Lesen statt Moderieren

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Ingo3245

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Guten Tag! Ich höre nach wie vor sehr gerne Radio und bemerke deshalb, dass viele Moderatoren 3 Stunden lang (oder so lang wie ihre Sendung ist) nur Texte vorlesen, die vielleicht nichtmal sie geschrieben haben. Einige so, dass nicht zu hören ist, dass sie nur lesen (woher weiß ich das den dann?-Webcam), andere hingegen lesen so monoton, dass jeder, der zuhört, spürt, dass nur gelesen wird. Um eine Personality zu entwickeln muss der Moderator jedoch spontan sein und maximal mithilfe einiger Stichpunkte moderieren (was meistens auch klappt). Und die Sendung eines nur lesenden Moderators schalte ich spätestens nach der 2.Moderation ab. Was denkt ihr darüber?
 
AW: lesen statt moderieren

Du hast mit Deinem Fazit recht.

Nur solange die Verantwortlichen glauben, mit den Sprachpüppchen genauso erfolgreich zu sein wie mit teureren richtigen Moderatoren, ist alles Lamentieren für die Katz.
Anscheinend haben die Hörer sich dran gewöhnt, oder kennen es nicht (mehr) anders oder haben den Radiokasten innerlich eh abgehakt.

Aber Du kannst alles nehmen, also auch On Air Design oder Musikauswahl und mal mit Holland oder England oder USA vergleichen, da liegen überall Welten dazwischen.
Das kriegen die hier nie hin.
 
AW: lesen statt moderieren

... hmm. Auf manchen Stationen habe ich des Öfteren des Eindruck, die haben nur eine einzige Karte (natürlich laminiert), von der jeder abliest.

Der zweite Satz Karten enthält die Wetteraussichten (besteht aus 3 Karten, a) mies und regnerisch, b) sonnig und allerbestens, c) ein "heiterer Mix aus Sonne und Wolken"). Voila.

So spart man sich immerhin die Wortredaktion. :rolleyes: :cool: :p ;) :D
 
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Tom2000 schrieb:
Aber Du kannst alles nehmen, also auch On Air Design oder Musikauswahl und mal mit Holland oder England oder USA vergleichen, da liegen überall Welten dazwischen.

Nicht schon wieder! Ich kann das Gejammere nicht mehr hören. In Deutschland ist alles scheiße, aber im Ausland ist man ja so toll. Wenn dem wirklich so wäre, weshalb packst Du dann nicht endlich die Koffer?

Gruß

Micha
 
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MichaNRW schrieb:
In Deutschland ist alles scheiße, aber im Ausland ist man ja so toll

Warum denn auch immer gleich ALLES? Ich gebe Tom2000 schon irgendwie recht. Außerdem könnten wir uns auch mal was vom Ausland abschauen. Muss aber natürlich auch nicht immer gleich ALLES sein...
 
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elk schrieb:
Ich gebe Tom2000 schon irgendwie recht.

Na, dann hat er nun ja einen kompetenten Gesprächspartner gefunden. Das war nicht negativ gemeint, also bitte nicht falsch verstehen. Es geht mir - und sicher nicht nur mir - auf den Keks, wenn jemand immer nur ein Thema hat. Und wer die Beiträge von Tom gelesen hat, der kennt sein Lieblingsthema.

Radio wird auch im Ausland deutlich schlechter gemacht, als manches hier. Sieht man nur die herausragenden (positiven wie negativen) Fälle, so entsteht ein Ungleichgewicht. Das wäre in der deutschen Radiolandschaft nicht anders als international betrachtet.

Damit ist für mich auch bereits alles zum Thema gesagt.

Tschüß

Micha
 
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Lieber Ingo,

Du kannst anhand einer Webcam erkennen, ob sich ein Moderator Stichpunkte oder ausformulierte Sätze aufschreibt? Respekt! Zu den anderen Fragen (Hat er zu viel Zeit und keine anderen Probleme?) denke ich mir jetzt meinen Teil, ok?
Viele Grüße
Die Hexe
 
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Dein Name passt irgendwie zu dir. Na ja wurscht. Also liebe Hexe: Immer wenn ich im Internet bin (täglich ca.60 Minuten) sind 3-5 Webcams geöffnet. In den meisten dieser Cams sehe ich, dass das rote Licht brennt, der Moderator also on air ist. Und wenn er dann einen Zettel in der Hand hält, von dem sich seine Blicke nicht mehr lösen, bin ich mir absolut sicher, dass er nur liest.(Gilt besonders für die Moder5atoren bei denen ich das nicht sofort mitbekomme, bei den anderen höre ich es ja). Jetzt können wir doch Mo0deratoren aufzählen, die lediglich sehr selten lesen statt zu moderieren und trotzdem (oder deswegen) gut klingen und die, die jede Moderation ablesen.
 
AW: lesen statt moderieren

MichaNRW schrieb:
Nicht schon wieder! Ich kann das Gejammere nicht mehr hören. In Deutschland ist alles scheiße, aber im Ausland ist man ja so toll. Wenn dem wirklich so wäre, weshalb packst Du dann nicht endlich die Koffer?

Gruß

Micha

Mal diplomatisch ausgedrückt: Im Ausland bewundert man unsere Pünktlichkeit, unser ingenieuses Wissen, unsere Autos, unser Reinheitsgebot....aber unser Radiowesen??? ;)
 
AW: Lesen statt Moderieren

Also ich persönlich lese nicht gerne Text vor, dass würde man sofort hören.
Lieber spontan!!!
Ich denke mir im Kopf vorher die zusammensetzung aus und gehe dann alles durch und dann gehts los, manchmal ging es schon schief, aber man lernt ja dazu.
Bis bald.
 
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Oder aber, man formuliert den Text so, wie man auch spricht. Ist nicht ganz leicht, geht aber gut - wenn man es kann.
 
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Wenn man ein komplexes Thema anmoderiert, ist es schon ganz gut, es nicht bei Stichworten zu belassen. Aber wie gesagt: Man muß es auch so lesen können, daß es nicht gelesen klingt. Mir hat jedenfalls noch niemand vorgeworfen, meine Moderationen klängen künstlich oder abgelesen...
 
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Gut wenn es ein umfangreiches Thema ist sollte man es schon ablesen, aber das würde ich vielleicht ehr vorproduzieren, wenn ich die Zeit dafür hätte.
 
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@ Rösselmann

Hey, wir diskutieren hier die Frage, ob ein Moderator Sätze formulieren darf, auch wenn es gar nicht klingt wie abgelesen. Wie war das da noch mal mit den ernstzunehmenden Problemen?! :D

@ Ingo

Ich kenne übrigens viele Kollegen, die auf ihren Zetteln rspt. Bildschirmen tatsächlich nur ein paar Worte stehen haben, aber dennoch die ganze Zeit darauf schauen. Was sollten sie auch sonst tun - Polka tanzen, an der Klimaanlage herumspielen (oder an der blonden Praktikantin), Papierflieger aus der letzten PD-Memo basteln?! Oh Mann, ich wäre auch gern noch einmal so jung und unbelastet.....
 
AW: Lesen statt Moderieren

Das Studio ist nicht so klein, dass sie auf einen Zettel bzw. Bildschirm schauen müssen (Ist 17 jung?)
 
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radiohexe schrieb:
@ Rösselmann
Hey, wir diskutieren hier die Frage, ob ein Moderator Sätze formulieren darf, auch wenn es gar nicht klingt wie abgelesen. Wie war das da noch mal mit den ernstzunehmenden Problemen?! :D

Aber Hexe, ich bin nur auf einen Beitrag eingegangen...jaja, Thema verfehlt, schon recht. :(

Zum Thema, also: mir ist es doch als Hörer pupegal, wie das entsteht, was ich da so höre. Entscheidend ist allein, wie ich es empfinde, wie es "rüberkommt"! Es ist alles eine Frage der eigenen Wahrnehmung!
Wer beim Hörer den "Ableseeinduck" erzeugt (kann auch bei memorierten Texten passieren!), muß an seinem Vortrag arbeiten. So isch es!
 
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Ingo3245 schrieb:
Das Studio ist nicht so klein, dass sie auf einen Zettel bzw. Bildschirm schauen müssen (Ist 17 jung?)

Ich stimme Dir vollkommen zu! Bevor ich eine Livesendung beginne, baue ich im Studio zunächst meine Minigolf-Anlage auf. Damit dies den Internetnutzern nicht auffällt, wird das Bild der Webcam eingefroren. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn die Büroangestellten der Firma XY auch auf die Idee kämen, während der Arbeitszeit ihrer Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Manchmal vergisst man, die Webcam wieder zu aktivieren. Dann erweckt dies beim Betrachter dummerweise den Eindruck, als würde man unentwegt auf ein Blatt Papier oder den Monitor starren. Aber nun weißt Du ja, dass dem nicht so ist. Übrigens, ich kann Dich beruhigen: 17 Jahre, das ist nicht jung, denn aus der Krabbelgruppe ist man ja bereits raus.
 
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radiohexe schrieb:
Papierflieger aus der letzten PD-Memo basteln?! Oh Mann, ich wäre auch gern noch einmal so jung und unbelastet.....
Man kann sicher auch die schönen Zettel von der Wand nehmen, auf denen zur ständigen Mahnung der Claim oder aber Uhrzeit einfach! oder was auch immer steht :p
Maaan müüüßte nooochmaaal zwaaanzich saiiin, uuund sooo verlieeebt wieee daahmaals
ylsurprise.gif
 
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Freunde, wir wollen doch alle tolles Radio, gell? Dann lasst uns doch über das Ergebnis diskutieren und nicht darüber WIE der eine oder andere Kollege dazu kommt, gute Arbeit abzuliefern. Egal ob er abliest, es sich telepathisch eingeben lässt oder Stichpunkte benutzt - Hauptsache am Ende kommt Qualität heraus. Wenn jedoch jemand abliest und es klingt abgelesen, heißt dass nicht, dass Ablesen schlecht ist, sondern dass die Person es nicht kann und das gilt es zu kritisieren.

Am Beispiel von Pannen und unprofessionellen Kollegen werden in Diskussionen gerne ganze Arbeitspraktiken in Frage gestellt, obwohl diese Techniken nur ein Mittel zum Zweck sind, stellt die Jasemine fest.

PS: Das gilt insbesondere für Diskussionen über Formatradio (Mittel, um eine ausgewählte Zielgruppe optimal anzusprechen - oft nicht perfekt umgesetzt und gerne fälschlicherweise mit Dudelfunk gleichgesetzt) und Voicetracking (Mittel, um Radio billiger herstellen zu können - sinnvoll mit Topmoderatoren, leider oft mit hilflosen Nachwuchsdilettanten umgesetzt).
 
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Hallo Ingo,

als ich noch 17 war, hatte ich auch noch Illusionen. Ich schiele nicht ohne Neid auf Deine Jugend. Aber zum Thema moderieren: Als ich noch jung war, da gab es ein Aufklärungsbuch, das war der Renner. Stand bei meinen Eltern und eigentlich jedem anderen Ehepaar im Regal. "Mann und Frau intim". Jedenfalls sezierten die Herausgeber über mehrere Seiten medizinisch steril, furztrocken und politisch korrekt die vier Phasen der Erregung und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen des Höhepunkts - inklusive eines genauen Ablaufplanes, was Mann und Frau in welcher Minute gefälligst zu empfinden haben. Kleingedruckt fand sich irgendwo der Hinweis (sinngemäß wiedergegeben), dass es dennoch der Situation nicht sonderlich zuträglich sei, wenn Mann und Frau nun beim nächsten Verkehr das Buch neben das Bett legen und ständig nachblättern, ob sie noch der Norm entsprechen.
So ähnlich ist das auch im Studio. Es gibt Moderatoren, die gestikulieren wie wild, wenn sie on Air sind. Es gibt welche, die stehen steif wie ein Stock oder fläzen sich auf irgendeinen Stuhl. Dann gibt es welche, die brauchen ganze Sätze, aber man hört es nicht, dass sie ablesen. Dann gibt es wiederum welche, da klingt es ganz grauenhaft, auch wenn sie bloß ein paar Stichpunkte notiert haben. Du solltest das halten wie beim Sex: Erlaubt ist, was gefällt. Nur dass es sich beim Moderieren gut anhören muss. Beim Sex kannst Du das Fenster schließen, und gut.
Mit produktiven Grüßen
Die Hexe
 
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Gottogottogott, jetzt ziehen wir schon Professor Schnabel (oder Schnabl?) hinzu... der war, wenn ich mich nicht getäuscht habe, übrigens erst dieser Tage Studiogast bei MDR 1 - Radio Sachsen.

Das Thema betrifft nicht nur Moderation. Ich habe mal für mein Empfinden ziemlich hoch gepokert und es (live, wohlgemerkt) damit versucht, nach wüsten Stichworten frei zu sprechen, statt meinen Sche... ähm, den von mir einzubringenden Beitrag abzulesen. Ist zumindest nicht gegen den Baum gegangen.
 
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radiohexe schrieb:
Es gibt Moderatoren, die gestikulieren wie wild, wenn sie on Air sind. Es gibt welche, die stehen steif wie ein Stock oder fläzen sich auf irgendeinen Stuhl.
Das wär auch mal ein interessantes Thema: Was ist der lustigste Moderatoren-Tick... :D
 
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Rösselmann schrieb:
radiohexe schrieb:
@ Rösselmann
...Zum Thema, also: mir ist es doch als Hörer pupegal, wie das entsteht, was ich da so höre. Entscheidend ist allein, wie ich es empfinde, wie es "rüberkommt"! Es ist alles eine Frage der eigenen Wahrnehmung!
Wer beim Hörer den "Ableseeinduck" erzeugt (kann auch bei memorierten Texten passieren!), muß an seinem Vortrag arbeiten. So isch es!
@Rösselmann - Das ist die einzig richtige Einstellung: "wie es beim Hörer ankommt" und das genau ist unsere Aufgabe als ModeratorIn. Schließlich machen wir unseren Job nicht für uns [ausser um Geld zu verdienen natürlich ;) ] wir machen ihn für unsere Hörer. Sie sollen sich schließlich angesprochen fühlen [one to one]. BMW oder oder oder bauen ihre Autos schließlich auch für die Menschen
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