Ich bin nicht @lurgi, aber ich antworte mal für _mich_;@ Lurgi: Welcher Hörfunk wäre denn deiner Meinung nach als "gesund" anzusehen wenn es der MDR, wie du schreibst nicht ist?
"Gesund" war für mich 1990/91 DT64. Gesund war für mich 1992-1997 ORB Radio Brandenburg.
"Gesund" waren für mich auch die einstigen autarken Landeswellen, die es vor der Gründung des MDR in den 3 Ländern gab. Also, als sie noch relevanten Inhalt hatten. Und selbst, wenn ich ihre Ausrichtung (zumindest in den ersten Programmen, Sachsen hatte ja am Ende sogar deren drei) damals für mich als "zu alt" empfunden habe, was freilich auch der Realität entsprach. Für mich gab es ja DT64.
"Gesund" war für mich auch hr3, als es abends noch die Musik-Spezialsendungen gab. Über hr1 und die entsprechende Verklärung des alten Programms gibt es hier wohl sogar nen eigenen Thread bzw. zumindest längere Passagen. Die Abendschiene in hr1 ("Schwarzweiss") war aber auch "gesund".
"Gesund" war für mich eindeutig hr XXL.
"Gesund" versuchte Eric Markuse 2006-2010 mit Sputnik. Manches mag, wohl weil der MDR mit intelligentem Radio rein gar keine Tradition und Erfahrung hatte, etwas bemüht geklungen haben, aber insgesamt war das ein engagiertes, liebevoll gemachtes, hochwertiges Programm, das ich mir sogar wieder gern anhörte. Aber auch diese Phase wurde 2010 handstreichartig beendet, um sich wieder der Kundschaft des Nullniveaus anzubiedern. Diese Kundschaft hatte vorher auch hier und da etwas protestiert und ihr wohlvertrautes Niveau eingefordert. Ich erinnere mich an eine Gruppe in einer damaligen Social-Media-Plattform, die sich "Gegen English News, bei Sputnik" oder so ähnlich nannte (das Komma war definitiv drin). Sprach für sich.
"Gesund" ist für mich heute immer noch Bayern 2.
"Gesund" heißt für mich: für Menschen gemacht und nicht für Quoten. Radio für (Zu)hörer statt Radio primär als Businessangebot für Werbetreibende ("akustische Litfaßsäule"). Radio mit gesellschaftlich und kulturell relevantem Inhalt. Radio mit Leidenschaft für gute Musik.
MDR Life war eine Realsatire-Inszenierung der Sonderklasse, aber kein öffentlich-rechtliches Programm. Jump versuchte sich dann als jugendlicher Prollfunk zu etablieren, inhaltlich auch absolute Nullnummer. Das ging so weit, dass man, als man sich genötigt sah, mal eine gesellschaftlich brisantere Sendung zu machen, zwei Unterhalter vom RBB (Oswald / Finger) engagierte, wohl weil man den eigenen Leuten sowas nicht zutrauen konnte.