Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod ...
Nee, ist schon klar, natürlich ist der Chef schuld. Gesetzt den Fall, du würdest ein Unternehmen egal welcher Branche leiten, unter einer leichten Krise leiden und dann käme jemand, der dir anbieten würde, völlig kostenlos zu arbeiten. Dann würdest du sicher sagen: "Nee, guter Mann, lassen Sie das mal - ich geb' Ihnen freiwillig was, damit wir zusammen die Löhne nicht kaputt machen, gell?". Bist ja 'n richtig Netter ...
Ein wenig Eigenverantwortung was den eigenen Berufsstand betrifft sollte m.E. jeder übernehmen - sei es, ein Thema gründlich zu recherchieren, die eigene Sprache korrekt anzuwenden oder eben auch das Lohnniveau nicht mutwillig zu drücken ...
Wie ich schon schrieb: Grundsätzlich verstehe ich auch jeden, der sich bemüht einen "Fuß in die Tür" zu bekommen. Die Frage ist nur, wie weit man sich dafür herunterläßt und im Zweifel auch noch andere mit sich zieht.
Ich habe in meinem Leben schon einige Praktikanten kommen und gehen sehen. Sicher, vor sechs oder sieben Jahren bestand tatsächlich die Möglichkeit, sich vom Kaffeeholer zum Volo und vielleicht noch weiter empor zu arbeiten. Aber seit zwei, drei Jahren werden Praktikanten nur noch als billige Arbeitskräfte zum Erstellen von Umfragen und Beschaffen irgendwelcher O-Töne gesehen - und die machen sich die Unternehmen doch nicht teuer, indem sie ihnen ein Volontariat anbieten! Solange es Menschen gibt, die völlig ohne Vergütung arbeiten, klappt das ja auch hervorragend ...
Bist du Idealist? Hört sich so an. Realistisch wird der zukünftige Arbeitgeber sagen: "Na, wenn Sie es geschafft haben, ein Jahr lang kostenlos zu arbeiten, dann dürften Ihre persönlichen Ansprüche ja auch nicht so hoch sein! Denn leider kann ich Ihnen nicht mehr zahlen als das gerade angebotene Taschengeld ..."
Jetz hab ich's: Du bist von der FDP, stimmt's?
Angst haben müssen auch Redakteurinnen, die alleinerziehende Mütter sind, ältere Kollegen, jeder, der mal krank wird und vor allem Berufsanfänger, die von ihrer Arbeit künftig kaum noch werden leben können.
Na, wenigstens hat die Staatskanzlei in Bayern den Durchblick - wenn er allen anderen schon fehlt. Sorry, aber das wird mir hier echt zu dumm! Kleiner Tip: Geh mal die Personalliste der Staatskanzlei durch und such diejenigen raus, die auf dem Bau arbeiten oder eine entsprechende Firma haben - also Leute vom Fach! Ich fürchte, die Suche wird ergebnislos verlaufen ...
Allein, dass du diese PM als Gegenargument bringst, spricht (leider) Bände ...
Dito, mein Freund!