KEF: öffentlich-rechtliches UKW-Aus Ende 2028

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@Andreas W
Versorgungskarten für den Bayerischen Rundfunk wird man von Media Broadcast nicht bekommen, da MB keine Sendernetze für den BR betreibt (sondern der BR selber).

Wie ist denn die "Portable-Indoor"-Quote für UKW?

Der BR gibt an, dass BR-Klassik auf UKW 95,7 % der Einwohner Bayerns erreicht. Eine spezielle Angabe für "Portable-Indoor" habe ich nicht gefunden. Aber wie wir hier in den Radioforen wissen, ist der Unterschied zwischen outdoor und indoor bei UKW nicht so groß wie bei DAB+. Dazu sind die Übergänge fließender. Wo DAB+ einfach komplett stumm bleibt, ist bei UKW noch sauberer Mono Empfang möglich. Die Grenze zu unversorgt ist bei UKW viel Definitionssache, während sie bei DAB+ ziemlich scharf und eindeutig spürbar ist.
Auch ist der Empfang von BR-Klassik, nach meiner Erfahrung und nach Angaben des BR, nicht überall so gut wie bei Bayern 1, 2 und 3. Die Versorgung der ARD Verkehrsfunkwellen auf UKW wären für mich der Benschmark, den ein Nachfolgesystem, outdoor wie indoor, erreichen muss, um Rückschritt zu vermeiden.
 
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Eine spezielle Angabe für "Portable-Indoor" habe ich nicht gefunden.

Ich auch nicht, und ich halte es für möglich, dass es dafür gar keine allgemein üblichen Parameter geben könnte. Das spricht dafür, dass die veröffentlichten Werte und Versorgungskarten eher der "UKW-Stereoversorgung" entsprechen. Und die bezieht sich auf den Empfang per Außenantenne.

Die Grenze zu unversorgt ist bei UKW viel Definitionssache, während sie bei DAB+ ziemlich scharf und eindeutig spürbar ist.

Das gehe ich mit. Aber du wirst keine 100 % Vollversorgung für etwas analog zu DABs "indoor portable" mit UKW erreichen, wenn du höhere Qualitätsanforderungen stellst als "in Mono gibt es nur mittleres Rauschen".
 
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Sage ich ja, bei UKW ist viel Definitions- und Ansichtssache dabei.

Worum es mir geht, wer ein durchschnittliches (Küchen)Radio irgendwo in Deutschland in Betrieb nimmt, empfängt, spätestens nach ein bißchen Gefissel mit der Antenne, mindestens ein ARD Radioprogramm. Vielleicht - Achtung, da genaue Zahlen ja nicht zu bekommen sind, Schätzwert von mir - in 3 % der Küchen nicht. Die KEF gibt sich hier aber mit einer Lücke von 13 % zufrieden. Sparen durch Verschlechterungszwang? Dabei reagiert der Deutsche, wie wir vom mobilen Internet/Telefon wissen, ziemlich sensibel auf Empfangslücken.

Das ist einfach keine gute Vorgabe von der KEF! Ich kritisiere, dass derartige Entscheidungen von Juristen, die sich in Hinterzimmern über Exceltabellen beugen, und vermutlich nicht wissen was sie anrichten, maßgeblich bestimmt werden.

Kommentare von Peter Dehn:
http://www.dehnmedia.de/?page=update&subpage=arch2002#200224a
http://www.dehnmedia.de/?page=allg&subpage=struktur
 
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Ich auch nicht, und ich halte es für möglich, dass es dafür gar keine allgemein üblichen Parameter geben könnte. Das spricht dafür, dass die veröffentlichten Werte und Versorgungskarten eher der "UKW-Stereoversorgung" entsprechen. Und die bezieht sich auf den Empfang per Außenantenne.
Die MB-Versorgungskarten beziehen sich wohl tatsächlich auf Außenantennen, andere Angaben hierzu werden nicht gemacht. Aus der jahrzehntelangen Praxis lässt sich sagen, dass bei UKW auch indoor immer was geht, wenn das Gebiet als "versorgt" gekennzeichnet wird.
Eben darum gibt es ja die hier oft kritisierte Überversorgung der landesweiten ÖR und Privatfunk-Ketten. Indoor geht dann nur der Füllsender aus dem Nachbarort rauschfrei; outdoor und mobil kriegst du das jeweilige Programm auf drei oder mehr verschiedenen Frequenzen.


Dehns Kommentar ist nicht viel hinzuzufügen.
Die KEF-Planung geht am Markt vorbei. Und da die Privaten keinesfalls 2029 abschalten werden (s.o.), müssen die Öffis das Geld für die Simulcast-Verbreitung dann an anderer Stelle abknapsen. Das wird ziemlich bitter.
 
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Das ist doch nichts neues, zumindest für Dich und mich nicht.
Ich habe das nie genauer betrachtet unter diesen Gesichtspunkten. Da fehlt mir auch die Erfahrung insichtlich Sendernetzdichte etc.

Wenn ich mir aber z.B. die DAB-Katastrophe in Mitteldeutschland anschaue, wo der MDR auch beim "Kulturprogramm" in Diktiergerätequalität läuft, wo man MDR Aktuell auf einem billigen DAB-Radio auf dem Fensterbrett eindeutig und sofort von UKW dadurch unterscheiden kann, dass es einfach nur kratzig und nach Sprachsynthese klingt, wo dafür 4 oder 5 Regionalversionen der gleichen Heimatwelle im gleichen Mux laufen und sich teils nur wenige Minuten am Tag unterscheiden, und wo die großen Privaten in Sachsen und Thüringen komplett fehlen, kann ich nur dringend dazu raten, sich mal an den Tisch zu setzen und statt irgendwelcher nun ausgeschriebener Privatmu(r)xe, in denen wiederum zig Regionalversionen zu erwarten wären, das "bayerische Modell" in Angriff zu nehmen.

Die regionalisierenden Privaten und MDR 1 jeweils in Regionalmuxe, die überregionalen des MDR zusammen mit nicht regionalisierenden Privaten in die bereits vorhandenen MDR-Muxe. Und dann die Bitraten hoch, zumindest bei den Öffis. Da der MDR im Unterschied zum BR gar nicht Netzbetreiber ist, sondern das genau wie die Privaten es tun müssten von Externen machen lässt, wäre das ganze sogar noch unverfänglicher.

Derzeit ist von den mitteldeutschen DAB-Programmen letztlich nur MDR Klassik mit seinen 112 kbps LC-AAC bei 32 kHz Abtastrate qualitativ erträglich - wenn der verwendete Empfänger mit diesen Parametern klarkommt. Der Rest ist unanhörbarer Dreck und weit unter der UKW-Qualität, die beim MDR seit 2 Jahren auch noch weitgehend via unreduziertem PCM zugeführt wird. Skurriler gehts nicht.
 
Die KEF gibt sich hier aber mit einer Lücke von 13 % zufrieden.

Die KEF sagt im 22. Bericht: 87 % indoor portable sind schon mit der bestehenden Mittelausstattung Ende 2020 erreichbar. Dabei bezieht sie sich auf das DRadio, das im Bundesmux hängt. Sie bezieht sich nicht auf die Muxe der LRA. Wenn ich den KEF-Bericht richtig verstehe, steigt das beim DRadio für DAB bewilligte Budget sogar noch über den Inflationsausgleich hinaus deutlich an, mithin sollte auch eine weitere Steigerung der DAB-Abdeckung drin sein.

Sparen durch Verschlechterungszwang?

Selbst das wäre nachvollziehbar: die Ausgaben für terrestrische Indoorabdeckung über DAB oder UKW (in guter Qualität) im hintersten Winkel sind hoch, obwohl es mannigfaltige Alternativen gibt. Gerade indoor kann man davon ausgehen, dass ein Kabel- oder Satellitenanschluss oder Internetanschluss oder 5G-Abdeckung vorhanden sind. In vielen Haushalten gibt es durch DAB dabei bei geringeren Kosten sogar eine Verbesserung: rauschfreies Stereo statt rauschendes Mono indoor.

Die KEF-Planung geht am Markt vorbei.

Für die Anstalten: vielleicht. Als Beitragszahler kann man aber auch sagen: gut, das ist ein Argument, endlich politischen Druck zu machen, um den Ausstiegspfad aus UKW festzuzurren und die kostspielige Doppelausstrahlung einzusparen, die Ende der 2020er mit DAB über 30 Jahre und mit DAB+ fast 20 Jahre bestanden haben wird. Dass viele Private keinen Bock drauf haben, ist so durchschaubar wie eine frisch "streifenfrei" geputzte Fensterscheibe: Die Marktposition der privaten Landesradios beruht maßgeblich auf geringer Konkurrenz und damit in Verbindung stehender leichter Auffindbarkeit. Das ist den technischen Mängeln von UKW geschuldet. DAB bringt ihnen keinen Vorteil, aber das ganze Geschäftsmodell in Gefahr. Du wirst ebenso wenig von Fröschen erwarten können, dass sie sich am Trockenlegen ihres eigenen Tümpels beteiligen.

müssen die Öffis das Geld für die Simulcast-Verbreitung dann an anderer Stelle abknapsen. Das wird ziemlich bitter.

Wie viel kostet es, 1-2 Massenwellen nach 2028 noch 3-4 Jahre über die wichtigen Großsender weiter per UKW abzustrahlen?
 
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Ich glaube, es ist immer noch deutlich üblicher, in ein altes Auto ein neues Radio zu schrauben, als das olle Radio in einen Neuwagen zu stecken. Mithin dürften die Autoradios eher jünger sein als die Autoflotte.

Weder noch. Standard ist es inzwischen, das Smartphone mit dem Alt-Radio zu verbinden, entweder ganz oldschool via Aux-IN, oder bei neueren Modellen schon per Bluetooth.

In meinem Bekanntenkreis gibt es inzwischen niemanden mehr, der im Auto noch Radio hört - Streaming (bzw. offline vor-gepuffert aufs Handy) ist längst Normalität, auch wenn das Radio schon DAB+ fähig wäre.
 
In meinem Bekanntenkreis gibt es inzwischen niemanden mehr, der im Auto noch Radio hört - Streaming (bzw. offline vor-gepuffert aufs Handy) ist längst Normalität, auch wenn das Radio schon DAB+ fähig wäre.

Ich habe eher die gegenteilige Erfahrung gemacht. Das Auto ist der Bereich wo nach am meisten UKW gehört wird. Schlicht und einfach deshalb, dass es noch nicht so viele DAB Empfänger in den Fahrzeugen gibt. Streaming im Fahrzeug ist umständlich, es gibt viele Funklöcher und vor allem es kostet Geld in Form von aufgebrauchtem Datenvolumen. Hör doch mal 2 Stunden im Auto einen Stream in ordentlicher Qualität, da ist das halbe monatliche Datenvolumen ja fast schon weg. Natürlich gibt es auch Verträge mit viel Datenvolumen, aber ich gehe mal davon aus, dass die Mehrheit der Nutzer einen Datenvolumen im Bereich von 1-3 GB im Monat zur Verfügung hat. Da wird es dann schon sehr schnell eng, wenn man täglich streamt. Zeitversetztes Radio per Speicherung aus Handy oder SD-Karte ist doch auch nicht das Wahre. Wer will schon ein Radioprogramm von gestern oder letzter Woche hören? Ich habe das auch mal ausprobiert, fand ich aber eher nervig und wenig unterhaltsam.
 
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Sehe ich auch so, Streaming funktioniert ja nichtmal in eigentlich gut ausgebauten U-Bahnen richtig, weshalb ich es ja klasse fände, wenn DAB+ auch in U-Bahnen ausgestattet wäre (ähnlich zu Tunneln).
 
Wie viel kostet es, 1-2 Massenwellen nach 2028 noch 3-4 Jahre über die wichtigen Großsender weiter per UKW abzustrahlen?

Die werbetreibenden ÖR-Wellen sind auf maximale technische Reichweite und jeden Hörer angewiesen. Solange die Privaten mit UKW Geld verdienen, können sie diesen Bereich nicht räumen.
Hier in Hessen betrifft das nicht 1-2 Wellen, sondern 5.

Bedenkt man, dass hr2 bereits mehrere Großsender-Frequenzen für die werbetreibenden Wellen You FM und hr-info räumen musste, bleiben die Kosten auch nach 2028 weitgehend gleich.
 
Sehe ich auch so, Streaming funktioniert ja nichtmal in eigentlich gut ausgebauten U-Bahnen richtig, weshalb ich es ja klasse fände, wenn DAB+ auch in U-Bahnen ausgestattet wäre (ähnlich zu Tunneln).

Kein Normalhörer schleppt sein DAB-Radio mit in die U-Bahn und Smartphones haben zu 99,9% keinen DAB-Tuner.

Die große Mehrheit der Fahrgäste nutzt das WLAN auch nicht für irgendwelche Radiostreams, sondern für Newsseiten, Mails, Whatsapp, YouTube & Co.
 
Natürlich ist wegen des Angebots keiner mit DAB-Radio in der U-Bahn. Allerdings wäre ein vorhandenes Angebot ja durchaus ein Argument, gerade wenn ich da an die Bundesliga-Konferenzen denke oder eben Nachrichten nebenbei am Morgen (B5 Aktuell z.B.). Klar sind das keine Marktanteile von 70%, aber ein kriegsentscheidender Teil könnte das nutzen.

Zumindest in der S-Bahn funktioniert es sehr gut und deutlich besser als Streaming wegen den Funklöchern.
 
Und zu welchen Kosten?!?
Sorry, das sind doch Hirngespinste.
Zumal quasi kein Smartphone DAB-fähig ist.

Und lineares Radio mit fester Stundenuhr, Werbung und Verkehrsfunk braucht man bei der morgendlichen 15 Minuten Fahrt in der U-Bahn nicht wirklich.
 
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Die werbetreibenden ÖR-Wellen sind auf maximale technische Reichweite und jeden Hörer angewiesen.

Auch die LRA müssen etwas auf die Wirtschaftlichkeit achten.

Solange die Privaten mit UKW Geld verdienen, können sie diesen Bereich nicht räumen.

Natürlich können sie den Bereich räumen. Dass sie da überhaupt senden dürfen, ist ein Privileg.

Hier in Hessen betrifft das nicht 1-2 Wellen, sondern 5.

Ich sehe gerade nicht den Punkt, an dem die Hörer von info oder hr4 irgendeine Privat-Alternative hätten.

Bedenkt man, dass hr2 bereits mehrere Großsender-Frequenzen für die werbetreibenden Wellen You FM und hr-info räumen musste, bleiben die Kosten auch nach 2028 weitgehend gleich.

Mit Feldberg und Meißner für hr1 und hr3 würde man einen Großteil Hessens mit den Reklameradios abdecken, könnte aber 80 der 84 UKW-Sender des HR abdrehen. Dass HR2 als Kulturprogramm schon vor Jahren auf UKW-Diät gesetzt wurde, zeigt die Möglichkeiten auf. Auch BR4 wollte der BR schon 2016 freiwillig vom UKW-Netz nehmen. Eine zwingende Notwendigkeit für das volle UKW-Programm sahen die Verantwortlichen schon damals offenkundig nicht mehr.

Natürlich gibt es auch Verträge mit viel Datenvolumen, aber ich gehe mal davon aus, dass die Mehrheit der Nutzer einen Datenvolumen im Bereich von 1-3 GB im Monat zur Verfügung hat.

10 GB/Monat LTE inkl. unbegrenzt Telefonie/SMS in alle deutschen Netze kosten heute 10 €. Heute. 2028 wird es mehr für weniger Geld geben. WLAN zuhause oder im Büro oder am Hotspot hat keine Volumenbegrenzung. Ein 112-kBit/s-Audiostream zieht pro Stunde 50 MB. Das 10-GB-Paket für n Zehner reicht also für fast 7 Stunden pro Tag Audiostreaming ohne eine Sekunde WLAN.

Kein Normalhörer schleppt sein DAB-Radio mit in die U-Bahn und Smartphones haben zu 99,9% keinen DAB-Tuner.

Jo. Dabei würds wahrscheinlich nur n wenige Euro zusätzlich kosten, Digitalradio zu integrieren. Dass das - aus erwarteter mangelnder Nachfrage? - kaum jemand macht, sollte zu denken geben.
 
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Und lineares Radio mit fester Stundenuhr, Werbung und Verkehrsfunk braucht man bei der morgendlichen 15 Minuten Fahrt in der U-Bahn nicht wirklich.

Sehe ich anders. Ich höre morgens auf dem Weg zur Arbeit das hr2 Kulturfrühstück (da gibt es keine Werbung, keinen Verkehrsfunk, keine künstlich-fröhlichen Moderatoren und keine hektische Musik), und bin eine Stunde oberirdisch und eine halbe Stunde unterirdisch unterwegs. Das heißt 1/3 meines morgendlichen Fahrtwegs habe ich keinen Empfang.

Streaming funktioniert nicht zuverlässig. WLAN in der S-Bahn funktioniert manchmal, oft nicht (überlastet?) und sowohl 3G als auch 4G funktionieren in FFM Downtown als auch am Flughafen unterirdisch nicht, sind nicht verfügbar oder haben einen grottenschlechten Durchsatz (ich beziehe mich hier bedauerlicherweise auf das Telekom-Mobilfunknetz. Das o2 und Vodafone nicht besser sind, sollte klar sein. Aber Telekom war mal besser, in der Vergangenheit).
 
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Streaming im Fahrzeug ist umständlich, es gibt viele Funklöcher und vor allem es kostet Geld in Form von aufgebrauchtem Datenvolumen. Hör doch mal 2 Stunden im Auto einen Stream in ordentlicher Qualität, da ist das halbe monatliche Datenvolumen ja fast schon weg.

Spotify und Konsorten erlauben doch schon längst, sich die Titel der Playlist herunterzuladen...

Wer will schon ein Radioprogramm von gestern oder letzter Woche hören? Ich habe das auch mal ausprobiert, fand ich aber eher nervig und wenig unterhaltsam.

Aber da läuft doch so oder so immer dasselbe, egal, zu welcher Uhrzeit man einschaltet.

Genau deswegen weicht man doch auf Streaming oder andere Versorgung aus.
 
Jo. Dabei würds wahrscheinlich nur n wenige Euro zusätzlich kosten, Digitalradio zu integrieren. Dass das - aus erwarteter mangelnder Nachfrage? - kaum jemand macht, sollte zu denken geben.

Wie willst Du denn mit einem modernen Handy noch Radio, egal, ob UKW oder DAB+, empfangen? Ohne angeschlossenem Kopfhörer-Kabel, das als Antenne dient, ist kein Radioempfang möglich.
 
Natürlich können sie den Bereich räumen. Dass sie da überhaupt senden dürfen, ist ein Privileg.
Die Grundversorgung auf dem meistgenutzten Verbreitungsweg ist zunächst einmal eine Pflicht.
Ich sehe gerade nicht den Punkt, an dem die Hörer von info oder hr4 irgendeine Privat-Alternative hätten.
HR4 wird seit Monaten konsequent in Richtung Oldie-Based AC umgebaut. Das harmony-Format.
Mit Feldberg und Meißner für hr1 und hr3 würde man einen Großteil Hessens mit den Reklameradios abdecken, könnte aber 80 der 84 UKW-Sender des HR abdrehen. Dass HR2 als Kulturprogramm schon vor Jahren auf UKW-Diät gesetzt wurde, zeigt die Möglichkeiten auf.
Ja, und wie.
Die Hörerzahlen sind durch die UKW-Diät so weit geschrumpft, dass man in Frankfurt jetzt die ganze Welle plattmachen will.
Auch BR4 wollte der BR schon 2016 freiwillig vom UKW-Netz nehmen.
...und im Gegenzug das kommerziell wesentlich lukrativere "Puls" auf UKW verbreiten.
 
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aus erwarteter mangelnder Nachfrage? - kaum jemand macht, sollte zu denken geben.
Wie soll es dann überhaupt eine Nachfrage geben, wenn keiner etwas von DAB+ weiss? Das ist wie wenn es ein neues Knäckebrot im Supermarkt gibt, es aber nirgends angepriesen wird, und schlussendlich es kaum jemand kennt und kauft, selbst wenn es noch so lecker ist. Es sollte eine DAB+ Radiolobby geben die den Verkauf in Form von Marketing aller Art ankurbelt. Und die paar wenigen Spots die man so hört und teilweise sogar sieht reichen da bei weitem nicht aus.
 
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Wie willst Du denn mit einem modernen Handy noch Radio, egal, ob UKW oder DAB+, empfangen? Ohne angeschlossenem Kopfhörer-Kabel, das als Antenne dient, ist kein Radioempfang möglich.

Ist das ein Hindernis für den mobilen Empfang in typischen Situationen, in denen man mit dem Handy etwas hören möchte - beim Joggen, in der S-Bahn oder im Bus?

Die Grundversorgung auf dem meistgenutzten Verbreitungsweg ist zunächst einmal eine Pflicht.

Das lässt sich ändern, wenn es überhaupt so ist.

HR4 wird seit Monaten konsequent in Richtung Oldie-Based AC umgebaut. Das harmony-Format.

OK. Hast Recht. Andere Frage: Wie hoch sind die Werbeeinnahmen von HR4?

Die Hörerzahlen sind durch die UKW-Diät so weit geschrumpft, dass man in Frankfurt jetzt die ganze Welle plattmachen will.

Die Hörerzahlen müssten - wenn es daran läge - schlagartig im Februar 2013 abgesackt sein. Der HR kam mit den Reformideen für das zweite Programm im Sommer 2019 um die Ecke. Das ist sechs Jahre später.

Lassen sich die Zahlen hier vergleichen oder habe ich eine Statistik-Umstellung verpasst?

hr2, "Hörer gestern", ma 2006/II: 110.000 (https://www.radioszene.de/news/MA/hr_180706.htm)
hr2, Tagesreichweite, ma 2017/II: 148.000 (http://www.radiowoche.de/ma-2017-radio-ii-die-tagesreichweite-der-werbefreien-programme/)

Das passte nicht zu deiner These.

...und im Gegenzug das kommerziell wesentlich lukrativere "Puls" auf UKW verbreiten.

Puls ist werbefrei und hätte es auch auf UKW bleiben sollen. Das zu ersetzende BR4 strahlt nach wie vor Reklame aus.
 
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Ist das ein Hindernis für den mobilen Empfang in typischen Situationen, in denen man mit dem Handy etwas hören möchte - beim Joggen, in der S-Bahn oder im Bus?

Wie gesagt, ohne Kopfhörerkabel gibt es keinen Empfang. Inzwischen haben sich kabellose Kopfhörer auf breiter Front durchgesetzt, eine Klinkenbuchse bietet heute kaum noch ein Handy an, und gerade mobil ist es äußerst angenehm, kein störendes Kabel mitzuführen, das entweder zu kurz ist, oder irgendwo hängen bleibt, oder bricht oder anderweitige Kontaktprobleme hat.
 
Wie willst Du denn mit einem modernen Handy noch Radio, egal, ob UKW oder DAB+, empfangen? Ohne angeschlossenem Kopfhörer-Kabel, das als Antenne dient, ist kein Radioempfang möglich.

Ich höre mit meinem Samsung fast täglich UKW-Radio über Headset-Kopfhörer. So zu telefonieren ist auch viel angenehmer. Hände frei und kein Haltungsschaden.
Also unterstell bitte nichts.
 
Das UKW System hat sich in Deutschland seit Jahrzehnten bewährt, bietet den besseren Klang und stößt auch nicht wie in Italien oder Spanien aufgrund zu enger Belegung an seine Grenzen. Die Massenwellen haben (ungeachtet davon dass generell immer weniger Menschen Radio hören) weiterhin hohe Quoten (ob die immer stimmen sei dahingestellt). Es gibt aus Hörersicht keine Notwendigkeit das zu ändern. Zischeln und Reichweiteneinschränkungen sind nur der Tatsache geschuldet, dass in den letzten 25 Jahren immer mehr kleine Minisender aufgeschaltet wurden. Je schneller die im Zuge der Umstellung auf DAB verschwinden, umso besser. Dann bleiben irgendwann nur noch Großsender übrig und das dann von den Störsendern befreite UKW Band kann dann wieder seine vollen Vorzüge ausspielen. Wenn ich mir die aktuellen Nutzungszahlen (um die 90 Prozent) für UKW so ansehe besteht gar keine Notwendigkeit und kein Bedarf an DAB für die meisten Bürger in Deutschland. Warum also ein paar Nerds permanent per Zwang DAB durchsetzen wollen, wenn das als einzige Folge hat dass dann noch weniger Leute als ohnehin schon, Radio hören, leuchtet mir nicht ein. Wenn DAB so toll ist, wie es einige Schreihälse immer propagieren müsste sich dieses System doch seit Jahren automatisch sehr erfolgreich durchsetzen. Tut es aber nicht. Und kommt mir bitte keiner jetzt von wegen Blockadehaltung. Natürlich wollen die Anbieter auch von den Menschen gehört werden. Und wo ist das so? Auf UKW.
 
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Ja, so ist es im Moment, aber alle Beteiligten sind und waren sich seit vielen Jahren einig, dass DAB das bessere System ist, entwickelt für Mobilempfang, spektrums- und energieeffizient etc. Es ist einfach die "bessere" Technik für Mobilempfang und wir reden bei Radio eben hauptsächlich über genau das.
Dass alle Beteiligten viele Fehler gemacht haben, dass die Empfänger bis vor kurzem zu teuer waren, dass die Automobilindustrie mit DAB die Leute abzockt usw. - alles klar, aber das ändert nichts an den Tatsachen, dass DAB die bessere Technik bietet, sowohl sende- als auch empfangsseitig.
Und man kann bzw. muss nicht ewig an einer Technik festhalten, nur weil der Umstieg Reibungsverluste bringt. Überall ändern sich die Technologien und oft kostet das auch richtig Geld, z. B. wenn der Kaminfeger die alte Ölheizung stilllegt. Das muss der "Kunde" dann auch akzeptieren.
Aber letztlich ist es immer eine Frage, auf welcher Seite man steht. Der Techniker sieht die Vorteile, der Radiomacher will seine Hörerschaft nicht verlieren...
 
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