Media-Analyse 2012 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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Die Allermeisten hier bemängeln bei den Sendern, sie seien "nur" Abspiel- und Rotationsstationen und können die Entwicklung der MA nicht nachvollziehen! Jetzt erreicht man doch hier (wo denn sonst) doch viele Radiomacher. Wieso ändert dann niemand was daran?
[...]---> Ich nix verstehen!
Dann eine kleine Nachhilfe:
Die MA hat nichts, aber auch gar nichts mit der qualitativen Bewertung der Programme zu tun, sondern nur mit deren Eignung als Transportteppich für Werbung.
Und die Ergebnisse dieses Zahlenlottos besagen immer wieder, dass man mit der engsten Rotation, der Minimierung eigenständiger Inhalte die meisten Hirne vollstopfen kann - mangels anderer Inhalte ist da auch mehr Platz für den Werbekonsum.
Die Meinung des einzelnen Radiomachers ist da nahezu irrelevant. Er kann die Vorgaben der Berater und Geschäftsführer erfüllen oder aussteigen.
Geschäftsführer, die dann in dem Sinne ihr Programm optimieren, können nichts "falsch" machen, da sie sich ja am Mainstream und den Beraterweisheiten orientieren.
Die Befragemethodik der MA tut ihr übriges, in dem die Fragestellungen im Sinne der Aufgabe -Preisfestlegung für die Werbeindustrie- optimiert sind.

Wer sich dem wiedersetzt, braucht 'ne Menge Durchhaltevermögen.
Leider sehen sich auch Ö.Re. im Zuge diverser Gebührendiskussionen genötigt, diesen Pseudo-Bewertungen der MA hinterherzulaufen...
 
Die von Internetradiofan schon zuvor angeklagte Tatsache, dass manche Radiosender eben für die Werbekunden und nicht für die Hörer sende, kann meines Erachtens nur dadurch gelöst werden, wenn man dem Radio schlichtweg verbietet, Werbung auszustrahlen.

Was natürlich nicht geht, weil die privaten Sender leben nun mal zum größten Teil von der Werbung. Und die öffentlich-rechtlichen Sender, die sogar für mein Snartphone und meinen PC Rundfunkgebühren sehen wollen, verzichten auch nicht freiwillig auf die Summen, die dort verdient werden.

Also schließen wir messerscharf: Dem privaten Rundfunk verbieten wir die Werbung nicht, aber den öffentlich-rechtlichen Sendern schon. Ich habe sogar schon einen Vorschlag, wie man die wegfallenden Einnahmen kompensieren könnte: Einfach die Leute, welche sich nicht mit der Produktion des Programms in irgend einer Weise befassen, rauswerfen. Dann bleibt sicher noch genügend Geld übrig, um die ganzen Journalistinnen und Journalisten, welche da als "Freie" ausgebeutet werden, fest anszustellen.

Nee, wat is Polemik schön.
 
In manchen Kreisen soll ja Media-Analyse auch Mafia-Agentur heißen... Hm...

Die MA ist nur für die Werbewirtschaft relevant, damit man weiß, wie viele Konsumenten (Nachfrager) man hat, und damit man für diese Leute dem entsprechende Angebote senden kann, und sich die Sender dann mit dem eingelegten Geld dumm und dämlich verdienen.

Das Schwein wird solange gemästet, bis man es schlachten kann... Und je fetter es wird, desto besser lässt sich das verkaufen; leider ist der Markt irgendwann abgeschöpft und die Schweine schon zu Schweinebraten gemacht. Dann verkauft man anstelle Schweinen eben Rinder. Das Prinzip aber bleibt das Gleiche.

Die Hörer werden immer mehr mit Einheitsbrei a la "Wir-sind-so-dolle" auf der hundert komma knolle verdudelt. Den wahren Hörgenuss wollen viele schon gar nicht mehr wahrhaben.

Unter musikpsychologischen Aspekten dürfte man solch eine MA nicht mal im Ansatz stattfinden lassen. Denn die Musikfarben sind eigentlich "drogenhaft" abgemischt... Wahnsinn, diese MA ist nix anderes als ein fragwürdiges System von Mackern, die am Ende die schöne Vielfalt der deutschen Radiolandschaft zugrunde "bügeln"...
 
Es sind eben in der Tat nur vermeintliche Jugendsender.
Meine Altersgruppe ist die der knapp 40-jährigen. Ich habe Kontakte nach NRW, ins Saarland, RLP und Hessen. Und die, natürlich nicht repräsentativ erfassten Gleichaltrigen, die ich kenne, hören eigentlich ausschließlich EinsLive, BigFM, YouFM, Das Ding und tatsächlich, vor allem über Internetstreams, da sie von DAB+ keine Ahnung haben, das Berliner Kiss FM.
Haben wir vielleicht keine Lust, älter zu werden?

Irgendwelche Soziologen haben schon einen neuen Begriff für dieses derzeit wohl erstmals überhaupt in Erscheinung tretende Phänomen erfunden. Irgendwann kann man ja nun, egal wie die Umstände auch sein mögen, wirklich nicht mehr von „Jugend“ sprechen. Irgendwo mal gelesen, ohne mich jetzt noch an Details erinnern zu können.


In diesem Zusammenhang hier wird es nun interessant, wenn man sich die tatsächlichen Reichweiten in der Jugend anschaut, also in der Altersgruppe 14 bis 29.

Zum Beispiel Hessen: FFH 95, hr3 63, erst dann Planet mit 57 und You FM mit 27 dann nicht mehr sonderlich weit über den 21 von hr1.

Zum Beispiel SWR-Land: Big FM praktisch gleichauf mit SWR 3.

Zum Beispiel Brandelin-Berliburg: Der Hunnatviahpunktsechs 60, erst dann Fritz mit 41 gleichauf mit BB-Radio, dann Kiff FM mit 33 und dann Jam FM mit seinen 22 gleichauf mit Antenne Brandenburg (nun gut, das letztgenannte ist durch die technische Reichweite verfälscht).

Zum Beispiel Sachsen: Hitradio RTL mit 48, PSR mit 40, selbst R.SA mit 35 immer noch vor Energy mit 22, denen MDR 1 dann auch schon mit 13 folgt. Die 55 von Jump habe ich nicht gesehen, hähä.

Tja. Wer hätte das gedacht?
 
Die MA hat nichts, aber auch gar nichts mit der qualitativen Bewertung der Programme zu tun, sondern nur mit deren Eignung als Transportteppich für Werbung.
Und die Ergebnisse dieses Zahlenlottos besagen immer wieder, dass man mit der engsten Rotation, der Minimierung eigenständiger Inhalte die meisten Hirne vollstopfen kann - mangels anderer Inhalte ist da auch mehr Platz für den Werbekonsum

Die MA sagt überhaupt nichts mehr aus, weil sie mangels verwertbarer Grundgesamtheit von falschen Tatbeständen ausgeht und zu viele methodische Widersprüche aufweist. Offenbar ist nur noch entscheidend, dass sie sich nachträglich in die "richtige Richtung" korrigieren lässt (angeblich um statistische/demoskopische Unzulänglichkeiten auszugleichen, naja, manche glauben ja noch an den Storch).

In Wahrheit ist das Radioangebot unbeliebter denn je. Aber die MA wird ja nicht umsonst von denjenigen erstellt, die die Sender "beraten" - die schneiden sich doch nicht ins eigene Fleisch. Selbst wenn ein Viertel der Hörer weggebrochen wäre, würde die MA Zugewinne registrieren.

Außerdem ist der "weiteste Hörerkreis" für die Werbetreibenden bedeutungslos; da werden überwiegend ältere Hörer am Festnetz gefragt, mit welchen Sendern sie in den letzten 14 Tagen zufällig in Kontakt kamen und schon werden sie mir nix dir nix als Radio-NRW-Hörer ausgegeben, um die MA-Reichweite der Billigdudler aufzupäppeln. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Radiowerbung längst die rote Laterne trägt und sogar deutlich weniger Geld einspielt als die hinter internationalen Standards zurückliegende Internetwerbung.
 
O.K. zugegeben, das war eine polemische Spitze. Aber wie wir wissen doch, dass sich die verschiedenen Instanzen im Radiobusiness gegenseitig in die Hände spielen. Eine Media-Agentur besorgt das Werbegeschäft, die Berater machen das Programm "werbefit" und dazwischen befindet sich eine Drehtür.
 
Die Lösung habe ich vor knapp einem Jahr im Faden "Radio im Jahr 2050" http://www.radioforen.de/index.php?threads/radio-im-jahr-2050.31982/page-2 schon mal visionär :D angedacht und hole sie deshalb jetzt aus gegebenem Anlass noch mal hervor:

Hier der Ausblick auf die MA-Erhebungen im Jahre 2050:

Mit einem Auge schielte Manni auf die Quotenanzeige, ehe er seinen Mikroregler hochzog, um in die Sendung einzusteigen. Wow! 17.298 eingeschaltete Empfangsgeräte zum Sendestart. Sportlich, was ihm der Kollege aus der Morningshow da übergeben hat.

Seit Einführung des LQS, des „Live-Quoten-Scan“, dieses kleinen technischen Wunderwerkes, war es möglich, jede kleinste Hörerreaktion sofort zu messen. Jetzt zum Beispiel, da Manni mit seinem typischen „Hallo Freunde in Nah und Fern, hier bin ich wieder, man hört mich gern …“ in seine Sendung eingestiegen war, kullerten die Zahlen auf der Digitalanzeige auf unter 13.000. Mehr als 4.000 Menschen schalteten ab, wenn sie nur Mannis Stimme hörten. Das war er gewohnt. Er polarisierte eben. In den folgenden acht Minuten, in denen zwei Titel hintereinander liefen, kamen wieder rund 5600 neue Hörer dazu. Seine Fans, die extra wegen ihm einschalteten.
Dann Mannis erster Gag und ein Telefoninterview mit dem aktuellen Fernseh-Serienstar der Serie „Erste Liebe“: 18.215 Hörer. Nach dem Interview verschwanden wie von Geisterhand 726 Hörer. Danach der Oldie von Pop-Opa Xavier Naidoo kostete weitere 2371 Hörer.
In jedem empfangsfähigen Endgerät, ob Computer, Handy, Armbanduhr, Autoarmatur, Kühlschrank, Bürobox oder was sonst zum Abspielen von Radioprogrammen genutzt wurde, saßen serienmäßig die kleinen Chips, die es sofort registrierten, wenn von einem Sender auf einen anderen umgeschaltet, oder wenn ein Gerät ein- und ausgeschaltet wurde, und die zeitgleich diese Information über Satellit an die MA-Infozentrale in Mainz weitergaben. Von dort lief die Funkinformation synchron in jedes der angeschlossenen Sendestudios und lieferte dort sekundengenau auf einer Digitalanzeige die exakte Hörerzahl.
Der Werbeblock kostete Manni nur 128 Hörer. Dafür kamen um „Halb“ fast 4000 neue Hörer hinzu, um die Lokalnachrichten zu hören. Dieses Phänomen kannte er schon, seit die Konkurrenzsender ihre Halb-Stunden-Lokalnachrichten gestrichen hatten.
Mannis Comedy-Serie „Manni im Weltraum“ ließ die Hörerquote auf den Stundenhöchstwert von 20.004 hochschnellen. Danach tröpfelte diese Zahl wieder leicht ab, so dass er zuletzt mit 17.488 Hörern an den Kollegen der nächsten Stunde übergab.
Gar nicht schlecht, Quote gehalten, sogar ein Plus von fast 200 Hörern erarbeitet. Manni pfiff erleichtert vor sich hin. Für diese Stunde war ihm der Honorarsatz von 100 Prozent sicher.
 
Sowas gibt es doch schon längst, und zwar beim Hören der Streams über Internet. Und wenn man die Diskussionen hier verfolgt, kann es einigen ja nicht schnell genug gehen mit dem „Rundfunk“ über IP. Nebeneffekt für den Sender – und auch sonst alle privat und beruflich Neugierigen – ist, daß man da jeden einzelnen Hörer nicht nur zählen, sondern sogar identifizieren kann.

Die Sender können auch jetzt schon anhand der Zugriffszahlen auf ihre Streams sekundengenau beobachten, wann Leute zu- und wann abschalten. Komisch nur, daß man davon so überhaupt gar nichts hört...
 
alqaszar schrieb:
Die von Internetradiofan schon zuvor angeklagte Tatsache, dass manche Radiosender eben für die Werbekunden und nicht für die Hörer senden, kann meines Erachtens nur dadurch gelöst werden, wenn man dem Radio schlichtweg verbietet, Werbung auszustrahlen.

Was natürlich nicht geht, weil die privaten Sender leben nun mal zum größten Teil von der Werbung. Und die öffentlich-rechtlichen Sender, die sogar für mein Snartphone und meinen PC Rundfunkgebühren sehen wollen, verzichten auch nicht freiwillig auf die Summen, die dort verdient werden.
Sagen wir so: Ohne Hörer kann natürlich kein privates Programm überleben; nur, wie ich bereits schrieb: Menschen, die gezielt das Radio einschalten, um aktiv zuzuhören, spielen bei der Programmgestaltung keine Rolle mehr, da diese Gruppe zu klein und damit kaum marktrelevant ist.
Unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten sind lediglich jene Personen interessant, die sich pro Tag vier oder fünf Stunden durch ein Hitradio berieseln lassen, denn genau dann kann die Werbung am besten ihre Wirkung entfalten.
Auf diese Zielgruppe sind alle großen Unterhaltungssender in Deutschland, seien sie nun privat oder öffentlich-rechtlich, ausgerichtet.

Eine Lösung dieses Problems sehe ich darin, so viel private Konkurrenz zuzulassen, wie irgend möglich, damit sich besonders viele Nischenformate abseits des Mainstreams herausbilden.
In Deutschland dürfte dies jedoch schwierig werden, da in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, die sich nicht oder kaum mehr ausbügeln lassen.
Wenn man bspw. in den achtziger Jahren gewusst hätte, dass die Zeitungsverleger einmal derart selbstherrlich agieren und für sich das absolut illegitime Recht beanspruchen würden, als einzige in Nordrhein-Westfalen privaten Rundfunk zu veranstalten, hätte man denen damals nicht derart weitreichende Privilegien eingeräumt (zumindest vermute ich das).
Eine grundlegende Veränderung wäre nur dann möglich, wenn mehrere der Pseudo-Lokalsender zu regionalen Stationen mit höheren Sendeleistungen zusammengelegt werden würden, damit zusätzliche, wirklich brauchbare Frequenzen frei werden. Das scheint aber politisch nicht machbar zu sein.
Umso bedauerlicher finde ich es dann allerdings, dass in NRW derzeit versucht wird, auch in Sachen DAB+ ähnliche monopolistische Strukturen zu etablieren, wie schon auf UKW: Überall gehen neue private Hörfunkprogramme in den Landesmuxen an den Start, während im bevölkerungsreichsten Bundesland noch nicht feststeht, wann der künftige Landesmux auf Kanal 11D endlich startet. Nicht einmal der Termin für den Beginn der Ausschreibung an private Veranstalter (immerhin soll ein Drittel der Kapazitäten an diese gehen) scheint bislang festgelegt worden zu sein.

alqaszar schrieb:
Also schließen wir messerscharf: Dem privaten Rundfunk verbieten wir die Werbung nicht, aber den öffentlich-rechtlichen Sendern schon. Ich habe sogar schon einen Vorschlag, wie man die wegfallenden Einnahmen kompensieren könnte: Einfach die Leute, welche sich nicht mit der Produktion des Programms in irgend einer Weise befassen, rauswerfen. Dann bleibt sicher noch genügend Geld übrig, um die ganzen Journalistinnen und Journalisten, welche da als "Freie" ausgebeutet werden, fest anszustellen.

Nee, wat is Polemik schön.
Wieso Polemik? - So schlecht ist die Idee gar nicht!

Ich wäre für eine komplette Neuordnung des Rundfunks in Deutschland: Informations- und kulturbezogene Formate werden von den öffentlich-rechtlichen Anstalten bedient, Unterhaltungsformate dagegen ausschließlich von den Privaten.
In meinen Augen ist es ein Unding, wenn öffentlich-rechtliche Anstalten Kommerzprogramme wie 1Live, N-Joy Radio, JUMP, YouFM oder das DasDing betreiben: Selbst die Namen sind kommerziell, was es nirgendwo sonst in Europa gibt.
Als würden die Öffis nicht schon genug an den Rundfunkgebühren verdienen!

Zugleich muss der Markt für die Privaten liberalisiert werden, d.h. eine Vielfalt darf es nicht nur bei den Beteiligungsverhältnissen geben, denn davon hat der Hörer nichts, sondern bei der Auswahl an Programmen.
Wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten aufhören würden, einen großen Teil des Werbekuchens für sich zu vereinnahmen, könnte eine viel größere Zahl an Privatsendern gewinnbringend betrieben werden.

Leider ist die Realität, wie so häufig, meilenweit von möglichen Idealen entfernt.
 
@internetradiofan : In NRW sind nicht nur die Zeitungsverlage auf Sendung. Schau doch mal bei kek nach, wer RadioNRW veranstaltet. Und schreib mal alles dazu, was du findest.​
 
In meinen Augen ist es ein Unding, wenn öffentlich-rechtliche Anstalten Kommerzprogramme wie 1Live, N-Joy Radio, JUMP, YouFM oder das DasDing betreiben: Selbst die Namen sind kommerziell, was es nirgendwo sonst in Europa gibt.
Als würden die Öffis nicht schon genug an den Rundfunkgebühren verdienen!

Hey Internetradiofan. Also zumindest n-joy und DASDING sind doch werbefrei. Was erzählst du denn da?
 
Jedenfalls liefert die MA - egal wie sie ausgeht - den Geschäftsführern und Programmdirektoren immer gute Begründungen, neues Geld auszugeben.
 
WAZmann schrieb:
In NRW sind nicht nur die Zeitungsverlage auf Sendung. Schau doch mal bei kek nach, wer RadioNRW veranstaltet. Und schreib mal alles dazu, was du findest.
Ich weiß. Aber die machen den größten Druck, wenn es um die Verhinderung von Konkurrenz geht.​
Außerdem:​
Internetradiofan schrieb:
eine Vielfalt darf es nicht nur bei den Beteiligungsverhältnissen geben, denn davon hat der Hörer nichts, sondern bei der Auswahl an Programmen.
Radio-Insider schrieb:
Also zumindest n-joy und DASDING sind doch werbefrei. Was erzählst du denn da?
Klar sind die werbefrei, aber sowohl vom Inhalt, als auch vom Namen her, versuchen diese Sender, kommerziellen Programmen nazueifern.​
Warum überlässt man nicht lieber das Feld der Unterhaltung den Privaten?​
Ich habe überhaupt nichts gegen öffentlich-rechtliche Jugendsender, wenn damit ein klarer Bildungsauftrag verbunden ist.​
Weshalb jedoch soll ein Gebührenzahler ein Programm finanzieren, das zum größten Teil aus Chart-Musik besteht?​
Und natürlich hat dies genauso negative Auswirkungen auf die Privaten: Diese Programme ziehen den privaten Veranstaltern nämlich Hörer ab und belegen Frequenzen, die von Privatsendern genutzt werden könnten.​
Besonders in Deutschland wurde der Frequenzbereich zwischen 104 und 108 MHz wie in keinem anderen Land mit öffentlich-rechtlichen Programmen belegt, allem voran Jugendsender, die in etwa zur selben Zeit, als man anfing, diesen Bereich zu nutzen, gegründet wurden.​
U.a. deshalb haben wir heute kaum noch freie Frequenzen.​
 
Warum überlässt man nicht lieber das Feld der Unterhaltung den Privaten?​
Ich habe überhaupt nichts gegen öffentlich-rechtliche Jugendsender, wenn damit ein klarer Bildungsauftrag verbunden ist.​
Weshalb jedoch soll ein Gebührenzahler ein Programm finanzieren, das zum größten Teil aus Chart-Musik besteht?​

Weil die Hörer als quasi Pay-Radio-Kunden nunmal auch ein Recht auf Unterhaltung haben. Für leichte Kost die Privatsender, für den "Bildungsauftrag" ÖR? Nö, nö!
 
Was ich ja wieder so schon an dieser Diskussion finde, ist, dass sich hier einige Personen zu weigern scheinen auch nur ANNÄHERND zu akzeptieren, dass die Mehrheit der deutschen Radiohörer nun mal doch relativ einfach gestrickt ist. Dinge die WIR spannend finden, wie ein gut gemachtes musikjournalistisches Interview mit den "Friendly Fires" z.B. interessiert nun mal nicht die Mehrheit. Das ist aber überlebenswichtig für die Privaten, weil die sich über Werbung finanzieren müssen. Ihr glaubt doch nicht, dass denen das immer zu 100 Prozent Spaß macht, oder? Wenn man Glück hat, dann arbeitet man mit Kollegen zusammen, die trotz allem wenigstens noch versuchen immer ehrlich zu sein. Ein Kumpel von mir hat mal zu mir gesagt "Ich lüge nie im Radio. Wenn mir ein Song nicht gefällt, dann sag ich einfach nix zu ihm. Und wenn ich ihn verkaufen muss, weil er neu ist, dann spare ich mir jede Wertung in der Moderation."

Das kommt bei seinen Hörern übrigens auch unterbewusst an.
 
Hallo zsamme,
und wieder hat die MA zugeschlagen,gemessen,interviewt..
Jedes Jahr das gleiche Prozedere und Arrogantlinge wie Antenne Bayern wiegen sich darin,der meisteingeschaltete Sender in Bayern zu sein mitttels eines Programmsets auf dem intellektuellen Niveau eines 4-Pfundbrotes.
Misst irgendein Institut die Anzahl (in %) der Hörer,welche abgeschaltet haben?
Warum und dies ist eine ernsthafte Frage,wird der Erfolg eines Senders ausschl. gemessen an der Anzahl der einschaltenden Hörer/h und nicht an der Qualität und dem Anspruch eines Programmes?
Ist Erfolg mit Geld gleichzusetzen oder ist Erfolg auch ein Gradmesser von Qualität,inhaltl.Anspruch,was biete ich dem Hörer ausser völlig bescheuerten Gewinnspielen und wer wo wann im Stau steht..?
Verkommen wir teutonen zu einer Horde von Stumpfsinnigen,welche keinerlei Ansprüche mehr stellt und mit Dosenbierwerbung uns zufriedenstellen lassen..?
Wo geht die Reise hin,welcher Stumpfsinn ist noch erwartbar ,um auch ja die letzte gelangweilte Hausfrau anzurufen ala NDR2..und das ist ein öff.rechtl. Programm,welches wir mittels GEZ ernähren müssen(!!)
..
 
Sagen wir so: Ohne Hörer kann natürlich kein privates Programm überleben; nur, wie ich bereits schrieb: Menschen, die gezielt das Radio einschalten, um aktiv zuzuhören, spielen bei der Programmgestaltung keine Rolle mehr, da diese Gruppe zu klein und damit kaum marktrelevant ist. Unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten sind lediglich jene Personen interessant, die sich pro Tag vier oder fünf Stunden durch ein Hitradio berieseln lassen, denn genau dann kann die Werbung am besten ihre Wirkung entfalten.

Ich glaube, ich lebe auf dem Mond! Die haben alle total die Realität verdreht, oder ich bin einer der blödesten Menschen auf der Welt!

4 oder 5 Stunden? ---> Durchschnittlich 233 Minuten täglich und dazu gehöre ich mittlerweile auch! In dieser Zeit höre ICH viel weniger Werbung, als ich könnte. Wenn ich tatsächlich 5-8 Stunden -wie das bei mir früher üblich war- Radio hören würde, würde ich mehr Werbung hören, bzw. die Spots öfters! Wer sich heute über Stunden mit Radio berieseln lässt, hört nicht aktiv zu, könnte kein Mensch wirklich auf Dauer aktiv ertragen! Die Werbung schon gar nicht! Die meidet jeder, wo er nur kann! Es ist also ein vollkommener Blödsinn eigentlich, wer das glaubt, oder solche "Wahrheiten" in irgendwelchen dubiosen Umfragen herausbekommen haben will!
 
williWinzich schrieb:
Die MA hat nichts, aber auch gar nichts mit der qualitativen Bewertung der Programme zu tun, sondern nur mit deren Eignung als Transportteppich für Werbung.
Mal lockerer sehen. Nicht Transportteppich. Die MA ermittelt den Beliebtheitsgrad eines Senders, nichts anderes. Das tut sie aber recht genau und da ist nichts mit schönreden. Ob der Erfolg durch besonders gute Berichterstattung, talk und news nonstop 24/7 oder Punk up and down zustande gekommen ist, ist unerheblich.
Über den Rest der Aussage kann man nachdenken.

ricochet schrieb:
Aber wie wir wissen doch, dass sich die verschiedenen Instanzen im Radiobusiness gegenseitig in die Hände spielen. Eine Media-Agentur besorgt das Werbegeschäft, die Berater machen das Programm "werbefit" und dazwischen befindet sich eine Drehtür
Erbarmen. Hat jemand mal Erbarmen und findet bei diesem Sprechroboter mal den Ausknopf?
 
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