AW: Leseempfehlung: "Wie eine Vollmacht zum Abzocken der Hörer" auf blogmedien
Ich habe den Blog zufällig vorher gelesen und fand den unvollständigen Hinweis auf die Teilnahmebedingungen interessant (kursives wurde nachgetragen.).
http://www.rsh.de/646355/news/1716348 schrieb:
“Nach einem erfolgreichen Weiterleitungsversuch erfragt und notiert ein Mitarbeiter der von den Sendern beauftragten Gewinnspielzentrale Vorname und Name, Anschrift, Alter sowie Telefonnummer des Anrufers (Daten) sowie ferner dessen Tipp zur Lösung des Gewinnspiels. Die Angaben des Anrufers sind verbindlich. Sie können während des weiteren Ablaufs des Gewinnspiels vom Anrufer nicht mehr geändert werden. Eine gleichwohl vorgenommene oder versuchte Änderung der Angaben, insbesondere des Tipps, führt nach diesen Spielbedingungen zum sofortigen Ausschluss des Anrufers vom Gewinnspiel.
Der Mitarbeiter der Gewinnspielzentrale legt den Anrufer anschließend auf eine mit maximal vier Anrufen belegbare Warteschleife, die technisch so eingerichtet ist, dass nur der Gewinnspiel-Moderator im Gewinnspielstudio einen der Anrufer über die Bedienung einer entsprechenden Leitungstaste am Sendepult willkürlich auswählen und so eine Verbindung mit ihm herstellen kann.
In früheren Teilnahmebedingungen bei anderen Sendern war dieser Hinweis bisher nicht zu finden. Dort musste man mit Vermutungen und Betroffenenberichten argumentieren.
Aber auch die Formulierung in den AGB ist bemerkenswert.
Da laut Teilnahmebedingungen der Moderator den Gewinnanrufer nur "willkürlich" (und nicht "zufällig") auswählt, ist klar, dass hier möglicherweise der Abkochen der Hörer juristisch abgesichert wird. Schließlich obliegt es der Willkür des Moderators, ob er Hinweise zu den gegebenen Antworten der Anrufer bei seiner Wahl berücksichtigt. Der Titels des Threads ist also durchaus korrekt gewählt.
So ganz langsam ändern sich die Rahmenbedingungen für die Gewinnspiele. So langsam werden sie fairer und transparenter.
Padina
P.S. Gemäß eines Antwort, welche ich letztens von der Landesmedienanstalt wegen einer ähnlichen Beschwerde von der NLM erhielt, wäre ich nicht so pessimistisch, dass sich überhaupt nichts ändert. Das Aushandeln von unterschiedlichen Interessen (Sender, Kontrollämter, Hörer, Mitspieler, ...) braucht Zeit und geht nur in kleinen Schritten voran.
Ich denke, dass ein Hörer der durchkommt, nach der Aufnahme aller Daten direkt zum Moderator durchgestellt werden sollte. Alternativ muss die Formulierung zur Verbindlichkeit der Angaben raus. Ein Hörer muss das Recht haben, während er in der Warteschleife hängt, seine Meinung kurzfristig zu ändern.
Vielleicht wird den Sendern ja irgendwann klar werden, dass sie neben dem Geldverdienen auch auf ihren Ruf achten müssen, wenn sie die Hörer halten wollen. Wenn ein Sender in den Ruf kommt, seine Hörer abzukochen, dann bleiben die Hörer irgendwann weg. Solche Blogs bleiben oft lange im Netz und wirken, ...