Krise bei den Lokalen in Bayern

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@Arox,
das ist mir tatsächlich entgangen. Aber ob sich Chiemgau nun von Garmisch-Partenkirchen oder von einem anderen Sender beliefern lässt, ist zweitrangig, meine ich. Ich weiß nicht, wer lanciert, dass die BLR tatsächlich mehr Radio machen soll. Ich weiß nur, dass zwei Versuche, das BLR-Mantelprogramm auszudehnen, im Januar und im September gescheitert sind, obwohl die BLM für beides vorher grünes Licht gegeben hatte. Vielleicht hat einfach die BLM noch immer nicht die eigentlichen Bedürfnisse der Lokalradios erkannt, nämlich Lokalradio zu machen (oder etwas in der Art). Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es im Sinne der Lokalen im Freistaat liegen könnte, sich selber durch eine weitere landesweite Hörfunkkette quasi überflüssig zu machen. Ich meine, dass wäre doch so, als würde man sich sein eigenes Grab schaufeln, sich dann selber hineinlegen und dann noch mit Erde zuschmeißen.
Was die in der Süddeutschen Zeitung erwähnten Einsparungen angeht, so hat doch Ring am Donnerstag bei der Vorstellung seines Konzzeptes die Zielsetzungen klar gestellt: Mehr Musik. Das heißt: Weniger Moderation, weniger Beiträge. Muss ich noch mehr sagen?
CO
 
Warum heißt der lokale Hörfunk lokaler Hörfunk? Weil lokale Berichterstattung seine (einzige) Existenzberechtigung ist. Ein einheitl. Landesweitkonzept kann natürlich nicht der Sinn des ganzen sein. Aber was Marie schreibt, macht doch durchaus Sinn.
(Lokale Einschaltzeiten a la galaxy)

Aber der eigentliche Hund liegt doch ganz woanders begraben: Schlichtweg in der Tatsache, daß es in den Chefetagen vieler Stationen Menschen gibt, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Senders nicht wirklich oder nur bis zu einem ganz bestimmten Maß wollen, nämlich so lange, wie der Markt für die anderen Medien, die einige dieser Herren vertreten, nicht gefärdet ist.

Die wirklichen "Mit - Leib - und Seele - Radiomacher" sitzen (wenigstens meistens) an den Mikrofonen und nicht in den oberen Etagen.

Und das Ende vom Lied ist ein System. für das viele (auch sogenannte "Radiomacher") doch seit 18 Jahren versteckt oder sogar offen kämpfen: Weg mit den lokalen, Einheitsmüll aus München ist gefragt. Nur den lokalen Werbemarkt so überschaubar wie möglich halten.
 
Aus w&v-online zitiert die Jasemine:

Der Kahlschlag beim bayerischen Nachrichten- und Programmzulieferer BLR hat nun auch die Landesmedienanstalt BLM alarmiert.
(...)
Zahlreiche redaktionelle Angebote werden zum Jahresende gestrichen, die beiden Mantelprogramme auf ein Oldie-Format eingedampft. Diese Maßnahme soll den Etat der BLR um 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen Euro senken. Bei der BLM hat man nun die Sorge, dass die redaktionelle Qualität drastisch abnimmt und damit die Akzeptanz des Lokalfunks weiter sinkt. So fiele auch die aus politischen Gründen geschätzte 'Bayernumschau' den Sparmaßnahmen zum Opfer.
[ 27.11.2003 - hvr ]
 
Wer glaubt da noch an eine Reduzierung der lokalen Sendezeit?Warscheinlich werden die Lokalradios jetzt noch mehr automatisieren, anstatt das BLR-Mantelprogramm zu übernehmen.
 
Demnach was ich gehört habe soll das (eine verbleibende) Mantelprogramm auf 18 Stunden pro Tag ausgedehnt werden, die oben erwähnte Bayernumschau wird wohl von täglich vier Ausgaben auf eine reduziert.
 
Original geschrieben von Joe
Die Neuerungen der BLM in Sachen Mindestsendezeiten sind doch Blödsinn. Auch die Locals selbst müssen mitspielen und die vorgegebenen Mindestsendezeiten nutzen. Beispiel: Kaufbeuren hatte bislang ein Minimum von acht Stunden. Gesendet werden aber 14 Stunden Liveprogramm.


Is zwar ein bisschen spät, aber weil ichs gerade lese: Radio Ostallgäu in Kaufbeuren sendet seit Mitte April nur noch 6 Stunden live täglich!! Also Joe: erst informieren, dann kritisieren!
 
Ist es nicht Sinn eines Lokalradios, aus der lokalen Umgebung zu berichten und eine lokale Identität zu besitzen? Schaltet man das Lokalradio nicht gerade deshalb anstatt der Landesweiten ein?

Wirkt dieser Tatsache eine Reduzierung der lokalen Sendezeit nicht noch mehr entgegen?

Ich glaube, dass trotz aller Einsparmöglichkeiten die Quoten der Lokalradios noch weiter in den Keller rauschen, wenn dort fast nur mehr der BLR Mantel/Musikcomputer ohne großartigen Lokalbezug dudelt. Denn warum soll man sich denn dann noch die Probleme mit der begrenzten Reichweite und dem hi und da schlechten Empfang antun, wenn man einen ähnlichen Musikteppich, nur besser verpackt, auch auf den landesweiten (Bayern 1, Bayern 3, Antenne B.) bekommt?

Also ich wäre eher dafür, die lokale Sendezeit zu erhöhen. Muss ja nichts sonderlich anspruchsvolles (journalistisch wertvolles oder teures) sein. Aber einfach etwas aus der Region, um den Lokalbezug zu stärken.

Lieber dann, um zu sparen, ein paar Lokalradios zu Regionalradios zusammenfassen anstatt lauter identitätslose Landkreisdudler zu kreieren.
 
Tach,

immer wieder schön, ewig die gleiche Leier zu lesen. Begreift Ihr es noch, oder liegts an der Weißwurst? Das mit der lokalen Vielfalt in Bayern ist genau da, wo die Fädenzieher es haben wollen. Am Ende. Gewinner sind der Telefonbuch O-Mann, der 2 Disketten Peter und evtl. die landesweiten Anstalten.

Und wenn wir gerade beim "ehrlich sein" sind, viele lokale haben Ihren "lokalen Sendungsauftrag" doch schon lange nicht in dem gesetzlich festgemachten Rahmen erfüllt. Was solls - beugt man halt das Medien-Recht.

Ein Glück, dass die Strategen am Rundfunkplatz und in U-Föhring den Zug wohl erkannt haben und ihrerseits etwas gegenhalten. Und bevor Ihr mich steinigt - ja es gibt sie noch die echten Lokal/Stadt/Regionalsender im Freistaat. Aber ist Euch mal aufgefallen, dass gerade über erfolgreiche Programme wenig zu schreiben ist?!? Und wenigstens beweisen diese paar noch, dass man zwar Nachrichten von der BLR nehmen kann, den Rest aber auch gut und vor allem LOKAL/REGIONAL selber machen kann.

Also ... schreibt mal was neues ... z.B. über Euer Handicap. Meins lag zum Saisonende bei 9. Das sind doch die Dinge die wirklich interessieren *g*.

... zurück in die (an-)geschlossenen Anstalten!

PotA.
 
Übermorgen ist es soweit!
Die BLM verabschiedet die Eckpunkte des neuen Lokalradiokonzepts.
Was glaubt ihr, was dabei rauskommen wird?
 
Selbst mein Opa hört Radio Melodie nicht!
Da is ja Bayern 1 noch viel besser!

Hoffentlich geht der mit seinem Volksmusikleiersender endlich mal pleite und macht Platz für Galaxy
 
Nun hat die BLM heute entschieden, wie´s mit den Lokalen in Bayern weitergeht - doch allzuviel wurde nicht "rausgelassen":

Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat in seiner Sitzung am 18. Dezember 2003 den nachfolgenden Maßnahmen zur Optimierung und Fortentwicklung des bayerischen Lokalradiokonzepts zugestimmt:

1. Die lokalen Mindestsendezeiten werden an 28 Standorten gesenkt und haben in Anlehnung an die wirtschaftliche Tragfähigkeit des jeweiligen Sendegebiets künftig den Umfang von 1, 4, 6, 8 oder 12 Stunden. Zur Stärkung des Lokalbezugs und der lokalen Identität müssen die Lokalradios auch außerhalb der Mindestsendezeiten lokale Beiträge einbringen.

2. Die Geschäftsführung wird gebeten, in Abstimmung mit den betroffenen Anbietern an den Standorten Bamberg, Kulmbach, Bayreuth, Coburg, Hof, Deggendorf, Straubing, Traunstein, Berchtesgadener Land, Memmingen, Kaufbeuren und Donauwörth Kooperationsmodelle mit Nachbarstandorten sowie die Einrichtung regionaler Funkhäuser mit lokaler Präsenz vor Ort zu prüfen.

3. Die Neustrukturierung der BLR-Zulieferung mit dem Ziel der Senkung der finanziellen Belastungen für die Lokalradios wird befürwortet. Die Geschäftsführung wird gebeten, weiterhin sicherzustellen, dass keine unvertretbare Reduzierung des publizistischen Angebots der Lokalradios eintritt und der spezielle Bayernbezug der BLR-Zulieferung erhalten bleibt.

4. Die Beibehaltung und Stärkung der Position des bayerischen Lokalfunks im Rahmen der überregionalen Vermarktung der RMS ist von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Tragfähigkeit der bayerischen Lokalradios. Die Geschäftsführung wird gebeten, im Zusammenwirken mit den betroffenen Unternehmen zu prüfen, in welchen Vermarktungskombinationen und Organisationsstrukturen optimale Vermarktungsergebnisse erzielbar sind und ein Ausgleich zwischen den unter-schiedlichen Interessen der bayerischen Hörfunkanbieter erreichbar ist.

5. Eine Stärkung der Vermarktungsfähigkeit des Lokalfunks bei der überregionalen Werbung ist auch über das Zweitfrequenzkonzept möglich. Die Landeszentrale wird deshalb - soweit dies technisch möglich ist und keine negativen Auswirkungen auf den jeweils vor Ort bestehenden Lokalfunk festzustellen sind - einen weiteren Ausbau ermöglichen.

6. Ungeachtet der Bedeutung der Erlöse aus der überregionalen Vermarktung stellen die Einnahmen aus der lokalen Werbung mit rund zwei Dritteln der Erträge des Lokalfunks nach wie vor die wichtigste Erlösquelle dar. Die Ausschöpfung des lokalen Werbemarktes ist deshalb weiterhin sehr bedeutsam für die wirtschaftliche Entwicklung des lokalen Hörfunks in Bayern. Die Landeszentrale wird deshalb die Bemühungen der Lokalstationen, die Professionalisierung der lokalen Vermarktung zu erhöhen, unterstützen. Neben der Durchführung einer Fachveranstaltung, in der eine umfassende Problemanalyse der lokalen Werbevermarktung vorgenommen werden soll, ist zudem eine Durchführung von Marketing-Workshops im Rahmen des Aus- und Fortbildungsprogramms der BLM geplant.

7. Die Geschäftsführung wird gebeten, auf eine Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen hinzuwirken und den Hörfunkausschuss kontinuierlich über die Ergebnisse der Umsetzung der Maßnahmen zur Optimierung des bayerischen Lokalradiokonzepts zu unterrichten.

(Quelle: BLM-Homepage www.blm.de)

Merkwürdig ist, dass die bisher schon - so hatte ich den Eindruck - nahezu beschlossene Zusammenschließung mehrerer Lokalsender zu regionalen "Funkhäusern", wie z.B. in Oberfranken, jetzt erstmal "geprüft" wird.

Vielleicht hätte man auf der Medienratssitzung auch mal über die momentane Qualität des BLR-Mantelprogrammes diskutieren sollen. Im Gegensatz zu den lokalen Sendungen klingt der BLR-Mantel (AC) - bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. Michael Müllner - ziemlich stümperhaft und unprofessionell, und ich kann mir kaum vorstellen, dass ein derartiges Programm tagsüber die Hörer bei den Lokalen bleiben werden.
 
Bitte?
Michael Müllner ist zumindest im Oldie Format mit Abstand der schlechteste Moderator!!
Dauernd läuft was schief und über seinen Mod.still lässt sich auch streiten!!!
 
Original geschrieben von CrashBoy


Vielleicht hätte man auf der Medienratssitzung auch mal über die momentane Qualität des BLR-Mantelprogrammes diskutieren sollen. Im Gegensatz zu den lokalen Sendungen klingt der BLR-Mantel (AC) - bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. Michael Müllner - ziemlich stümperhaft und unprofessionell, und ich kann mir kaum vorstellen, dass ein derartiges Programm tagsüber die Hörer bei den Lokalen bleiben werden.


Original geschrieben von MAPO
Bitte?
Michael Müllner ist zumindest im Oldie Format mit Abstand der schlechteste Moderator!!
Dauernd läuft was schief und über seinen Mod.still lässt sich auch streiten!!!


Der reine Wahnsinn, ich hab zwei Hörer! :eek:

@ CrashBoy

Vielen Dank! :D


@ MAPO

Ich hab Dich trotzdem lieb! :)


Es muß doch irgendwo noch nen dritten Hörer/-in geben, damit das Votum eindeutig wird, so ein Unentschieden ist doch sehr unbefriedigend! ;) :D
 
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