Marcus Japke verhaftet

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was denn mit Ostseewelle los?! Man hört nur noch rauschen zumindest übers Internet, alle anderen Sender gehen nur der nicht mehr O.O was hat denn das schon wieder zu bedeuten
 
Zwei Möglichkeiten:
1.) Man schafft sich selbst ab.
2.) Man entfernt "das böse Internet" von sich, (da sich dort die Schlagzeile von gestern wie ein Lauffeuer verbreitet hat) oder aus welchen Gründen auch immer.
 
Eine Verhaftung kurz nach 10 Uhr hätte genau den gleichen Effekt gehabt, wäre aber unspektakulärer gewesen. Denn ein Entkommen gab es nicht, eine Fluchtgefahr war nicht gegeben.
:confused:

Aber die Ostseewelle wäre bei der aktuell laufenden MA-Befragung weit weniger in den Köpfen hängen geblieben...

BTW: Es hat schon ganz andere PR-Aktionen zu MA-Befragungs-Runden gegeben. Moderatoren, die nicht zur Morning Show erschienen konnten, weil sie stockbesoffen in einer Ausnüchterungszelle saßen. Welche, die ihren Co-Moderatorinnen an den Busen gegrabscht haben und ähnliches...
 
@ HeavyRotation25

Glaubst Du im Ernst, die BILD-Zeitung hat noch nicht davon Wind bekommen? Bundesweit wird die Geschichte keine große Rolle spielen, da Herr Japke außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern beim BILD-Leser nahezu unbekannt ist. Die BILD-Regionalausgabe M.-V. wird das aber morgen als Titelaufmacher bringen, da bin ich mir sicher.

ad 1) Bild München macht (im Vorbeigehen gesehen) auch damit auf.
ad 2) Mir fehlen hier kritische Stimmen, die das Vorgehen der Staatsanwaltschaft würdigen. Wenn es tatsächlich so war, dass mehrere Medienvertreter davon Kenntnis hatten, berichten und fotografieren konnten und die Staatsanwaltschaft IN der Sendung zugeschlagen hat, dann frage ich mich, in wie weit das Wort 'Mediengeilheit' in Bezug auf die Staatsanwaltschaft verkehrt wäre.

Hier sehe ich den Skandal, dass hier weniger presserechtlich und ethisch diskutiert wird als Spekulationen Raum gegeben.
Vielleicht ist hier, das mag sein, aber auch das falsche Forum für solche Diskussionen.

Notabene: Es gilt auch für mich die Unschuldsvermutung. Egal, wie abscheulich ein Verbrechen ist (und das vorgeworfene wäre es in der Tat): Bis zum Beweis des Gegenteils. Aber das ist den meisten 'Journalisten' irgendwie abhanden gekommen.
 
Naja, die letzte MA-Befragungswelle endete im April, die nächste beginnt Anfang September... Da wäre dies ein denkbar schlechter Zeitpunkt für einen Stunt. Bin immer wieder überrascht, wie viel Unwissenheit hier vorherrscht...
 
Natürlich ist das kein MA-Stunt.

Das, von dem Japke vorgeworfenen Vergehen natürlich abgesehen, wirklich Schlimme an der Sache ist, daß wohl so ziemlich jeder zuerst eben dies vermutet hat. Mein erster Gedanke angesichts der Zeitungs-Überschrift und vor dem Lesen des Artikels jedenfalls war: Gähn, mal wieder so eine dämlich PR-Aktion.

Was das über das deutsche Privatradio aussagt, ist erschreckend.
 
Das deutsche Privatradio war von 1996 - 1999 gut, bzw. zu der Zeit gab es bundesweit einen Sender, den fast alle jungen Leute mit Niveau gern hörten. Davor gabs nur Gülle und seit Ende dieser unkommerziellen (!) Radiostation ebenfalls nur Gülle zu hören. Glücklicherweise kam zu der Zeit das Internetradio auf, seitdem verlieren die Privaten immer mehr an Höhrerschaft. Mit Durchbruch des DAB und ensprechenden Spartenkanälen, kann es durchaus vorkommen, das der eine oder andere Mainstreamschleifensender abschaltet.

BtT: Scheiss auf J., egal ob nun schuldig oder nicht, der Sender hat nix damit zu tun und man sollte es dabei auf sich beruhen lassen.
 
Auf SPON und stern.de ist von der Sache noch nichts zu lesen, Bild.de macht damit auf der HP auf.

Ohne die Tat, sofern sie stattfand, zu verharmlosen; muss man mit 10 Polizisten einen in der Öffentlichkeit stehenden Moderator in seinem Sender festnehmen? Zumal da schon Reporter vor Ort waren und vorab informiert wurden. Da stinkt doch nach einer von der Polizei eingeleiteten Inszinierung! Der Mann ist von der Öffentlichkeit und den Medien jetzt schon verurteilt und die Hetze beginnt.

In Deutschland gibt es für bekannte Menschen 2 Arten der Verhandlung: die gesetzeskonforme Gerichtsverhandlung und dann noch die einiger Medien. Und letztere sind quasi Schuldsprüche und vernichtend. Das beste Beispiel waren Kachelmann und Türck. Türck konnte trotz Freispruch nie mehr in den öffentlichen Medien Fuß fassen und mit seinem Namen verbindet man immer diesen Vergewaltigungsvorwurf.

Hier ein Wikipedia-Auszug:

Zitat:

"Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhob im Mai 2004 Anklage gegen Andreas Türck wegen Vergewaltigung. Er wurde am 8. September 2005 freigesprochen, nachdem auch die Staatsanwaltschaft dies wegen erheblicher Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers beantragt hatte. Ausschlaggebend waren zwei psychologische Gutachten, die zu dem Schluss kamen, dass die Aussage des mutmaßlichen Opfers nicht den tatsächlichen Ereignissen entsprach.[7][8] Der Fall erhielt hohe mediale Aufmerksamkeit und stellte eine Zäsur in der Karriere Türcks dar, durch die seine Moderatorentätigkeit im Fernsehen beendet wurde."

Wenn Japke schuldig im Sinne des Gesetzes ist, dann soll er natürlich die entsprechende Strafe bekommen, logisch. Denn zum Glück entscheidet immer noch die deutsche Justiz über Schuld und Unschuld und nicht quotengeile Journalisten. Aber die Vorverurteilung erfolgt durch die Medien, und das ist in den meisten Fällen das Ende der Karriere.

Ich möchte nicht wissen was los ist, wenn 2 Polizisten in meine Firma kommen und nach mir fragen. Noch keine 10 Minuten später müsste ich mich beim Chef erklären.
 
Das ging mir im ersten Moment ganz genauso, Makeitso. Schlimm, aber diesen Stand hat sich das Medium Hörfunk bereits erarbeitet, zumindest bei mir.

Eben. Und das Bedauerliche an der Sache ist, dass in den Senderflurs nun mal eine Tendenz herrscht auch solch ernste Angelegenheiten PR-mäßig auszuschlachten. Ich kann mich an eine Pressemitteilung erinnern, wo es darum ging, dass ein Moderator während einer Live-Show fast zusammen gebrochen war (ich glaube es war Steffen Popp von FFH) und nur unter ärztlicher Hilfe die Sendung zu Ende moderiert hat, um dann anschließend mit Blaulicht in Krankenhaus gebracht zu werden. Auch das haben BILD und Co. anschließend aufgegriffen. Man weiss in den Chefetagen halt schon, dass das "In-den-Köpfen-hängenbleiben" das einzige ist , was zählt und über den Erfolg oder Misserfolg eines Senders entscheidet.
 
Bleibt weiterhin aber der Beigeschmack, dass Herr J. bis jetzt zu den Vorwürfen schweigt und nicht bestreitet -auch wenn das sein gutes Recht ist - die viel heran gezogenen Herren Türck und Kachelmann haben dies sofort getan.
Und wie heute in der OZ zu lesen ist, war das Fass wohl langsam voll von Herrn J.
 
Jetzt passiert hier ja auch besonders Krasses. Man stimmt einerseits zu, dass es keine Vorverurteilungen geben darf. Sofort danach wird aber z.B. gemunkelt, dass man gelesen habe, dass ja doch schon früher... Bääh!

Es kann zu der Geschichte nur einen Standpunkt geben. Ich halte sonst von den Artikeln von Lemmer gar nichts, aber diesmal stimmt wirklich jedes Wort:
http://www.radioszene.de/38829/lynchjustiz.html
 
Das hier echt einige denken, daß die Aktion ein Stunt sei. Es gibt ja wirklich viele sehr sehr dumme Sender und auch Berater. Aber wer ist so blöd und lässt seinen Morgenshow-Mod wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs abführen. Das würde niemand machen. Der Schaden, der der Ostseewelle dadurch entsteht, ist eh schon riesig. Sollte M.J. schuldig gesprochen werden, wird das sicherlich den ein oder anderen Hörer kosten. Nicht immer sind bad news good news. Aber bis zu einer Verurteilung seitens eines Gerichts, sollte man sich zurück halten. Wir haben es in Emden gesehen, wie schnell jemand vorschnell verurteilt und gelyncht wird. Auf der OW-Facebook Seite werden viele auch sehr ausfallend. Die Staatsanwaltschaft wird den Vorwurf prüfen und dann sehen wir alle weiter. Eins ist sicher: Der Ruf in der Radiobranche ist hin, egal wie das Verfahren ausgeht.
 
soviel zum Thema Lynchmob:

Mittwoch, 30. Mai 2012, 11:16 UHR
2 Wochen Arrest wegen Aufruf zur Lynchjustiz

Emden - Der im Mordfall Lena wegen Aufrufs zur Lynchjustiz angeklagte 18-Jährige muss für zwei Wochen in Dauerarrest. Zudem erhielt er vom Amtsgericht Emden am Mittwoch eine Verwarnung nach Jugendstrafrecht. Der junge Mann hatte sich zuvor für seine Tat entschuldigt. Ihm wird vorgeworfen, am 27. März im sozialen Netzwerk Facebook zur Erstürmung des Polizeikommissariats in Emden und zum Lynchen eines Verdächtigen aufgerufen zu haben.
(Quelle: bild.de)


Ob die Wahl der Mittel angebracht war oder nicht, darüber kann man streiten - wie wär's statt dessen einfach mal mit "Ball flachhalten" und gucken, was die Ermittlungsergebnisse von Polizei und Staatsanwaltschaft tatsächlich ergeben?
 
HR25 schrieb:
muss man mit 10 Polizisten einen in der Öffentlichkeit stehenden Moderator in seinem Sender festnehmen? Zumal da schon Reporter vor Ort waren und vorab informiert wurden
Zu 1): Ja. Wenn es zutrifft, daß der Zuverhaftende nicht dort wohnte, wo er gemeldet war, dann war es natürlich aus Sicht der Staatsanwaltschaft das Sinnvollste, dort zur Verhaftung zu schreiten, wo er ganz sicher angetroffen werden konnte.
Zu 2): Mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig. Das Photo in der Ostseezeitung ist ganz sicher nicht vor dem Sender aufgenommen worden, denn hier wird J. in ein Gebäude geführt, vermutlich eine Polizeidienststelle, und nicht aus einem Gebäude heraus, wie es ein am Sender geschossenes Photo gezeigt hätte. Insofern ist die Behauptung, es seien bereits bei der Verhaftung Reporter anwesend gewesen, aus meiner Sicht zweifelhaft.
 
Die Fotos und das Filmmaterial sind vor dem Amtsgericht entstanden. Der Sender ist vom Gericht keine 500 Meter entfernt, für die Strecke braucht man selbst zu Fuß vielleicht fünf Minuten. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die beiden Fotografen und der Kameramann in der kurzen Zeit von Ostseewelle-Mitarbeitern nach der Verhaftung informiert wurden, es sei denn, sie waren eh vor Ort. Und dass das Video nicht mit einem Handy oder etwas anderem, das man zufällig dabei hat, gemacht wurde, sieht man auf den Fotos, denn da ist die Kamera zu sehen.
 
Die Bilder vom "in ein Gebäude geführten" Japke sind vor dem Amtsgericht in Rostock entstanden, wie man im Bericht des NDR und auch im Video bei bild.de sehr deutlich sehen kann. Bilder vom Verhafteten wie er aus dem Gebäude der Ostseewelle heraus kommt gibt es offenbar nicht.
Interessant übrigens, daß im NDR-Bericht der Name noch abgekürzt wurde, während die Meldung auf ndr.de gleichzeitig den vollen Namen enthält. Für irgendeinen Schutz (oder gar gemeinsames, einheitliches Vorgehen der Medien) war es in diesem Fall wohl eh zu spät.
 
Name und Arbeitgeber wurden schon in den 12 Uhr r Nachrichten bei NDR 1 genannt...
Und Ostseewelle selber, hatte zur Mittagszeit auf ihrer Website im Nachrichtenbereich eine dpa Meldung veröffentlicht, dass in Rostock ein 39 jähriger aus bekannten Gründen festgenommen wurde...
 
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