Kennt sich jemand mit dem Dual 1219 bzw. 1229 aus?

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Philclock

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Hallo Leute,

ich brauche eure Hilfe für ein Projekt und da brauche ich wirklich auch eure Meinung dazu.

Ich hab mich mit einigen Ideen für einen Musikpodcast auseinander gesetzt und würde das gerne machen. mit 2 Dual 1219 bzw 1229 Plattenspielern und dann hinter diesen Plattenspielern mit digitaler Technik.

Die Plattenspieler bekomme ich perfekt restauriert, die Mechanik ist für mich als Uhrmacher Pippifax aber ob sich das wirklich gut anhört, da bin ich mir nicht sicher daher frage ich mal vorab. Ich würde auch Kondensatoren erneuern und vielleicht auch weitere Bauteile erneuern, wenn es nötig ist.

Tonabnehmer bekommt man ja noch dafür, meine ich.

Ich möchte gerne 33er,45er und 78er Scheiben abschielen.

Die Plattenspieler kommen in neue Zargen dann rein und werden auch entsprechend eine Beleuchtung bekommen, damit man die "Rille" auch gut findet. Ich würde die 2 Plattenspieler dann auch auf Rollwagen montieren, dann kann man sich die perfekt um sich rum positionieren.

Meine Frage ist nun, kann das was werden, wenn ich das Ganze dann an ein Rodecaster Pro anschließe?

Mal sehen, ob ich damit gleich ausgelacht werde, oder ob das doch was werden kann.

LG Philipp

 
Hat der Rodecaster Phono-Vorverstärker? Soweit ich das sehe: nein. Der hat als analoge Eingänge doch nur die Mikrofoneingänge? Die Mic-Eingänge passen weder von der Impedanz (600 Ohm) noch von der Frequenzgangentzerrung (keine, es sei denn, man biegt dann dahinter herum, auf die Schnelle keine Ahnung, ob da ein EQ in den Mikrofonkanälen ist) zu Tonabnehmern.

Ich sage mal ohne weitere Gerätekenntnis: so einfach gehts leider nicht.

Wenn man irgendwie schaffen würde, zwei Phono-Vorverstärker über USB mit dem Rodecaster zu verbinden und auf 2 Kanäle routen zu können, ... sieht nicht danach aus. USB-Zuspielung ist ja wohl möglich (aus einem Computer), liegt dann aber auf einem Fader an.
 
@lg74
Das mit den Phono-Vorverstärker ist kein Problem, aber der Rest ist wieder interessant. Also man müsste doch ein kleines Mischpult noch dazwischen haben, wenn ich es richitg verstehe? Naja gut, warum nicht, damit hab ich auch kein Problem.
 
das Ganze wie eine Live-Vinylsendung aufnehmen und dann Digital aufnehmen.
Das wird mit diesen Geräten nicht funktionieren. Um Platten genau zuspielen zu können, benötigst Du Geräte mit Bremse und kurzer Hochlaufzeit wie Technics 1200 (was dessen billige Klone können, weiß ich nicht) oder Thorens TD 124. Von anderen Geräten will ich gar nicht erst anfangen, weil sie dann wieder mit Pucks nach mir schmeißen.
 
@Südfunk 3
Ok jetzt mal ganz blöd gefragt, was ist, wenn ich die Sendung zwar an einem Stück aufnehme aber dann Lücken, die durch das Auflegen entstehen einfach raus schneide?

Dann kann man zwar nicht in die Musik hinein, moderieren aber das wollen, die Musikliebhabder ja eh meistens nicht so gerne haben.

(Oh je, ich klinge bestimmt super naiv damit aber eine Idee ist es ja. )
 
Das kannst Du machen, aber dann ist die Produktion natürlich nicht mehr live. (Ich wagte nicht, Dir das vorzuschlagen.) Ist im Falle Podcast aber herzlich egal, es sei denn, Du bräuchtest das für Dein Ego. Weitere Ersparnis: Du kommst dann auch mit einem einzigen Gerät aus.

Es klingt nicht naiv, man nennt das Verfahren (Vor-)Produktion.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im einfachsten Fall spielst Du Deine LP-Titel erst in den Rechner ein, bringst Anfang und Ende in Ordnung und die einzelnen Titel auf einen (mit Dir selbst vereinbarten) Sollpegel / Lautheit) und feuerst sie dann via USB "live" aus dem Rechner in den Rodecaster. Letzteres sollte ja funktionieren, der Rodecaster fungiert ja, soweit ich das verstanden habe, dann als USB-Soundkarte.

Damit musst Du aber am Rechner hantieren (erstens hat der Rodecaster ja keinen Reglerfernstart und zweitens liegt dann immer noch jedes solches Zuspiel auf dem gleichen Regler (dem USB-Regler). Bräuchte also auch eine Ausspielsoftware, die zwei Titel auf Überlapp schafft...
 
Na ich hab mal eine Hörprobe für euch, wie klingt das in euren Ohren?
 

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  • Hörprobe Übergang in Musikpodcast.mp3
    865,3 KB
Zuletzt bearbeitet:
Bißchen kurz für eine tiefergehende Analyse. Der Übergang geht, fragt sich, ob das auf Dauer nicht langweilig wird. Wie immer kommt es auf die Inhalte an! Sind sie fesselnd und interessant, ist die Art der Präsentation eher nachrangig. (Wie es sich lizenzrechtlich verhält, in einem Podcast Titel voll und unübersprochen auszuspielen, weiß ich nicht. Das müßtest Du klären.)

Und: das Label Island sprich sich „Eiländ“.
 
Hallo @Philclock Ich podcaste auch mit dem Rodecaster und lege mir dazu die Jingles und Musik auf die großen Buttons rechts. Das macht das Moderieren einfach und eventuelle "Fahrfehler" können anhand des Multitrack-Recordings leicht ausgebügelt werden.

Ich würde die Platten vorher digitalisieren (da bin ich kein Spezialist) und die Songs auf den Rode packen. Der zeigt auch die Restlaufzeit von einem Track an.

Kompliment übrigens von meiner Lebensgefährtin für Deinen Auftritt im rbb Kulturradio. Ich habe es nicht hören können. Gibt es einen Mitschnitt?
 
@CosmicKaizer

Klar kannst Du:

Vielen Dank für das Kompliment und Grüße an deine Freundin!

Leider reicht der Speicherplatz nicht aus, um einen ganzen Musikpodcast auf dem Rodecaster zu parken aber für mein Gebührenproblem hab ich eine Lösung gefunden.

Ich hab heute eine Mail von Alex Berlin bekommen. Die wollen eine Probesendung haben, Jingels und ein paar Unterlagen hab ich auch bekommen. Na noch besser, dann kann man das sogar im Radio hören.

Also dann mal bitte Daumen drücken, ich mache das alles am Wochenende fertig, die sind ganz Happy, wegen Corona ist das Studio gesperrt.

Also bitte dann mal Daumen drücken, dass ich einen Sendeplatz bekomme.
Ich werde heute Abend mal ein paar Platten waschen. :p

Für mein anderes Problem hab ich auch inzwischen eine Lösung gefunden, da werd ich mir einen Rollwagen holen, dann ist das alles Bequemer.

BG Philipp
 
Mit Mut und ein paar Werkzeugen kann man den 1219 (und sicher auch den 1229 und ähnliche Modelle) so umbauen, dass man recht gut starten kann.
Zuerst die Warnung: die Nadel des Tonabnehmers muss das Zurückdrehen mitmachen, ohne abzubrechen. Es muss also ein System her, mit dem DJs Scratchen können.
Die alten EMT haben ihre Start/Stop-Funktion mit einer Rutschkupplung realisiert. Die muss man bei Plattenspielern mit Reibrad- oder Riemenantrieb nachrüsten. Der einfachste Weg ist ein nicht zu dünner Filz, der über den Rand des Plattentellers übersteht, so dass man ihn festhalten kann. Besser ist eine dünne, leichte und stabile Platte (Kunststoff) mit Samt oder Filz bezogen, so dass die Schallplatten gut aufliegen. Unten typischerweise wieder Filz, und wenn Dein 1219 so aussieht wie der meiner Eltern 1970, hat er einen breiten Metallring, auf dem der Filz gut gleitet (also kleine Klötzchen statt Matte als Rutschkupplung). Filz auf Plastik ist nicht gut wegen der statischen Aufladung und des zu hohen Gleitwiderstands.
Die Kunst ist jetzt, eine Bremse zu entwickeln, die den neuen Teller sicher festhält.
Meine ersten Versuche habe ich damals mit einem schwenkbaren Hebel gemacht, der einen Radiergummi entgegen der Drehrichtung gegen den Rand der Rutschkupplung gedrückt hat. Damit hat das einigermaßen gut gehalten. Ein Elektromagnet hat dann mit einem kleinen Schlag den Hebel gelöst.
Version 2, die dann auch bis zur Pensionierung meiner Lenco L75/78 funktioniert hat, war ein kleiner Elektromagnet, der bei Stromfluss ein Stück Gummi rechtwinklig gegen den Rand der Rutschkupplung drückt. Wichtig ist, dass der Schlag beim Einschalten der Bremse nicht zu heftig ausfällt, weil sonst die Nadel springt. Das geht am besten, wenn die Bewegung der Bremse in etwa parallel zum Tonarm ist (Einlaufrille einer Single). Beim L75/78 lag der Montagepunkt neben dem Tonarmlager. Fotos habe ich leider nicht mehr.
Die Hochlaufzeit für Singles und LPs liegt bei beiden Lösungen bei einer knappen halben Umdrehung. Da es bei dieser Lösung kein Stummschalterelais gibt, muss man den Regler mit dem richtigen Gefühl öffnen (Faderstart ist hilfreich). Das Geräusch des rutschenden Tellers wird ja über den Tonabnehmer recht gut übertragen, und das will man nicht hören.
Beim 1219 gab es eine Einstellung für den automatischen Plattenwechsel, mit dem der Tonarm einige Millimeter angehoben wurde. Das ist eine gute Möglichkeit, die zusätzliche Dicke der Rutschkupplung zu kompensieren.
 
Was ich beim 1219 mit der Endabschaltung gemacht habe, weiß ich nicht mehr genau. Ich fürchte, die war noch aktiv. Vielleicht gab es auch ein Federchen, das man aushängen konnte.
Beim L75 und L78 gab es das Problem nicht. Der L75 hatte das Feature nicht, beim L78 konnte man es mit einem Drehknopf abschalten.
 
@Senkel

Hallo,
erstmal vielen lieben Dank für deine tollen Ausführungen.

Ich mache das jetzt so, dass ich die Stücke vorab digitalisiere und dann die Sendung digital fahre. Hier komme ich derzeit besser zurecht. Ich denke, die erste Sendung hört sich auch damit echt gut an.

Einen Rollwagen bin ich gerade am Organisieren und meine Idee geht jetzt mehr in die Richtung einen PE33 Plattenspieler von Ebener zu besorgen.

Mal sehen, kommt Zeit kommt Rat. Ich hab auch mal ein Hörbeispiel für das Forum zurecht gemacht, da bin ich auf Eure Meinung gespannt.

Disclaimer: Es handelt sich um ein 30 sekündiges Stück Musik für Lehrzwecke.
 

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  • Russische Musik von Vinyl.mp3
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