Klage gegen Rundfunk-Gebühr

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Die Bild betreibt ihre Idiotisierung der Medien weiter voran. In einem anderen Faden hatte ich es schon vermutet. Und tatsächlich, die Kampagne gegen die GEZ-Gebühr geht weiter. Anwalt klagt gegen GEZ. Das Ziel scheint klar: mit Hilfe von schwarz-gelb das öffentlich-rechtliche System privatisieren.

Enteignet Springer!
 
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Nunja, ich halte nun zwar die Bild nicht für eine diskussionswürdige Quelle, aber der Hinweis auf die verfassungsmäßig garantierte Informationsfreiheit ist ja auch nicht so ganz aus der Luft gegriffen, meines Erachtens liegt der Mann juristisch nicht falsch. Dass eine breite öffentliche Diskussion über die Zukunft der GEZ notwendig ist ändert auch das zweifelhafte Engagement Springers nicht.
 
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Wenn die nicht ganz uneigennützige Kampagne der BILD dazu dient, das öffentlich-rechtliche System mit seinen ekelhaften politischen Abhängigkeiten, seiner unüberschaubaren Sendermasse, den weltweit höchsten Kosten und seinen immer wieder am Rande der Legalität agierenden Gebühreneintreibern endlich grundsätzlich in Frage zu stellen, dann soll es mir recht sein.
 
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Aber es ist schon seltsam, dass ausschliesslich Springer-Massenblaetter
ueber Herrn Kluska berichten!
 
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aber der Hinweis auf die verfassungsmäßig garantierte Informationsfreiheit
Die Klage ist doch lächerlich. Gerade weil es eine verfassungsmäßig garantierte Informationsfreiheit gibt, müßen die ÖR ins Internet, weil nur sie eine relativ umfassende, halbwegs unvoreingenommene und vor allem auch eine im Großen und Ganzen wahrheitsgemäße Berichterstattung betreiben. Bei den Privaten ist das ganz und gar nicht der Fall und das läßt sich jeden Tag an Sendungen wie beispielsweise den RTL2-News beweisen. Mit Information hat diese sogenannte Nachrichtensendung nämlich nur wenig bis nichts zu tun. Davon ab, wenn es die ÖR nicht gäbe, wäre der Privatfunk in diesem Lande längst komplett zu PayTV geworden, siehe die entsprechenden Angebote von RTL und Pro7. Und dann wäre es endgültig Essig mit der sogenannten verfassungsmäßig garantierte Informationsfreiheit.
Vielleicht begreift man in diesem Land hier ja irgendwann mal, dass Information keine Ware, sondern ein Allgemeingut ist! Wenn wir diese Informationsfreiheit noch weiter einengen, zu einem Geschäft machen und die ÖR weiter undifferenziert kriminalisieren, brauchen wir uns eines Tages wirklich nicht mehr darüber zu wundern, dass PISA-Studien so aussehen wie sie aussehen.
 
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müßen die ÖR ins Internet, weil nur sie eine relativ umfassende, halbwegs unvoreingenommene und vor allem auch eine im Großen und Ganzen wahrheitsgemäße Berichterstattung betreiben.

Aber holla! Bezogen auf das Internet ist das aber eine höchst abenteuerliche Behauptung.
 
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müßen die ÖR ins Internet, weil nur sie eine relativ umfassende, halbwegs unvoreingenommene und vor allem auch eine im Großen und Ganzen wahrheitsgemäße Berichterstattung betreiben.

Geht's noch?

wenn es die ÖR nicht gäbe, wäre der Privatfunk in diesem Lande längst komplett zu PayTV geworden

In keinem Land der Welt ist Privatfunk komplett zu PayTV geworden. Und wenn es so wäre? Würde dich doch nicht stören. Mich auch nicht.

die ÖR weiter undifferenziert kriminalisieren

Ich lege stets Wert darauf, dass ich die ÖR ausschließlich differenziert und gut begründet kriminalisiere.

brauchen wir uns eines Tages wirklich nicht mehr darüber zu wundern, dass PISA-Studien so aussehen wie sie aussehen.

Wir leisten uns den teuersten öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Welt und rangieren in der PISA-Studie dennoch hinter Taiwan und Südkorea. So what?

Übrigens: ich lese gerne Süddeutsche Zeitung. Tolle, niveauvolle Zeitung. Sollte jeder lesen. Warum wird die eigentlich nicht jedem in Deutschland, der einen Briefkasten zum Empfang von Post bereithält, zwangsweise reingesteckt und die Abogebühr mit einer Gebühren-Stasi eingetrieben? :rolleyes:
 
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[..]In keinem Land der Welt ist Privatfunk komplett zu PayTV geworden. Und wenn es so wäre? Würde dich doch nicht stören. Mich auch nicht.
[..]

Mag mich irren, aber ist nicht gerade in der Diskussion, dass die Privat-TVs eine Grundverschlüsselung (zumindest über Sat) anstreben? Mag ja sein, dass das für Privatradios (von denen es ja doch recht viele gibt) mangels Technik nicht in Frage kommt, aber alles was Kohle bringt wird versucht.
Also - was nicht is kann ja noch werden.
Oder wer glaubt noch an das Märchen "und seit es privatisiert ist, ist es viel billiger"...
 
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Mag mich irren, aber ist nicht gerade in der Diskussion, dass die Privat-TVs eine Grundverschlüsselung (zumindest über Sat) anstreben?
Sie wollten das ursprünglich über alle digitalen Verbreitungswege, sind damit aber zumindest bei Sat am Gewohnheitsrecht der Zuschauer und an der Kartellaufsicht gescheitert (Stichpunkt "Dolphin", "Entavio"). Da die klassischen Programme zudem als Free-TV lizensiert sind, wurde die Sache zunehmend schwierig und man zog sich nun auf etwas neues zurück: man grundverschlüsselt die HDTV-Versionen in der proprietären HD+-Variante, die neue Receiver (oder eventuell ab kommendem Frühjahr bestimmte vorhandene HD-Receiver und ein "Legacy-Modul") benötigt. Die Aufnahmefreiheit ist teils massiv eingeschränkt. Das ganze wird aber nicht als Pay-TV verkauft, sondern als Technikpauschale, denn unabhängig von der Anzahl an übertragenen Programmen sollen immer 50 Euro / Jahr gezahlt werden. Offenbar greifen genug Bundesbürger beherzt zu - wofür, erschließt sich mir nicht wirklich.

Auf DVB-T versucht man auch zu verschlüsseln, zumindest in den Nachzügler-Regionen Stuttgart und Halle/Leipzig. Das läuft weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit, denn man benötigt einen MPEG4-tauglichen DVB-T-Receiver. Davon gibt es kaum welche und die, die es gibt, sollen großteils Schrott sein. In den anderen Ballungsgebieten sind die Privaten offen in MPEG2 auf DVB-T und in Berlin gab es deswegen auch Ärger, denn da hat die MABB die Ausstrahlung der Privaten subventioniert - aus ihr zustehenden Gebührengeldern.

Im Kabel ist es unterschiedlich: während Kabel BW, die Kölner Netcologne, die Hamburger WillyTel und zahlreiche kleinere lokale Netzbetreiber die deutschen Free-TV-Programme offen in DVB-C auskabeln, ist das Angebot bei Kabel Deutschland und UnityMedia verschlüsselt und muß paketweise abonniert werden - inklusive Zwangsreceiver. Verschlüsselung ist auch für alle kleinen Kabelnetzbetreiber vorgesehen (sie halten sich oft nicht dran), für die Bereitstellung der verschlüsselten Versionen wurde extra der Kabelkiosk ins Leben gerufen.

Offenbar tut sich jetzt aber auch was in Sachen Kabelempfang.
 
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Mag mich irren, aber ist nicht gerade in der Diskussion, dass die Privat-TVs eine Grundverschlüsselung (zumindest über Sat) anstreben?

Ja, das war mal im Gespräch und kommt jetzt bei HDTV. Naja, die ÖR haben ja durch die Gebührenerhöhung seit 2009 mal eben zusätzliche 1,5 Milliarden Euro Einnahmen pro Jahr und können damit HDTV ganz großzügig "kostenlos" anbieten ...

aber alles was Kohle bringt wird versucht.

Das denke ich mir bei der (angestrebten oder schon vorhandenen) Gebührenpflicht für alle möglichen und unmöglichen technischen Geräte auch manchmal ...
 
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Übrigens: ich lese gerne Süddeutsche Zeitung. Tolle, niveauvolle Zeitung. Sollte jeder lesen. Warum wird die eigentlich nicht jedem in Deutschland, der einen Briefkasten zum Empfang von Post bereithält, zwangsweise reingesteckt und die Abogebühr mit einer Gebühren-Stasi eingetrieben? :rolleyes:
Grundsätzlich keine schlechte Idee (außer das mit der Stasi). Subventionen - staatlich, durch Gebühren oder mit Hilfe von Stiftungen - sind in diesem Zusammenhang für die gedruckte Presse ja schon seit Längerem im Gespräch (zum Beispiel hier.) Ob öff.-rechtl. Zeitung oder öff.-rechtl. Rundfunk, ist mir persönlich egal. Nur sieht es im Moment so aus, als sei die traditionelle Tageszeitung leider eher ein Auslaufmodell.

Und an der Zeitung zeigt sich auch ein Nachteil des privatwirtschaftlich organisierten Journalismus: Auf Anzeigenflauten und Auflagenschwund reagiert die kommerzielle Presse seit Jahren mit Entlassungen, Mehrbelastung der Redakteure, Redaktionszusammenlegungen, Einsparung von Regionalausgaben, Abdruck von Artikeln aus PR-Agenturen etc. Dass die Qualität der Informationsversorgung davon unberührt bleibt, halte ich für unwahrscheinlich, und dass die Qualitätszeitungen ihr journalistisch hohes Niveau auf Dauer halten können, ist keinesfalls garantiert.
 
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Ach so. Ihr meint eine Mediensteuer.
Also : Radio alleine, 7 Euro
Fernblödungsapparat : 19 Euro
Und wer eine Zeitung bezieht, der zahlt 29 Euro. Man muss die Zeitung ja nicht lesen. Es reicht, wenn sie zum Lesen in der Schublade liegt. Man KÖNNTE sie ja lesen. Und damit würde man am Medienkonsum teilnehmen.
 
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Ich möchte den ÖR-Programmen gewisses Einsparpotenzial unterstellen, daran scheint man sogar schon zu arbeiten. Zumindest, wenn man die Pressemittelungen der Anstalten liest. Trotzdem frage ich: Warum soll Internet eine reine Spielwiese der Privaten sein? Die ÖR-Programme dürfen hier keine Werbeeinnahmen generieren. Also geht es doch nur um den Rezipientenmarkt. Und da stellt sich mir dann die Frage: Warum sind die Privaten gegen die ÖR-Programme im Internet, wenn sie selber gar keine entsprechenden Pendants anbieten?

In meinen Augen geht es den Privaten hier wieder darum, erstmal Krach gegen die ÖR-Konkurrenz (die in vielen Bereichen gar keine ist) zu machen, weil ihnen nichts besseres einfällt.
 
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Ja, es geht noch. Wieviele Gewissenskonflikte hat man doch gleich bei Sendungen wie Akte oder dem Auslaufmodell SternTV, wenn es um die Kritisierung vermeintlicher Werbekunden geht? Das und nichts anderes ist doch das eigentliche Problem. Privatfunk kann nie unabhängig und wertfrei berichten, weil er immer abhängig ist von denen die ihn finanzieren. Das ist nunmal so.
Es gibt zweifellos genug am ÖR was man kritisieren kann, soll und auch muß. Aber Angebote wie die Tagesschau oder die Tagesthemen gibt es beim Privatfunk nunmal nicht, obwohl sie diese locker anbieten könnten! Und komme mir jetzt keiner mit den Kosten. Solange man XYZ-Möchtegern-Journalisten zu jedem Schicki-Micki-Treffen in alle Welt schicken kann, solange könnte man auch anständigen Journalismus anbieten. ABer solange man das nicht tut, darf man sich auch nicht über die beschweren die es tun.

In keinem Land der Welt ist Privatfunk komplett zu PayTV geworden.
Was nicht ist kann ja noch werden. Das bereits angesprochene "Versuchskaninchen" Entavio war doch schon so eine Luftblase. Fortsetzung folgt, wie man an RTL derzeit sehr gut sehen kann.

Wir leisten uns den teuersten öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Welt
BILD-Zeitungs-Attitüden werden nicht dadurch wahrer, dass man sie 100fach wiederholt.

Übrigens: ich lese gerne Süddeutsche Zeitung. Tolle, niveauvolle Zeitung. Sollte jeder lesen. Warum wird die eigentlich nicht jedem in Deutschland, der einen Briefkasten zum Empfang von Post bereithält, zwangsweise reingesteckt und die Abogebühr mit einer Gebühren-Stasi eingetrieben?
Bei welchen Privatfunker du auch immer arbeiten magst, aber wieviele (Rundfunkgebühren-)Gelder welcher Medienanstalt auch immer habt ihr schon verbraten, wovon ihr euren ach so freien Privatfunkhörern freilich nichts erzählt habt? Ich erlaube mir da nur mal das Stichwort DAB einzuwerfen. Und wieviele ÖR-Serien, welche freilich aus Gebührengeldern finanziert wurden, laufen inzwischen im PayTV und locken dort Zuschauer zum bezahlen? Erzähle hier niemand das Märchen, der Privatfunk würde nicht auch vom ÖR profitieren.

Genau! Deshalb ist das Privatfernsehen auch so heiß auf HD+, weil man damit den konkreten Zuschauer genau addressiert wunderbar ausspionieren kann. Aber "Gebühren-Stasi" klingt ja erstmal besser als sich einzugestehen, dass man schon aus rein wirtschaftlichen Gründen beim Privatfunk keinen Deut besser ist.

die ÖR haben ja durch die Gebührenerhöhung seit 2009 mal eben zusätzliche 1,5 Milliarden Euro Einnahmen pro Jahr und können damit HDTV ganz großzügig "kostenlos" anbieten ...
Mit Verlaub, aber eben weil sich die ÖR aus den Gebühren von uns allen finanzieren, ist es ihre Pflicht dieses Angebot kostenfrei darzubieten! Die Logik der Privaten ist sowieso an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten: Nur weil das gleiche Programm in HD, also mit ein paar MBit mehr und einer größeren Pixel-Auflösung ausgestrahlt wird, ist es plötzlich kostenpflichtig, weil die Versendung solche Unsummen verschlingt? Das ist die mit Abstand größte Lüge überhaupt im Fernsehen. Es ist nicht das Fernsehen, was dieses HD so teuer macht, sondern die Filmindustrie, die in puncto HD sowohl den Privatfunk als auch den ÖR gehörig über den Tisch zieht. Aber anstatt mal gemeinsam im Interesse der Zuschauer gegen irgendeinen Unfug vorzugehen, schaut man dem ganzen lieber zu. Und diesen Vorwurf müßen sich beide gefallen lassen.
 
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Ich mag mir auch keine Privatisierung des ÖR-Rundfunks vorstellen.

Was man aber vielleicht mal ändern könnte wäre dieser ganze GEZ-Apparat. Indem man stattdessen eine allgemeine Rundfunksteuer einführt - und auf der anderen Seite die ganzen freundlichen "Außendienstmitarbeiter" überflüssig macht. Sowas gibt's echt nur in Deutschland ...
 
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Dem posting von radiokult möchte ich mich inhaltlich anschliessen....
news: Wer mal euronews schaut, weiß ungefähr, was alles an Berichterstattung und Hintergrundinfo flachfällt (das gilt auch für die Tagesschau und heute...).
Allerdings würde ich in die Liste der guten Berichterstattung auch Peter Klöppel von RTL aufnehmen.

Was das ganze soll mit dem pay-TV frage ich mich schon lange. Was soll Otto Normalverbraucher denn noch so nebenbei alles bezahlen bzw. wie groß ist dessen Geldbeutel? Für (einst arena) premiere den Sport, dann nochmal 30 Euro für einen Filmkanal, und nochmal für HDTV? Was glauben diejenigen, die sowas planen, wieviel Geld so im Umlauf ist.... frei verfügbar für dieses und jenes?
Mir persönlich langt das ganz normale Fernsehbild...

EDIT:
von persil: und auf der anderen Seite die ganzen freundlichen "Außendienstmitarbeiter" überflüssig mach
Allerdings. Eine Landplage, die nur auf Provision arbeiten und schon manche fragwürdige Aktionen durchführen, um "Umsatz" zu erzielen. Mir schillt schon der Kamm, wenn sie sich vorstellen: "Guten Tag, ich bin vom hr"....
 
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Applaus, Applaus!

Mit diesem Thread hat die "Bild" genau das, was sie will: großräumige Diskussionen! Und viele hier stehem dem Schmierblatt bei, dass wie auch RTL nichts besseres zu tun hat, seit Tagen die Menschen wegen etwas Wind und Schnee verrückt zu machen und aufzuscheuchen! Was bitte ist ein Schneechaos?? Es schneit und der Wind ist etwas stärker, so what? Darüber lachen die Alpenbewohner, die jeden Winter Unmengen an Schnee haben.

Aber super, die Leute begehen Hamsterkäufe! Schon mal aufgefallen, dass in der Tagesschau keinerlei Panik verbreitet wurde?

Und nebenbei bemerkt: RTL und die "Bild" nähern sich immer mehr in ihrer Art und Weise zu "berichten". Gehört die 150. Scheidung von Lothar Matthäus in ein Nachrichtenmagazin? Sind das wichtige Schlagzeilen?

Achtung, Verdummung in Breitband und großflächig....

Es wird wohl immer Befürworter und Gegner der GEZ geben, das dürfte sicher sein.
 
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Ach komm, H.R.25, auch die Tagesschau hat sich schön auf das Daisy-Thema draufgesetzt: Daisy war Aufmacher, dazu kam ein B-Stück (Schalte in die Schweiz zu Plöger, damit der Kachelmann auch noch etwas verdient...)

Der WDR hat gestern sogar ein halbstündiges Extra zur prime time produziert: das Übliche, was man so macht, O-Töne vom Streufahrzeugfahrer, vox populi, Tipps gegen Kälte.

Übrigens, Panik hat nur das "Bundesamt für Bevölkerungsschutz" verbreitet: damit wissen wir zumindest, dass es dieses Amt überhaupt gibt...

Hör' auf - wir haben uns alle auf dieses Thema gestürzt (war ja auch 'ne news-arme Woche) - zu Unrecht, denn die Alpenbewohner schütteln wahrscheinlich nur die Köpfe.
 
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Um so mehr Palaver gemachgt wird, umso weniger kommt.

Aber spätestens seit August 2002 sind wir sensibiliert. Dazumal kam's dicke. Ich weiß, wovon ich rede.

Na wenigstens in MV und SH hat der Winter ordentlich zugeschlagen.
Vielleicht sollte man dort mehr Skilifte bauen an den wenigen vorhandenen Hügeln. :D

Wenn die Brühe mal schnell tauen sollte wird es wieder interessant.
 
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Privatfunk kann nie unabhängig und wertfrei berichten, weil er immer abhängig ist von denen die ihn finanzieren. Das ist nunmal so.

Bist du wirklich sicher, dass es im Internet nur ÖR und Privatfunk als Informationsquellen gibt und dass neben den ÖR niemand glaubwürdig ist und wahrheitsgemäß berichtet (darauf bezog sich ja mein "geht's noch)? Keine Zeitung und kein Magazin? Akzeptierst du deren Berichstattung grundsätzlich nicht als unabhängig und wertfrei? Das ist erstaunlich. Und was ist eigentlich mit den politischen Abhängigkeiten der ÖR und dem ekelhaften Postengeschacher (siehe ZDF)?

Aber Angebote wie die Tagesschau oder die Tagesthemen gibt es beim Privatfunk nunmal nicht

Stimmt. Nur möchte ich nicht gezwungen werden, dafür zu bezahlen.

Das bereits angesprochene "Versuchskaninchen" Entavio war doch schon so eine Luftblase. Fortsetzung folgt

Macht doch nix. Dann sind sie halt verschlüsselt. Und ich werd mir sicher keine Karte holen.

BILD-Zeitungs-Attitüden werden nicht dadurch wahrer, dass man sie 100fach wiederholt.

Wir haben zwar nicht die höchsten Rundfunkgebühren pro Haushalt, aber mit 7,6 Milliarden Gebühreneinnahmen pro Jahr den teuersten öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Welt. Das ist doch eine bekannte Tatsache. Hängt natürlich auch mit der föderalen Struktur zusammen. Aber was ist denn bitte falsch an meiner Behauptung?

Bei welchen Privatfunker du auch immer arbeiten magst ... Erzähle hier niemand das Märchen, der Privatfunk würde nicht auch vom ÖR profitieren. ... dass man schon aus rein wirtschaftlichen Gründen beim Privatfunk keinen Deut besser ist.

Was hast du denn ständig mit dem Privatfunk? Ich will einfach den ÖR nicht zwangsweise bezahlen. Und deshalb gehört er verschlüsselt oder abgeschafft. So einfach ist das. Wenn die BILD aus falschen und eigennützigen Gründen gegen die ÖR schießt, dann ist das natürlich scheinheilig, aber naja ... Hauptsache, dem ÖR geht es mal ein bisschen an den Kragen. Ist ja alles noch harmlos. Bis sich wirklich was verändert, ist es noch ein seeeeeeehr weiter Weg ist. Das ist mir klar. Die Landesfürsten lieben ja ihre Landesrundfunkanstalten & ZDF. Und das Verfassungsgericht liebt sie auch.

Wer gründet mit mir die Partei für die Abschaffung der ÖR? Die 5%-Hürde nehmen wir locker. :cool:
 
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Es ist ja immer die Rede von 7 Mrd. Euro Gebührenaufkommen. Teile ich das (der Einfachheit halber) durch 70 Mio. Gebührenpflichtige, komme ich auf einen Faktor 100.

Das heißt mit anderen Worten, das öffentlich-rechtliche System kostet uns pro Kopf um die 100 Euro und nicht etwa 17,50 pro Haushalt.

Ich kann nur vermuten, dass die gigantische Differenz aus Hotels, Gasthäusern, Kneipen, unzähligen in Konferenzräumen uneingeschaltet vor sich hingammelnden TV-Geräten, aus Fitnessclubs, etc. stammen muss.

Eine Gebührenreform in Richtung einer Haushaltsabgabe, die die GEZ überflüssig machen würde, ist auf dieser Basis undenkbar. Oder hat meine Rechnung einen Fehler?
 
AW: Klage gegen Rundfunk-Gebühr

Es ist ja immer die Rede von 7 Mrd. Euro Gebührenaufkommen. Teile ich das (der Einfachheit halber) durch 70 Mio. Gebührenpflichtige, komme ich auf einen Faktor 100.

Das heißt mit anderen Worten, das öffentlich-rechtliche System kostet uns pro Kopf um die 100 Euro und nicht etwa 17,50 pro Haushalt.

Dann wären es gar nur: 100:12= 8,33 €/Monat :)
 
AW: Klage gegen Rundfunk-Gebühr

Bist du wirklich sicher, dass es im Internet nur ÖR und Privatfunk als Informationsquellen gibt und dass neben den ÖR niemand glaubwürdig ist und wahrheitsgemäß berichtet (darauf bezog sich ja mein "geht's noch)? Keine Zeitung und kein Magazin?
Ich kenne Gebiete in diesem Land, in denen in der Tat nur noch das öffentlich-rechtliche Dritte in seinem Regionalmagazin zu einigermaßen sauberer Berichterstattung fähig ist, während in allen (gleichgeschalteten) Zeitungen (in denen teils noch die Kader der SED-Blätter von 1989 sitzen) täglich ein unsägliches Lied angestimmt wird. Mein Vater war es irgendwann leid, jede Woche die gleichen Leserbriefschreiber seitenlang ertragen zu müssen (frustrierte alt-Kader) und bestellte das Blatt dann letztlich ab. Herrlich, wie die jammern können, auch mit Sonder-Abo-Angeboten locken sie. Nützt aber nichts, ein Abonnent weniger - sicher nicht nur einer. Das Ländermagazin ist seitdem seine einzige regionale Informationsquelle. Ich wüßte auch nicht, wo sich der 75-jährige Mann die ihn interessierenden (lokal)politischen Themen im Internet zusammenklicken sollte. Und bei den Privaten findet er sie garantiert auch nicht, denn bei den Themen gehts weder um dicke Titten noch um Dinge, die man auf irgendeinem Wege zu viel Geld machen könnte, ebensowenig dürfte sich der Mainstream dafür interessieren (obwohl es angebracht wäre) - also alles uninteressant für die Privaten.

Und was ist eigentlich mit den politischen Abhängigkeiten der ÖR und dem ekelhaften Postengeschacher (siehe ZDF)?
Die ist widerlich. Das ist auch einer der Punkte, die es mir schwer machen, aus vollem Herzen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzutreten. Ich lebe ja schließlich nicht in der Welt mit den öffentlich-rechtlichen, wie ich sie mir vorstelle, sondern in der Welt mit den realen öffentlich-rechtlichen. Und wenn die noch ein bissl so machen und mit sich machen lassen, dürften sie auch bei den letzten ÖR-Verfechtern keine guten Karten mehr haben.

Stimmt. Nur möchte ich nicht gezwungen werden, dafür zu bezahlen.

Ich will einfach den ÖR nicht zwangsweise bezahlen. Und deshalb gehört er verschlüsselt oder abgeschafft. So einfach ist das.
So einfach ist da snicht. Das einzige, was hier offenbar sehr einfach ist, ist die Strickweise Deiner Gedankenwelt und Deiner Schlüsse.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll (!) eine wichtige - ich nenne sie mal so - Hygienefunktion für die Gesellschaft erfüllen. Er soll (!) unabhängig und frei von politischer sowie finanzieller Einflußnahme berichten und somit ein ungefiltertes (!) Bild des gesellschaftlichen Lebens liefern. Er tut dies alles freilich nicht (mehr?) oder zumindest zunehmend massiv eingeschränkt. Deshalb gehört ihm auch derbe auf die Finger gehauen, deshalb müssen Veränderungen passieren.

Die Funktion ist auch nicht an über 60 Hörfunkprogramme und die bisherige Masse an Fernsehprogramme gebunden, da dürfte auch weitgehend Einigkeit herrschen. Früher hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Funktion mit weitaus weniger Programmen weitaus besser erfüllt, behaupte ich zumindest mal.

Die Existenz des ÖR und seine Funktion sind aber äußerst wichtig für die Gesellchaft - auch für diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind, diese Bedeutung zu erkennen. In die Krankenversicherung zahlt man ja auch ein, wenn man völlig gesund ist. Ich kenne niemanden, der argumentieren würde, ich bin doch nicht krank, warum sollte ich da einzahlen? Ich muß doch nicht an die Dialyse, meine Nieren sind in Ordnung, ich will kein Geld dafür bezahlen, daß irgendwem anderes Dialyse gemacht wird. Soll er doch selber bezahlen, wenn seine Nieren kaputt sind.

Die Krankenversicherung ist ein Solidarsystem, der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist es auch. Seine Funktion und sein Wert für die Gesellschaft mag zwar nicht so hoch eingeschätzt werden, daß es akut um Leben oder Tod ging, aber es geht letztlich darum: er ist die Stimme der Gesellschaft bzw. er sollte es zumindest sein. Die Privatfunker sind das nicht, sie sind die Handlanger von Unternehmern, die mit der Suggestion von Freiheit und Unabhängigkeit versuchen, Geld zu machen. Das kann man finden wie man will, in unserem Gesellschaftssystem ist das alles rechtens. Es darf aber nicht die einzige Stimme sein, denn es ist nicht die Stimme der Gesellschaft.

Und also gehört der ÖR auch von allen Mitgliedern der Gesellschaft finanziert, zumindest meine Meinung.

Wer gründet mit mir die Partei für die Abschaffung der ÖR? Die 5%-Hürde nehmen wir locker. :cool:
Ich gründe bestenfalls (man müßte es wirklich tun!) eine Partei zur Rettung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Und zwar als Rundfunk, wie er einst gedacht war: unabhängig, kritisch, mutig, frech und selbst zu gesellschaftlichen Umstürzen in der Lage. Nur so wird sein Wert erkannt, nur so kann er wertvoll sein.


Und besäße ich einen Fernseher, die Speicherbelegung sähe wohl so ähnlich aus wie die bei meinen Eltern: ausschließlich öffentlich-rechtliche, keine Privaten. Auf das Titten-Amoklauf-Jugendgerichts-Castingshow-Superstar-Skandalfernsehen kann ich sehr gerne verzichten. Genaugenommen käme ich wohl tatsächlich mit dem Ersten, arte, 3sat, Phoenix, BR alpha und einigen Dritten aus.

Oder hat meine Rechnung einen Fehler?
Ich denke: ja. Das Gebührenaufkommen betrug 2008 laut GEZ 7.26 Milliarden Euro. Für das ganze Jahr. Das gibt geteilt durch 70 Millionen Menschen den Faktor 100 Euro - pro Nase und Jahr. Dann kommt das auch hin: ein Vollzahler zahlt um die 210 Euro im Jahr, ein nur-Radio-Zahler wie ich nur etwa 1/3 davon.
 
AW: Klage gegen Rundfunk-Gebühr

Ja! Gebührenaufkommen pro Jahr auf der einen Seite.
Und monatliche Gebühr pro Haushalt (oder Kopf) auf der anderen.

Aber die Rechnung steht ja schon da.

Weiß jemand die durchschnittliche Haushaltsgröße in Deuschland? Liegt die bei Zwei-Komma-irgendwas oder drunter?
 
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Ah, ich hab doch tatsächlich die Monate unterschlagen! :)

Aber die gute Nachricht daran ist, dass eine geräteunabhängige Abgabe durchaus möglich wäre. Am ganzen Moloch änderte sich dadurch natürlich noch nichts, aber es wäre immerhin ein Anfang.
 
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