„Leikermoser gehört gehört”!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
ich habe gerade einen interessanten Beitrag von Wolf-Dieter Roth gelesen: https://www.radioszene.de/126818/radio-marktanalysen.html

den Ärger von Roth kann ich zwar teilweise verstehen, aber er zieht für mich die falsche Schlussfolgerung. Ich wohne in München. Frage: warum sollte ich wegen dem Moderator den Sender wechseln? Auf Gong, Energy, Charivari oder sogar Bayern 3 läuft (tagsüber) ein identisches Musikprogramm. Das Leikermoser noch dabei ist, liegt auch daran, weil er seine Morgensendung bereits seit einem Zeitraum moderiert, als Privatradio noch cool war.

Ein Gottschalk wäre in Bayern 1 garantiert nicht eingestiegen, wenn die Vorgesetzten die Musik bestimmen würden (mindestens einmal Mark Forster in deiner Sendung, weil der lief ja heute erst dreimal vor dir....). Arbeit soll ja auch Spaß machen. Wenn der Moderator nach jedem Song aber nur noch "Hit Music online" sagen darf, wundert es mich nicht, wenn sich junge, begabte Moderatoren nicht mehr beim Hörfunk bewerben.

Meinungen?
 
Zuletzt bearbeitet:
nein, die klingen inzwischen auch immer mehr nach Formatradio. Bloß keine Kompetenz mit Musik zeigen. Schön die Fresse, damit die 15 Hits in der Stunde reinpassen. Gruß, Leicki.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Artikel zeigt auch eine Grundproblematik sämtlicher Meinungsumfragen/Marktanalysen auf: Interviewer und Interviewte, die die Befragung nach Schema F schnellstmöglich zu Ende bringen wollen, ohne sich mit der Materie wirklich auseinander gesetzt zu haben, was zu massiven Abweichungen von der Realität führen kann.
Und ein gewisser, vermutlich nicht unerheblicher Teil, der sich solchen Telefonbefragungen sowieso grundsätzlich entzieht... Ob da die statistischen Grundvoraussetzungen wirklich gegeben sind, wenn die Stichprobe zwar anzahlmäßig ausreicht, aber in der Zusammensetzung gar nicht mehr der Bevölkerung entspricht?
 
Ist der Leikermoser jetzt bei SWR1 in Stuttgart?

Eben dies war auch meine allererste realitätsferne Überlegung, nachdem ich die Überschrift dieses Themas gelesen hatte. Eine "Guten Morgen ..."-Sendung gäbe es bei SWR1 immerhin auch, aber das wird so schnell nicht passieren.

Frage: warum sollte ich wegen dem Moderator den Sender wechseln? Auf Gong, Energy, Charivari oder sogar Bayern 3 läuft (tagsüber) ein identisches Musikprogramm.

Gerade deshalb! Wenn sich schon die Musik nicht mehr unterscheidet und man ihretwegen den Sender nicht zu wechseln braucht, gewinnen die Persönlichkeiten am Mikrophon - wo es sie noch gibt - doch umso mehr an Stellenwert hinzu.
Ich z.B. schalte morgens zuweilen auf SWR3, wenn die Herren Zeus und Wirbitzky die Morningshow präsentieren. Nicht wegen der dortigen Musikauswahl (im Gegenteil: trotz ihrer), sondern, weil ich den Moderationsstil der beiden Unterhalter gut finde.
 
Rein auf die Münchner Radiolandschaft bezogen kann ich es nicht beurteilen, dafür kenne ich mich in dieser Region zu wenig aus. Wenn dort alle tagsüber bei den Hitradios Moderierenden nur Langeweile verbreiten und es an ihnen nichts Gutes zu finden gibt, dann wird es wohl so sein.
Mir ging es vielmehr um die grundsätzliche Thematik, denn die lässt sich ja auf das gesamte Bundesgebiet anwenden.
 
Ich z.B. schalte morgens zuweilen auf SWR3, wenn die Herren Zeus und Wirbitzky die Morningshow präsentieren. Nicht wegen der dortigen Musikauswahl (im Gegenteil: trotz ihrer), sondern, weil ich den Moderationsstil der beiden Unterhalter gut finde.

Wirby und Zeus funktionieren deshalb so gut miteinander, weil sie privat befreundet sind, sich schon ewig kennen und jeder seine Rolle in der Show hat. Das Gegenteil konnte man u.a. bei den Co-Moderatoren von Frau Politi in den letzten Jahren hören: viele Moderations-Bubis wurden verschlissen, die Gags saßen nicht, lustlose, unwitzige und holprige Moderationen mit dümmlichen Aktionen am Morgen, die bis heute anhalten.

Gäbe es bei Wirby/Zeus eine coole und mutige Musikauswahl, deren Morningshow wäre wohl mit Abstand die beste im deutschen Radio. Aber zähneknirschend nehmen die beiden die vorgegebene, langweilige, mit Joris-Bendzko-Forster-Guetta-Reamonn-verseuchte Playlist der schüchternen Musikredaktion hin. Leider. Der Sender agiert wie ein 911er Porsche, der auf 50km/h gedrosselt ist...
 
Gottschalk hatte sich damals im BR durchaus gegen seine Vorgesetzten durchsetzen und seine eigene Vorstellung von Musik durchdrücken können. Heute wäre es auch für ihn nicht mehr möglich, einen Formatbruch zu begehen.

Schon irgendwie skurril, der Privatfunk ist Mitte der 80er mit großem Engagement gestartet, um die Hörer von den verkrusteten Strukturen und starren Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender zu befreien, und heute ist der Privatfunk starrer und verkrusteter, als es der öffentlich-rechtliche Rundfunk jemals war.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben