Lesetipp: Studie über "Coolness im Hörfunk"

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Sehr interessante Studie, gerade was Jugendsender, aber wie Zwerg#8 schon richtig schreibt sicherlich auch andere Sender, betrifft. Zumindest mit meiner subjektiven Meinung stimmen die Ergebnisse auch überein.

Radiocat hat ja einige steile Thesen daraus geschlossen (sicherlich auch bewusst überspitzt formuliert), zu denen ich mich nun mal zuerst äußern möchte: Ich glaube nicht, dass das "perfekte Sounddesign" den Hörern vollkommen egal ist. Wenn ich mir das so durchlese wird es nur dann unwichtig, wenn es sich gut einfügt. Man kann ja auch in den Interviews gewisse Abneigungen lesen, wenn zum Beispiel die Soundverpackung nicht zur Musik passt oder nicht zum Image des Senders. Wenn da eines nicht zum anderen passt, werden sie auffällig und eher ablehnend bewertet. Das wiederum führt letztlich zu einer gewissen Unsympathie gegenüber den Sender - die allerdings noch lange nicht alleine ausschlaggebend für die Bewertung des Senders insgesamt ist (passt der Rest, kann es zur Nebensache verkommen). Ich glaube nicht, dass ein Sender, der seine Soundverpackung kratzend an einer Tafel erstellen würde, sonderliche Beliebtheit erfahren würde. Da die meisten Radiosender aber ohnehin auf professionell erstellte Soundverpackungen setzen, und somit vielleicht auch zu oft sehr ähnlich klingen, aber nur selten schlecht, werden sie nicht bewusst herausgehoben als ein Argument, dass nun zum Einschalten verführt.

Zum Thema Ramp-Talk: Ja, in der Tat, die nerven. Das ist im Übrigen nicht böse gemeint gegenüber allen Radiomachern, allerdings kann man aus der Studie ja auch sehr stark herauslesen, dass den Hörern die Musik sehr wichtig ist (jetzt erst einmal unabhängig vom Genre). Jugendliche wollen ganz offensichtlich Musik hören, wenn sie das Radio einschalten. Wenn die Ramp-Talks im Überfluss eingesetzt werden oder bis hinein in die Textstellen der Musik gehen, nervt so etwas unheimlich und verleitet eher zum Umschalten als zum "Dranbleiben" - gerade wenn es sich vielleicht noch um den Lieblingssong einer Person handelt. Ganz subjektiv wieder würde ich eher sparsam damit umgehen.

Lifestyle-Entertainment-Soft-Themen. Stimme hier mit der Analyse, auch wenn wieder verknappt, zu.

Zu den Musikbetten. Ja, in der Tat können Musikbetten nervig eingesetzt werden. Nachrichten müssen, das liest man ebenfalls aus der Studie heraus, seriös präsentiert werden, gerade wenn es sich um ernste Themen dreht. Das heißt meines Erachtens in der Konsequenz noch nicht einmal, dass man völlig darauf verzichten muss. Nur nervig und somit uncool wird es dann wieder, wenn es Übermaß annimmt, man den Moderatoren und somit die Meldung also gar nicht mehr verstehen kann. Gerade Jugendsender (jetzt mal pauschalisierend und ohne Rücksicht auf gute Exoten) laufen meines Erachtens - nun also wieder die subjektive Fußnote - es zu übertreiben.

Zu der Kreativität der Logos: Die mögen vielleicht tatsächlich überbewertet sein, allerdings begehen hier meines Erachtens auch die Macher der Studie einen Fehler. Wenn ich es richtig betrachte sind die Logos selbst ersteinmal für den Hörer nebensächlich. Wichtig werden sie tatsächlich erst dann, wenn ich einen Sender überregional präsentiert bekomme, also als Hörer mobil bin. bigFM scheint mir hierfür ein gutes Beispiel: Ich kann den Sender im Saarland, in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz hören. Wenn ich also als Student den Studienort wechsle (oder als Arbeitnehmer den Arbeitsort), dann wird das Logo wichtig, weil ich es wieder mit einem Sender in Verbindung bringe, den ich vielleicht unter Umständen schon aus einem anderen Bundesland oder Staat kenne. Die Studie belegt ja auch, dass Hörer relativ selten ihre Gewohnheiten aufgeben und stattdessen daran festhalten. Ähnliche Beispiele wären hierfür NRJ oder Virgin als internationale Marken, zunehmend vermutlich in Zukunft die DAB+-Sender oder auch RTL 89.0 und 106.4 in Deutschland. Das Logo dient also zunächst einmal nur dem Wiedererkennungswert und verleitet nicht für sich zum Einschalten. Anders mag das hingegen bei einem kompletten Corporate Design aussehen - das wurde hier ja nicht abgefragt und darin besteht meines Erachtens zumindest ein Manko. Das bezieht zwar das Logo ein, spricht aber noch viel mehr, da es auch weitere Elemente aufnehmen kann die den Sender ausmachen. Ein passendes Beispiel hierfür wäre vermutlich der alte Internetauftritt von Energy Österreich im Vergleich zum jetzigen (das CD passt sich der Musikrichtung an, nicht jedoch das Logo).

Ausschlaggebend für das Radiohören, das hat meines Erachtens Zwerg#8 schon gut auf den Punkt gebracht, scheint auch vor allen Dingen der Verkehrsfunk zu sein. In einem Parallelthread wird ja derzeit genau über das Thema diskutiert. Das hat meines Erachtens zwei Auswirkungen. Zum einen muss verlangt der Hörer eine gewisse Zuverlässigkeit vom Radiosender dahingehend. Für Falschfahrer, Unfälle, usw. wird unter Umständen also eher Verständnis geäußert, sie sind unter Umständen dem Hörer sogar enorm wichtig. Zum anderen ist es für Radiosender noch viel wichtiger möglichst landesweit, ja sogar bundesweit aufgestellt zu sein. Wenn ich alle 15 Minuten wegen schrecklicher Frequenzabdeckung mir einen neuen Sender suchen muss, verleitet das eher zum Umschalten auf einen landesweiten Sender. Das spiegelt übrigens - sicherlich nicht alleine ausschlaggebend (da fließt dann zum Beispiel die Gewohnheit wieder mit hinein) - das schlechte Abschneiden der Sender mit wenigen Frequenzen (Motor FM, NRJ Stuttgart oder das Campus-Radio) gegenüber den Sendern mit einem weitgehend flächendeckenden Netz (bigFM, DasDing) wieder.

Wichtiges Ergebnis der Studie - man betrachte hier mal die meisten Nennungen der Befragten mit der Liste - ist aber auch, dass Jugendliche, in diesem Fall Studenten, tatsächlich auch Jugendwellen hören. Ich erinnere mich hier im Forum an Diskussionen, in denen das nach der Veröffentlichung der letzten MA bezweifelt wurde. Klar, es gibt auch unter Jugendlichen Exoten, aber in der Gesamtheit trifft dieses Bild offenbar zu.
Interessant fände ich im Übrigen in diesem Zusammenhang auch Einzelfallanalysen. bigFM ist ja in der Hörergunst der Befragten ganz vorne, obwohl an dem Sender auch viel Kritik geübt wird. Was sind hier tatsächlich die ausschlaggebenden Argumente einzuschalten? Die Gewohnheit? Das Corporate Design? Die Musikauswahl? Der Sprachstil? Die Verkehrsmeldungen?
 
Nun, ich habe beispielsweise gedacht, daß der "klassische Nachrichtenstil" bei jungen Leuten keine so große Bedeutung hat, man als Radiosender für die Zielgruppe die "News" also durchaus etwas "peppiger" verpacken kann. Das kommt bei den Studenten offenbar nicht gut an. Und damit ist auch gleich das Grundproblem der Studie benannt: Sie ist nicht repräsentativ.

Wieso sollte sie nicht repräsentativ sein? Die Studie dient ja einem ganz bestimmten Zweck, nämlich der Stärkung des Hochschulsender horads. Ich sehe schon das Problem, dass dies teilweise etwas wässrig formuliert wurde, aber wenn man sich den Titel der Studie durchliest, ist das schon sehr eindeutig. Ein Hochschulsender soll offenbar in erster Linie (junge) Studenten ansprechen, die Zielgruppe besteht dementsprechend aus Studenten. Die Vergleiche werden zu anderen Sendern gezogen. Das ist jetzt nur verkürzt. Die Studie erhebt aber nicht den Anspruch nun alle potenziellen Zielgruppen eines Jugendsenders abzubilden, sondern speziell eben jene Zielgruppe, an die sich der Sender richtet.
Vielmehr wird dadurch natürlich die Analyse hier im Forum erschwert, denn da es sich hier um ein allgemeines Radioforum handelt und kein hochschulradiospezifisches, kommt man vielleicht zu schnell zu dem Ergebnis, diese Studie decke alle Jugendlichen ab.
 
@Inselkobi: Du hast aber schon gelesen, was die Studenten von ihrem Unisender halten? Kurzum: Der ist nicht durchhörbar, zu schräg... Anders gesagt: Die Studenten haben nichts gegen neue Musik (unbekannter Bands) im Radio, aber die Mischung (mit bekannten Titeln - auch Mainstream) muß stimmen.
Habe ich, allerdings las ich, sowohl von Dir als auch von count down folgende Auflistung:
1.) Nachrichten sollen seriös sein (also ohne Musikbett)
2.) Der Verkehrsfunk ist wichtig
3.) Männerstimmen werden eher als "cool" bezeichnet

Der User doglife hier im Forum beschwört z.B. den NKL FreeFM.
Ich kenne diesen Sender noch aus den Anfangszeiten. Damals hätte ich ebenso behauptet, er wäre alles andere als durchhörbar gewesen. Das war 1995.
Heute ist er, trotz sehr vieler unbekannter Bands, eher durchhörbar - flacher geworden.

In Duisburg/Essen gibt es das Campusradio (gibt es das noch?). Ebenfalls ein Uniradio. Dort legte man einige Jahre sehr viel Wert auf Durchhörbarkeit und Mainstream. Das Resultat daraus war, dass die Hörerzahlen ins Bodenlose fielen. Es war für mich zwar eine echte Alternative (und Ohrenreha) zu Radio NRW, allerdings sah ich als einer der wenigen das wohl so.

Dass die Mischung stimmen muss, ich denke, darin sind sich auch hier im Forum die meisten einig. Worin sich allerdings die Geister scheiden ist der Punkt "Flachformatierung".
 
So wie du das schreibst, BSF. Man sollte die Ergebnisse der Studie besser nicht verallgemeinern.

Deine Fragen zu bigFM sind in der Tat interessant. Welche Einschaltimpulse liefert der Sender - trotz Kritik? Interessant ist weiterhin, daß man für "seriöse Informationen" kurzzeitig von den Jugendwellen zu SWR3 schaltet, und SWR3 ein - ich sags mal so - "Mädchensender-Image" hat. Und bei SWR3 denkt man, man sei cool...

Wie heißt es in der Studie so schön:
Wer versucht cool zu sein, macht sich dadurch uncool.
 
So wie du das schreibst, BSF. Man sollte die Ergebnisse der Studie besser nicht verallgemeinern.

Zumindest sollte man darauf hinweisen, dass sich diese Studie auf ein ganz bestimmtes Publikum konzentriert. Das heißt nicht, dass man auf dieser Basis nicht auch Vermutungen anstellen kann. Man nehme den Verkehrsfunk: der ist sicherlich nicht nur für Studenten interessant, sondern für alle Bevölkerungsgruppen die irgendwie mobil sind. Oder man nehme die Gewohnheiten: kann auch auf viele andere Zielgruppen zutreffen, die ihren Arbeitsplatz überregional wechseln. Auch die Musikrichtungen sind unter Jugendlichen gar nicht so verschieden (ist in kleineren Städten vielleicht einfacher beobachtbar als in größeren, in denen die Angebotsvielfalt auch größer ist, aber man schaue dort nur mal alleine in Clubs, da treiben sich auch oft Hauptschüler neben Studenten herum). Man sollte halt aber auch seine Sprachauswahl achten.

Deine Fragen zu bigFM sind in der Tat interessant. Welche Einschaltimpulse liefert der Sender - trotz Kritik? Interessant ist weiterhin, daß man für "seriöse Informationen" kurzzeitig von den Jugendwellen zu SWR3 schaltet, und SWR3 ein - ich sags mal so - "Mädchensender-Image" hat. Und bei SWR3 denkt man, man sei cool...

Du bringst es schon ganz gut auf den Punkt. Noch schöner wäre meines Erachtens, wenn man gleich aufgebaute Studien zu unterschiedlichen Sendern hätte, wie zum Beispiel eine detaillierte Studie zu bigFM und eine detaillierte Studie zu SWR3 (da zumindest vom Sendegebiet doch recht gut vergleichbar; gerne aber auch weitere). Bestmöglich veröffentlicht durch ein unabhängiges Institut (und nicht nur intern für einen Radiosender, der dann mal abwartet, bis er nicht mehr an der Spitze steht) hätte das vielleicht sogar zur Folge, dass am Ende die Qualität der Radiosender - wie sie ja oftmals in unterschiedlichen Kritikpunkten bemängelt wird - wieder gesteigert werden könnte.
 
Eine wichtige Aussage in der Studie haben wir bisher vergessen:
Radio gilt als traditionelles Medium. Die Nutzung des Mediums, wie es die Befragten bisher praktizieren, will beibehalten werden.
Auch hier sind Inflexibilität und Beständigkeit wieder wichtige Aspekte der Aussagen. Die Bereitschaft, das Medium sowohl technisch als
auch inhaltlich auf neue Art und Weise kennenzulernen, und die Offenheit gegenüber Innovationen im Hörfunk sind als gering einzustufen.
Die Mehrheit empfängt ihr Radioprogramm z. B. nach wie vor über ein stationäres Gerät und nur wenige Testteilnehmer schalten Webradio
regelmäßig ein.

Die Worte Webradio und Internetradio kommen nur wenige Male im gesamten Text vor und dann oft im Zusammenhang mit "manchmal". Es sieht also nicht danach aus, daß Webradio (gerade bei der Jugend) auf dem Vormarsch ist, wie hier im Forum mitunter zu lesen ist. Zugegeben, das Wort "DAB" findet sich überhaupt nicht im Text, aber das ist nicht weiter verwunderlich, da die Befragung Anfang 2011 durchgeführt wurde.
 
Die Worte Webradio und Internetradio kommen nur wenige Male im gesamten Text vor und dann oft im Zusammenhang mit "manchmal". Es sieht also nicht danach aus, daß Webradio (gerade bei der Jugend) auf dem Vormarsch ist, wie hier im Forum mitunter zu lesen ist. Zugegeben, das Wort "DAB" findet sich überhaupt nicht im Text, aber das ist nicht weiter verwunderlich, da die Befragung Anfang 2011 durchgeführt wurde.

Vielen Dank für dein Zitat. Subjektiv kann ich es nur bestätigen, dass Webradio nicht besonders häufig gehört wird, es gibt aber auch hier - auch das bestätigt ja dein Zitat - wenige Ausnahmen. Nahezu jede WG die ich kenne und auch viele Alleinlebende haben ein Radiogerät irgendwo in der Wohnung, meist in der Küche, herumstehen.
Moderne Internetradios habe ich noch nie gesehen und wer glaubt, dass, um morgens mal Radio zu hören, Studenten ihr Labtop erst anschließen und das Webradio anschmeißen, irrt auch gewaltig.
Ich glaube aber ehrlich gesagt auch nicht, dass die Studie sich hinsichtlich DAB+ sonderlich verändert hätte, wäre die Studie Anfang 2012 durchgeführt worden. Nicht, weil es vielleicht für Studenten attraktiv sein mag, vielmehr aus dem einfachen Grund, dass DAB+ immer noch einen relativ geringen Bekanntheitsgrad hat (mag sicherlich gestiegen sein, aber wenn ich mich darüber unterhalte, kennt es in der Regel keiner, einige wenige Studenten technischer Fächer mal ausgenommen). Hinzu kommt aber auch, dass die Empfangsgeräte relativ teuer sind gegenüber normalen Empfangsgeräten (man vergleiche nur mal Geräte ähnlicher Qualität mit und ohne DAB+-Empfangsmöglichkeit, Angebotsschnäppchen bei ALDI und Co. noch gar nicht beachtet), für viele Studenten gibt es dann eben andere, teilweise auch auf Grund der finanziellen Situation wichtigere Prioritäten (wenn sie Fernseher haben, haben sie in der Regel halt auch nicht den neuesten Flachbildschirm). Hinzu kommt noch, dass der Austausch eines Radiogeräts ja nicht zwingend notwendig ist (solange das alte noch in Ordnung ist, reicht es den meisten vollkommen aus). Studenten dürften spätestens dann DAB+ kennenlernen, wenn Papi ein neues Auto kauft, das standardmäßig mit einem DAB+-Radio ausgestattet ist, die heimische Anlage ausgetauscht wird und selbst das preisgünstigste Angebot über DAB+-Empfang verfügt, usw.
 
Es wird doch beschrieben, welches Image Radiosender anstreben müssten, um als "cool" durchzugehen: Sie müssen ein Stück abseits des Mainstream schwimmen, aber nicht zu weit davon entfernt. Es ist eine Gratwanderung. Warum gelten Programme wie Radio Eins, Fritz oder in Ansätzen auch Eins Live als cool, N-Joy-Radio oder R. Galaxy auf der einen Seite, aber auch die NKLs sowie viele Campusradios auf der anderen Seite nicht als cool?
Ich würde sagen: Du musst zu ungefähr gut 2/3 die Erwartungen erfüllen, die von Seiten des Hörers an ein Radioprogramm gesetzt werden, also Gewohnheiten bedienen. Im restlichen knappen Drittel musst Du diese Gewohnheiten durchbrechen, Überraschungsmomente bieten, frech sein, unkonventionell sein, "pret à porter" sozusagen, ein Stück neben der Spur laufen, mit einem Augenzwinkern das Gewohnte konterkarieren (wie Fritz das z.B. oft sehr offensiv macht).

Von Hörerseite wird gerade bei der nachwachsenden Generation Radio als passives und unkompliziertes Medium genutzt. Gezielt nutzt man Webangebote, das Radio dagegen will man einfach nur einschalten. Die Bereitschaft, sich bezüglich Empfangswegen anzustrengen und auf die Suche zu machen ist gering. Gezielt eingeschaltet wird von einer Minderheit, Radio wird als Nebenbeimedium genutzt, sollte aber trotzdem einen gewissen Grundstock an Inhalten bieten.
 
Ich glaube aber ehrlich gesagt auch nicht, dass die Studie sich hinsichtlich DAB+ sonderlich verändert hätte, wäre die Studie Anfang 2012 durchgeführt worden. Nicht, weil es vielleicht für Studenten attraktiv sein mag, vielmehr aus dem einfachen Grund, dass DAB+ immer noch einen relativ geringen Bekanntheitsgrad hat (mag sicherlich gestiegen sein, aber wenn ich mich darüber unterhalte, kennt es in der Regel keiner, einige wenige Studenten technischer Fächer mal ausgenommen). Hinzu kommt aber auch, dass die Empfangsgeräte relativ teuer sind gegenüber normalen Empfangsgeräten (man vergleiche nur mal Geräte ähnlicher Qualität mit und ohne DAB+-Empfangsmöglichkeit, Angebotsschnäppchen bei ALDI und Co. noch gar nicht beachtet), für viele Studenten gibt es dann eben andere, teilweise auch auf Grund der finanziellen Situation wichtigere Prioritäten (wenn sie Fernseher haben, haben sie in der Regel halt auch nicht den neuesten Flachbildschirm). Hinzu kommt noch, dass der Austausch eines Radiogeräts ja nicht zwingend notwendig ist (solange das alte noch in Ordnung ist, reicht es den meisten vollkommen aus).

Deine Rede müssen wir an dieser Stelle etwas genauer auseinandernehmen! Die Studie ist auf den Raum Stuttgart/ Ludwigsburg bezogen. DASDING kommt dort auf UKW aus Stuttgart sehr gut rein. Insofern besteht dort in der Tat kein Grund auf DAB+ auszuweichen und sich solch ein Gerät anzuschaffen.

Aber das ist der Raum Stuttgart. Wirf mal einen Blick auf den UKW-Funzelteppich von DASDING auf FMSCAN.ORG in RLP und Bawü. Niederschmetternd. In Freiburg rennen gut 25000 Studenten rum, die möglicherweise DASDING auf UKW einschalten würden. Geht nicht. bigFM hat in Freiburg wenigstens eine 500 Watt-Funzel stehen. Das ist natürlich auch nicht toll, aber wenigstens etwas. Möglicherweise würde eine Umfrage in Freiburg ein anderes Bild zeigen.

Und damit kommen wir zu DAB in der "Plus"-Ausgabe, die seit August 2011 vom SWR im Rahmen der "Jetzt oder nie"- Initiative zur Einführung des digitalen Rundfunks in Deutschland massiv gefördert wurde. Ich war anfangs auch etwas skeptisch, wurde im Laufe der Monate aber auch eines Besseren belehrt. Allein der Feldberg mit seinen 10 KW ERP (für Ukw-Verhältnisse wäre das total lächerlich) versorgt die Schweiz bis zum Gotthard... Das neue DAB+- Netz ist noch nicht perfekt, aber der DAB+ Empfang hat sich in den letzten Monaten massiv verbessert. Und kene Frage: In Freiburg knallt DASDING jetzt vom Feldberg (Kanal 8D) voll rein. (Auch über den Sender Vogtsburg auf Kanal 11B.) Wer als Student in Freiburg DASDING oder SWR3 (als Alternative) ganz normal im Radio hören möchte, investiert vielleicht eher 30 - 40 Euro für ein neues DAB+ -Radio (welches natürlich auchganz normal UKW kann).



Sodele, jetzt komme ich zu DASDING. Ich hatte gestern "richtig gute Laune", weil der Tag gut lief und habe, mit kurzen Unterbrechungen, von 14:50 Uhr bis 21:30 Uhr im Auto zugehört. Das Motto des Senders -"Live, Laut, Lässig"- knallte mir sofort in die Ohren.

Live - sicherlich
Laut - jaaaaaaaaaaaa - seehhhhhr! (*Hört ihr mich überhaupt noch?*)
Lässig - nicht unbedingt


Aber der Reihe nach.

Ich gehöre zwar nicht zur Zielgruppe, der Musikmix war aber (bis auf Pink- Bridge of Light) sehr flott - Party all the time. Okay, kein Problem. Zum Glück habe ich auch keinen "Gangsta-Rap" gehört, sonst hätte ich meinen Selbstversuch sofort abgebrochen. Hauptsächlich Mainstream - einen Teil der Titel kannte ich sogar vom hören - dank Ö3. Sooo alt bin ich also doch nicht... ;) Gut fand ich, daß im Programm immer wieder neue Titel ("Zuerst auf DASDING" - wenns denn auch stimmt) ins Programm eingestreut wurden.

Trotzdem gibt es ein akutes Informationsdefizit: Die Nachrichten sind flach (eine der drei, vier Meldungen betraf den Weggang von Poldi vom FCK) und laufend nur "STARBLA" zwischendurch macht aus den Hörerm auch keine "allseits gebildeten Staatsbürger". Ich bin gerade beim überlegen, ob ich früher - so mit 14 -18 - auch so "drauf" war und mir diese "Infohäppchen" aus dem Radio gereicht hätten. Ich glaube nicht. In diesem Alter habe ich regelmäßig Monitor, Panorama und Report geschaut. Ich hoffe, die heutige Jugend tut das auch noch, auch wenn sie sich laufend das Gehirn mit - naja, sagen wir mal - halbgewalkten Fernsehserien etc. vollballert. DASDING ist auch nicht besser.

Kurzum: DASDING ist nicht MEINDING, dürfte aber als Jugendsender ganz gut durchgehen.


So, jetzt kommt der Oberlehrer durch. ;)

Ich habe um 14:50 eingeschaltet und hätte eigentlich gleich um 15:03 wieder wegschalten können, denn ich habe alles gehört.

Praktisch machte die Moderatorin ein Teasing mit der Musik der folgenden Stunde (zB. aktueller Titel der "Toten Hosen") und dann lief vor den Nachrichten noch ein Trailer.

Liebe Freunde bei DASDING ("Eine Produktion des SWR") - ihr wißt offenbar nicht was ihr tut! Ich habe im Auto nichts verstanden! Ich mußte das Radio extra lauterstellen, um das "dünne Stimmchen" der Moderatorin mit meinen Ohren überhaupt aus dem allgemeinen "Klangbrei" herausfiltern zu können! Die Trailer sind auch "voll in die Fresse" produziert. Klingt furchtbar und man versteht kaum ein Wort! Was soll das?

Das ist nicht "Laut und Lässig", sondern "Scheiße und absolut uncool!"

Liebe Moderatorin der "Community-Show", bitte ziehen Sie die Regler für die Musik in Zukunft weiter runter! Das betrifft auch Ihre Kollegin der Sendung "DASDING 17 bis 20". Sie beide können sicher beim Kollegen von "ClubDING" hospitieren. Das sollten Sie tun. Echt.


Liebe Grüße
 
OT:
Ich bin gerade beim überlegen, ob ich früher - so mit 14 -18 - auch so "drauf" war und mir diese "Infohäppchen" aus dem Radio gereicht hätten. Ich glaube nicht. In diesem Alter habe ich regelmäßig Monitor, Panorama und Report geschaut.
Mein Anteil an diesem "wir" - 1980er Jahre - war: Politisch interessiert, links bis grün-alternativ, die erwähnten TV-Magazine geschaut (wobei "Report München" nicht gerade meine Lieblingssendung war); Gerhard Löwenthal wirkte auf uns wie der ZDF-Chefdemagoge und die coolen Typen von der Jungen Union waren für uns - sorry - verhasste Bauernfänger, die massiv in den Schulen nach Nachwuchs suchten. Die Liberalen waren damals noch eine Partei und Genscher einer der letzten richtigen Politiker. Die Frankfurter Rundschau war eine ernstzunehmende Zeitung, die regelmäßig in der Presseschau auftauchte. Die Zeitung wurde selber bezahlt und in der Schule gelesen, statt sie im Kunstunterricht zu verkleistern.

Was hatte das Radio damit zu tun?
Nichts - zumindest nicht für uns.

Was wäre mit dem Oberstufenschüler Hefeteich heute?
Er wäre - wenn es der Schulstress zulässt - gegen GEMA, ACTA, Vorratsdatenspeicherung und ein politischer Pirat. Begründen könnte er das alles zwar nicht so richtig, aber es ist eine Strömung, die sich richtig anfühlt. Meinungsumfragen? Positionen beziehen? Party ist irgendwie cooler... und das Radio liefert eh die coolsten Hits, die ich da ja zuerst höre. Welcher Sender? Egal, Hauptsache gut.

Über den Studenten Hefeteich denke ich jetzt besser nicht nach, denn dann müsste ich mich mit Bachelors und Masters und Regelstudienzeiten, Studiengebühren etc. beschäftigen und das würde mich ganz anders prägen. Erste Einschätzung: Schneller Mitläufer, stromlinienförmiger Karrieretyp. Welches Radio passt zu dem?

Je länger ich darüber nachdenke, um so mulmiger wird mir gerade. Mein persönlicher Maifeiertag.

Zum Thema:
Das Wort Coolness ist unglücklich gewählt. Radio muss nicht cool sein, das hat auch nichts mit Musikbetten und Ramps, Wetter- und Verkehrszentralen zu tun (ich warte noch auf die erste Erdbebenwarte!).
Als - sagen wir mal - alt-politischer Denker wünsche ich mir heute ein souveränes Radio und eure Coolness könnt ihr euch wohin stecken.
 
Ich überlege gerade, was in meiner Teenie- und Jugendzeit "cool" war. Ich oute mich hiermit als "Kind der 80s", geboren Mitte der 1970er-Jahre, gerade 2-3 Jahre zu jung, um mit einem Zahlenschlossköfferchen, Sonnenbrille und David Bowie-Frisur durch die Schule zu schlurfen. Bei uns war es dann schon der Adidas-Rucksack (immer nur über eine Schulter getragen, denn DAS war obercoooool), Poloshirtkragen unterm Sweatshirt mit farblich abgesetzten Bündchen (gerne gelb zu grün oder ähnliche optische Verbrechen) und natürlich immer nur Turnschuhe. Cool waren damals schon mal alle, die Kabelfernsehen oder "a Schissel" (schwäbisch für Satelittenempfangsantenne) hatten. Denn die konnten amerikanische Serien sehen (und nur die waren cool, Lindenstraße war was für Opa), Cartoons und trashige Gameshows auf Tele5 und natürlich die ersten Musikvideosender! (noch nicht MTV, sondern Musicbox oder Super Channel...MTV kam dann später und war Anfang der 90er in der Nirvana-Zeit obercool...Ray Cokes war für viele von uns der Inbegriff der Coolness!!). Ich dagegen musste lange mit drei Programmen darben, weil die Telekom unser Kuhkaff nicht verkabeln wollte und "so a wiaschde Schissl et uffs Dach kommt".
Zwangsweise hörte ich in Zeiten, als ich bei "Gugel" an eine Mostpresserei in der Gegend dachte und nicht an eine englisch geschriebene Suchmaschine in dem noch lange nicht erfundenen "Internet", viel Radio. Der ewige Streit an der Zonengrenze war damals, ob der Elchsender SWF3 oder das Stuttgarter Pendant, "Siidfunk3"(der Umlaut ü existiert in meiner Heimatsprache nicht) cooler ist. Ganz verwegene hörten schon mal DRS Trüü, was sicher einen gewissen Coolness-Faktor hatte, einfach weil es nicht jeder hörte oder gar nicht reinbekam (oder nur nicht fand, weil sie ganz hinten auf der Skala waren, wo es sonst nur rauschte). Ach ja, ganz hinten, bei 102 war auch noch der "Amisender" (fast niemand sagte AFN), und der war definitiv cool. Denn damals waren die USA nicht Feindbild der etwas unterbelichteten und egozentrischen Imperialisten (doch schon, aber nur bei einer optisch in den Spät-70ern stehengebliebenen Minderheit mit Greenpeace-Aufkleber, die grün gewählt hätten, wenn sie schon 18 gewesen wären, und keine "Filzer" im "Mäpple" hatten, weil die ja voll chemisch oder so und ganz ganz schlecht für die Umwelt sind, aber die waren natürlich absolut UNCOOL), nein Amerika war das Land, durch das seit eh und je der Marlboro-Man reitet und alle mit Miami-Vice-Sonnenbrillen in COOLEN Schlitten durch die Gegend cruisen und man sicher, genau wie in den Fernsehserien, gar nie so spießig arbeiten gehen muss wie in Deutschland, wenn man mal gross ist, sondern die Hamburger einfach so vom Himmel fallen. Und die Coolness freilich auch. Anfang der 90er kam dann BASKETBALL, die NBA war Pflichtprogramm (nicht für mich, siehe "Kabel" und "wiaschde Schissel") und natürlich auch Catchen und Wrestling. Da gab es dann schon mal Verständnisdifferenzen zwischen Kabel-TV-Junkie mit Faible für Extremsport und oben erwähntem Greenpeace-Aufbäbber-Träger über die Bedeutung der Abkürzung WWF.

Aber im Radio kam dann der Privatfunk auf. Und da ich gerne am Apparat drehte, entdeckte ich meist als erster, wenn irgendwo ein neuer Sender aufgeschaltet wurde. Informationen darüber gab es keine, ich kannte zumindest nicht die Quellen dafür. Die Tageszeitung schwieg sich zu allem aus, woran sie nicht beteiligt war. Aber es gab wochenlang technische Versuchssendungen auf den Frequenzen, bevor es losging. Die waren zwar nicht cool, aber die neuen Programme dafür. Denn die hatte ich zunächst exklusiv für mich. Und konnte dann vielleicht sogar ein paar Mitschüler dafür begeistern, weil man da auch mal durchkam mit Musikwunsch und Gruss oder sogar die reelle Chance hatte, was zu gewinnen. Vielleicht sogar was cooleres als einen Schwarzwaldelch. Denn bei dem bröckelte so langsam die Coolness ab, zu viele in der Generation zwischen arg großem Bruder und Fast-Schon-Onkel hörten das. Obwohl, Elmi war freilich schon cool. Auf jeden Fall cooler als all die Privatradiodampfplauderer, die ihn nachmachen wollten, es aber nie schafften. Da war Siidfunk 3, jetzt SDR3 schon einen Schritt weiter. "Radio für den wilden Süden". Das wurde aber nicht cool, sondern KULT. Denn in den 90ern gab es eine kleine Pause für die Coolness. Die war jetzt zweitrangig. Cool war jetzt das, was KULT war. Oder LÄSSIG. Ein schönes deutsches Modewort dieser Zeit für die etwas Cooleren (oder Kultigeren), weil Anglozismen so langsam auch was uncooles anhaftete.
Doch die coolen Privatradios überlebten alle nicht. Stadtradio Powerstation 107.7/Hithouse zum Beispiel. Für den gingen ein paar Tausend auf die Strasse. Die uncoole LfK aber fand Schlager toll. Dass sie aber mit dieser Fehlentscheidung das kleine Coolness...pardon KULT-Revival des Schlagers in den 90ern auslöste, glaubt aber bestimmt selbst dort (hoffentlich) keiner.

Klar war jedenfalls, dass MTV cool blieb, während VIVA Chartskacke für Teenies war, die auf Take That und später Backstreet Boys oder noch ekligere Bands standen, und die Klamotten in den Farben des Viva OnScreen-Designs trugen: Bunt, schrill, poppig, bääääh. Definitiv uncool.

Privatfernsehen war am Scheideweg. Es gab noch coole Sendungen, bei Pro 7 zum Beispiel, oder auch Samstagnacht auf RTL, fanden manche cool zumindest. Im Radio gab es aber leider leider immer weniger cooles. Nur noch dämliche 80er90er-Waschmittelsender. Da kam Viva 2 recht. Der war definitiv cool. Wenn auch nur für ein paar wenige Jährchen.
Danach war dann das Internet da. Und ich in dem Alter, in dem einen Coolness nur noch tangential perforiert...um ein obercooles Sprachrelikt der 90er wiederzubeleben. Zum Bleistift...

...ach ja, die SatAnische Schissel kam dann 1994 doch aufs Dach, farblich angepasstan die Dachziegel!
 
Liebe Freunde bei DASDING ("Eine Produktion des SWR") - ihr wißt offenbar nicht was ihr tut! Ich habe im Auto nichts verstanden! Ich mußte das Radio extra lauterstellen, um das "dünne Stimmchen" der Moderatorin mit meinen Ohren überhaupt aus dem allgemeinen "Klangbrei" herausfiltern zu können! Die Trailer sind auch "voll in die Fresse" produziert. Klingt furchtbar und man versteht kaum ein Wort! Was soll das?

Das ist nicht "Laut und Lässig", sondern "Scheiße und absolut uncool!"

Liebe Moderatorin der "Community-Show", bitte ziehen Sie die Regler für die Musik in Zukunft weiter runter! Das betrifft auch Ihre Kollegin der Sendung "DASDING 17 bis 20". Sie beide können sicher beim Kollegen von "ClubDING" hospitieren. Das sollten Sie tun. Echt.

Dass ClubDING anders klingt, liegt aber nicht am SWR. Laut meines selbstgebastelten Jugendradio Sendeschema ist ClubDing eines der wenigen programme der Abendschiene, die vom SR betrieben werden, während SR Unser Ding den Löwenanteil des Dasding Nachtprogramms einfach mitlaufen lässt. Mehr absprache mit den Saarländern wäre also doch von Vorteil
 
Hallo!

@Johny24: Das weiß ich alles nicht - es ist mir auch egal. Ich wollte damit nur sagen, daß ich den Moderator vom ClubDING problemlos verstehen konnte, da er die Mugge "unter" seiner Moderation einfach viel leiser gestellt hat.

Heute habe ich nochmals von 10 - 14 Uhr reingehört - es war von der Verständlichkeit okay. Der Grund meines erneuten Einschaltens war aber nicht so sehr der "Soundcheck", sondern ich wollte wissen, ob sich mein erster Eindruck vom "Informationsdefizit" bestätigt.

Nun ja, der "DASDING-Hörer" weiß zumindest, daß Jessica Simpson nun endlich ihr Kind zur Welt gebracht hat, weil sie mittlerweile so fett wie ein Elefant geworden ist und sicher bald geplatzt wäre. Puh - Glück gehabt. Erschreckend auch, daß Victoria Backham versehentlich eines ihrer Kinder in der Küche vergessen hat, obwohl sie es eigentlich zur Schule fahren wollte. Zum Glück ist auch das gut ausgegangen!

Topthema des Vormittags und damit ganz nah dran an der Zielgruppe der Kampftrinker: Wie breit ist euer Kopf nach dem langen Wochenende? "Ihr merkt schon, wir leiden gerne im Kollektiv..." (O-Ton) mit DASDING. (Aircheck unten)

Ansonsten kennt der DASDING-Hörer noch folgende wichtigen Schlagzeilen aus den Nachrichten:

10 Uhr:
1) Spritbehörde
2) Teilgeständnisse im Prozess wg. Angriff auf Kellner in Düsseldorf
3) Stuttgart 21 (Entschädigungszahlungen der Bahn)
4) Feuerwehr befreit 14-jährige (unverletzt!) aus Schaukel

11 Uhr:
1) Spritbehörde
2) Westerwelle zum Thema Ukraine
3) Ein Mensch will durch den gesamten Rhein schwimmen
4) Australien: Geldstrafen gegen zwei Briten wegen Entführung eines Pinguins. (Natürlich auch im Suff passiert.)

12 Uhr
1) Arbeitslosenzahlen
2) Harald Schmidt geht zu SKY
3) Spritbehörde
4) Feuerwehr befreit 14-jährige aus Schaukel

13 Uhr
1) Spritbehörde
2) Arbeitslosenzahlen
3) Warnstreik IG-Metall
4) Spendenbetrüger Stuttgart 21


Das Wort vom "Bildungsauftrag" eines ÖR-Programms möchte ich jetzt nicht strapazieren, bei diesem Niveau ist es aber auch für mich als "Nicht-SWR3-Hörer/Kenner" nicht weiter verwunderlich, wenn die Studenten - laut Studie - für "seriöse Nachrichten" zu SWR3 schalten. Bei SWR3 sind sie diesbezüglich ganz sicher viel besser aufgehoben. Daran habe selbst ich keinen Zweifel.

Ich frage mich nur, was aus den Hörern im Laufe der Zeit wird, die den Sprung zu anderen Wellen nicht schaffen und sich jahrelang "nur" diese Programme (damit meine ich alle "Jugendwellen", "Festplattendudler" im Bundesmux oder über Web) reinziehen, weil sie meinetwegen "nur Musik und kein Gequatsche" hören wollen? Ist das die schleichende Volksverdummung?


Grüßle
 

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Cool ist: eigenen Kopf haben; eigene Meinung haben; eigenen Geschmack haben; eigenes Urteil bilden!

Und in der Realität: Cool ist gleichgültig sein. Cool ist passiv sein. Cool ist nichts cool finden ausser cool sein. Cool ist gesagt kriegen was cool ist, aber sich das auf keinen Fall einzugestehen. Selbst zu entscheiden was Cool ist birgt die Gefahr, dass was uncooles dabei ist.

/Sarkasmus
 
@Blue: Deine Anmerkung zum "Vorlauf" von Hornsby schmeißt mich in der Erinnerung weit zurück in die 80er. Damals war das Vorlaufgelaber der Obersport der Mods - und coooool, wenn man's packte. Heute - auch beim Wiederhören des Songs - empfinde ich es als Sakrileg, über das Kunstwerk drüberzubabbeln. Wir unterschieden damals höchstens noch, ob man Hornsby bis in den Gesang zuquatscht (0'49) oder bereits beim Instrumentalauftakt (0'46) den Mund hält. Und kein Gedanke, nowhere, was man damit dem Lied antut.....:(

Aufgrund dieses Postings habe ich in meinem Giftschrank gesucht - und wurde natürlich schnell fündig. Im vorliegenden Fall habe ich mal nicht "draufgelabert"... Dann habe ich von dieser Stelle aus plus/minus 2 Minuten in diesen Aircheck reingehört und bin dabei regelrecht erschrocken!

Live - alle Call-Ins waren live! Die Anrufer wußten maximal zwei, drei Sekunden vorher, daß sie gleich live "on-air" sind - ich wußte logischerweise gar nicht, was passieren wird!

WER getraut sich sowas heute noch? Kaum einer. Und warum? Warum werden Anrufer heute nur aufgezeichnet auf den Sender gelassen?

Die Antwort ist einfach: Die Radiomacher haben die Hörer im Laufe der Zeit immer mehr gegen sich aufgebracht und können daher nicht garantieren, daß ein x-beliebiger Anrufer "Scheiße" labert! Das konnte ich damals auch nicht garantieren, aber es hat in 98% der Fälle funktioniert.


Aber wieder der Reihe nach:

SAW-Nachtschicht vom 31.10.1994, ein Montag. Reformationstag in den NBL. Ich war als Vertretung für "Angersteinchen" in MD am Mikrofon. "Coolness-Bezug": Gegen Marc Angerstein konnte ich definitiv nicht "anstinken". Wer kann das schon? Hätte ich versucht ihn zu imitieren, wäre ich voll auf die Schnauze gefallen. Das ist der "Wer versucht cool zu sein, ist uncool"-Faktor. Ich habe also immer meinen eigenen Stil durchgezogen. Die Hörer wußten das und haben das eigentlich auch akzeptiert. Interesannt am Aircheck ist, daß einige Leute meinen Vornamen wußten, obwohl ich ihn nur einmal pro Stunde gesagt habe und auch gar nicht so oft auf dem Sender war. Sie hätten mich ja auch einfach mit "Du" ansprechen können... Kommt das vom Plauderton, dem "da ist ein Freund im Radio"- Gefühl, auch wenn ich als Sachse in Sachsen-Anhalt "gewildert" habe (Authentizität - "Wir sind von hier")?

Noch eine Bemerkung. Im Aircheck kommen Leute vor, die zuvor schonmal angerufen haben. Das ist ganz normal, denn hinter den Kulissen (während die Musik läuft) nimmt man Anrufe an und vertröstet die Anrufer auf später. Der Rest ist dann reiner Zufall.

Last, but not least: Mit ordentlichen Jingles kann man auch ordentliche Blenden fahren. Aber Achtung: Wenn Titel B "leise" beginnt (das Klavier von Purple Schulz - Wenn du runterfällst) und das Jingle den Optimod gerade "zugedonnert" hat, muß man den Regler für Titel B halt weit über die 0dB-Marke ziehen. Dann gibt es auch keine ungewollten Lautstärkesprünge im Mix...

Quizfrage: Wie bekommt man alle Anrufer schön gleichmäßig laut?
 

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Hallo!

Ich hätte nie gedacht, daß ich in diesem Thread so schnell wieder etwas schreiben würde....

Vorbemerkung: Wer mich als Hörer hat, braucht definitiv keine weiteren Feinde! ;) Angerstein, Jäger und meine Wenigkeit (von mir aus "3. Wahl") hatten aber immer unseren Spaß! Alles war Live. Dabei kann man Glück haben, oder auch mal etwas weniger... Es gab kein Netz! Das ist pures Adrenalin in den Adern...

Und das kann passieren, wenn man mit aufgezeichneten Telefonaten hantiert und sich dabei richtig "verheddert". Bitte GANZ GENAU zuhören. Holti im SWR1-BW...
 

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Sodele - jetzt kommen wir zum "Blendentest".

Es geht um "Sir Duke" von Stevie Wonder und wie man mit diesem Titel umgeht. Dieser Titel hat bekanntlich ein "cold end". Da quatscht man "hinten" einfach nicht drauf. Man labert ja auch nicht auf das Gitarrensolo am Ende von "Sultans of Swing". (*Schande*)

Vielen Dank an Michael Lehmann vom SWR1-BW in der Sendung "Aktuell", am Mittwoch (09.05.12) um 12:34 Uhr! So macht man das!


In Baden-Baden sieht man das Ganze offenbar etwas anders. Andreas Doms hat am Dienstag in "Der Abend" (20:31 Uhr) den Titel ausgeblendet und draufgelabert. Ich höre vieles...
 

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