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Internetradiofan: Drum diskutiere ich auch sehr eifrig mit, auch wenn es
einigen regelrecht auf den Senkel geht.
Aber: wir brauchen wirklich eine Grundsatzdiskussion darüber, ob der landesweite Rundfunk in dieser Gestalt in NRW noch Sinn hat. Hier wird weit mehr als "nur" über ein Stadtradio, das nicht vorhanden ist, diskutiert, sondern sich ehrlich Gedanken gemacht, ob und in welcher Form das Radio in NRW weiter Zukunft hat. In meinen Augen müsste man sich überlegen, bei den nächsten Wahlen dort ein Kreuz zu machen, wo diese Vielfalt der Medien garantiert wird.
Es gibt bestimmt verdammt gute Journalisten und Hörfunkleute, die in NRW, Städten wie Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Münster, etc. gerne Hörfunk über UKW machen wollen. Sie werden aber an der Dominanz der Sender Radio NRW und dem WDR gehindert, entweder, weil sie keine Lobby haben, um wirklich sinnvoll im Radio zu erscheinen, oder weil das nicht dem Mainstream entspricht. Es ist wirklich sinnvoll, über diese Art der medialen Plattwalzung für annähernd 20 Millionen Menschen nachzudenken. Es muss einem doch wie Bevormundung vorkommen, wenn ein öR-Sender Anteile an seinem größten landesweiten Konkurrenten hält, getreu nach dem Motto: Damit können wir wenigstens die mitkontrollieren und holen aus denen noch mehr Geld raus, um für uns mehr und mehr die 100%-Kontrolle über die Sender zu erreichen. Die Sender aus den umliegenden Bundesländern sind oftmals nicht mit NRW-Themen "behaftet" und würden auch nur im Härtefall als Alternativen gehört werden (Ausnahmen: die RLP-Sender). Aber: niederländischen oder belgischen Sendern werden nie für NRW Sender werden, a) weil viele die Sprache nicht verstehen und b) weil diese ein eigenes Sendegebiet haben. So bleibt für den Kern nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber Innovationen wird es höchstenfalls im Internet geben, auf Portalen wie laut.fm, etc. Dort kann man aber nur ein Spartenpublikum ansprechen, sodass der große Durchbruch im letzten Ende zwischen den "Fettwanzten" Radio NRW und dem WDR Hörfunk im Keime erstickt wird.
Ich finde, dass man den Boden zu oft und zu stark düngt und dass dadurch der Boden kaum noch Früchte hergibt. Lassen wir doch endlich mal eine Brache liegen und dann mit neuer Kraft den Boden beackern.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt".