Lange Leitungswege

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RadioChris

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem: Der Ausgang vom Studio muß über eine Strecke von ca. 1.500 m zum Verstärker gelangen (stereo). Ausgang vom Studio und Eingang am Verstärker sind jeweils symmetrisch erdfrei. Vorhanden sind

a) 6-adriger Klingeldraht (also das graue starrte Telefonanschlußkabel) mit je 0,6mm² Querschnitt (hängt nicht an einer Telefonanlage) und

b) eine EDV-Glasfaserstrecke (die vermutlich über diverse Verteiler läuft). Wegen der Länge müßte man bei Verwendung des Klingeldrahtes vermutlich diverse Verstärker dazwischenhängen (welche?). Bei der Glasfaserstrecke suche ich nach einer Lösung, das Signal entsprechend umzuwandeln.

Die Lösung soll möglichst ausfallsicher sein. Ich bin mir nicht sicher, ob da zei PC's an den Enden der Glasfaserstrecke OK sind (Quasi so eine Art Web-Radio im Intranet). Ich hab' auch schon daran gedacht an jedem Ende einen Barix In- bzw Extreamer anzuschließen und dann einen Adapter von RJ45 auf LWL und zurück einzusetzen.

Hat jemand Ideen / Erfahrung hierfür?

Danke schonmal
RadioChris
 
AW: Lange Leitungswege

Da Du LAN im Haus hast, kannst Du dir ja mal die Telos Zephyr Xtreme angucken. Die Funktionieren quasi wie Musiktaxis, können aber neben ISDN und Analog-Tel auch über Netzwerk (bei uns läuft ne Verbindung zum Außenstudio sogar über's Internet mit 2 dieser Geräte stabil) übertragen.
 
AW: Lange Leitungswege

Warum einfach, wenns auch kompliziert geht...? :confused:

1500m, stereo, symmetrisch über Vierdrahtleitung sind analog doch kein Problem. An jedes Ende der Leitung zwei ordentliche 600Ohm-Übertrager damit wenigstens halbwegs Leistungsanpassung gewährleistet ist, mit etwas weniger als dem Maximalpegel den der Übertrager verträgt rein und falls nötig die Verluste am Ende der Leitung durch einen kleinen Line-Verstärker oder ein Mischpult wieder aufholen. Eine evtl. Höhendämpfung durch die Kabelkapazität läßt sich mit einem parametrischen EQ problemlos ausgleichen.
 
AW: Lange Leitungswege

RadioChris schrieb:
b) eine EDV-Glasfaserstrecke (die vermutlich über diverse Verteiler läuft). Wegen der Länge müßte man bei Verwendung des Klingeldrahtes vermutlich diverse Verstärker dazwischenhängen (welche?). Bei der Glasfaserstrecke suche ich nach einer Lösung, das Signal entsprechend umzuwandeln.

Also bei uns im Kreiskrankenhaus haben sie ne ganz interresante Lösung:

Sie haben so was ähnliches wie den Extreamer, nur das sie keine MP3s abspieln sonder ein Stereo Chinch Signal und ein Videosignal zur gegenstelle schicken, sozusagen ne chinch-over-ip lösung und die Teile hänegn am LWL-Netz, nur weis ich nicht ob mit nem Mediaconverter oder ohne arbeiten.

Mir fällt im moment der Hersteller nicht ein.. ich kann dir nur sagen das die Gehäuse dunkelblau sind...
 
AW: Lange Leitungswege

Sehe eigentliche bei der Telfonleitung mit ordentlichen Übertragern dran auch nur bedingt ein Problem, müsste man halt sicherheitshalber mal testen. eine RÜST Leitung ist ja nichts anderes.

Oder wers wirklich nett haben will investiert ein wenig Geld in Lösungen ala CobraNet, Soundweb,... die funktionieren sowohl über CAT5, wie auch Glasfaser und du hast über Cat 5 64 unkomprimierte Audiokanäle(bei Glasfaser mehrere hundert unkomprimierte Audiokanäle) zu Verfügung und das in beide Richtungen.

Links dazu:
Peak Audio (Cobranet)
Kain Audio (=Ö. vertrieb mehrerer Hersteller dieses Systems)
BSS (Soundweb)

nur um hier einige auszugsweise zu nennen.

In diesem Sinne
LG Holo
 
AW: Lange Leitungswege

Hallo Chris,

ich hatte mal ein Stereo Signal von einem Außenstudio über 12km Telefonleitung unterschiedlichster Querschnitte und über mindestens 6 Rangierverteiler quer durch die Stadt zum Studio geschickt. Die Ein- und Ausgänge der Leitung waren über Übertrager symmetriert. Die Verstärker vor und nach der Leitung waren in robuster Technik ausgeführt, wegen Überspannungen. Und weil mir am Ende der Leitung ca. 12 dB Höhen fehlten, habe ich vor der Leitung einen 30 Band EQ eingeschleift und die Höhen schon am Eingang der Leitung um 12 dB angehoben. Also alles kein Problem.

Viele Grüße, Markus
 
AW: Lange Leitungswege

Nur mal so ne Frage...

Klingt alles Interessant, aber wie funktionierts genau, bin nämlich absoluter Anfänger!
Wenn ich jetzt meinem Nachberen ein Stereosignal schicken möchte, möglichst in Echtzeit, der hat ein Telefon (ganz normal bei der Post angemeldet), ich hab ein Telefon. Wie wird das angeschlossen??? Geht das einfach so, bzw. wie kann man denn verhindern dass das alles nach "Telefon" klingt??? Wie soll das in Stereo funktionieren??
 
AW: Lange Leitungswege

Das geht so nicht, weil das Amt den Frequenzgang auf 300-3400 Hertz beschneidet. Man kann tatsächlich einen Teilnehmeranschluß (Kupfer, also nicht das als DSL-Vereitler berüchtigte Opal-Zeuxxx) für Übertragungen in 15 kHz-Qualität benutzen, m.W. wurden früher durchaus Außenübertragungen auf diese Weise realisiert. Dazu muß die Leitung aber im Amt komplett vom Telefonsystem abgetrennt werden.

Das mit dem Equalizer nennt man übrigens Entzerrung, und deren Einstellung war bei den alten Rundfunkleitungen (die nichts weiter als hierfür reservierte Adern in den Telefonfernkabeln waren) ein überaus "beliebtes" Spielchen, weil es schon reichte, wenn z.B. das Kabel irgendwie bewegt wurde...
 
AW: Lange Leitungswege

@all: Vielen Dank für Eure Tipps.
@frozenfrog: Die Nummer mit dem Übertrager hört sich nicht schlecht an, kannst du mir eine Bezugsquelle nennen? Ich hab' so etwas bisher nur bei RDL ( http://www.rdlnet.com/Deutsch/de_tx-series_passive.htm#10b ) gefunden.

Aber auf Dauer werden wir uns wohl doch etwas Digitales zulegen.

@ chrisnecke: Wir reden hier von Telefonleitungen, also ohne Vermittlungsstelle o. ä. Wenn du ein Signal über eine (ISDN-)Telefonleitung schicken willst, benötigst Du entsprechende Hardware (z. B. Musik-Taxi)

RadioChris
 
AW: Lange Leitungswege

Hi,
schonmal darüber nachgedacht, dass Signal per Funk zu übertragen? Da gibt es doch diese Funkkopfhörer auf 433 MHz. Eine andere Idee wäre ein 2,4GHz-Sender, der ursprünglich für Fernsehübertragung zu Hause gedacht ist. Einfach mit dem Audiosignal speisen. Eine gescheite Antenne anschließen, sender- wie empfängerseitig, und schon steht die Funkstrecke über 1500m.
 
AW: Lange Leitungswege

RadioChris schrieb:
@all: Vielen Dank für Eure Tipps.
@frozenfrog: Die Nummer mit dem Übertrager hört sich nicht schlecht an, kannst du mir eine Bezugsquelle nennen? Ich hab' so etwas bisher nur bei RDL ( http://www.rdlnet.com/Deutsch/de_tx-series_passive.htm#10b ) gefunden.



RadioChris

Viel zu hochohmig und damit ungeeignet. Störunempfindlich, linear und dabei noch recht preisgünstig sind die 600-Ohm-Übertrager von Neutrik (NTE/NTL). Die magnetisch abgeschirmte NTL-Version ist zwar wesentlich teurer, aber hält dafür den Störpegel auf der Leitung niedrig und kann auch mal mit weniger als einem halben Meter Mindestabstand von anderen Geräten im Rack montiert werden.
 
AW: Lange Leitungswege

Hallo in die Runde,

ich hab' noch ein paar Übertrager der Firma Alphaton (Typ: AT 15), siehe PDF. Die sind zwar alt, aber ungebraucht. Taugt das Zeugs was? Davon hab ich leider Null Ahnung...
 

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  • Uebertrager.pdf
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Wir benutzen seit 1992 problemlos zum Einspeisen auf eine Kupferstandleitung die Verstärker vom Typ V672 (Hersteller ANT/Telefunken), die einen sehr niederohmigen Ausgang haben, und damit sehr gut eine lange symmetrische Leitung treiben können. Gegebenenfalls kann man einen Höhenverlust mit einer aktiven Höhenanhebung (vor dem Einspeisen) wieder ausgleichen (Höhenanhebung 1er Ordnung, siehe z.B. Tietze-Schenck). Die Kupferstandleitungen haben ja einen berechenbaren Höhenabfall (eben 1er Ordnung), so dass mit einer Schaltung die ein inverses Verhalten aufzeigt, die Verluste sehr gut korrigiert werden können. Empfangsseitig haben wir dann auch die Neutrik Übertrager NTL-1 in Betrieb.

Beste Grüsse
 
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