Kleintuchel-Kupplung für Sennheiser-Mikro demontieren?

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nicolai

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Hallo, liebe Technikexperten,

ich habe hier ein älteres Sennheiser MD 211 Mikro, das ich gerne reaktivieren möchte. Es funktioniert auch, doch leider gibt es noch einen fetten Brumm. Die Verbindung ist XLR Stecker ( -> zum Mischpult) und Kleintuchel-Kupplung ( -> zum Mikro). Um der Ursache auf die Schliche zu kommen, muss ich jetzt auch mal die Tuchel Kupplung öffnen, doch ich weiß nicht, wie. Eine Schraube ist nirgendwo zu entdecken und die normalerweise mit dem Mikro zu verschraubende Metallhülle kriege ich auch nicht weg. Weiß jemand Rat? Im Internet habe ich nichts erhellendes gefunden...IMG_20201218_110620[1].jpg
 
In der drehbaren, gerändelten Hülse müßte ein Loch sein. Die Hülse so lange drehen, bis ein Schraubenkopf darunter zum Vorschein kommt.
 
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Lange nicht mehr zerlegt, so einen Stecker - ist evtl. das schwarze Plastikteil abschraubbar, wenn man den Kontakteinsatz festhält? Irgendwie war mir so.
Ich schaue heute Abend daheim mal, ob ich so ein Exemplar habe.
 
In der drehbaren, gerändelten Hülse müßte ein Loch sein. Die Hülse so lange drehen, bis ein Schraubenkopf darunter zum Vorschein kommt.
Vielen Dank für den Tipp. Aber ich dreh und dreh und entdecke nirgendwo ein Loch. Irgendwie müssen die doch die Metallhülse über den Plastikcorpus gekriegt haben...
 
Dann versuche @Funkminister seine Methode und drehe die schwarze Kappe, in der die Knickschutztülle sitzt, auf. Dazu mußt Du den Kontakteinsatz gegenhalten. Wenn Du vorsichtig drehst, kannst Du ihn ins Mikrofon stecken, damit Du besser anpacken kannst.
 
Genau wie oben beschrieben:
Vermutlich hat das schwarze Plastikteil unter dem transparenten Knickschutz zwei Einkerbungen, die Du mit einem Maulschlüssel greifen kannst. Dann aufschrauben und unten an der Kontaktseite gegenhalten, am Besten mit einem passenden Stecker, notfalls mit dem Abschluss am Mikrofon, dann aber ganz vorsichtig sein.
Danach sollte sich das drehbare Steckergehäuse Richtung Kabel schieben lassen und den Blick auf weitere Schräubchen, vermutlich oben am Knickschutz freigeben. Rausdrehen und man kann das Ding „wie ein Sandwich“ öffnen.

Jetzt aus dem Kopf und absolut ohne Gewär, deshalb bitte korrigieren, wenn falsch:

Tuchel —- XLR
1 —- 2 (pos)
2 —- 3 (neg)
3 —- 1 (gnd)

so hatte ich zumindest aus dem Kopf ohne Schwierigkeiten XLR zu Großtuchel symmetrisch beschaltet.
 
Danke @Südfunk 3, meine Fehlbeschaltung muss ich wohl korrigieren, wobei sie sich zwischen meiner Quelle (Ausgang Abhörweg Pult XLR) und Eingang Aktivlautsprecher (Großtuchel) noch nicht negativ bemerkbar gemacht hat. Hab ich wohl nur Pegel verbrannt und lebe Interferenzbefreit ;)
 
Super, hat tatsächlich funktioniert. Die Steckerbelegung scheint mir etwas merkwürdig. Schirmung an PIN 3, Blau an 3, rot an Pin 1 und Pin 2 unbelegt. Das Mikro soll ja an einen symmetrischen Mikroeingang. Da muss man umlöten, oder?
 

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Ich würde auf der Kleintuchelseite

rot an 1,
blau an 3 und
Schirm an 2

legen. Auf die XLR-Seite dann

rot an 2,
blau an 3 und
Schirm an 1.
 
Hurrah, es funktioniert, kein Brummen, kein Rauschen - nun begeistert uns das Prachtstück wieder mit dem legendären original Sennheiser Vintage-Kugelsound. Showgrößen wie Tom Jones und Reinhard Mey setzten es lt. Sennheiser Micro-Revue 1979 angeblich besonders gern für ihre Bühnenshows ein. Ist mir zwar ein Rätsel, wieso, aber ich bin begeistert. Herzlichen Dank nochmal an die Ratgeber!
 

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Ja, es war tatsächlich die Lösung und ich wär von allein bestimmt nicht drauf gekommen, weil es wirklich einen ordentlichen Krafteinsatz erfordert hat. Ich vermute, diese Steckerverschraubung ist seit über 50 Jahren nicht geöffnet worden. Da wurde es ja jetzt auch mal Zeit... 😉
 
Falls später mal jemand auf diesen Thread stößt, weil er sich für Rundsteckverbinder mit Schraubkupplung nach DIN 41524 interessiert, habe ich eben mal in meine Schublade gegriffen und ein Foto gemacht:

rundsteckverbinder.jpg

Ganz oben ist der Stecker von der Firma Lumberg, da dreht sich nur der vordere Teil und die kleine Schraube ist permanent zugänglich.

In der Mitte ist der Stecker von der Firma Binder, da muss man so lange drehen, bis die kleine Schraube sichtbar wird.

Und ganz unten ist der Stecker von der Firma Amphenol-Tuchel, wo man, wie hier bereits beschrieben, die schwarze Tülle abdrehen muss. Amphenol-Tuchel ist der Zusammenschluss des amerikanischen Unternehmens Amphenol mit dem deutschen Unternehmen Tuchel, dessen Gründer Ulrich Tuchel in den 30er Jahren den großen und kleinen Tuchel-Stecker entwickelt hat. Daher werden die hier gezeigten Rundsteckverbinder mit Schraubkupplung nach DIN 41425 gerade von älteren Technikern immer noch als "Kleintuchel" bezeichnet.

Ich finde ja die kleinen und großen Tuchelstecker immer noch schöner als die heute üblichen XLR-Stecker, aber die Welt dreht sich nun mal weiter...

Matthias
 
Schön mögen sie sein, aber wenn man das Gewinde mal verkantet hat, muss man das Mikrofon reparieren. Und tatsächlich dreht sich beim MD-441N der Kleintuchel mit, wenn die Kupplung zu fest angeschraubt war.
Die Belegung von Klein- und Großtuchel ist verschieden.
 
wenn man das Gewinde mal verkantet hat, muss man das Mikrofon reparieren
Deshalb die Kupplung immer erst vollständig einstecken und dann erst die Überwurfmutter andrehen! Nie an der Mutter packen und gleichzeitig versuchen, einzustecken und festzuschrauben!

Die Belegung von Klein- und Großtuchel ist verschieden.
Siehe meine Bildchen hier und hier. Damit sollte alles klar sein.

Ich finde ja die kleinen und großen Tuchelstecker immer noch schöner als die heute üblichen XLR-Stecker,
Bei mir gibt’s XLR für Modulation (oder im schlimmsten Falle Lemo) und die M16-Rundsteckverbinder für die Signalisation. Best of both worlds. 🙂
 
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Deshalb die Kupplung immer erst vollständig einstecken und dann erst die Überwurfmutter andrehen! Nie an der Mutter packen und gleichzeitig versuchen, einzustecken und festzuschrauben!
Ehrlich gesagt - das war mir damals schon als 14-jähriger klar, als ich meine ersten Erfahrungen mit diesen Steckbverbindern gemacht habe. Und verkantet habe ich nie etwas. Ist es eigentlich normal, dass man sich als 14-jähriger ein MD 421-N zu Weihnachten wünscht? Und das dann auch noch bekommt?

Das ist jetzt 33 Jahre her, und ich nutze es immer noch gelegentlich...

Matthias
 
Es wird nicht beschrieben, an welches Gerät das Mikrofon angeschlossen werden soll.

Hier weitere Tipps:
 

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