Machen Klassikwellen wirklich Spaß?

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AW: Machen Klassikwellen wirklich Spaß?

Fahrplan01 schrieb:
@doscho: Was ist den "Klassik für Junge"?

Naja, ich meinte gar nicht "Kinderstücke" wie Debussys Children Corner, sondern Klassik so aufbereitet, dass auch die Zielgruppe 14 - 39 ihren Spaß dran hat.

Die Klassikhörer sind ja meist über 50. Was haben die gehört, als sie 20 waren? Auch schon Klassik? Das gibt es sicher auch: Klassikfan von klein auf. Aber meiner Erfahrung nach entdecken viele erst spät (ab Mitte 40?) die Klassik für sich. Was an der elitären und oft steifen Vermittlung liegt. Die öffentlich-rechtlichen Programme werden zu sehr von Musikwissenschaftlern und Elfenbeinturmbewohnern gemacht. Kaum richtige Moderatoren, nur "Redakteure im Studio". Hört sich dann eher nach musiktheoretischem Seminar an. Hallo BRWDRHRSWRNDRORB-Kollegen, lest ihr das?

Filmmusiken z.B. sind ein guter Einstieg, bei dem sonst wenig klassikaffine Leute erstmals mit Orchesterscores in Berührung kommen. Mischung und Präsentation machen es. Die Klassik mal mit Geschichten verbinden und damit aus dem Sarg holen. Wer waren die Komponisten, wie haben sie gelebt? Wie sah die Welt aus, in der die Stücke entstanden sind? Sowas könnte auch Kids locken und begeistern... Vorausgesetzt ihre Eltern haben ihnen überhaupt das Radiohören beigebracht und sie kennen mehr als nur Glotze und Playstation.
 
AW: Machen Klassikwellen wirklich Spaß?

"Redaktuer im Studio" gibt es selbst bei Klassikwellen kaum noch.
Höchstens Sprecher, die redaktionelle Texte vortragen, und die sind - geb ich Dir Recht - meist wirklich nicht unbedingt fürs Hören geschrieben.
doscho schrieb:
Wer waren die Komponisten, wie haben sie gelebt? Wie sah die Welt aus, in der die Stücke entstanden sind? ...
Genau das willst Du aber doch offenbar nicht - zu musikwissenschaftlich - und jedesmal zu erklären, wer Haydn, wer Mozart war, vergrault dann eben 99% der Hörer, die das nunmal wissen, und sich eher dafür interessieren, welches Kaul-Verzeichnis, welche Opusnummer und ob das die 1953er Aufnahme war oder die von 1978.
Sorry, Klassikhörer sind so, viele sind elitär und wollen auch unter sich bleiben.
Das, was Du forderst, wird von der Masse der Hörer, die bereits da sind, als platt und flach und trivial und inkompetent und banal und anbiedernd und und und empfunden - eine Link zu einer solchen Prangerseite ist ja schon genannt worden.
Filmmusik lehnen die meisten "echten" Klassikhörer ohnehin ab.
Und ein Einstieg - bin ich mir nicht so sicher, ob die, die Herr der Ringe im Schrank haben sich auch einen Richard Strauss oder Mahler antun.

Der BR hat eine eigene Klassiksendung für Jugendliche, ebenso eine für Kinder.
Und die ARD eine recht jugendliche Mozartseite mit Soaps und anderen, neuen Formen oder Versuchen, junge Hörer zu gewinnen. http://www.mozart.ard.de
 
AW: Machen Klassikwellen wirklich Spaß?

Ich denke mal das es auch viele Jüngere Klassikhörer gibt. Denn im Vergleich zu früher ist der Durchschnitt der Theaterbesucher auch immer jünger geworden. Nur zu klassischen Konzerten geht das junge Publikum nicht hin. Und Z.B. die Bayerische Staatsoper hat ja auch eine Abonnomentreihe " junges Publikum " .Nur was mich als Klassikwellenhörer abschreckt ist, das morgens z.B. auf WDR 3 richtig schwermütige Musik gespielt wird und es werden Titel von Komponisten gespielt, die wirklich keiner kennt. Und die wirklichen Klassikhits werden leider sehr selten gespielt.
 
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Nur was mich als Klassikwellenhörer abschreckt ist, das morgens z.B. auf WDR 3 richtig schwermütige Musik gespielt wird und es werden Titel von Komponisten gespielt, die wirklich keiner kennt. Und die wirklichen Klassikhits werden leider sehr selten gespielt.

Wenn es Dich überfordert, auch mal ein unbekanntes Stück zu hören, dann leg Dir doch nach dem Aufstehen eine CD ein mit den "größten Hits im besten Mix und der neuen Vielfalt aus Barock, Klassik und Romantik"...:wall:
 
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Hetti35 schrieb:
Nur was mich als Klassikwellenhörer abschreckt ist, das morgens z.B. auf WDR 3 richtig schwermütige Musik gespielt wird und es werden Titel von Komponisten gespielt, die wirklich keiner kennt. Und die wirklichen Klassikhits werden leider sehr selten gespielt.

Also ich finde das WDR3-Morgenprogramm (Matinee) ausgesprochen gut. Ruhige angenehme Moderation (penetrante Gute-Laune-Moderation am fruehen morgen macht mich hoechstens aggressiv, und WDR3 ist da fast die letzte Bastion, wo das nicht so ist). Die Musikauswahl enthaelt auch kaum sonderlich komplizierte oder schwermuetige Werke (meist aus der Fruehklassik und Barock, also eher leichtes zum nebenherhoeren). Viele Komponisten moegen eher unbekannt sein, die ausgewaehlten Werke sind aber durchaus reizvoll und interessant. Staendiges Rotieren von Hits zerstoert diese (genauso wie im Pop-Geschaeft). Vivaldis Vier Jahreszeiten sind da z.B. durchaus gefaehrdet. Im Gegensatz zum Pop-Geschaeft gibt es aber keinen Nachschub an neuen Kompositionen, darum sollte man sich damit zurueckhalten.
 
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physiker schrieb:
Im Gegensatz zum Pop-Geschaeft gibt es aber keinen Nachschub an neuen Kompositionen, darum sollte man sich damit zurueckhalten.

Ähem... Du verzeihst mir den Einwand: natürlich gibt es Nachschub, aber ich bezweifle, daß der "durchschnittliche" Hörer gerne - sagen wir: Schnittke, Kurtag oder Pintscher zum Frühstück hören möchte.
Schon bei Schostakowitsch scheint es in der Hinsicht schwierig zu werden. :rolleyes:

Ich muß Nähkästchen zustimmen: es gibt fast unüberwindbare Grenzen zwischen den eingefleischten Klassik-Hörern und evt. Neueinsteigern. Beide gleichzeitig zu befriedigen, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein.
 
AW: Machen Klassikwellen wirklich Spaß?

Welche Klassik- oder "Kultursender" sind für euch wirklich ein Hörvergnügen?Haben reine (öffentliche) "Klassiksender" überhaupt ein Hörpublikum, dass unter 60+ bleibt?

Mein Tipp:
Klassik Radio www.klassikradio.de
-> bundesweiter Privatsender der kein verstauptes Klassik Programm hat wie die öffentlich rechtlichen sondern einfach nett und entspannt durch den Tag begleitet. Super toll ist vorallem die Filmmusik und die Klassik Lounge.
 
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