Könnten Spartensender Erfolg haben?

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doener

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Bei größeren Internetradios ist es ja immer wieder so, das sie ab einer bestimmten Größe einen zweiten oder auch dritten Stream aufmachen auf dem dann Rock, HipHop oder Techno läuft.

Bei Antenne Bayern kam man ja auch schon auf die Idee den Sender "Rockantenne" einzuführen und sie scheinen ja auch nicht so schlecht damit zu fahren.

Meine Frage ist nun, glaubt ihr ein Radio, das in mehreren Sparten sendet könnte in der echten Radiowelt überleben. Also je ein Kanal für einzelne Musikrichtungen HipHop, Rock, Techno, Pop, Oldies.

Nachrichten und Verkehrsmeldungen könnte ja für alle Sender aus einem Studio kommen.
 
AW: Könnten Spartensender Erfolg haben?

Ich weiss ja nicht, wie du "Radio" in diesem Zusammenhang definierst, aber di.fm würde ich als erfolgreich bezeichnen, wenn auch nicht als (Web)Radio im eigentlichen Sinn.

#Musik hat ein ähnliches Konzept und ist anscheinend erfolgreich.
Club977 arbeitet auch mit mehreren Sparten (80er, Hits, usw.)

Der Bayrische Rundfunk ist ja auch ähnlich. Bayern 1 hauptsächlich deutsche Schlager (killt mich nicht, wenns nicht stimmt, hörs immer nur bei meiner Mama :D)
Bayern 3 das übliche Chartsgedudel
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Ich denke, das ist ein ziemlich prominentes Beispiel für Spartensender.

Hoffentlich hab ich deine Frage so verstanden, wie ich drauf reagiert hab ;)
 
AW: Könnten Spartensender Erfolg haben?

Das dürfte wohl ganz davon abhängen, in welchem Rahmen es stattfindet.
Wenn mit "echter Radiowelt" terrestrische Verbreitung gemeint ist, also Antenne, dann muß man ja erstmal eine Lizenz haben.....
Je größer das potentielle Sendegebiet, desto teurer das Senden, bei kleinem Sendegebiet erreicht man mit Sparte aber naturgemäß relativ wenig Hörer, was dann bei Werbefinanzierung wieder weniger Geld einbringt usw usw.
Außerdem ist Sparte nicht gleich Sparte und die Konkurrenzsituation überall anders.
Will heißen: man muß den Einzelfall konkret sehen und realistisch berechnen.
... und überhaupt lizensiert bekommen.....
Im Internet is dann sowieso wieder alles ganz anders......
 
AW: Könnten Spartensender Erfolg haben?

das geht prima.

du kannst es am beispiel von new york prima studieren; diese bzw. eine ähnliche sendervielfalt hast du überall in den usa, bevölkerungsleere gebiete wie das death valley mal ausgenommen:

http://www.nyradioguide.com/
 
AW: Könnten Spartensender Erfolg haben?

Obwohl ich "Spartensender" grundsätzlich befürworte (sie sind ja das, was Formatradio ausmacht), sehe ich in Deutschland einige grundsätzliche Probleme.

In keinem anderen Land dürften Repertoirekenntnisse und Genrebewußtsein in der Bevölkerung dermaßen unterentwickelt sein. In den USA existiert für jedes Genre seit jeher eine lebendige Szene, die auch von den dortigen Sendern reflektiert wurde und wird.

Und hier? Schon die "Roaring Sixties" hat der hiesige Staatsfunk sauber ignoriert (außer ein bisschen "Beatclub" hier und ein wenig Needle Time im Radio da); erst als die Hörer in Scharen davonliefen kamen allmählich Mitte der 70er die Servicewellen und somit Popmusik ins Radio.

Der Verlegerfunk hat dann seit den 80ern die AC-Formate gepflegt und erst seit einigen Jahren gibt es ein paar zarte Pflänzchen, die sich in einer Marktniesche nierderzulassen versuchen. Und dabei mit Problemen zu kämpfen haben. wie sie Funkgeist bereits erwähnt hat.
 
AW: Könnten Spartensender Erfolg haben?

Pegasus schrieb:
Der Bayrische Rundfunk ist ja auch ähnlich. Bayern 1 hauptsächlich deutsche Schlager (killt mich nicht, wenns nicht stimmt, hörs immer nur bei meiner Mama :D)
Bayern 3 das übliche Chartsgedudel
Bayern 4 Klassik
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Vom Aufbau hab ich genau an sowas gedacht, doch eher an modernere Musikrichtungen ;)

Also es gibt ja scho vereinzelte Sender wie Sunshine Live, die eine bestimmte Sparte abdecken, aber es geht halt darum, das alles unter einer Fuchtel steht.

@die anderen:

Mir schon klar, das es Lizenz/Frequenztechnisch in Deutschland etliche Probleme geben kann/wird, ich plane ja auch net sowas aufzuziehen, wollte nur mal eure Meinung wissen.

Funkgeist schrieb:
Je größer das potentielle Sendegebiet, desto teurer das Senden, bei kleinem Sendegebiet erreicht man mit Sparte aber naturgemäß relativ wenig Hörer, was dann bei Werbefinanzierung wieder weniger Geld einbringt usw usw.

So könnte man Werbepartnern genau die Zielgruppe bieten, in der sie werben wollen und wegen den verschiedenen Richtungen sind die Spartensender untereinander auch keine direkte Konkurenz.

Am Anfang wird es sicherlich recht schwer sein, schon etablierten Sender entgegen wirken zu können, aber ich denke auf lange Sicht, würden die Werbefinanzierung doch eher bei dem landen, bei dem die Aussicht, dass die Zielgruppe die Werbebotschaft erhält, höher ist.

Ich denke, dass Firmen, wie zB der Klamottenversand "TITUS" (Skatermode) wohl kaum bei Antenne Bayern Werbung machen würde, auf einem reinen HipHop Sender aber durchaus Interresse zeigen könnte.

Also was ich eigentlich sagen will ist, dass Firmen, die bisher das Radio als Werbeträger vermieden haben, da es nicht ihrer Zielgruppe entspricht durchaus an so einem Sender Gefallen finden könnten.
 
AW: Könnten Spartensender Erfolg haben?

@doener

genau!
im spartenradio hat werbung viel weniger streuverluste.

dass spartenradio in deutschland eine gewisse anlaufzeit bräuchte, kann schon sein.
aber die rock antenne zeigt doch, es geht.

hätte die rock antenne eine bayernweite verbreitung, und würde sie prozentual nur halb so viel hörer wie in augsburg erreichen, hätte sie in der sendestunde durchschnittlich 400.000 hörer.
 
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