MDR 1 Radio Thüringen - neuer Klang ab 07.05.2012

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Ich dächte, es wäre im Fazit gewesen. Oder bei Marlene.

Wenn dann evtl. im Fazit, da gibt es ja des öfteren mal "Ausnahmen" bei der Musikauswahl - auch bei Marlene.
Jedenfalls im Tagesprogramm habe ich diesen Titel gestern das erste mal gehört.

Heute auch ein neuer Oldie (habe ich auch dieses Jahr noch nicht gehört): 12:55 - Soulful Dynamics - Mademoiselle Ninette
Sowas fällt einfach auf, da sonst immer die gleiche Musik zu hören ist.

Gerade eben auch 3 Hits nacheinander keine totgespielten Oldies:
- Juliane Werding: Vielleicht Irgendwann
- Laura Branigan: Self Control
- Robbie Williams: She's the one

Vielleicht liest ja auch ein MDR-Thüringen Mitarbeiter der Musikredaktion mit, der auf unsere Wünsche eingeht :thumbsup:
 
MDR Thüringen (für eine Altergruppe von 45+ !!) könnte noch viele Interpreten/Titel aus den 80er/90er-Jahren vertragen - am Beispiel von hr1.
Wobei die 60er, 70er und Schlager auf jeden Fall bestehen bleiben müssen - einfach für Abwechslung auf einem öffentlich-rechtlichen Sender und ohne aktuelles Geht-Mir-Auf-Die-Nerven Gedudel von Lady-Gaga und co...

Nun ja, MDR JUMP kann man nicht hören - die aktuelle Musik geht einem auf die Nerven und MDR 1 Radio Thüringen ist da die einzigste Alternative (auch wenn sehr Oldielastig). Jedoch frage ich mich, warum wird die mittlere Generation so mangelhaft bedient - Jump kann sich keiner antun und bei MDR Thüringen nervt die Oldielast an manchen Tag sehr extrem

Vielleicht liest ja auch ein MDR-Thüringen Mitarbeiter der Musikredaktion mit, der auf unsere Wünsche eingeht :thumbsup:
 
Die "Oldie-Party" am Samstagabend haben sie übrigens auch gestrichen, da läuft jetzt "Die Party". "Schwerpunkt am Abend sind dabei die Hits der 1980er-Jahre."

Edit: Lustig find ich ja, das Sachsen-Anhalt und Sachsen noch "MDR 1" heißen, nur Thüringen heißt "MDR Thüringen - Das Radio"...
 
Richtig, am meisten ärgert mich ja die Streichung der Schmusestunde MO-FR 21-23 Uhr.
Wo wohl Kathrin Schirmer geblieben ist? Die war immer in der Schmusestunde zu hören, im Tagesprogramm ist Sie auch verschwunden.

Das mit dem Sendernamen ist natürlich auch lustig, als währe der Sender eine Ausnahme....
 
Hallo an alle, kann mir jemand sagen wo Katrin Schirmer ist?
Als sie aus dem. Nachmittag weg war schon schlimm , der Nachmittag jetzt
Nicht zum anhören ich schalte da ab. Aber jetzt auch abends nicht
Mehr! Sie steht zwar überall. Noch drin aber ich höre sie nicht mehr.

Geht es noch jemand so ? Ich höre Den " heimat Sender " nur noch
Wegen Andreas Kalwitz und Bernd Martin.

Weis jemand mehr und kann mir helfen ?
 
Hallo an alle, kann mir jemand sagen wo Katrin Schirmer ist?
Als sie aus dem. Nachmittag weg war schon schlimm , der Nachmittag jetzt
Nicht zum anhören ich schalte da ab. Aber jetzt auch abends nicht
Mehr! Sie steht zwar überall. Noch drin aber ich höre sie nicht mehr.

Geht es noch jemand so ? Ich höre Den " heimat Sender " nur noch
Wegen Andreas Kalwitz und Bernd Martin.

Weis jemand mehr und kann mir helfen ?

Habe gerade in einem Extra-Thema einen Betrag dazu veröffentlicht.
Heute auch wieder ein neuer Titel im Programm: 13:56, 90er: Inner Circle - Sweet (Alalalalalong)

Ganz ehrlich - wenn das Programm jünger werden soll, dann soll man an der Musik etwas verändern aber nicht an den Mitarbeitern und Moderatoren - wo viele schon länger bekannt, gewohnt und beliebt sind. Einfach traurig sowas.
 
Lustig find ich ja, das Sachsen-Anhalt und Sachsen noch "MDR 1" heißen, nur Thüringen heißt "MDR Thüringen - Das Radio"...

So einfach lässt sich das wahrscheinlich auch nicht übertragen, zumindest nicht mit der thüringer Begründung. Wenn man den Namen in Sachsen verkürzen wollte, dann eher ins alte "Radio Sachsen" als in "MDR Sachsen". Aber das passt dann ja nicht ins Konzept.
Die Verpackung in Thüringen klingt für mich auch nach Jump und überhaupt sehr nach Privatradio. Aber vielleicht lag das auch daran, dass ich in den Nachmittag mit Matthias Karpe reingehört habe.
 
Leider hat sich der Sender von den Jingles her in den letzten Jahren in Richtung Privatradio entwickelt.

Ich denke aber nicht, dass sich die beiden anderen Programme nach MDR Thüringen richten werden - MDR 1 Radio Sachsen soll ja das erfolgreichste Programm aus Sachsen sein laut MA (oder irre ich mich?). Aber zurecht, denn ein Blick in die Playlist verspricht viel Abwechslung - so wie es sich für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehört.

Jedoch ist mir der Deutschanteil im Sachsenprogramm zu viel, ohne den hohen Schlageranteil währe dieser Sender eine wunderbare Alternative zu MDR Thüringen.
4 Schlagertitel in der Stunde währen das optimale Maß,
Englische Titel:
2 aus den 60ern,
2 aus den 70ern,
3 aus den 80ern,
2 aus den 90ern
= 13 Titel pro Stunde, so würde ich mir das Programm MDR Thüringen für die Generation 45+ vorstellen. Aber leider immer die gleichen Oldies jeden Tag...
 
Wäre, würde, könnte - alles nett gemeint. Ich denke jedoch, daß es hier knallharte Vorgaben gibt und danach hat sich die Musikredaktion zu richten...
Ich hatte mal mit einem Musikredakteur vom WDR darüber gesprochen - da gibt es z.T. sehr personalisierte Vorgaben - Musikumfragen sind meist nur das Alibi....
 
Nunja, ob der Programmchef von MDR Thüringen die Richtlinien und Vorgaben der Musik bestimmt - oder ein gesamtes Musikteam? Es soll sich endlich nach den Hörern gerichtet werden, denn diese zahlen letztendlich die Gebühren für ein "anständiges Programm" und ich denke jede Generation sollte bedient werden.
- MDR JUMP für die Jugend und junge Erwachsene
- MDR Thüringen für die reifere Generation, die sich die aktuelle Musik der rund letzen 10 Jahre nicht antun möchte.

Tja, wäre... Aber wenn, dann auf keinen Fall wie z.B. NDR 1 Welle Nord (empfange ich digital) und den deutschen Schlager ganz "unauffällig" nach und nach verschwinden lassen! NDR 1 Welle Nord war vor 1-2 Jahren noch ein anständiges Programm, nun nicht mehr.
 
hansbiedemann schrieb:
Heute auch wieder ein neuer Titel im Programm: 13:56, 90er: Inner Circle - Sweet (Alalalalalong)

Neu ???

hansbiedemann schrieb:
Wobei die 60er, 70er und Schlager auf jeden Fall bestehen bleiben müssen - einfach für Abwechslung auf einem öffentlich-rechtlichen Sender und ohne aktuelles Geht-Mir-Auf-Die-Nerven Gedudel von Lady-Gaga und co...

Dabei gäbe es im internationalen Bereich seit den frühen 90ern genug Musik für reifere Hörer, nur steckte die in keinem Promotionspaket, weshalb sie weder Musikredakteure noch Consulter je zu Gesicht bekamen (das Billboard-Magazine gehörte sicher nie zur Pflichtlektüre deutscher Musikredakteure). Außerdem hat die Musikwirtschaft auch noch einen Fuß in der Tür, da gibt es natürlich einen Schulterschluss...

Die Musikwirtschaft ist aber bestimmt nicht schuld an der Absenz deutscher Musik im Radio, ganz im Gegenteil. Dort würde man sich über eine Abspielfläche für deutschsprachige Produktionen sicher freuen.
 
Es gab bereits schon einmal früher ein Thema hier im Forum zu MDR 1 Radio Thüringen, dass dürfte dir sicher die Frage beantworten.

Befremdliche Antwort. Wen interessieren denn irgendwelche alten Themen?

Ich wüsste gern, wie du zu der Behauptung kommst, der MDR würde sich nicht nach den Wünschen seiner Hörer richten. Ich z.B. höre seit der Umstellung öfter MDR Thüringen, weil mir das Programm nun besser gefällt.
Nur zur Info: es gibt unterschiedliche Geschmäcker und unterschiedliche Erwartungen an ein simples Unterhaltungsprogramm.
Möglicherweise ist dein persönlicher Geschmack völlig uninteressant und nicht richtungsweisend für eine ganze Generation bzw. ein ganzes Bundesland.
 
Hallo zsamme,
auch,wenn ich mit dieser Äusserung auf Unverständnis stosse;
ohne die Spartenprogramme des HR in Thüringen wäre die Rundfunklandschaft im Freistaat nicht ertragbar;
eine Mischung aus absolut biederem Mainstreemfunk mit pro tag 32 -al Ute Freudenberg und dem akustischen Sondermüll der privaten Anbieter..;grauenhaft!
Da wirkt Hr1 wie eine Frischzellenkur..!!
Sail away..
 
Die Musikwirtschaft ist aber bestimmt nicht schuld an der Absenz deutscher Musik im Radio, ganz im Gegenteil. Dort würde man sich über eine Abspielfläche für deutschsprachige Produktionen sicher freuen.

Da bin ich mir gar nicht so sicher. Schließlich ist es wesentlich billiger und damit einträglicher, ausländische Produktionen einzukaufen und an den Mann zu bringen, als den ganzen Schmu mit Nachwuchsförderung, Künstlerbetreuung usw. selber zu übernehmen.

Wenn ein Import-Künstler nicht mehr läuft, dann streicht man ihn einfach aus dem Katalog, bei "eigenen" Künstlern ist das nicht so einfach.

Und abgesehen davon, ist das Segment "deutschsprachige Unterhaltungsmusik" faktisch tot. Die "alten" Stars sind allesamt über 60, gehen also in nächster Zukunft in Rente, und Nachwuchs ist mangels Plattformen und Nachwuchsförderung schon lange nicht mehr in Sicht.
 
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Schließlich ist es wesentlich billiger und damit einträglicher, ausländische Produktionen einzukaufen und an den Mann zu bringen, als den ganzen Schmu mit Nachwuchsförderung, Künstlerbetreuung usw. selber zu übernehmen.

Wenn ein Import-Künstler nicht mehr läuft, dann streicht man ihn einfach aus dem Katalog, bei "eigenen" Künstlern ist das nicht so einfach.

Und abgesehen davon, ist das Segment "deutschsprachige Unterhaltungsmusik" faktisch tot. Die "alten" Stars sind allesamt über 60, gehen also in nächster Zukunft in Rente, und Nachwuchs ist mangels Plattformen und Nachwuchsförderung schon lange nicht mehr in Sicht.

Nun, Michelle, Helene Fischer, Nik P. usw. sind keinesfalls über 60 und erfolgreich. Das Problem ist hier doch, daß der deutschle Schlager bei Vielen negativ belegt ist, ist doch wie mit der Bildzeitung.....
 
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Schließlich ist es wesentlich billiger und damit einträglicher, ausländische Produktionen einzukaufen und an den Mann zu bringen, als den ganzen Schmu mit Nachwuchsförderung, Künstlerbetreuung usw. selber zu übernehmen...
Wenn ein Import-Künstler nicht mehr läuft, dann streicht man ihn einfach aus dem Katalog, bei "eigenen" Künstlern ist das nicht so einfach...Und abgesehen davon, ist das Segment "deutschsprachige Unterhaltungsmusik" faktisch tot. Die "alten" Stars sind allesamt über 60, gehen also in nächster Zukunft in Rente, und Nachwuchs ist mangels Plattformen und Nachwuchsförderung schon lange nicht mehr in Sicht.

Deine Bestandsaufnahme ist völlig korrekt, ich will daran in keinster Weise rütteln. Aber die Verantwortlichen für diese verfahrene Situation sitzen in den Zeitungshäusern und in den Chefetagen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten; die Agenturen sind ohnehin nur die verlängerte Werkbank der Printmogule und die tonangebenden Berater mit ihrer falschen musikalischen Expertise nichts weiter als die zwangsläufige Begleiterscheinung eines dem Verfall preisgegebenen Geschäftsmodells, das jede Vielfalt sprich Zielgruppendifferenzierung ausgemerzt hat. Auf der Mehrzahl der Radiowellen dudelt heute infantiler Top-40-Pop mit mehr oder weniger starker Rockbeigabe, das allein ist schon traurig genug. Der Rest der werbefinanzierten Sender setzt auf Nostalgie, fast überall hört man dieselben totgespielten Oldies oder 80er-Hits - und die Öffentlich-Rechtlichen biedern sich nach Kräften an. Schlimmer geht's nimmer.

Die Musikwirtschaft muss mit dieser desolaten Situation zurechtkommen und das Angebot an die Nachfrage anpassen. Es macht keinen Sinn viel Geld in deutsche Musikproduktionen zu stecken, zumal kaum Promotionsplattformen zur Verfügung stehen, um Neuerscheinungen bekannt zu machen. So streckt man sich nach der Decke und wo auch immer die Möglichkeit besteht mit Qualität Kohle zu machen, wird sie genutzt: Deutschsprachige Musikrichtungen mit großer Fangemeinde und starken Tourneeumsätzen rechtfertigen trotz anhaltenden Radioboykotts einen höheren Produktionsaufwand, nicht aber der Klimperschlager von der Stange.

Und an besseren Schlagererzeugnissen sind weder Agenturen und Verleger (die Hauptdrahtzieher im Radiogeschäft) noch die öffentlich-rechtlichen Schlagerwellen interessiert (t!!). Dass deutsche Musik dennoch viel Zuspruch erfährt, wird von den Werbekartellen rundweg ignoriert, obwohl man mit ausgefeilten wie schnörkellosen Produkten zweifellos viele Unter-30-Jährige erreichen könnte. Aber die Zielgruppe 25-55 ist den deutschen Radiobetreibern nicht willkommen, für die tut's auch der Oldiesampler, mehr "Expertise" ist nun mal nicht da.

Wo der Markt funktioniert und gute Gewinnaussichten locken, beweisen die Labels ein hohes Maß an Einsatz- und Risikobereitschaft. Da genügt ein Blick ins Ausland - nach Amerika, Spanien oder Italien.

daß der deutschle Schlager bei Vielen negativ belegt ist, ist doch wie mit der Bildzeitung.....

Selbst wenn dem so wäre ließe sich überall zumindest ein terrestrischer Schlagersender rentabel betreiben, stünde da nicht ein klitzekleines Hindernis im Weg. Dennoch sollte man deutsche Musik nicht mit dem Schlager gleichsetzen, aber das ist eine reine Definitions- bzw. Abgrenzungsfrage. Genres sind Moden und Wandlungen, Differenzierungen und Einflüssen unterworfen - sofern man ihnen eine gesunde Entwicklungsmöglichkeit lässt.
 
Nun, Michelle, Helene Fischer, Nik P. usw. sind keinesfalls über 60 und erfolgreich.

Das ist damit aber praktisch schon die komplette Garde der jüngeren, noch einigermaßen erfolgreichen Sänger.

Die ältere Garde, die seit 30 oder 40 Jahren auf der Bühne steht, ob G.G.Anderson, Olaf, Ireen Sheer, Bernhard Brink, Howard Carpendale usw., steht komplett vor der Rente und wird auch ziemlich sicher demnächst in selbige gehen, denn das ausschließliche Tourleben geht auf die Gesundheit, und von CD-Verkäufen alleine kann niemand mehr leben

Das Problem ist hier doch, daß der deutschle Schlager bei Vielen negativ belegt ist, ist doch wie mit der Bildzeitung.....

Das haben wir leider jahrzentelanger Stimmungsmache zu verdanken!
 
Die angebliche Zielgruppe 25-55 Jahre als Neueinteilung ist so neu nicht und bedeutet nicht mehr als eine leichte Verschiebung um 6 Jahre nach oben. Zusammen mit der Abkopplung der Teens und Twens. Diese hat man dann für den Partyschlager bereits verloren.

Damit hat man aber immer noch nicht das Problem des traditonell vorgetragenen deutschen Schlagers gelöst: Auch in dieser Definition einer Zielgruppe erreicht er nur knappe 20% Akzeptanz. Dies kombiniert mit der Ablehnung und dem daraus resultierenden Abschaltfaktor funkioniert es nicht. Nicht bei privat betriebenen Wellen, wenn sich eine öffentlich-rechtliche Station darauf einlassen will und noch ein Frequenzchen frei hat, sollen sie es versuchen.
Sicher wird man Hörer finden, aber eben nicht genug. Das wäre hier eher bei einer vorgebenen Zielgruppe 35-65 gegeben. Und dann gehören noch andere Zutaten ins Programm!

Es wird immer wieder vergessen, dass Stars wie Helene Fischer und Andrea Berg sagenhafte Erfolge feiern und dass die deutschsprachige Musikszene im Moment sehr sehr sehr gut vertreten ist. Es muss ja nicht alles mit Harfe, Zither und Blasinstrumenten daherkommen.:eek:

Und dass für diese frei definierte Zielgruppe ein Oldiesampler genug wäre, ist eine ziemlich boshafte Äusserung. Derjenige hat die Reichhaltigkeit der playlists bei hr1, swr1 und Bayern1 unterschlagen oder nicht reingehört.
 
Die angebliche Zielgruppe 25-55 Jahre als Neueinteilung ist so neu nicht und bedeutet nicht mehr als eine leichte Verschiebung um 6 Jahre nach oben

Du sagst es ohne Wimpernzucken: Die Über-25-Jährigen interessieren uns nicht. Das ist eine branchenweite Einstellung, die man offenbar akzeptieren muss.

Diese hat man dann für den Partyschlager bereits verloren.

Damit hat man aber immer noch nicht das Problem des traditonell vorgetragenen deutschen Schlagers gelöst: Auch in dieser Definition einer Zielgruppe erreicht er nur knappe 20% Akzeptanz. Dies kombiniert mit der Ablehnung und dem daraus resultierenden Abschaltfaktor funkioniert es nicht..

Natürlich funktioniert der Partyschlager auch bei Jüngeren, es kommt nur auf das musikalische Umfeld an. Warum sollte Lady Gaga bei 25-Jährigen besser ankommen als die deutschen Pendants? Das ist doch alles nur eine Frage gezielter PR, nichts weiter. Und warum klingt der deutsche Dudelfunk wie ein Verschnitt aus amerikanischen Teenie- und Hot-AC-Wellen, die in den Staaten zusammengerechnet gerade mal 10% Marktanteil erreichen? Die Übereinstimmungen im Titelpool liegen bei weit über 80%, gearde so als hätten hier die Amis das Sagen.

Überhaupt: Wie definierst du Schlager? Woher weißt du, dass 20% der Jüngeren für deutsche Partymusik empfänglich sind? Das klingt für mich extrem unglaubwürdig, woher stammen diese Zahlen überhaupt?

Ich würde dir empfehlen dich von den Ressentiments deiner Branche frei zu machen und dir ein eigenes, auf Vernuft beruhendes Urteil zu bilden.

Wenn ich 25 Jahre alt wäre und hätte mich zwischen Seniorenwellen wie SWR4 oder "Bayern 1" und SWR3 zu entscheiden, würde ich aller Wahrscheinlichkeit nach vorzugsweise SWR3 hören. Das Problem ist aber nicht die Musik an sich, schon gar nicht der Umstand, dass auf SWR4 deutsche Musik läuft, sondern die Musikzusammenstellung und die Höreransprache (zu viele altbackene und betuliche Titel). Dabei ist noch lange nicht gesagt, dass 30-Jährige nicht gelegentlich SWR4 hören, aber das wollen die Werbezeitverkäufer nicht hören, es passt nicht in ihr zurechtgelegtes Vermarktungsschema.

In Amerika ist die Zielgruppe 25-55 die mit Abstand begehrteste. Die erfolgreichsten Formate sind Country, Adult Contemporary, News/Talk und Urban AC, jenseits der 40 auch verstärkt "Classic Rock", aber Oldies und "Classic Hits" sind erst jenseits der 50 populär (wenn auch nicht übermäßig). In Deutschland klafft eine Lücke zwischen der pubertären Top-40-Musik und den erinnerungsseligen Oldies.

Um die jüngeren Erwachsenen miteinzubeziehen: Bei den 18-24-Jährigen liegen laut Arbitron-Zahlen aus den Jahren 2010 und 2011 "Pop CHR" (auch Top 40 genannt) und "Country" exakt gleichauf an der Spitze der Beliebtheitsskala, weit vor allen anderen Formaten.
 
Und dass für diese frei definierte Zielgruppe ein Oldiesampler genug wäre, ist eine ziemlich boshafte Äusserung. Derjenige hat die Reichhaltigkeit der playlists bei hr1, swr1 und Bayern1 unterschlagen oder nicht reingehört.

"Bayern 1" ist ein Minderheitenformat für eingefleischte Oldiefans weit jenseits der 50, das einer lange Zeit wehrlosen Mehrheit arrogant aufoktoyiert wurde. Die im Großen und Ganzen retrospektiven Formate hr1 und SWR1 sind hervorragend umgesetzt und bei der Altersgruppe 35+ hoch im Kurs. Immerhin schaffen es SWR und hr noch eine nennenswerte Programmauswahl auf die Beine zu stellen, die eigenen Musikwellen gut voneinander abzugrenzen und möglichst viele mitzunehmen - anderswo läuft überall dieselbe Brühe.

Ähnlich wie in Frankreich, Italien oder Spanien bräuchte es auch in Deutschland landessprachliche Formate, die auch jüngere Leute ansprechen. Das wäre eine todsichere Sache, aber das Amigo-System spielt nicht mit.

Aber wie funktioniert der deutsche Radiomarkt? Eine Hauptzielgruppe, ein Dudelformat und alle prügeln sich um alle.
 
"Bayern 1" ist ein Minderheitenformat für eingefleischte Oldiefans weit jenseits der 50, das einer lange Zeit wehrlosen Mehrheit arrogant aufoktoyiert wurde.
Ja, weil der BR das Kerngeschäft zu Bayern Plus verschoben hat.

Bayern 1 ist das Programm der Hörer geworden, die vor 20 Jahren Bayern 3 oder vor 10 Jahren Antenne gehört haben. Das heutige Bayern 1 hat mit dem Bayern 1 vor 20 Jahren überhaupt nix mehr gemeint; das lebt leider noch in Relikten fort; wie es genau bei hr1 oder SWR1 aussieht, weiß ich nicht, dazu hab ich zu wenige Erfahrungswerte, was ich nach den Beiträgen von oben bedaure.

Zum anderen:
Aber wie funktioniert der deutsche Radiomarkt? Eine Hauptzielgruppe, ein Dudelformat und alle prügeln sich um alle.

Und das für jede Art von Musik, News, etc. Man könnte sagen, dass nur noch das Gerippe des Radiosystems dasteht, das funktionieren muss, um Quote zu liefern und so weiter. Das Fleisch, das, was wirklich interessant ist, ist mit dem Beginn des Formatradios weggenommen worden; Berater haben noch zusätzlich Fleisch weggeschabt.

Obwohl: viele Radiohörer fragen gar nicht nach, sie nehmen einfach das an, was ihnen das Radio ihres Herzens sagt, und hinterfragen kaum die Hintergründe, warum und wieso diese Radiostation funktioniert; dadurch kommt so ein Effekt, in dem vielen Hörern Wurst ist, was da gespielt wird; diejenigen, die mit Herzblut sowohl die technische, als auch die musikalische als auch die personale Anfrage richten, wie und warum dieses so kam oder kommen musste, sind leider in der Minderheit. Die Hörer werden mehr und mehr entmündigt, weil sie selber eigentlich nicht hinterfragen, warum für ihre GEZ-Gebühren Radiostationen gelegentlich großen Müll spielen, und dagegen nix tun können oder wollen. Man ist ja nur einfacher Hörer, und kann sich gegen mächtige Medienkonzerne nicht durchsetzen.
Bei den privaten Stationen machen die Gewinnspiele vor den MAs, wie ich schon mehrfach betont habe, aus, dass man am Ball bleibt; umschalten ist nicht sexy.

Übrigens: auch der Gruppenzwang z.B. in Jugendgruppe verleitet dazu, dass man als Individuum seinen eigenen Musikgeschmack aufgibt und der Gruppe anpasst. Genauso im Büro. Der Sender, über den am meisten gesprochen wird, hat schon gewonnen. Ein vergleichbarer anderer Sender, über den man wenig spricht, und im Gegenteil, wo Leute drauf schimpfen, der hat verloren und bleibt unten. Egal, ob der Gewinnspiele anbietet oder nicht, oder gute Moderatoren hat. Leider spricht man immer, oder sagen wir fast immer über die großen Stationen. Kleine, meist gute Radiosender, verschwinden, oder müssen wegen Konkurs aufgeben. Ihr Pech sind aber auch die Vergaberichtlinien der Landesmedienanstalten oder der öffentlichen Sender. Kleine, nicht-kommerzielle Radiostationen leben sehr oft von Zuwendungen ihrer Zuhörer. Wenn sie ausbleiben, müssen sie dicht machen. Die alternative Lösung wäre dann das Internet. Doch hohe Streaming-Gebühren und vielleicht rechtliche Probleme lassen kleine Sender kaum zu. Während David sich müht, gute und qualitativ hochwertige Produktionen zu fahren, frisst sich Goliath im Zuge einer inkonsequenten Behandlung des Mediums Radio durch Hörer, aber auch durch die rechtliche Situation, einen dicken Bauch an.

Schaut man sich zudem an, welcher Sender mit wem und wo verwoben und verknüpft, wer da wen berät oder beraten hat und wie die Sendekonzepte hin- und herjoungliert werden, lässt sich leider feststellen, dass es in Deutschland kaum noch Individualität gibt, wenn man mal von einzelnen Sendern der öffentlich-rechtlichen Seite absieht. Selbst hochgeschätzte Kulturprogramme wie KLASSIKRADIO sind mittlerweile zu Dudlern der gehobenenen Gesellschaft und des Kaffeehauses geworden, wenngleich letzteres Schmelztiegel nicht des Radios wegen sind.

Vieles aber, das muss gesagt werden, kann man hier bei radioforen.de ansprechen, vieles kritisieren, aber an diesem Klüngelsystem kann man leider nicht rütteln; aufmerksam machen, das funktioniert, und man wird hellhörig, aber im Prinzip verändern kann man nur was, indem man eine Petition an den Deutschen Bundestag gibt, der sich mit dem Missmanagement im Bereich der Medienpolitik der letzten 30 Jahre befasst.
Da aber Kulturpolitik, an die auch aufgrund dieses Auftrags, die Landesmedienanstalten gerichtet sind, Landessache ist, müsste man jeden Abgeordneten vor Ort in die Pflicht nehmen, und nachfragen, was er tun kann, um bessere und v.a. wieder mehr breiter gestreutes Radio zu machen. Man kann auf radioforen.de hinweisen, und sagen, dass sich hier sehr viele Leute über dieses sehr wichtige Medium unterhalten, oder andere, vergleichbare Foren, und fordern, dass man auch auf parlamentarischer Ebene mehr Einfluss auf die z.T. übermütig gewordenen Senderanstalten ausüben müsse, da man als Abgeordnete ja nicht nur Wähler, sondern auch Hörer repräsentiere! Besonders dankbar sind die Abgeordneten dann, wenn sie über den Rundfunkrat auch die begründete Sorge der Hörer zum Ausdruck bringen, dass Neuerungen, wie aktuell hier am Beispiel Thüringen, zum Teil gut, zum Teil schlecht sind. Wofür werden die Abgeordneten bitte bezahlt? Fürs Nichtstun und für die Zeitungsbilder in den lokalen Zeitungsblättchen bestimmt nicht.

Ich finde, dass der Hörer sich nicht entmündigen lassen sollte, und vielleicht mehr durch kritisches Hinterfragen, oder durch das Lesen solcher Foren, wieder mehr ein Gespür bekommt, was Radio wirklich ist, und nicht nach dem Prinzip leben muss: "Friss oder stirb." So nach dem Motto: "Wenn du uns nicht hörst, kannst du nicht an der Gesellschaft (in unserer Region) teilnehmen, da du völlig out bist."

Leider ist dieses Schreiben etwas länger geworden, aber ich wollte auf die Frage von ricochet mal meine persönliche Sicht der Dinge darstellen, was auch in Ausschweifungen openthreadmäßig endete. Dafür bitte ich jetzt schon um Verzeihung; auch für manches andere Schreiben, das ich da und dort belanglos hingekritzelt hab. Gelegentlich hab ich eher theoretische Erfahrungen gemacht, was Radio anlangt, praktische fast nie. Drum bitte ich für manches um Verzeihung, was ich hier wie dort unwürdiges geschrieben hab, v.a., was zu Verwerfungen geführt hat. Habe den Thread über die Ausschließung ("Sperrung") mancher im Forum "über radioforen.de" gelesen, und verstehe sie als Warnung und Mahnung zugleich. Manch einer wird sich fragen: Was ist das denn für ein Idiot, was schreibt br-radio da wieder, etc., was macht der da wieder... In einem Forum mit 30.000 und mehr Mitgliedern kann sowas als störend empfunden werden, und deshalb möchte ich in den kommenden Wochen eher mitlesen...
 
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