Knapp daneben ist auch vorbei...

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Funkgeist

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Heute im Lokalradio NRW (nur lokal) : ein gut gelaunter, jugendlicher Mod kündigt den Wetterbericht an und gibt - stark mehrheitsorientiert - zum besten, daß er sich wohlfühlen würde, wenn er eine Tiefkühlpizza sei.... dann sagt er als nächstes, es gebe "fünf Grad plus" ... usw usw.
Das mag ja kleinlich erscheinen, aber wenn jemand brav in den Zeitgeist trötet, daß es halt (zu?) kalt sei, dann aber beim Bild böse hinkt (wie lange hält die Tiefkühlpizza bei +5° ??? ) , dann krieg ich ein Problem..... klingt nämlich wie Nachplappern ohne Nachdenken..... angemessen ? was meint die Runde ? :)
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

Ach je... Und über diese mißglückte Äußerung denkst Du nach? Dann war sie wohl doch nicht so mißglückt. Immerhin erinnerst Du Dich daran.
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

na ja, der Vergleich hinkt in der Tat etwas...
Und zu deiner anderen AUssage von wegen Nachplappern und so kann ich da auch nur zustimmen.

Aber grundsätzlich ists doch mal positiv zu bewerten, dass das Wetter überhaupt mal etwas augelockert wird. Also wollen wir es als netten Versuch anerkennen:cool: und hoffen, dass es das nächste mal besser wird
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

Vielleicht meinte er die ALDI-Pizza aus dem Kühlregal; die geht auch bei 8 Grad plus nicht kaputt. Aber bei einer Tiefkühlpizza stellt man sich schon Minusgrade vor, das Bild hängt also etwas schief (frei nach Loriot).
Ich finde es übrigens auch immer zum Piepen, wenn einer bei 2 Miesen gleich von "Sibirischer Kälte" faselt.
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

Das finde ich allerdings auch. "Sibirische Kälte" sind alle Temperaturen unter 20°.
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Wobei ich den Sketch mit dem schiefen Bild jedem ans Herz legen kann.
Die DVD-Box lohnt sich eh.
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Wenn Radio- und Fernseh-Moderatoren von "kalten Temperaturen" erzählen und kundtun, bei 6°C sei es dankenswerterweise "doppelt so warm" wie bei 3°C, dann braucht man sich doch über diesen verunglückten Tiefkühlspruch auch nicht mehr zu wundern.
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

Rösselmann schrieb:
Vielleicht meinte er die ALDI-Pizza aus dem Kühlregal; die geht auch bei 8 Grad plus nicht kaputt. Aber bei einer Tiefkühlpizza stellt man sich schon Minusgrade vor, das Bild hängt also etwas schief (frei nach Loriot).
Ich finde es übrigens auch immer zum Piepen, wenn einer bei 2 Miesen gleich von "Sibirischer Kälte" faselt.
Das hängt wohl mit dem verhängnisvollen Hang der Medien zu Kampagnen zusammen! Wetten, dass wir in wenigen Monaten beim ersten Tag über 25 Grad allerorten hören: Ist viel zu heiß!:D
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

Qualiton schrieb:
D Ist viel zu heiß!:D

Nein nein: "Tropische Hitze!" oder "Die Bauern stöhnen über die Dürre - daher klettern die Preise für Obst und Gemüse!" (...hoffentlich ins Gebirge, wo sie sich wieder abkühlen können!).
 
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Noch besser find ich, bei 3 Schneeflocken, die Aussage Schneekatastrophe.
Frueher sagte man dazu im Allgemeinen "Winter"!
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Naja, besser einen etwas hinkenden Vergleich als ein Wetter das kein Schwein versteht... wenn der Redakteur nach dem letzten Wetter in die Runde fragt, ob er nun auf dem Heimweg nen Schirm braucht dann ist das ne Panne... Ich hab in meiner Moderationsschulung mal gelernt, das Wetter so zu erzählen, wie ich es meiner Oma die gerade im urlaub ist erzählen würde... und da triffts die Tiefkühlpizza bei 3 Grad eher als der "Tiefdruckeinfluss aus Sibirien der das Hoch langsam südostwärts wegschiebt".

@erha: Im Verkehrsservice aber gar nicht so abwegig, denn für die meisten Autofahrer ist es bei 3 Flocken schon eine Schneekatastrohpe - Direkt gefolgt von der kurz darauf auftretenden Verkehrskatastrophe :)
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Wenn man sieht, welchen Aufwand manche Sender inzwischen für und um das Wetter treiben (Wetterman, Wetterstationen, Hörer als Wettermelder, drei Wettersendeplätze pro Stunde), dann muss man sich fragen, ob man als Hörer nicht selbst in der Lage ist, rauszugucken und festzustellen, dass es kalt ist und schneit. Zumal die inhaltliche Substanz und Belastbarkeit der Wettervorhersagen trotz aller bombastischen Aufblähung oft äußerst dünn bleibt. Die starke Focussierung auf Wetter (und Verkehr) in den meisten Sendern ist für mich nur ein Zeichen für Einfaltslosigkeit und Bequemlichkeit. Einen fundierten Wortbeitrag zu einem möglicherweise auch noch komplizierten Thema zu fabrizieren erfordert nämlich etwas mehr Kunstfertigkeit, als eine seifenblasige Wettershow.
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Ihr kennt sicher noch den alten Werbeslogan der Bahn: "Alle reden vom Wetter, wir nicht!" Nun, die Bahn möchte daran sicher nicht mehr erinnert werden, aber er zeigt uns doch, daß die meisten Menschen sich wirklich über Gebühr für das Wetter interessieren, wahrscheinlich, weil sie ihm so hilflos ausgeliefert sind und es über die totale Information zumindest ein wenig berechenbarer machen zu können glauben. In England (Vorurteil und eigene Erfahrung!) ist es am schlimmsten. Der ungepflegte Schweizer im "Ärrsten" weiht in jedem Bulletin einen neue, gesponsorte Wetterstation ein und trotzdem habe ich nicht das Gefühl, daß die Voraussagen zuverlässiger geworden wären, als sie es früher waren. Aber die Leute mögen´s, weil es eines ihrer Kontrollbedürfnisse befriedigt und so steht der Wetterbericht (zumal morgens) eben ganz weit oben auf der Prioritätenliste.
Dabei habe ich nichts gegen Bilder, aber ich hasse leidenschaftlich Wortblähungen, Gaga-Deutsch ("Die Temperaturen klettern...", oder, noch besser: "Das Thermometer klettert" - na, hoffentlich hat es keine Höhenangst!) und Euphemismen ("Es regnet die ganze Woche - da freuen sich die Landwirte/Allergiker/Melancholiker". Bullshit, die wissen selber, wann sie sich freuen und wann nicht und mir geht eine Woche Dauerregen auf´n Sack!). Also: Keine blöden Witzeleien und Selbstinszenierungen im Service (also auch nicht im Verkehrsfunk, abschreckendes Beispiel Wirb.&Zeus: "Wer sich auskennt, sollte den Stau umfahren, wer nicht, ist halt gekniffen". Danke, Arschloch!). Klare Sätze, klare, kurze Formulierung, mal so ein Spruch wie der mit der Pizza ist ja okay, wenn er etwas anschaulicher macht, aber, wie gesagt, das Bild muß dann schon stimmen.

Fazit: Alle reden vom Wetter - ich auch (und ganz schön lang!).
 
AW: knapp daneben ist auch vorbei...

Qualiton schrieb:
Das hängt wohl mit dem verhängnisvollen Hang der Medien zu Kampagnen zusammen! Wetten, dass wir in wenigen Monaten beim ersten Tag über 25 Grad allerorten hören: Ist viel zu heiß!:D
Genau DAS habe ich gemeint ! nix dagegen, daß da mal ein Bild schief hängt.... Herr von Bülow...;) ..... auch ist es besser, in Bildern als in Fach-Chinesisch vom Wetteramt zu reden, nur entsteht bei solchen kleinen Fehlern dann - bei dem näher interessierten Zuhörer - der Eindruck, es werde eben einfach der naheliegendste Hype weitergetrommelt, ohne darüber nachzudenken, was tatsächlich dran ist. "das interessiert die Leute" wird dann argumentiert und wir sind im Grunde bei den Überschriften dieser Zeitung mit den großen BILDern.... naja, was soll die Kuturkritik.... wenn ein Sender als Ganzes so konzeptioniert ist, ist es wohl richtig so..... kleine Fehler sind bei genanntem Presseblatt ja auch nicht entscheidend.... :rolleyes:
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Mannis Fan schrieb:
Die starke Focussierung auf Wetter (und Verkehr) in den meisten Sendern ist für mich nur ein Zeichen für Einfaltslosigkeit und Bequemlichkeit.
Ich stimme Dir vollinhaltlich zu!
Eine Nachfrage: Meinst Du jetzt die Einfalt der Sender, deren Einfallslosigkeit oder meinst Du wirklich, dass die zuwenig einfältig sind?:wow: :wow: :wow:
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Autsch! Da hast Du mich ja voll erwischt, Qualiton, und jetzt fehlt es mir an Einfallsreichtum, diesen bösen Schnitzer plausibel zu erklären. Sagen wir mal so: Es war ein freudscher Verschreiber!
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Mannis Fan schrieb:
dann muss man sich fragen, ob man als Hörer nicht selbst in der Lage ist, rauszugucken und festzustellen, dass es kalt ist und schneit
Zumal es auch allerorten digitale Helferlein gibt, die einem so einiges anzeigen und auch Webseiten wie wetter-online.de. Aber was soll's, für mich sind Wetterfrauen und -männer im TV auch erträglicher als Frau Merkel, Herr Müntefering oder Herr Stoiber. ;)
 
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[OT]
Radiokult schrieb:
Nicht immer, aber meistens ;) :

autogramm.jpg


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Schöner Faden. Endlich kann ich mal hier über den Wetterbericht schimpfen. War es vor 2 oder vor 3 Tagen, da meldete der öffentlich-rechtliche Sender meines Vertrauens über Stunden Hochnebel und Sachen, unter denen ich mir partout nichts rechtes vorstellen kann, dabei war es einfach nur ganz nett sonnig draußen vor meinem Fenster. Die gemeldeten Morgentemperaturen stimmen nie, in Worten NIE mit den Temperaturen überein, die ich selbst auf meinem kleinen Außenthermometer vom Kaffeeröster um die Ecke auf dem Balkon ablese und jeder Moderator braucht eigentlich auch nur mal aus seinem Studiofenster zu schauen, um zu merken, dass das, was er oder sie gerade vorliest, sagen wir mal, mit der empirischen Wahrnehmung nicht immer (eher selten sogar) in Deckung zu bringen ist. Aber: das ist natürlich auch irgendwie Teil des Spiels, des Vergnügens jeden Morgen, sich über den Wetterbericht, ob locker, ob amtlich, ob von Kachelmann oder aus Offenbach zu ärgern. Da finde ich die Hörer als Wettermelder sogar noch am besten, dann weiß ich, in Gresaubach regnet es auch und ich bin nicht alleine.;)
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Rösselmann schrieb:
Der ungepflegte Schweizer im "Ärrsten" weiht in jedem Bulletin einen neue, gesponsorte Wetterstation ein
... und die Lokalpresse am Standort des Wetterhäuschens überschlägt sich mit Sondermeldungen :rolleyes:

Was den Sonnenschein angeht: Bei solchen Wetterlagen wie jetzt, die im Sommer für heißes Bombenwetter sorgen würden, bildet sich im Winter halt gern Hochnebel, diese graue Pampe, die halb Nebel und halb Wolkenschicht ist. Man kann dabei kaum genau vorhersagen, wo sich die Rotze hält und wo sie sich auflöst (= am blauen Himmel die Sonne strahlt). Aber wenn das von den Herren Meteorologen keiner so sagt ...

Ansonsten ist es schon toll, wenn leichter Schneefall bei minus drei Grad zur Winterkatastrophe hochsterilisiert wird. Man muß nicht auch noch den Eindruck erzeugen, es sei normal, daß nach dem Einschlag der dritten Schneeflocke alles zusammenbricht. Das ist ja fast so peinlich wie damals in der Aktuellen Kamera die furchterregenden Staufilmchen mit Schneefall und der Ortseinblendung „BRD“.
 
AW: Knapp daneben ist auch vorbei...

Auch heute morgen ist wieder auf den süddeutschen Straßen das Winterchaos ausgebrochen. Die Autofahrer waren wieder einmal vom Schneetreiben total überrascht worden! Und das mitten im Januar!

Das erinnert mich an einen Wetterbericht auf einem kanadischen Sender: "Ziehen Sie Ihre Kinder für den Schulweg warm an! Nicht, damit sie sich keine Erkältung holen, sondern damit sie nicht unterwegs erfrieren!" Da hatte es allerdings auch 35 Grad minus!
 
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