Kostenfreie Schnittprogramme

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Blauton

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Liebe Kollegen - ich habe schon länger nicht mehr fürs Radio gearbeitet und momentan kein Schnittprogramm. Kann man mit einem kostenfreien Programm wie audacity oder adobe audition professionell arbeiten? Es geht um gebaute Beiträge mit O-Tönen für öffentlich-rechtliche Sender. Ich bin dankbar für Infos/Erfahrungen.
 
Mit Adobe Audition? Ja. Leider ist das nicht kostenlos...
Mit Audacity? Jein. Ein kleiner Minibeitrag mit einer Handvoll O-Tönen und Einsprechtakes...ja. Eine aufwändigere Produktion? Ungern. Denn leider schneidet Audacity nicht virtuell, sondern am "lebenden Objekt", was riesige Auslagerungsdateien erzeugt. Ich hatte damit mal eine zweistündige Show geschnitten...da war dann der Rechner irgendwann Matthäi am letzten...
 
Er hat offenbar - wie weithin üblich - "scheinbar" und "anscheinend" verwechselt. Und das eigentlich vorgesehene "anscheinend" bezog sich auf den schnellen ersten Eindruck. Und der täuscht nicht: mp3DirectCut verarbeitet keine wav-Dateien. Es schneidet das im Heimgebrauch übliche MP3 und auch das im Rundfunk gebräuchliche MPEG 1 Layer 2 ("MP2"). Dabei wird weder das gesamte File in den PC-Halbleiterspeicher gezwungen noch wird es in irgendeiner Weise recodiert. Es erfolgt nur der Schnitt (auch das Herausschneiden eines markierten Bereiches inkl. Vorhören des zu erwartenden Überganges). Und das ist eine sehr großartige Sache, auch wenn dieser Schnitt recht grob einstellbar ist (halt auf Ebene der Datenstrukturen dieser Files) und manche Übergänge einen hörbaren "Gluckser" hinterlassen.

Für uns, die wir Radio von Satellit oder Digitalkabel mitschneiden, ist das Programm ein Segen. Damit schälen wir das Gewünschte aus der immer mit Überlapp erstellten Aufnahme verlustfrei heraus.

Was damit auch geht: die Stunden-Logfiles z.B. aus dem RBB-Sendesystem wieder zu einer vollständigen Sendung "zusammenkleben". Dabei fliegen die Header raus, die Übergänge erfolgen absolut sauber ohne jedes Störgeräusch, die Restzeitanzeige funktioniert wieder korrekt.

Gern übersehen: AAC in Form eines ADTS-Containers (kein MP4), also *.aac, schneidet mp3DirectCut auch. Dabei wird aber AAC aus DAB+-Aufzeichnungen "wie üblich" mit falscher Geschwindigkeit gespielt aufgrund der unterschiedlichen Transformationslänge 960 / 1024. Schneiden kann man es aber.

Auch möglich: einfache Blenden und bereichsweise Pegelveränderungen in 1,5-dB-Schritten bei MP3 - ebenfalls ohne Recodierung, sondern durch Modifizieren der Skalenfaktiren in der MP3-Datenstruktur. Leider funktioniert das bei MPEG 1 Layer 2 nicht.

Für das "Montieren" einer Sendung / eines Beitrages aus mehreren Audiofiles ist mp3DirectCut hingegen nicht geeignet. Kopieren und Einfügen geht zwar, ist aber aufgrund der Verarbeitung der Rohdaten ohne Recodierung an indentisches Format (Dateityp, Abtastrate, Bitrate, ...) gebunden.
 
danke für eure antworten. da ich in wav aufnehme und nur grobes schneiden/blenden nicht gut für einen sauber produzierten beitrag aus mehreren o-tönen und atmos wäre, ist direct cut wohl nicht das richtige für mich.
 
Es gibt schon so einige kostenfreie oder günstige Schnittprogramme / DAWs:
Ich persönlich nutze schon einige Zeit Reaper und bin sehr zufrieden damit. Im Grunde muss man aber sein Schnittprogramm finden, mit dem man am besten zurecht kommt.

Für Reaper gibt es Plugins, um mit der EBU R128 Lautheit zu messen: http://wiki.cockos.com/wiki/index.php/Measure_and_normalize_loudness_with_SWS. Für die anderen kann es das auch geben oder auch schon integriert sein; hier habe ich nur keine Kenntnis darüber.
 
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die von den beiden letzten Usern genannten Schnittprogramme sind wohl eher für aufwändigen Musikschnitt gedacht. Ich bräuchte etwas, das eher für Hörfunkjournalisten geeignet ist, wie Samplitude oder Hindenburg. Falls da noch jemand Tipps für ein kostenfreies Programm hat?
 
Wavosaur hatte ich vor Jahren mal gefunden und es erinnerte mich in Design und Handhabung an SoundForge. Leider war es nicht "verlustfrei", es fügte den Quelldaten selbst bei einfachsten Dingen (Schnitt etc.) Veränderungen im kleinsten Bit hinzu:https://www.wavosaur.com/forum/dither-as-default-please-make-it-possible-to-suppress-this-t935.html

Ob das heute noch so ist (wir sind 9 Jahre und einige Versionen weiter), entzieht sich meiner Kenntnis. Dunkel erinnere ich mich auch noch an Abstürze.

Das wichtigste aber: Wavosaur ist soweit mir bekannt nur Zweispur. Für die Beitragsproduktion würde ich aber auf eine Mehrspuransicht nicht verzichten wollen, um einzelne Elemente wirklich fein auf der Zeitachse gegeneinander verschieben zu können.
 
die von den beiden letzten Usern genannten Schnittprogramme sind wohl eher für aufwändigen Musikschnitt gedacht. Ich bräuchte etwas, das eher für Hörfunkjournalisten geeignet ist, wie Samplitude oder Hindenburg. Falls da noch jemand Tipps für ein kostenfreies Programm hat?

Samplitude kenne ich gut (habe ich bereits mit gearbeitet) und es unterscheidet sich meiner Meinung nach in keinster Weise von den von dea und mir genannten Programmen. Im Grunde ist es auch eine DAW, die in einigen Radiostudios eingesetzt wird, da sie eine direkte Schnittstelle zu den verwendeten Automatisierungslösungen hat.

Aber das ist auch genau der Grund, weswegen ich auf den eigenen Geschmack hingewiesen habe. Ich kann nur empfehlen, die Programme zu testen. So unterschiedlich sind sie grundlegend nicht (auch im Vergleich zu Samplitude), im Detail jedoch schon.

Wenn man gerne Samplitude nutzen möchte: von Magix gibt es eine "Einsteigerversion" namens Samplitude Music Studio für 99 Euro: https://www.magix.com/de/musik/samplitude-music-studio/

Es gab auch einmal eine kostenlose Variante von Samplitude; diese hieß Samplitude Silver Edition. Ich muss noch einen Installer davon haben, denn im Internet finde ich diese leider nicht mehr.
 
Der „Tonkopf“ symbolisert die Abspielposition auf dem Bildschirm – meist ein senkrechter Strich. Um so anschaulicher wird das bei der Arbeit (und wird die Arbeit), wenn der Strich, wie weiland der Tonkopf, in der Mitte stehen bleibt und die Hüllkurve sich daran vorbeibewegt. (Siehe auch, mitschneiden; Notband; …)
 
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von Magix gibt es eine "Einsteigerversion" namens Samplitude Music Studio für 99 Euro: https://www.magix.com/de/musik/samplitude-music-studio/
Es gab auch einmal eine kostenlose Variante von Samplitude; diese hieß Samplitude Silver Edition. Ich muss noch einen Installer davon haben, denn im Internet finde ich diese leider nicht mehr.
Hat mir das System zerschossen. Antwort vom Support:
BIOS zu alt, Grafikkarte Treiber updaten, Soundkarte Pax Treiber nachinstallieren. Dot-Net nachinstallieren.
Habe das Kauf-Programm moniert, aber Geld sogar innerhalb der garantierten Testphase nicht zurückbekommen.
Das Programm Music Studio 2015 ist definitiv Müll. HEVC erfordert eine kostenpflichtige Erstaktivierung.
Ältere Version lief auf Windows XP, allerdings ziemlich unhandlich.
Wollte eigentlich nur Overdubbing machen. Das geht ohne Probleme auch mit Audacity.
Die Effekte da sind aber nicht alle so optimal. Hall und so weiter. Das macht man besser mit anderen Programmen.
 

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„Autom. Blättern während Wiedergabe und Aufnahme“
Das bedeutet nicht „fester Tonkopf“. (Jedenfalls bei den Programmen, die ich kenne, und da ist Audition allerdings nicht dabei.) Eher daß, wenn der Cursor rechts aus dem Bild fährt, der Ausschnitt springt und der Cursor wieder am linken Bildrand ist.
 
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