Media-Analyse 2009 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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Wow... Arabella in München mit fast 17% Verlust, wundert mich ehrlichgesagt gar nicht. Wer heute exakt das spielt, gegen das sie vor 20 Jahren als Alternative gegründet wurden, darf sich nicht wundern, daß die Hörer in Scharen weglaufen. Ich bin mal gespannt, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, eigentlich kann das Programm ja nur besser werden.
 
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die wundersame Hörervermehrung wird eigentlich sehr gut hier analysiert.

Der Artikel ist IMHO weder gut noch analysiert er etwas.
Die angebliche Hörervermehrung ist keinesfalls wundersam, sondern beruht auf einem schlichten statistischen Effekt.

Da schreibt jemand Zahlen in die Welt, der sich für einen kritischen Journalisten hält und leider das System nicht verstanden hat. Gibt's heutzutage an jeder Ecke. Und wundersam vermehrt auch in diesem Forum. :rolleyes:
 
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1.351.000 Radio NRW
1.024.000 Bayern 1
975.000 Antenne Bayern
948.000 SWR3

Demnach wäre Bayern 1 das meistgehörte PROGRAMM.

Bei der Tagesreichweite sieht es etwas anders aus:

(5.028.000 radio NRW)
3.817.000 SWR3
3.409.000 Antenne Bayern
3.242.000 1LIVE
2.999.000 Bayern 1
2.900.000 WDR 2
2.555.000 WDR 4
2.430.000 NDR 1 Niedersachsen
2.313.000 Bayern 3

Demnach wäre SWR3 wieder vorne.

Für mich als Hörer bzw. Nicht-Werbetreibenden ist die Tagesreichweite übrigens der interessantere Wert.
 
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ist mir schon klar, aber diesen statistischen Effekt (sprich Fehlertoleranz etc) werden wir auch vor der nächsten Bundestagswahl (wieder) erleben ;)

Man erlebt es aber auch so, wenn zwei demoskopische Institute zeitnah unterschiedliche Werte bei Umfragen erstellen, obwohl beide repräsentativ arbeiten. Ist mir z.B. bei den jüngsten Sonntagsfrageumfragen wieder extrem aufgefallen (gerade bei den kleineren Parteien)
 
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Komisch - wenn der Sender in den letzten MAen teilweise kräftig zugelegt hat, war hier kein Kommentar von Dir zu lesen. Da ist wohl noch ein Mütchen zu kühlen... :rolleyes:

Da lass ich mich doch mal bei solchen Aussagen wie "bei den letzten MAen teilweise kräftig zugelegt" zu einem Kommentar hinreißen. ;)

Nur mal zur Sachlage: Spreeradio steht heute schlechter dar, als vor dem damaligen Relaunch mit Trus & Co. .... und seit dem sind Millionen EUR in das Programm geflossen, das Team wurde erheblich aufgestockt und das Programm wird mit einem unglaublichen Aufwand produziert.

Woran kann es also liegen?
1) Dem Hörer ist aufwendiges Programm voll egal?
2) Das Programm ist aufwendig, aber dennoch schlecht?
3) Die Art der Messung und der Auswertung spiegelt nicht mal annähernd die Realität wieder?

Meiner Meinung nach ist es eine Mischung aus 1) und 3) mit einer Priese von 3).

Fakt ist nur, dass die Zahlen schlechter sind als vor Trus. Andererseits sind die übrig gebliebenen 51.000 Hörer scheinbar so aktiv, dass Spreeradio seine Privatkonzerte und Reisen permanent verkauft bekommt. Letztlich wäre die spannende Frage, ob Spreeradio trotz der schlechten Zahlen nicht mehr Umsatz macht, als der vermeintliche große Partner-Sender 104.6RTL. Vielleicht gewinnt RTL durch die Quote bei der nationalen Werbung - unterm Strich könnte es aber knapp werden. Aber spätestens beim Gewinn wird Spreeradio auf Grund der hohen Kosten vermutlich sogar Verlust fahren.
 
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Gelb schrieb:
Ich habe mir die Zahlen noch gar nicht angesehen. Sie interessieren mich auch nicht wirklich. Mich interessiert gutes Programm, und das hat nichts mit Zahlen zu tun.
Das ist wie bei den Diskussionen über TV-Sendungen, bei denen sich immer einer einmischen muß, der deklamiert, daß er diesen Schund ganz sicher nicht ansieht. Was soll sowas? Das ist weder konstruktiv noch zielführend, es ist nicht mal interessant und verbraucht nur Speicherplatz. Auch wenn ich mich wiederhole: Dummschwätzer...


Jingleberger schrieb:
Die angebliche Hörervermehrung ist keinesfalls wundersam, sondern beruht auf einem schlichten statistischen Effekt.
Und welcher wäre das außer dem, daß die Erhebungsmethode der MA schlicht ungeeignet ist und man vermutlich genauso zuverlässige Zahlen bekäme, wenn man in Gänsegekröse läse?


Davon ab: Endlich gibt mal einer zu, daß er nicht gewonnen hat bei der MA. Insofern eine bemerkenswerte Pressemitteilung!
 
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Deine ewigen Haßtiraden haben sooooo einen Bart. Laß Dir endlich mal was Neues einfallen.
 
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Das ist wie wenn der Abiturient ohne Vorlage seines Zeugnisses seine Noten bei einer Bewerbung ansagen dürfte.
Ok,oder zur Not mit Hilfe eines Würfels.

Die Erfassung der MA gleicht der einer Staatsratswahl in einer Bananenrepuplik....und das Gute ist: Am Ende haben sogar alle irgendwie gewonnen...

http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=33496&p3=


Wer gerne Poker und Roulette spielt , nimmt einfach mal an der MA der Radiostatioen teil, immer wieder spannend, aufschlußreich und wissenschaftlich sehr fundiert!

Die Werbewirtschaft ist schon kurios, sie vertraut Zahlen, die irgendwie "ermittelt" wurden.
Aber kauft ein pot. Werbekunde auch ein Produkt im Handel nur weil in einer aktuellen Umfrage , sog. Kunden angaben, dieses Produkt gekauft zu haben oder vertraut man eher den eigenen Vorlieben, Interessen,Erfahrungen damit und dem Gefühl, was gut für einen selber sein könnte, bei dem Kauf?
 
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Wäre es in heutiger Zeit nicht angemessen, diese MA-Zahlen per Internetumfrage zu ermitteln? Scheinbar werden nur Leute zur Umfrage angerufen, die Festnetz haben, Handyuser werden nicht angerufen und befragt.

Kontrolliert jemand diese Vorgehensweisen der Anrufer? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass 60.000 Befragte alle Radiohörer in Deutschland vertreten sollen. Per Internet könnte man das zehnfache an Meinungen erhalten, aber auch evtl. die blanke Wahrheit. Und die wollen viele Quarkstationen lieber nicht erfahren...
 
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Das ist noch viel wenn man bedenkt, das zur Ermittlung der TV-Quoten gerade mal 5640 Haushalte, sprich gerade etwas über 11.000 Personen herangezogen werden.
 
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Ganz passend kommentiert und nebenbei mit konkreten Zahlen zur Veranschaulichung:
http://www.berndbrueggemann.com/aktuell.html schrieb:
Zweimal pro Jahr bekommen die Radioschaffenden feuchte Hände, wenn sie sich auf dem Weg zur sonst so geliebten Arbeit befinden - da werden "die Zahlen" veröffentlicht. Sprich: Wir erfahren, ob wir am Publikum vorbeisenden oder gehört werden.
Das ist zwar für die kommerziellen Medienanbieter weitaus wichtiger als für die öffentlich-rechtlichen, trotzdem freut man sich auch als freier Moderator eines öffentlich-rechtlichen Programms sehr darüber, wenn wir von mehr Menschen gehört werden, als noch im Jahr davor.

In den kommenden Tagen werden Sie wahrscheinlich den ein oder anderen Artikel finden, in dem kurz vermerkt ist, daß Sender X mal wieder toll ist, Sender Y aber auch. Das liegt daran, daß es mittlerweile ein hübscher Volkssport geworden ist, Zahlen zu interpretieren. Irgendwas ist immer dabei, was sich schön reden lässt.

Deshalb ganz ohne Schönfärberei und ohne Interpretation ein paar Zahlen von WDR4 und aus "meiner" Sendeschiene: Laut RMS hören pro Tag 867.000 Menschen WDR4 (Mo-Sa, 6-18 Uhr), was einer Steigerung von 9,2% entspricht. Die Stunde 6-7 Uhr wird von 516.000 Menschen gehört (+1,1%), die Stunde 7-8 Uhr von 1,029 Millionen Menschen (+12,6%), die Stunde 8-9 Uhr von 1,354 Millionen Menschen (+11,2%). (...)
 
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Zitat von Jingleberger:
Die angebliche Hörervermehrung ist keinesfalls wundersam, sondern beruht auf einem schlichten statistischen Effekt.

Und welcher wäre das außer dem, daß die Erhebungsmethode der MA schlicht ungeeignet ist und man vermutlich genauso zuverlässige Zahlen bekäme, wenn man in Gänsegekröse läse?

Geringe Fallzahlen zum Beispiel, Rundungen, Zapping.
Wer morgens zwischen 6 und 7 verzweifelt versucht, etwas halbwegs Hörbares zu finden, wird dabei zwischen 2 und 20 Sendern innerhalb der gleichen Stunde hören. Da haben alle was davon.

Ich hätte übrigens nichts gegen eine zuverlässigere und aussagekräftigere Ermittlungsmethode, so es sie denn gäbe, zumal ich mir die aktuelle Verfahrensweise nicht selbst ausgedacht habe und daher fern davon bin, sie hier zu verteidigen.
 
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Geringe Fallzahlen zum Beispiel, Rundungen, Zapping.
Wer morgens zwischen 6 und 7 verzweifelt versucht, etwas halbwegs Hörbares zu finden, wird dabei zwischen 2 und 20 Sendern innerhalb der gleichen Stunde hören. Da haben alle was davon.

Ich bin ja auch so einer von den Zappern, aber eher ausgewählt nach Sendungen, nicht nach Sendern, die sind für mich zweitrangig. Insofern bin ich für diese Umfrage nicht repräsentativ.:D
 
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Wäre es in heutiger Zeit nicht angemessen, diese MA-Zahlen per Internetumfrage zu ermitteln? Scheinbar werden nur Leute zur Umfrage angerufen, die Festnetz haben, Handyuser werden nicht angerufen und befragt.

und wieviele haben kein Internet? das wäre imho noch problematischer weil weit unrepräsentativer, vgl etwa http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Kluft, meines Wissens ist eine repräsentative Auswahl nicht mal möglich, da es kein (zuverlässiges) Email-Register gibt. (aus guten Gründen würde ich z.B. meine Email nicht einem solchen zur Verfügung stellen). In Telefonbüchern stehe ich übrigens trotz Festnetz und Handy aus ähnlichen Gründen auch nicht mehr drin ;)
 
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Ich hätte übrigens nichts gegen eine zuverlässigere und aussagekräftigere Ermittlungsmethode, so es sie denn gäbe, zumal ich mir die aktuelle Verfahrensweise nicht selbst ausgedacht habe und daher fern davon bin, sie hier zu verteidigen.

Die will aber wohl keiner der betroffenen, das ist ja das Problem:wow:
 
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@Zaph

Auf dem Handy wirst Du für die MA sowieso nicht angerufen. ;)
 
Wer keine Ahnung hat sollte einfach mal ...

Wunderbar, zweimal im Jahr und zwischendurch stets die gleiche ausgeleiterte Card. Die MA ist schlecht, mißt nicht richtig etc. pp. Liebe Großkritiker, leider habt ihr nur gepflegte Vorurteile aber von der Methodik
der Markt- und Meinungsforschung versteht ihr nichts. Nun ja, nicht jeder hat das studiert. Nur bevor ihr hier irgendetwas kritisiert, solltet ihr ansatzweise überhaupt wissen wie Marktforschung funktioniert bzw. einfach mal die Methodendokumentation der AGMA lesen. Das wäre schön, denn dann würden unnötige Postings entfallen.

Die aktuelle MA bildet das ganze Jahr 2008 ab. Blickt mal über den Tellerrand: die TV-Quoten schwanken täglich, im Printmarkt sinken seit Jahren die Auflagen signifikant, das Web zunehmend mehr und auch von älteren Menschen genutzt, jeder 2. Jugendliche läuft mit einem mp3 Player rum (mit einem Radio unterm Arm sieht man so gut wie keine Menschen mehr). Mit anderen Worten, das Mediennutzungsverhalten ändert sich und Radio ist kein Leitmedium mehr, Hits kann man heute via Youtube und I-Tunes machen. Das alles hat Einfluß auf die Reichweiten.

Wer da meint, dass dümmliche Gewinnspiele und kostenpflichtige Call-ins, bratzige Praktikanten, debile unterbezahlte Moderatoren mit einem besseren Lidl-Gehalt und Wortbeträge, die jeder Papagei besser sprechen kann, und die "Erfolgsrepte" aus den goldenen 90er Jahren in dieser Umbruchsphase Erfolgsrezepte sind, der soll ruhig so weiter machen. So macht sich ein Medium selbst überflüssig; es haben einmal viel mehr Menschen die Radio aktiv wahrgenommen haben. Heute kann man wesentlich besser sich sein Musikprogramm via Webangebote zusammenstellen. Ich brauche auch keinen Anrufbeantworter, der mir erzählt, dass ich ein Lied neu höre oder dass das ein echt toller Superhit ist, im Zweifelsfall kenne ich den Song schon oder ich mag ihn nicht.

Liebe Superhelden des Radios, findet darauf eine Antwort oder geht unter. Die gute alte Radiozeit ist vorbei und kommt nie wieder. Nostalgie ist schön nach dem vierten Bier.

Zum Schluß, mich regen die einzelnen Sender nicht mehr auf. Im richtigen Moment auf den Aus- oder Umschaltknopf drücken bzw. gleich andere Angebote hören.
 
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@Zaph

Auf dem Handy wirst Du für die MA sowieso nicht angerufen. ;)

Ähhm ich schrieb, das ich Festnetz und Handy habe, nur in keinem Telefonbuch (mehr) stehe. und ja ich hatte bereits Anrufe von z.B. Forsa, Infas etc aber auch unterdrückte Rufnummern mit Umfragen zu reinen Produktgattungen (Autos, Lebensmittel) mir unbekannter Institute, die nach Nachfrage um so mehr nuschelten, da lege ich immer gleich auf... auch wenn mich seriöse Institute auf Gewinnspielhotlines mit Namens- und Adressnennung schalten lege ich auf, glaube so etwas nennt man auch "Selbstdatenschutz", ich eher "gesunde Paranoia" ;)

PS: seriöse Unternehmen kündigen soetwas meines Wissens auch per Post an... (hatte ich auch schon)

das ist aber wirklich ein anderes Thema...;)
 
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Der tolle Zugewinn von Bayern 1 ist schon plausibel. Antenne Bayern wurde in den letzten Jahren immer trashiger und anspruchsloser, während die Bevölkerung in Summe alterte und allmählich von Minimalrotationen Abstand nimmt. Bayern 3 hingegen gerät immer mehr in den Chart-Mainstream und ist für ältere Hörer keine brauchbare Alternative. Bayern 1 schlägt als einziger massenkompatibler Sender ruhigere Töne an und bietet ein besseres Inforamtions- und Serviceprogramm als die inzwischen fast völlig anglophilen Lokalwellen vom Schlage Arabella.

Auch Bayern 1 hat sich musikalisch zur Gänze den Marktgesetzen unterworfen und dudelt mittlerweile ganz überwiegend Pop- und Rockklassiker. Außerdem deckt B1 ein Altersspektrum ab, das in anderen Ländern von zwei öffentlich-rechtlichen Wellen bedient wird (SWR 1/4, HR 1/4, WDR 2/4). Ältere Semester hören Bayern 1 nur widerwillig mangels Umschaltgelegenheit, aber immerhin - sie hören es.
 
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Ältere Semester hören Bayern 1 nur widerwillig mangels Umschaltgelegenheit, aber immerhin - sie hören es.

Eben. Nicht nur Bayern1 betrifft es. Es herrscht im Deutschen Radiomarkt Alternativlosigkeit. Nix mehr da von dem, was früher mal war. Und da erzählt einem dann eine MA, Sender XY wäre doch ach so erfolgreich und hätte zig Hörer dazugewonnen. Diesee ganze Zählerei ist doch sowas von lächerlich und lebensfern!
 
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Radiokult schrieb:
Das ist noch viel wenn man bedenkt, das zur Ermittlung der TV-Quoten gerade mal 5640 Haushalte, sprich gerade etwas über 11.000 Personen herangezogen werden.
Die sind aber wenigstens nach halbwegs repräsentativen Gesichtspunkten ausgesucht worden. Zudem wird beim TV die tatsächliche Nutzung, das tatsächliche Zuschauerverhalten gemessen. Das kann man von der MA Radio kaum behaupten.


Dr. Fu Man Chu schrieb:
leider habt ihr nur gepflegte Vorurteile aber von der Methodik der Markt- und Meinungsforschung versteht ihr nichts. Nun ja, nicht jeder hat das studiert.
Die "Methodik" der Demoskopen ist zunächst einmal eine von ihnen behauptete und es läßt sich ja auch prima behaupten, weil niemand ihre "Forschungsergebnisse" verifizieren kann (außer bei Wahlprognosen und wie genau die sind, das haben wir in den letzten Jahren ja anhand einiger beeindruckender Beispiele feststellen können).

Um es mit Rolf Schneider zu sagen:
Die Demoskopie ist so zuverlässig wie die Wetterprognose: Mal stimmt sie, mal stimmt sie nicht. Dabei haben es die Meteorologen wenigstens noch mit sicheren Ausgangsmaterialien zu tun: Luftdruck, Tagestemperaturen und Regenmengen sind objektiv mess- und feststellbar, Gedanken sind es nicht. (...) Es gibt die Demoskopie, weil es die Demoskopie gibt. Dies ist die Grundlage ihrer Existenz. Wenn wir sie ernst nehmen, haben wir es nicht besser verdient.
 
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Die sind aber wenigstens nach halbwegs repräsentativen Gesichtspunkten ausgesucht worden. Zudem wird beim TV die tatsächliche Nutzung, das tatsächliche Zuschauerverhalten gemessen. Das kann man von der MA Radio kaum behaupten.
Stimmt. Dennoch sind diese 5640 Haushalte in Relation zur restlichen Bevölkerung gesetzt eine verschwinden geringe Zahl. Immerhin hat man sich dort aber wenigstens getraut, die Erfassung seit diesem Jahr zu erweitern und wenn man so will auch zu verfeinern. Beim Radio wird man darauf wohl ewig warten können.
 
AW: Wer keine Ahnung hat sollte einfach mal ...

Wer da meint, dass dümmliche Gewinnspiele und kostenpflichtige Call-ins, bratzige Praktikanten, debile unterbezahlte Moderatoren mit einem besseren Lidl-Gehalt und Wortbeträge, die jeder Papagei besser sprechen kann, und die "Erfolgsrepte" aus den goldenen 90er Jahren in dieser Umbruchsphase Erfolgsrezepte sind, der soll ruhig so weiter machen. So macht sich ein Medium selbst überflüssig

Und das von einem, der die MA gegen ihre Kritiker verteidigt.:eek: Mittlerweile geht offenbar schon wirklich alles. Diese Radios existieren doch nur, weil es die MA gibt: weil Nicht-Hörer, die den Sender zu kennen glauben, mehr zählen als Hörer. Weil alle mit dieser Fiktion offenbar einigermaßen gut leben: die Privaten, weil sie billiges Programm machen können. Und die ÖRen, weil .. aus dem gleichen Grund. :wall::wall::wall:
 
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Das ist noch viel wenn man bedenkt, das zur Ermittlung der TV-Quoten gerade mal 5640 Haushalte, sprich gerade etwas über 11.000 Personen herangezogen werden.
Die sind aber wenigstens nach halbwegs repräsentativen Gesichtspunkten ausgesucht worden. Zudem wird beim TV die tatsächliche Nutzung, das tatsächliche Zuschauerverhalten gemessen. Das kann man von der MA Radio kaum behaupten.

Ich würde sogar soweit gehen das halbwegs wegzulassen. Die Haushalte sind gezielt ausgewählt. Im Gegensatz zur MA, welche eine Zufallsstichprobe ist, welche im nachhinein "schöngerechnet" wird.
Vielleicht mal ein kurzer (kritischer) Überlick über die MA Methode:

Grundlage sind (fast) ALLE Festnetztelefonnummern in Deutschland, welche durch generierung fehlender Nummern erzeugt werden (Lücken im Telefonbuch werden gefüllt). Danach werden (wie auch immer das 'sauber' geht) Firmennummern rausgefiltert. Aus diesen Pool werden die Nummern per Zufallsauswahl (nach Kreisen) gezogen.

Pro ma werden ca 60.000 Interviews durchgeführt, welche disproportional verteilt sind. (ca. 20k nach Bevölkerungsverteilung, Rest Aufstockungen nach Senderwünschen).

http://www.agma-mmc.de/03_forschung/hoerfunk/erhebung_methode/stichprobe.asp?topnav=10&subnav=196

Zur Auswahl der Personen: Die Nummern selbst sind Zufallsauswahl, die Person hinter der Nummer (bei Mehrpersonenhaushalten) wird per Schwedenschlüssel (auch eine Art Zufallsauswahl) ausgewählt, und auch nur diese befragt (wenn nicht da, wird ein ander mal versucht).

Nun zum kritischen Teil. Diese Art der Auswahl repräsentiert niemals die echte Bevölkerung (Geschlecht, Alter, ....), es wird halt 'befragt was man kriegt'.
z.B. ist das Vorhandensein von Festnetzanschlüssen niemals gleichverteilt über die Altersgruppen (Jungend->Handy, ...)

Also wird das ganze schöngerechnet, und die Fälle gewichtet. z.B. einer Person in einem 3 Personenhaushalt das gewicht 3 gegeben (sie zählt wie 3 Personen), da sie ja eine geringere Chance hatte ausgewählt zu werden. Ebenso das Gegenteil, eine Person welche 3 Festnetznummern besitzt zählt nur zu 1/3.
Weitere Gewichtungen sind z.B. die Regionen, welche durch Aufstockungen auch noch zurechtgebogen werden. Am Ende werden mehr als 50% der Fälle gewichtet, was aus statistischer Sicht arg viel ist.
Die Daten sollen am Ende in weiten Teilen der amtlichen Statistik entsprechen, und 1 Befragter rund 1000 Personen, wie geschrieben sollen...

Was schon angesprochen wurde ist der Kollege Zufall, welcher nie ausgeschlossen aber minimiert werden kann. Dazu braucht es aber einer anderen Methode, wie z.B. eine Bevölkerungsrepräsentiven Quotenbefragung. (genaue vorgegebene Fallzahl für Altersgruppe/Geschlecht/Region, ...). Bei der MA Zufalls-Methode ist schon eine große Schwankung in den Altersgruppen der Befragten, und es werden immer mehr 'alte' Menschen befragt als jüngere, und der amtlichen Statistik (Erreichbarkeit, Handy, ...).
Der nächste Punkt ist die Gewichtung nach Haushaltsgröße und Anzahl der Nummern. Auch hier wird der Kollege Zufall zum Teil recht heftig zuschlagen. Man denke an eine Person in einem 5 Personenhaushalt, welche - ich sag mal - ein Queerhörer ist, also nicht den normalen Hörern entspricht, aber trotzdem mit dem 5fachen Wert eingeht. Vorallem bei kleinen, oder 'exotischen' Sender fällt sowas arg ins Gewicht.

Einige der MA-Zahlen die mir untergekommen sind, müssen auch falsch sein. Wenn in einem Gebiet im Alter von 14-59 rund 70.000 Hörer ausgewiesen sind, es aber laut amtlicher Statistik in dem Gebiet und der Altersgruppe nur rund 40.000 Personen leben, kommen einem schon Zweifel, ob der Rest denn nicht auch Fehler hat.
Obiges Beispiel ist kein Einzelfall, da sind so mache Dinge unmöglich.

So ich hoffe die kleine (wenn auch kritische, und vielleicht einseitige) Übersicht, hilft den weiteren Diskutierenden.
 
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