. Dafür sorgen ein starker Intendant und interne Grabenkämpfe zwischen Veranstwortlichen der Populärwellen, die sich alle kennen. Einzige Sorge könnte sein dass Frau M. im 4. Hörfunprogramm die Musiknacht zugunsten der Infonacht abschafft.