Können zwei gleiche Mikrofone unterschiedlich tönen?

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AW: Können zwei gleiche Mikrofone unterschiedlich tönen?

..., daß, je nach Ausrichtung der Mics, der Raum durch Reflexionen gewisse Auswirkungen auf den Klang haben kann, ...
<ironie="true">
DAS kann ja gar nicht sein, werden doch dynamische Elefanten-, Nashorn- und andere Pi*ep* hier immer wieder als Wundertüten gegen jede Art einfallenden Schalls außer rein menschlichen Lauten angepriesen.
</ironie>

Dass dem natürlich nicht so ist, kann man auch genauso gut seiner Wand erzählen, die hört wenigstens zu und simuliert schweigend Verständnis. Allerdings erzeugt das wieder Raumhall, aber gegen diesen sind dynamische Mikrofone ja immun, oder sagen wir wenigstens so taub wie die unbelehrbaren, religiös-fanatischen Käufer.
 
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...so taub wie die unbelehrbaren, religiös-fanatischen Käufer.

Komischer Ton hier :wall: wenn sich jemand traut dynamische Mics zu erwähnen, wird er behandelt wie ein Apple User in in einem Windows Forum - früher dachte ich sogar, "Radiomenschen" wären aufgeschlossen, locker, offen und nett zueinander :eek:
 
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Wenn du so
... aufgeschlossen, locker, offen
wärst, wie du das selbst erwartest, müsstest du dir angesichts der schwer ironischen Vormeldung jetzt nicht den virtuellen Kopf aufschlagen. Das insbesondere, weil es konkret um die gebetsmühlenartig wieder und wieder vorgebrachte Behauptung geht, dynamische Mikrofone wären DAS Heilmittel gegen unerwünschte Schallereignisse und du vermutlich selbst ganz genau weißt, dass dem einfach nicht so ist.

Aber richtig: Genausowenig, wie es Windows-User anficht, wenn Apple- und Linuxfreaks ironisch bis boshaft über sie lästern, wird man auch das oben erwähnte Gerücht nie aus der Welt schaffen können.

Nur zu: Möglichst einen dynamischen Wandler kaufen, dann noch einen dicken Schaumstoff drüber und dann richtig nah ran. Klingt garantiert fett und der böse Widerhall von den Wänden hat auch wirklich keine Chance mehr.
 
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Das insbesondere, weil es konkret um die gebetsmühlenartig wieder und wieder vorgebrachte Behauptung geht, dynamische Mikrofone wären DAS Heilmittel gegen unerwünschte Schallereignisse und du vermutlich selbst ganz genau weißt, dass dem einfach nicht so ist.
Klingt fast so, als ob Du dem 421er Sennheiser ebenso gute Aufnahmequalitäten zusprichst wie einem Kleinkondensator. Wirklich keine Unterschiede in der Aufnahme unerwünschter Schallereignisse?
Dann bräuchte ich auch kein 421er.
 
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Dem 421er traue ich sogar verdammt viel zu. Aber du darfst mich gern davon überzeugen, das ich vollkommen falsch liege.
Nimm dein Audiointerface, hänge da dein Klein-C und das 421er dran und beide nebeneinander auf. Ohne Schaumstoff, nur mit einem Popscreen. Sprich einen Satz, beide Mikrofone gleich gepegelt, und dann werkle irgendetwas im Hintergrund. Wenn ich dich mit dem 421er dann nicht höre - jegliche Nachbearbeitung bitteschön ausgeschlossen, bin ich überzeugt.

Mit einem C-4500 B-BC und einem SM58 in genau dieser Anordnung gibt es jedenfalls keine signifikante Differenz, die die Ausage untermauern würde, ich könnte mit einem Dynamiker Badezimmerakustik unterdrücken.
 
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Darf ich mitprügeln? :p Ich übertrage regelmäßig aus lauten Sporthallen. Wenn es sehr laut wird, hat mein dynamisches Sennheiser (e835) eindeutig Vorteile gegenüber meinem Rode M3 (Kondensator).

Folgendes Beispiel: Ein Fanclub mit 10 Pauken bzw. Trommeln postierte sich 2 Meter hinter meinem Sprecherplatz. Mit dem Rode hatte ich, trotz Ausnutzung des Nahbesprechungseffektes, Probleme mich durchzusetzen. Mit dem Sennheiser war das kein Problem.

Vor kurzem saß ich in einer (gut isolierten) Sprecherkabine und verwendete das M3 für die Sprache und das e835 für die Atmo. Das Ergebnis war sehr bescheiden. Die Atmo war dumpf, matschig und undifferenziert. Dazu gesellten sich, über das M3, viele Nebengeräusche meines Sitznachbarn und der sehr "hallige" Raum war ebenfalls nicht zu überhören. Nach einem Mikrotausch war der Spuk behoben. Die Atmo war klar und kam wunderbar zur Geltung. Die Hallanteile und die Tippgeräusche meines Nachbarn waren (fast) verschwunden.

Wenn es die Atmosphäre zulässt und ich nicht in eine verglaste Kabine eingesperrt werde, verwende ich allerdings immer! das M3. Es klingt einfach besser!
 
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Diese Unterschiede beruhen aber nicht auf den physikalischen Grundprinzipien, in denen sich dynamische und Kondensatormikrofone unterscheiden, sondern vor allem in vollkommen verschiedenen Übertragungseigenschaften. Dass man ein e835 weder in Bandbreite noch Linearität mit einem großmembranigen Studiomikrofon vergleichen kann, hast du ja eindrucksvoll beschrieben. Hinzu kommen bei hohem Gesamtschalldruck noch andere Größen wie Resonanzen und Partialschwingungen, die deutliche Differenzen in der Wandlung ergeben.

Es ist ja wohl völlig klar, dass ein Mikrofon mit einem Frequenzgang wie 'ne Glockenkurve außen vor lässt, was abseits der menschlichen Sprache noch mit übertragen werden könnte, zum Beispiel kurzwellige Reflexionen von Schreibtischen oder TFT-Displays sowie Trittschall. Das hier aber provokativ ins Spiel gebrachte 421er ist jedoch nun nicht irgend eine preisgünstige Bühnentröte und muss auch keine Vergleiche scheuen.

Es gibt auch keinen ernsthaften physikalischen Grund, weshalb ein und der selbe Schalldruckanstieg bei Menbranen mit vergleichbaren Übertragungseigenschaften nur aufgrund des dynamischen Wandlungsprinzips überproportional höhere Ausgangspegel zur Folge haben sollte. Das würde bedeuten, dymanische Mikrofone hätten prinzipbedingt einen Dynamikexpander quasi integriert oder im Umkehrschluss: Kondensatormikrofone würden prinzipbedingt komprimieren. Also bitte!
 
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Das ein e835 qualitativ nicht mit einem MD-421 mithalten kann, glaub ich gerne. Laut Sennheiser.com unterscheidet sich der Frequenzgang eines 835 nicht so wahnsinnig von dem eines 421er. Klar, ob ein Mikro klingt oder nicht, ist von wesentlich mehr Faktoren abhängig. Trotzdem hast du, mal wieder :D, meinen Ehrgeiz geweckt. Meine nächste Liveübertragung habe ich am 26. Februar. Dann habe ich zusätzlich noch ein geliehenes MD-421 II im Gepäck!

Die Vorraussetzungen in der Halle sind sehr gut. Es gibt eine seperate Pressetribüne, die sich oberhalb der normalen Tribünen befindet. Es werden ca. 1500-2000 Zuschauer in der Halle sein. Damit sollte ich eine eindrucksvolle Atmo einfangen können.

Mein Ziel ist es, ohne seperates Atmomikro auszukommen. Das gelingt mir mit dem Rode M3, im Regelfall, sehr gut.

In der 1. Halbzeit werde ich das M3 besprechen. Die zweite Halbzeit werde ich mit dem e835 beginnen und nach ca. 15 Minuten auf das 421er wechseln. Damit ich nicht total auf den Bauch falle, werde ich das M3 bei Bedarf als Atmomikro verwenden.

Ergebnisse gibt es dann am 27. Februar, versprochen!
 
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Völlig ohne dogmatische Schlussfolgerungen hier meine Erfahrungen:

Ich habe sowohl Röde M 3 als auch Sennheiser 421.

Als Sprechermikro am PC (Sprechabstand ca. 10 cm/ zum PC rechts unten ca. 80 cm) habe ich (bei subjektiv etwa gleicher Lautstärkeeinstellung der Mikros am Pult) den Eindruck:

- das Sennheiser blendet den PC-Störschall besser aus

- das Röde klingt besser (brillianter, neutraler)

Das sind für mich aber nur Nuancen, grundsätzlich eignen sich beide gut.

Einen deutlichen Unterschied höre ich erst, wenn ich z.B. ein Beyer M 58 (Kugel) anschließe. Für diesen Einsatz völlig ungeeignet.

Das Ding ist aber absolut Spitze, wenn man bei totalem Umgebungsradau ganz nah ins Mikro brüllen muss: Klingt dann immer noch sehr ordentlich und vor allen Dingen ist die Verständlichkeit perfekt.
 
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Deine Erfahrungen entsprechen genau meinen Vermutungen. Ich kann übrigens jedem nur raten, das Rode M3 mal zu testen. Ich verwende es für meine Liveübertragungen und als Reportagemikrofon an meinem Zoom H2. Die Ergebnisse sind einwandfrei. Das Mikrofon hat ein extrem gutes Rauschverhalten und kling brilliant. Vor 4 Wochen habe ich das M3 einem sehr bekannten Forenuser zum testen geschickt. Der war von dem Mikro so begeistert, dass es jetzt seinen Sprecherplatz ziert und ein 3 x so teures Shure Kondensatormikrofon zum Verkauf steht.

Gruß Dirk
 
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@revox: Danke für deine Empfehlung. Ist immer gut wenn User schreiben und praktische Erfahrung mitbringen. Den Zoom H2 habe ich auch. Nun weiß ich welches Mikrofon ich dazu kaufe.
 
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Hallo Bend It,

für den Zoom H2 gibt es ja nicht so viel passendes ;). Die 3,5mm Klinkenbuchse ist sicherlich nicht ideal, achte also auf ein gutes Kabel (XLR F ---> 3,5mm Stereoklinke) mit guten Verbindungen. Ich habe mir dieses gekauft und der Sitz ist gerade an der problematischen Stelle perfekt!

Gruß Dirk
 
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