Knistern Schallplatten beim Rundfunk nicht?

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Das ist beim EMT 938 so und da kann man das meines Wissens nach auch nicht wegjumpern.


Doch:
Bedienungsanleitung EMT 938 Rundfunk-Plattenspieler (Kapitel A14) schrieb:
Die Line-Ausgänge sind während der Start- und Stop-Phase stummgeschaltet. Diese Stummschaltung läßt sich durch Öffnen eines Dip-Fix-Schalters auf der NF-Platine (Amplifier Board) aufheben […]

Gemeint ist der Schalter S800.

Man müsste mal schauen, wie das früher gebaut war.
Damit wurden in der Regel nur die Vorhörlautsprecher und -kopfhörer in den Truhen angesteuert.

Nachtrag: was immer geknistert hat, war folgender Track. Auch von CD, denn die beginnt exakt so (Track 1).

Heutzutage (und auch schon seit zwanzig Jahren) werden Digitalaufnahmen produziert, die, wären sie früher eine Platte gewesen, weggeschmissen und durch ein → Industrieband ersetzt worden wären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit wurden in der Regel nur die Vorhörlautsprecher und -kopfhörer in den Truhen angesteuert.

Ja, wobei es gerade bei den DJ-Plätzen oft keine Truhen mit Vorhörmöglichkeit gab (außer Kopfhörer direkt am EMT einstecken).

1978:
dj_1978.jpg

1981:
dj_1981.jpg

Gleiches Set 1985 im Einsatz in der Olympiahalle:
ohne...
dj_gottschalk_1985_1.jpg
...und mit Gottschalk. ;)
dj_gottschalk_1985_2.jpg

Ähnliche Truhen gab (und gibt) es in den Funkhäusern an den DJ-Plätzen - ohne eingebaute Technik, da ist steht nur der EMT 948 drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Dir genau sagen, wie es ohne Truhenlautsprecher am Diskplatz einer mittelgroßen … Ihr wißt schon (geht aber nur mit 930): Am Pult Vorhören drücken, Regler lupfen (!). Platte einstellen (Pl. läuft, man rutscht die Platte über den Plattentellerfilz), Regler schließen, fertig. (VH noch austasten.)

Nein, keine Besonderheit, das war mit 930 so üblich.
 
Heutzutage (und auch schon seit zwanzig Jahren) werden Digitalaufnahmen produziert, die, wären sie früher eine Platte gewesen, weggeschmissen und durch ein → Industrieband ersetzt worden wären.
:D

Dabei ist diese Camouflage-Produktion (ihr Erstling, wir hatten als Teenies damals fast durchgängig in den obligatorischen Einzeltitel-Mitschnitten ausm Radio "Depeche Mode" in den Kassettenhüllen notiert) ja von 1988 und dynamisch und "schlank" produziert. Nur das Knistern zu Beginn war ein Gag. Wie der beim Vinyl gelöst war (knisterte es da mutwillig und vinylbedingt ein zweites mal?), weiß ich nicht. Vielleicht war das ja auch nur der CD vorangestellt, ich kenne nur die CD.

Aber heute werden Digitalaufnahmen produziert, die würden, nutzte man sie zum Schneiden einer LP-Fassung, den Schneidkopf zerstören...
 
@lg74 das muss aber kein zwingend abwertendes Kriterium für die Aufnahme sein - die technischen Einschränkungen des Mediums Schallplatte waren unumgänglich, aber sicher nicht deshalb heissgeliebt.

Ein zünftig dekorrelierter, lauter Bassbereich kann je nach Inhalt ja interessant klingen, wäre aber unschneidbar ;)
 
OT: Gerade die ersten drei Camouflage-Alben gefallen mir von der Abmischung ausgesprochen gut. Schade dass man heute nicht mehr so produziert!
 
Aber heute werden Digitalaufnahmen produziert, die würden, nutzte man sie zum Schneiden einer LP-Fassung, den Schneidkopf zerstören...
Was habe ich mich mit Presswerken herumgestritten, die beim Schneiden oftmals (heimlich?) variable eigreifende Tiefenfilter eingeschaltet haben, um sicherer schneiden zu können. Klang furchtbar. Der Popwelt habe ich so etliche, möglichst 1:1-geschnittene Vinyls hinterlassen.
 
Was man auch machen könnte (heute aber wohl wegen der eher seltenen Einsätze den Aufwand nicht wirklich wert):
Die Stummschaltung per GPO des Mischpults ansteuern, notfalls per Relais umschalten.
Ist Vorhören aktiv wird die Stummschaltung deaktiviert, wird vorhören wieder ausgetastet (oder durch Knopfstart/Reglerbewegung deaktiviert) wird die Stummschaltung wieder aktiviert.

Den Zustand des Vorhörens sollte man aus den gängigen Pulten problemlos rausgeführt bekommen.

Die Installationen, die ich noch erlebt habe hatten entweder einen Ohrhörer oder einen Vorhörlautsprecher in der Truhe verbaut oder bestanden aus der großen Version des 950ers mit eingebautem Lautsprecher. Dabei handelte es sich allerdings um Senderegien und keine „Diskplätze“. Auch an den Bandmaschinen gab es teils do eine Vorhöreinrichtung, sah aus wie die Ohrmuschel eines Telefonhörers, die an einem Kabel aus einem Dannerkassetten-großen Einbau gezogen werden konnte.
 
Zu #107:

Das ist bei Plattenfirmen üblich, dass man angelieferte Master mit guter Dynamik entweder beschneidet, oder den Pegel senkt.

So klingt alles gleich schlecht und niemand beschwert sich.

Ein Ton-Ing. mit Neumann-Schneideanlage sagte mir den Grund dafür:

95% aller Endverbraucher merken keinen Unterschied und wenn bei größerer Nadelauslenkung der Saphir überalteter Tonabnehmersysteme aus der Rille hüpft, wird die Verkaufs-Qualität angezweifelt und Tonträger zurückgebracht.

Also mischt man für "95% zufriedene Kunden" ab und der Rest hat halt gelitten.

Daher merkt auch niemand, dass heutige Vinylplatten auch vom Digitalmaster kommen und teilweise mieser klinken als die CD, nur die Vinylscheiben lassen sich teurer verkaufen!

So hat die Firma Burr-Brown AD-Wandler IC's der ürsprünglich großen Bauart, da diese aufgrund besser Wärmeableitung hörbar weniger Jitter machen.

R.
 
Deshalb liefen wohl Sendungen mit dem Werner viel später allein unter dem Titel " Lass knacken"...;)
 

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  • W. Reinke- HR 1.mp3
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Es wird heutzutage rückblickend-verklärend viel zuviel Gewicht auf diese Sch**ßknackerei gelegt. Das war früher lediglich eine leidige Nebenwirkung des Wiedergabeverfahrens. Wie es klingen soll, entscheidet alleine das Masterband.
 
Du sagst es. Wie oft habe ich beim Schneiden gehört: "Geht nicht anders". Am Ende ging es nach Reklamieren doch mit einem für den Endverbraucher nicht mehr hörbaren Kompromiss. Das Knistern kam bei unpfleglicher Behandlung dann später. Schmutzige Plattenteller, LPs ohne Innenhülle in der Papptasche und derlei mehr. Auch bei großen Sendern.
 
Diese Frage ist so schön herrlich naiv, könnte aber auch aus der "Sendung mit der Maus", Ausgabe 1985 sein. Ich kann mich an so manchen "Knackser" erinnern, der früher on air ging. Vor allem bei den Privatsendern, die Mitte der 80er starteten. Die öffentlich-rechtlichen hatten eben doch die hochwertigere Technik. Und Mitarbeiter im Schallarchiv, welche sich um die Qualität der "Software" kümmerten. Da wurde eben eine Platte ersetzt, bevor sie allzusehr kratzte, während bei den Privaten vor allem in den ersten Jahren, als der Musikbestand seitens des Senders noch überschaubar war, die DJs eigenes Material mitbrachten. Und Selbstfahrerstudios tauchten bei den ÖRAs nur in bestimmten Sendestrecken langsam auf. Der SDR spielte sowieso alles auf sein SEKAMOS-System um. Da knackte es zwar nicht, dafür klangen häufig gespielte Titel irgendwann etwas dumpfer, manchmal gab es Startschwierigkeiten usw...Technik bleibt halt Technik und neigt bisweilen zu Ausfällen....und dann war da noch der CD-Wechsler, der bei einem baden-württembergischen Lokalsender am Wochenende hängen blieb, so dass on air fast einen ganzen Tag lang ein "Presslufthammer" zu hören war, bevor sich jemand am Sonntag erbarmte, ins Studio zu fahren und in wieder "anzuschubsen"...
 
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