Langzeitpraktika

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AW: Langzeitpraktika

Ist nichts gegen Dich persönlich. Muß jetzt aufpassen, daß ich mir keine Rüge einfange, aber beim Thema "Gewerkschaften" stellen sich mir einfach die Nackenhaare auf. Und Betriebsräte haben gerade bei Radiosendern mehr Schaden angerichtet als genutzt. Wäre aber eigentlich ein neuer Faden.
 
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Viele Radioleute sind so erst "reingerutscht". Es gibt aber Radiosender, da gibt's nur 1 Redakteur. Und das in Nordrhein-Westfalen, wo es doch gesetzliche Vorgaben gibt.

Welle West scheint da (aufgrund Deines Wohnorts gehe ich mal davon aus, dass Du auf die abzieltest) aber wohl eine Ausnahme zu sein. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Du mal bei Welle West (ob redaktionell oder im Bürgerfunk) tätig warst?
 
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Ich denke, das Problem löst sich bald von selbst. Denn es wird nicht mehr lange dauern, bis selbst die letzten Dauer-Praktikanten merken, daß nicht das Praktikum das Sprungbrett ist, sondern das, was danach kommen sollte - nämlich die sog. 'freie Mitarbeit' mit allem, was an persönlicher Energie und Lernwilligkeit dazugehört. Bis auch der letzte gemerkt hat, daß einem die längste Praktikumszeit nichts nützt, wenn die Personalchefs anderswo genau wissen, daß in dem betreffenden Betrieb kaum noch jemand ist, der einem was hätte zeigen können. Die Qualität eines Ausbilders wird einem erst im Vergleich bewußt - also bei der nächsten Bewerbung anderswo - und dann umso schmerzlicher. Und die Ausbildungsqualität ist meiner Erfahrung nach oftmals umgekehrt reziprok zur Praktikumsdauer - zu deutsch: Je länger die Praktika, um so weniger gibts Praktiker, vulgo ausgebildete Fachkräfte. Und da kommt schon gleich das nächste Dilemma - daß Auszubildende (Volontäre) oft Redakteursarbeit leisten und damit Dinge tun müssen, für die sie (noch) nicht ausgebildet sind - Ausbildung inclusive!
Die Quoten zeigen, wo es langgeht, denn Qualität setzt sich in diesem Markt auf lange Sicht durch. Und irgendwann werden die Berater händeringend nicht mehr nur nach 'On-Air-Personalities in freier Mitarbeit' suchen, sondern eben doch nach dem erfahrenen Rundfunker, der auch mal ein Live-Interview auf einem Ü-Wagen zu führen weiß oder spannende, süchtig machende Reportagen liefert, denen man ihre tatsächliche Länge nicht anhört.
Und deswegen kann ich nur Mitleid empfinden mit all denen, die meinen, daß sie sich für derart langfristige Praktika hergeben müssen. Denn wenn der sich bereits abzeichnende Gegentrend vollends einsetzt, haben sie nicht nur kaum Ausbildung, sondern auch nur wenig Erfahrung im Haifischbecken der freischaffenden Kunst. Schlimmer noch - sind sich die meisten dieser Tatsache doch noch nicht einmal bewußt! Und die dank derart williger billigst-Arbeitskräfte freigesetzten (oftmals sehr erfahrenen) Kollegen dürften wohl auch nur wenig Symphatie empfinden, denke ich.
 
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muted schrieb:
Welle West scheint da (aufgrund Deines Wohnorts gehe ich mal davon aus, dass Du auf die abzieltest) aber wohl eine Ausnahme zu sein.
Ist es nicht. Guck' mal weiter südlich. Antenne AC hat meines Wissens auch nur 1 Redakteur.
Gehe ich Recht in der Annahme, dass Du mal bei Welle West (ob redaktionell oder im Bürgerfunk) tätig warst?
Weder... noch! Bevor jetzt die Spekulationen per Ausschlußverfahren anfangen: Wie viele Leute kennst Du, die da arbeiten, wo sie wohnen?
 
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