Kompression in der Summe

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chrisnecke

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Hab da mal ne Frage zur Kompression in der Summe! Also, hab nen Compressor/Limiter MDX 4400 von Behringer und nen Samson s com plus Compressor/Limiter! Wie kann ich den Limiter "sauber" einstellen, so das bei höherem Pegelstoß der vom Pult rausgeht, einer oder beide Geräte zwar limiten z.B. auf 0dB, aber nicht bei jedem kleinen zu starkem Basston das Signal hörbar eingedrückt wird. Wenn man Radio hört schaffen die es ja auch, dass alles immer sauber klingt und dabei gleich laut ist.

Zweite frage: Wie kann man diesen Geräten beibringen, dass jedes Signal unter 0dB enstprechen auf 0dB automatisch angehoben wird, ohne dass man manuell irgendwas verstellen muss??? Im Laden haben die gesagt das geht!!!

Bitte um Hilfe!
 
AW: Kompression in der Summe

chrisnecke schrieb:
Wenn man Radio hört schaffen die es ja auch, dass alles immer sauber klingt und dabei gleich laut ist.

Die benutzen ja auch keine Behringer-Rauschgeneratoren ...

Das mit dem Anheben auf 0dB ist übrigens eine heikle Sache. Wenn man den Kompressor falsch einstellt, reagiert der viel zu schnell auf Lautstärke-Schwankungen und "pumpt" dann. Das klingt noch übler als ohne Komprimierung. Hier gilt: Weniger ist mehr.

Ich glaube, Patentrezepte zum Einstellen von Kompressoren gibt es nicht. Zumal die Einstellungen immer sehr vom subjektiven Klanggefühl abhängen. Schau dir die Doku an, werde dir drüber klar, was die einzelnen Regler bewirken, und stell es ein, bis dir der Sound gefällt.

Falls es dich beruhigt: Sogar große Sende brauchen manchmal Wochen, um ihren Sound einzustellen. Es gibt da so Experten, die man engagieren kann, die dann an den Reglern drehen, ein bisschen durch die Stadt fahren und hören, zurück ins Studio, wieder verstellen, wieder rausfahren und hören usw.

Noch ne Frage: Versteh ich dich richtig, dass du die Geräte beide gleichzeitig in Reihe betreibst? Warum das? Das macht die Sache nur noch komplizierter.


yps
 
AW: Kompression in der Summe

Wie kann ich den Limiter "sauber" einstellen, so das bei höherem Pegelstoß der vom Pult rausgeht, einer oder beide Geräte zwar limiten z.B. auf 0dB, aber nicht bei jedem kleinen zu starkem Basston das Signal hörbar eingedrückt wird.

Das Problem: beide Geräte sind Einband-Kompressoren, da werden sich Pegelmodulationen wie die von Dir beschriebene nur schwer verhindern lassen. Sowas in der Summe ist nicht das Gelbe vom Ei.

...Wie kann man diesen Geräten beibringen, dass jedes Signal unter 0dB enstprechen auf 0dB automatisch angehoben wird, ohne dass man manuell irgendwas verstellen muss??? Im Laden haben die gesagt das geht!!!

Na, das will ich mir nicht unbedingt anhören wollen. Jedes Signal unter 0 dB auf Vollaussteuerung anzuheben, ist ja nun wirklich sinnlos. Die sinnvolle Funktion nennt sich "Levelling" und gleicht Pegelschwankungen "mittelfristig" und in begrenztem Rahmen aus. Dazu nimmt man eine mittlere Attack- und eine lange Releasezeit und vermeidet damit ständige Regeleffekte. Den Rest killt man mit dem Peak Limiter. Schau Dir mal die Einstellungen auf http://www.hugoschaap.nl/soundprocessing.htm an, vielleicht hilft das ja bissl weiter.

Kann mich nur yps77 anschließen: experimentieren, experimentieren, ...


@ yps77

Und manche Sender schaffen es nie, einen ordentlichen Sound hinzubekommen. Bei der Komplexität der modernen Processoren ja auch kein Wunder.
 
AW: Kompression in der Summe

OK! Schonmal vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen! Werd euren Tipp wohl beherzigen und einfach mal rumprobieren.

Erreicht man vielleicht mehr mit nem digitalen Compressor? Von den Dingern hab ich allerdings garkeine Ahnung!! Müsste dann allerdings auch analog darein und auch analog wieder raus!!

Viele Grüße!
 
AW: Kompression in der Summe

Bloß weil eine Kiste digital arbeitet, heißt das noch lange nicht, daß man schneller oder besser zum Ziel kommt - vor allem dann nicht, wenn man im Experimentierstadium steckt. An analogen Potis lässt es sich beim Experimentieren viel besser hantieren als in verschachtelten Menüs. Versuch einfach mal, zuerst Deine analogen Geräte auszureizen. Gute (!) Digitalgeräte kosten in dieser Branche auch vierstellig, insofern ist der Traum "digital ist besser, einfacher und billiger" schnell ausgeträumt. Und selbst mit der sündteuersten Technik (ich meine jetzt Geräte vom Schlage Orban 8400 oder Omnia 6) für knapp fünfstellige Beträge bekommen nicht wenige Anwender auch nur schauderhaften Rotz hin, weil sie sich nicht mit den Kisten und ihrer prinzipiellen Funktionsweise auskennen und/oder weil sie sich für perfekt halten und sich verweigern, dazuzulernen (nein Thommi, euch meine ich nicht, falls Du das hier mitlesen solltest). Sowas darf man dann teilweise auch landesweit on air "begutachten". Was allerdings eine gewisse Chance darstellen kann: mit Multiband-Processorplugins zu diverser Audiosoftware experimentieren. Da kann man möglicherweise schon ein paar Erfahrungen sammeln, wie sich die Vielzahl an Parametern auf das Ergebnis auswirkt.

Analog rein/raus ist auch bei den allermeisten Digitalgeräten kein Problem.
 
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Wer Behringer kram benutzt hat eh schon verloren.
Zum Job eines Technikers gehört dazu, daß man sich mit dynamikbearbeitenden Geräten auskennt und diese einzustellen weiss.

Mehr brauch man dazu wohl nicht zu sagen.
 
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Wieso verloren?
Verloren hat man, würde es Behringer nicht geben und man möchte mit kleinem Budget brauchbare Ergebnisse erziehlen...
Klar ist Behringer qualitativ schlechter als "die Großen" (obwohl das u.U. auch zu diskutieren wäre). Aber wenn man nur ein Zehntel bezahlt kann man über das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht meckern, oder?


Zum Job eines Technikers...
Auf wen beziehst du dich hier?
 
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Stinger: Ich beziehe mich auf einen Tontechniker beim Radio. Sicherlich hast du recht, ich bin aber trotzdem der Meinung, wenn man etwas macht, es lieber richtig als halbrichtig zu machen. Professionelle Technik kostet halt ihren Preis, und wenn der Sender nicht bereit ist, die Kohle locker zu machen läuft von vornherein was schief.
 
AW: Kompression in der Summe

Jepp, das stimmt, aber gerade im Heimstudio und in offenen Kanälen ist Behringer unschlagbar.
Im professionellen Radiobiz hat Behringer auch in meinen Augen nicht allzuviel verloren (obwohl ich Geräte sogar schon bei 104.6 RTL in Betrieb gesehen habe...)
 
AW: Kompression in der Summe

Na gut! Mag sein das Behringer nicht 100% das gelbe vom Ei ist, aber Budget lässt halt wirklich nicht mehr zu. Werd mich jetzt ausgiebig mit dem Ding beschäftigen, muss ja zu machen sein. Aber das mit RTL kommt mir auch leicht komisch vor. Die müsstens doch eigentlich haben!!
 
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Ich hab keine Ahnung mehr genau, was das war. Kann ja auch ein Powerplay-Kopfhörervorverstärker gewesen sein, die ja nun wirklich nicht schlecht sind (und auch nicht viel billiger als das samson s-phone beispielsweise.
 
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ich sach mal lieber ein ohringer als garkein comp.

die dinger sind mit vorsicht zu geniessen und können keine brachialkompression. aber n bischen geht schon.

wir machen das im moment (mit einem mikro) so das wir bei einem mdx 2200 beide komps in reihe geschaltet haben. der erste macht mit wenig ratio und der automatik (die meisten bei und können keine kompressoren einstellen und ohringer schon garnicht, das ist ne wissenschaft) das signal milde platt also ungefär 6dB gaireduktion. der 2 te gibt mit irgendwas zwischen 4-6:1 (auch automatik) den "peak limiter". ebenfals 6dB gainreduktion. beide "interactive" (softknee) und "SC filter" (bass aus regelweg entferner) sind an.

das eine "gate" macht n bischen gaireduktion so 6dB.

das ist zwar noch meilen von der lautheit entfernt die ich gerne hätte, aber das ding kann imho nicht mehr.

n bischen am thema vorbei lässt sich aber auch so oder so ähnlich für die summe anwenden. wobei ich keine hockverdichtete chartmukke durch irgendeins der hiergenannten geräte jagen würde. damit kommen wirklich nur die geräte aus der preiskategorie "kleinwagen" klar. zumal bei einigen der billigen die couple funktion ein autopaner darstellt.

ich würde erstmal zusehen das ich die sprache lautgenug zur musik bekomme. die meiste musik hat doch eh keine dynamik mehr die sich einschränken ließe.
(ich dachte schon meine pegelanzeige wäre kaputt, doch nach dem song viel sie wieder ;) )

grüße
 
AW: Kompression in der Summe

Viele möchten ja immer, dass alles perfekt und vollkommen automatisch geht und die Ergebnisse über jeden Zweifel erhaben sind. Was dabei manchmal herauskommt, sieht man ja bei manchen Digitalkameras. Ihr habt doch Regler im Mischpult: Die sind zum Beispiel dafür da, das Verhältnis von Lautstärke zwischen Sprache und Musik zu regeln. Diese Regler kann man mit der Hand bedienen, wirklich. Dazu einen Kompressor in den insert-Punkt vom Mikro Kanal und einen in die Summe, beide aber moderat einstellen. Und die Musik auf der Pegel-Anzeige so bei -3dB bis -5 dB und die Sprache so gegen 0 dB (haben sie mir mal beim WDR beigebracht. Und wirklich, das klingt dann gar nicht mal so übel, auch wenn behringer benutzt, die sind wirklich besser als ihr Ruf.
Viele Grüße
Nicolai
 
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