MDR 1 Radio Thüringen - neuer Klang ab 07.05.2012

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Was noch nicht erwähnt wurde: Michael Lott hat Sky du Mont als Stationvoice abgelöst. Nichts gegen Lott persönlich - toller Typ - aber auf wie vielen Sendern ist (oder war) er denn jetzt insgesamt zu hören? Antenne Bayern, FFH, Radio Hamburg, 104.6 RTL, Radio Regenbogen, Berliner Rundfunk ... Besteht da nicht Verwechslungsgefahr?
 
Die Sprache? Die Musikfärbung (auch wenn sie nicht lokaltypisch ist, so ist sie doch deutlich passender zur Region, als irgendwelche Brit- und US-Importe)? Die Inhalte?

Tut mir jetzt leider aber … WELCHE INHALTE DENN? Und die Sprache: Muss es denn dann trotz der Fülle an guter, deutschprachiger, leider oft ungehörter Musik denn ausgerechnet Schlager und Volkstümliches sein?

Der MDR tut hier das einzig richtig, und eben das, was er sonst leider nie tut. Den Leuten nicht das vorsetzen, was sie hören wollen, sondern eben was anderes, was Neues auftischen. So wie es sich für eine ö/r Anstalt gehört. Obgleich sich an der Musikauswahl noch arbeiten lässt, denn so wirklich anders und neu ist das natürlich nicht, was da läuft …
 
Der MDR tut hier das einzig richtig, und eben das, was er sonst leider nie tut. Den Leuten nicht das vorsetzen, was sie hören wollen, sondern eben was anderes, was Neues auftischen. So wie es sich für eine ö/r Anstalt gehört.

Für eine öffentlich-rechtliche Anstalt gehört sich beides; vor allem hat eine öffentlich-rechtliche Anstalt der Bundesrepublik Deutschland nicht nur das englischsprachige Musikgeschehen der letzten Jahre darzustellen, sondern auch die Musik der eigenen Muttersprache zu berücksichtigen. Zu letzterem gehört auch der Schlager und nicht nur irgendwelche depressiven und/oder bedeutungsschweren Texte eines zum Beispiel Herrn Grönemeyer.
Welchen Hass haben Musikredakteure und/oder Berater warum auf "Schnulzen" in deutscher Sprache? Diese "Schnulzen" gibt es auch in englischer Sprache - nur da werden sie nicht mit einem Sendeverbot belegt, im Gegenteil! - Die verantwortlichen Damen und Herren müssen doch eine schreckliche Kindheit gehabt haben, anders lässt sich das nicht erklären. Aber das wäre schon wieder Thema eines eigenen Faden.

Edit:
kursiv
 
Die Lager der Westsenderhörer kenne ich seit 1992 nicht mehr... erst alle zu MDR Life, dann breitgestreut zu den vielen neuen Angeboten. Schon empfangstechnishc betreibt niemand weitab der Grenze mehr diesen Aufwand.

Die Frage für mich bleibt bestehen: was drehe ich meiner Mutter in der Küche für ein Programm rein? Es bleibt der reine Wortfunk, alles andere bedient Schichten, mit der die knapp 74-jährige Frau nichts anfangen kann. Die Lokalinfos in den Nachrichten von MDR sind damit auch vergebens gesendet...
 
Welchen Hass haben Musikredakteure und/oder Berater warum auf "Schnulzen" in deutscher Sprache? Diese "Schnulzen" gibt es auch in englischer Sprache - nur da werden sie nicht mit einem Sendeverbot belegt, im Gegenteil! - Die verantwortlichen Damen und Herren müssen doch eine schreckliche Kindheit gehabt haben, anders lässt sich das nicht erklären. Aber das wäre schon wieder Thema eines eigenen Faden.

Ich bin der Überzeugung, dass weder englische noch deutsche Schnulzen – ich würde es mal eher als keyboardeske Konserven bezeichnen – im ö/r Hörfunk etwas verloren haben. Das gilt im Übrigen für jeden Titel, bei dem die Industrie vor der Musik steht.
 
@ W-NBC:
Da hätte ich dann doch gerne einmal eine Begründung für deine Überzeugung. - Warum soll ein Großteil der Hörer gerade bei den öffentlich-rechtlichen Wellen wegen ihres Musikgeschmackes ausgeschlossen werden. Letztendlich ist das auch eine Art Zensur und Gängelung, die in den Anstalten durchgeführt wird und widerspricht dem Auftrag dieser Anstalten, das kulturelle Leben des Landes im Programm zu spiegeln.
Und wenn, um wieder einen Bezug zu MDR Thüringen zu schaffen, Herr Gehler unlängst erklärte, dass "volkstümliche und Volksmusik Bestandteil der Kultur" sei, und in seinem Programm nichts zu suchen hat (welch Arroganz spricht eigentlich aus diesem Menschen?), so muss er sich eigentlich zwingend dafür einsetzen, dass die Kulturwelle der Anstalt diese Art Musik spielt, um ihrem Auftrag gerecht zu werden. - Nur davon war von Herrn Gehler bisher nichts zu hören oder lesen.
 
Ich bin der Überzeugung, dass weder englische noch deutsche Schnulzen – ich würde es mal eher als keyboardeske Konserven bezeichnen – im ö/r Hörfunk etwas verloren haben. Das gilt im Übrigen für jeden Titel, bei dem die Industrie vor der Musik steht.
Dann herrschte wohl viel Ruhe auf allerlei Wellen. Wär vielleicht auch nicht schlecht. :cool:
 
Volksmusik wird seit (2001?) schon nicht mehr ausgestrahlt, aber es gehört sich für einen ö/r Hörfunk den Hörern eine gewisse Vielfalt zu bieten und es währe doch eine Abendsendung mit Volksmusik einmal in der Woche ganz richtig. Tagsüber kann Volksmusik gerne ausbleiben.

Aber da scheint ja MDR 1 Radio Sachsen ganz jung geworden sein, recht bunt gemischt die Musikzusammenstellung....
 
Hier mal ein Auszug von Herrn Gehler, der im Moment für den Wandel von MDR Thüringen verantwortlich scheint.....(allerdings von vor ca. 10-12 Jahren) -
ist ja eigentlich unglaublich - dieser Sinneswandel !!!


"Das Leben ist schön" - so heißt ein Film, der mit der Leichtigkeit des Seins höchst Dramatisches zu bewältigen sucht. Unterhaltung hilft über den Alltag. Sie ist nicht immer angebracht, aber notwendig, ist gewollt und begehrt. Die meisten Leute schalten das Radio ein, um durch den Tag musikalisch begleitet zu werden. Der Hörfunk ist ein Nebenbei-Medium. Radiosender, die das erkannt haben und Unterhaltungsmusik bieten, erfreuen sich einer hohen Akzeptanz. Das ist Unterhaltungskunst! Radio ist mit zirka 83 Prozent das meistgenutzte Medium überhaupt - wegen der Unterhaltung. Maßstäbe in der Musik setzt nicht nur der, der sie macht, sondern auch der Zuhörer. Dies geschieht äußerst subjektiv. Manche meinen allen Ernstes, englischsprachige Musik wäre grundsätzlich von höherer Qualität. Ihr Lächeln über deutschsprachige Radioprogramme mimt den Blick des Intelligenteren über den Dümmeren. Oft verstehen sie selbst nicht, was sie hören, und nehmen nicht wahr, daß es sich teilweise um die gleiche Drei-Kadenz-Musik handelt wie beim volkstümlichen Schlager. Ich rede nicht über Klassik, Jazz, Spirituals oder andere handwerkliche Musikformen, sondern über die breite Akzeptanz von Unterhaltungsmusik.
Wer vom Radio mehr will als das, gehört zu einer Minderheit. Radio für "Auserwählte" hat seine Berechtigung, aber berechtigt nicht, über den Dudelfunk indifferenziert zu klagen. Es kommen in Zeitungen, Talkshows und bei wichtigen Kongressen meist nur die "Auserwählten" zu Wort, Redner aus Politik, Kultur und Religion sprechen von Werten, die erhalten werden müßten, bedenken oft aber nur wenig, daß Unterhaltung auch einen Unterhaltungs-"wert" hat. Masse ist nicht Klasse - aber die Klasse der Masse wiegt schwer. Es hilft nichts, im Zeitalter der leider zuwenig praktizierten Hausmusik die Volksmusik, den Schlager und die einfachen mitsingbaren unterhaltsamen Formen totzureden. Dann reduziert sich alles nur noch auf Genies.
Ob christliche Jugendmusik immer nur "hoch anspruchsvoll" und ausschließlich eine messianische Botschaft beinhalten muß, zweifle ich an. Kann sie nicht einfach auch Musik sein, die von Christen gemachte Unterhaltung ist? Vielleicht kommt es dabei mehr auf die an, die mittanzen, mitsingen und mitmusizieren. Sonst stehen wir in Gefahr, dem Rummel um die Stars genauso zu erliegen. Musik ist auch Freude. Jeder Liedermacher, jede Gruppe, jeder Musiker und Sänger, Texter und Komponist weiß, daß ihm die Leute davonlaufen, wenn er hochqualifiziert bierernst bleibt.
Eine frohe Botschaft darf darin bestehen, daß Menschen Musik machen, die schlicht und einfach froh sind.

Matthias Gehler ist Hörfunkchef von MDR 1 Radio Thüringen, war früher u.a. Pfarrer, Journalist, Liedermacher, Regierungssprecher und Berater beim Rundfunkbeauftragten für die Neuen Bundesländer.
 
Hier mal ein Auszug von Herrn Gehler, der im Moment für den Wandel von MDR Thüringen verantwortlich scheint.....(allerdings von vor ca. 10-12 Jahren) -
ist ja eigentlich unglaublich - dieser Sinneswandel !!!

Ich sehe da ehrlich gesagt keinen Widerspruch. Worin soll der liegen?
 
In den roten Hervorhebungen eventuell, muted? Das da stehende hat Herr Gehler im laufe der Jahre aus seinem Gedächtnis verbannt, steht es doch im Widerspruch zum derzeitigen Handeln.
 
Warum tut sich der MDR eigentlich so schwer? JUMP is der Sender für Erwachsene, Sputnik der für Jugendliche und dann können doch die 1er Programme der jeweiligen Bundesländer für die Generation 50+ sein. Was soll der Mist, daß der MDR glaubt, er müsse jetzt jeden Privatsender angreifen. Das ist nicht seine Aufgabe: Für die Gebühren soll er allen Altersgruppen ein Zuhause geben. Also: Ne klare Abgrenzung wäre mal angebracht. Thüringen hat mit Antenne und der Landeswelle bereits 2 ! Programme für die breite Masse. Dort leben gerade mal 2,2 Millionen Menschen. Tendenz eher sinkend. Was soll der ganze Jugendwahn? Die Leute dort werden ÄLTER, nicht JÜNGER. Also lasst den älteren Semestern ihren Sender, alle anderen haben Antenne, Jump und Co...So ein Hick hack..Unglaublich. Der HR bekommt es auch hin, dass er alle Altersklassen bedient...
:wall:
 
Hallo astranase,danke für Dein Statement.
Ich habe einen Redakteur des HR1 via Mail darüber informiert,dass auf ua den radioforen.de sein Sender bzw die Qualität der Produktion HR1 recht gut wegkommt und eine Art Massstab für gute Radiokultur darstellt.
Ich bzw wir erhielten binnen 24 h einen sehr netten dank und er sagte"Uns ist bekannt,dass Foren wie radioforum exestiert.Zahlreiche Mitarbeiter unseres Hauses verfolgen dies auch,nehmen auch tlw aktiv teil.
Also gentleman,kann bzw muss man davon ausgehen,dass dieses Forum seinen Zweck erfüllt,indem hier,offen,ehrlich und zielführend,über die derzeitige inhaltliche Odyssee im Funk berichtet wird.
Selbstverständlich erinnere mich auch noch an "Echoes" from Meddle aus 1971,ausgespielt auf fast 24 min..,dazu Hintergrundinfos über Entstehung,die dam.Situation der Band und ihren weiteren Werdegang.
Gerade die generation ab 40 Jahren,welche derartige Musi konsumiert ,verfügt über cash,um sich Derartiges leisten zu können und auch die The Wall-Shows mit 150 €-Tickets zahlen zu können.
Es ist mehr als traurig und arrogant,dass dieses Klientel via Radio völlig ignoriert,ausgegrenzt und wie ein kl. Kind behandelt wird.
Aber, nicht nur wir sind der Überzeugung,dass Foren wie dieses solnage bohrt,bis ich in diesem Bereich etwas ändert und wir alle als Zielgruppe neu entdeckt werden.
Wir haben Geschmack,wir haben cash und sollten endlich bedient werden!!
Punkt.
 
Tsss... Ich find, dass es wenig Sinn macht, dass man Antenne Thüringen oder Landeswelle angreifen will. Das sind ganz andere Hörerschichten.... Und diese Oldiedudelei kenne ich auch von Bayern 1. Das ist mitunter nervtötend.... "Wir lieben Oldies".... Die anderen Landesfunkhäuser in Dresden und Magdeburg werden sich an den Grenzgebieten mitunter über Hörer-Zuwachs freuen...
 
Ich bin der Überzeugung, dass weder englische noch deutsche Schnulzen – ich würde es mal eher als keyboardeske Konserven bezeichnen – im ö/r Hörfunk etwas verloren haben. Das gilt im Übrigen für jeden Titel, bei dem die Industrie vor der Musik steht.

Wenn Du wirklich jegliche kommerzielle Musik aus den öffentlich-rechtlichen Medien verbannen willst, kannst Du in jedem Landesfunkhaus wenigstens drei von vier Wellen schließen.

Wie beliebt "alternative" Musikprogramme sind, merkt man ja an den "gigantischen" Einschaltquoten der einschlägigen offenen Kanäle und "Jugendsender".

Um mal wieder ernst zu werden - ich bin der Meinung, daß gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Aufgabe hat, diejenigen Musikrichtungen zu spielen, die a) von den Hörern *gewünscht* werden und b) von der privaten Konkurrenz boykottiert werden. Das läuft exakt auf das Gegenteil dessen heraus, was gerade beim MDR passiert.
 
Man macht halt Programm für Thüringen - und nicht für Berlin.
Die alten Leute im Wald würden doch nicht mal merken, wenn wieder DDR-Stasi-Funk aufgeschaltet würde! Die jungen Menschen sind eh weg.
 
Das da stehende hat Herr Gehler im laufe der Jahre aus seinem Gedächtnis verbannt, steht es doch im Widerspruch zum derzeitigen Handeln.

Vielleicht täusche ich mich, aber das eine ist vielleicht seine Privatmeinung und das andere ist sein Job. Dort wird er das umzusetzen zu haben, womit andere ihn beauftragt haben. Ich würde das strikt trennen.
 
Wer hat denn das Audiodesign produziert? JAMXMUSIC wie bei JUMP? JUMP habe ich neulich einmal gehört, ich hatte das Gefühl, dass Musik und Verpackung sich nicht richtig mischen und auch nicht so recht zu einander passen wollen.
Für mich klingts auch sehr nach Jump, so unauffällig bzw gemächlich. Aber gefällt mir (wohl auch deshalb) nicht so besonders.
 
Für mich klingts auch sehr nach Jump, so unauffällig bzw gemächlich. Aber gefällt mir (wohl auch deshalb) nicht so besonders.

Auch meine Meinung, die Verpackung klingt leider viel zu sehr nach einem Privatsender.


Aber sehr schön - anscheinend wird an der Musik gearbeitet, ich habe heute bereits zwei neue Überraschungen gehört:
- 11:36 --> 80er Ashford & Simpson - Solid
- 12:54 --> 90er No Angels - Still In Love With You

Das gefällt mir, vielleicht wird sich ja nach und nach etwas langsam nach hr1 gerichtet, aber der deutsche Schlager MUSS bleiben :)
 
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